Erfahrung mit Therapeuten

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Bielefeld_m_86

Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Bielefeld_m_86 »

Hi zusammen,
viele von uns (auch ich :) ) waren aufgrund der einzelnen Probleme, die ja für unser AB-Sein stehen, bei einem Therapeuten oder einer Therapeutin gewesen oder sind dort noch. Ich bin derzeit noch bei einer Therapeutin, zu der ich regelmäßig einmal im Monat gehe. Sie ist sehr nett und sehr verständnisvoll. Sie machte bis zum 33. Lebensjahr den selben Lebensweg durch. Ich hatte auch mal einen anderen Psychologen, der mich mit dem Problem auch verstanden hatte, aufgrund eigener Erfahrungen. Ich hatte aber auch mal einen psychotherapeutischen Arzt gehabt, der das aber eher auch als ganz normal und gesetzt sah und sah irgendwo nie diese persönliche Problematik, die nun mal für mein AB-Sein stehen. Von 2010-11 war ich auch bei einem anderen Psychologen, der das auch nicht richtig verstanden hat, was die persönliche Problematik wirklich war. Wie ist es euch bei so? Die, die noch in Therapie sind. Seid ihr zufrieden, fühlt ich ernst genommen und verstanden mit dem Problem? Oder ist es eher umgekehrt? Auch die Frage an die User, die mal dort waren und jetzt nicht mehr. Hier noch ein Erfahrungsbericht (gleich lesbar im ersten Kästchen des Links) eines ebf. jungen, erwachsenen Mann: http://www.psychotherapiepraxis.at/arch ... hp?t=10168

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
DannyDark

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von DannyDark »

Ich musste die Hilfe eines Psychologen
bis jetzt noch nicht in Anspruch nehmen...
LeastoftheEast

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von LeastoftheEast »

Vor 10 Jahren tiefenpsychologisch fundiert. Hat mir null geholfen. Wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst, juckts dich nen Sch****, wie dein Vater war und was es aus der Kindheit aufzuarbeiten geben könnte. Ich denke, das kann man machen, wenn man halbwegs stabil im Leben steht. Für mich wars nix und ich würde es auch nicht wieder machen, jedenfalls nicht als einzige Therapieform.

In der Klapse wurde recht wenig Psychotherapie gemacht. Der Arzt war psychiatrisch in Ordnung, das mit den Medikamenten hat er richtig gut gemacht. Ansonsten waren es eher die Wege und die Beschäftigung, die mir geholfen hat.
w82nrw

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von w82nrw »

LeastoftheEast hat geschrieben:Hat mir null geholfen. Wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst, juckts dich nen Sch****, wie dein Vater war und was es aus der Kindheit aufzuarbeiten geben könnte.
Kann ich völlig nachvollziehen. Ich war am Anfang auch bei einer Tiefenpsychologin, hat nur dazu geführt dass ich nicht mehr hin bin. Die eigentliche Therapie habe ich dann bei einem Verhaltenstherapeuten gemacht. Obs an der Therapieform lag oder der Person, ´das war wesentlich besser und diese Therapie hat mir definitiv etwas gebracht.
Bielefeld_m_86

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Bielefeld_m_86 »

Oftmals können die die persönliche Problematik gar nicht verstehen, da diese oft vereinzelt ist und unser einer da wahrscheinlich deren erster Patient ist mit dem Problem. Vllt. müssen Therapeuten diese Problematik auch persönlich kennen. Mit 1-2 Therapiestunden ist es eh nicht getan + solcher 0815-Belehrungen. Da muss man sich auch fachlich und gezielt mit dem Problem auseinander setzen.
espérance

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von espérance »

So wirklich bringen tut das nichts. Man hat halt eine neutrale Person, der man sein Leid klagen kann und das wars auch schon.
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TheRealDeal
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Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von TheRealDeal »

Ich habe halt an den "Basics" gearbeitet. Für mich u. a.: Vertrauen, Selbstwert, Selbstliebe, Bindung, Nähe/Distanz. Und erst danach wurde für mich der Wunsch nach einer Liebesbeziehung geweckt. Obwohl meiner Therapeutin und mir von Anfang an klar war, dass dies eines meiner Ziele war und noch immer ist. :)
Aber wie es jemand aus dem Forum treffend ausgedrückt hat: Man kann das Dach nicht vor dem Haus bauen.

Also ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht und ich bin vielen Menschen dankbar, dass sie ein Stück meines Weges mit mir gegangen sind. :daumen:
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Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Einsamer Igel »

Das Haus ist da. Ich habe nur vergessen, eine Tür einzubauen. :roll:

Therapeuten haben mein Problem der fehlenden Kontaktaufnahmefähigkeit und daraus resultierender Einsamkeit immer ignoriert. So als sei das gar kein Problem. Ich denke, sie hatten einfach keine Ahnung, dass ein Mensch damit wirklich Probleme haben kann.

In meiner aktuellen Therapie muss ich das Thema vehement ansprechen, sonst wandert es auch dort ins Vergissmich-Kästchen. Und ich habe den Eindruck, die Therapeutin lernt mit jeder Stunde was dazu. :verwirrt:

Vor einigen Monaten habe ich mich für eine Gruppentherapie angemeldet zum Thema Soziale Kompetenz. Es soll losgehen, wenn genug Teilnehmer beisammen sind. Dann bekäme ich Bescheid. Kürzlich fragte ich mal nach, ob sie das bescheidsagen vergessen haben...

Nein. Die Therapeutin geht jetzt erst mal in die Babypause :specht: und sie haben auch noch nicht genug Teilnehmer. Heißt soviel: Sie machen keine Werbung.
Den Interessenten Bescheid sagen... wozu denn?
Meine ich wirklich, ich lerne da was über soziale Kompetenz?
Also meine Erwartungshaltung befindet sich bereits in wilder Talfahrt...
Genosse Premier

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Genosse Premier »

Einsamer Igel hat geschrieben: Therapeuten haben mein Problem der fehlenden Kontaktaufnahmefähigkeit und daraus resultierender Einsamkeit immer ignoriert. So als sei das gar kein Problem. Ich denke, sie hatten einfach keine Ahnung, dass ein Mensch damit wirklich Probleme haben kann.
Hm, das macht mir nicht so viel Hoffnung. Mir gehts nämlich ähnlich :?
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TheRealDeal
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Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von TheRealDeal »

Genosse Premier hat geschrieben:
Einsamer Igel hat geschrieben: Therapeuten haben mein Problem der fehlenden Kontaktaufnahmefähigkeit und daraus resultierender Einsamkeit immer ignoriert. So als sei das gar kein Problem. Ich denke, sie hatten einfach keine Ahnung, dass ein Mensch damit wirklich Probleme haben kann.
Hm, das macht mir nicht so viel Hoffnung. Mir gehts nämlich ähnlich :?
Lasst euch die Hoffnung nicht nehmen. Also wenn ein Therapeut Impulse seiner Patienten ignoriert, dann ist er kein guter Therapeut. Oder er ist mit seinem Latein am Ende, was aber nicht an euch liegt, sondern an seiner schlechten Ausbildung. :vielglueck:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Spliff

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Spliff »

Was soll es eigentlich bringen zu einem Psychologen zu gehen? Will ich verstanden werden? Will ich meine Vergangenheit aufarbeiten?

Nein. Ein Verhaltenstherapeutisch orientierter Psychologe oder Psychotherapeut soll in der Sitzung evtl. hinderliche (verbale) Verhaltensweisen mit mir gemeinsam verändern, so das ich im Kontakt mit anderen Leuten erfüllendere Beziehungen erreiche.
Das geht aber weniger durch Einsicht und Analyse, sondern dadurch das ich erstmal zu meinem Therapeuten und er zu mir eine Beziehung aufbaut.
Die Beziehung zu ihm wird also in Blickpunkt genommen mit der Hoffnung das sich positives Verhalten zu ihm, auch bei anderen Menschen außerhalb des Therapieraums bewährt.

Ob es die Psychotherapie etwas bringt, könnt ihr an mir und an dem Verhalten der anderen die auch schon psychotherapeutisch behandelt wurden selber sehen.
Schaffen wirs besser miteinander umzugehen, tiefere Beziehungen aufzubauen, fairer zu diskuttieren?
Spliff

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Spliff »

Einsamer Igel hat geschrieben: In meiner aktuellen Therapie muss ich das Thema vehement ansprechen, sonst wandert es auch dort ins Vergissmich-Kästchen. Und ich habe den Eindruck, die Therapeutin lernt mit jeder Stunde was dazu. :verwirrt: ..
Die Frage ist ob du außerhalb der Therapie Probleme hast oder Schwierigkeiten gewisse Dinge bei anderen Menschen anzusprechen?
Unter Umständen hat deine Therapeutin dann alles richtig gemacht und dich das immer und immer wieder in der Sitzung üben lassen.
Genosse Premier

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Genosse Premier »

Spliff hat geschrieben:
Einsamer Igel hat geschrieben: In meiner aktuellen Therapie muss ich das Thema vehement ansprechen, sonst wandert es auch dort ins Vergissmich-Kästchen. Und ich habe den Eindruck, die Therapeutin lernt mit jeder Stunde was dazu. :verwirrt: ..
Die Frage ist ob du außerhalb der Therapie Probleme hast oder Schwierigkeiten gewisse Dinge bei anderen Menschen anzusprechen?
Unter Umständen hat deine Therapeutin dann alles richtig gemacht und dich das immer und immer wieder in der Sitzung üben lassen.
Mal angenommen es wäre so. Das klingt für mich, als würde ein Therapeut absichtlich meine Probleme ignorieren, nur in der Absicht, dass ich lerne, mich ihm gegenüber durchzusetzen. Das wäre mMn. keine gute Vertrauensbasis. Was sollte das bringen, wenn man sich in einer Therapie nicht mal ansatzweise verstanden fühlt? Außerdem habe ich solche Situationen auch im echten Leben genug, das muss nicht noch künstlich erzeugt werden.
Spliff

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Spliff »

Genosse Premier hat geschrieben:
Spliff hat geschrieben:
Einsamer Igel hat geschrieben: In meiner aktuellen Therapie muss ich das Thema vehement ansprechen, sonst wandert es auch dort ins Vergissmich-Kästchen. Und ich habe den Eindruck, die Therapeutin lernt mit jeder Stunde was dazu. :verwirrt: ..
Die Frage ist ob du außerhalb der Therapie Probleme hast oder Schwierigkeiten gewisse Dinge bei anderen Menschen anzusprechen?
Unter Umständen hat deine Therapeutin dann alles richtig gemacht und dich das immer und immer wieder in der Sitzung üben lassen.
Mal angenommen es wäre so. Das klingt für mich, als würde ein Therapeut absichtlich meine Probleme ignorieren, nur in der Absicht, dass ich lerne, mich ihm gegenüber durchzusetzen. Das wäre mMn. keine gute Vertrauensbasis. Was sollte das bringen, wenn man sich in einer Therapie nicht mal ansatzweise verstanden fühlt? Außerdem habe ich solche Situationen auch im echten Leben genug, das muss nicht noch künstlich erzeugt werden.
Das stellt eine Möglichkeit dar in der Therapiesitzung mögliche Probleme zu bearbeiten und neues Verhalten einzuüben bzw. fördern.
Er ignoriert Deine Probleme (problematisches Verhalten) nicht, sondern die sind ihm (hoffentlich) bewußt wenn er sich dranmacht neues Verhalten zu formen.

Das kommt aber auf Therapeut und Therapieform an.
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TheRealDeal
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Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von TheRealDeal »

Ich denke, dass Fachleute für den 1. Kontakt fehlen, die sich mit möglichst vielen Therapieformen auskennen um einen therapiewilligen Menschen gut beraten zu können. Wenn es mir schlecht geht, bin ich froh überhaupt einen Therapeuten zu finden. Wenn das "zufällig" ein Verhaltenstherapeut ist, der mir versichert, dass er mir helfen wird, bleibe ich auch aufgrund einer gewissen Notlage da. Ein Verhaltenstherapeut könnte mich auch in 100 Jahren nicht da hin bringen, wo ich heute bin. Einfach weil er nicht die Kenntnisse/Arbeitsweise hat, um an die Ursachen meiner Erkrankung vordringen zu können. Und Heilung ist ja noch ein anderes Thema.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Bielefeld_m_86

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Bielefeld_m_86 »

TheRealDeal hat geschrieben:Ich denke, dass Fachleute für den 1. Kontakt fehlen, die sich mit möglichst vielen Therapieformen auskennen um einen therapiewilligen Menschen gut beraten zu können. Wenn es mir schlecht geht, bin ich froh überhaupt einen Therapeuten zu finden. Wenn das "zufällig" ein Verhaltenstherapeut ist, der mir versichert, dass er mir helfen wird, bleibe ich auch aufgrund einer gewissen Notlage da. Ein Verhaltenstherapeut könnte mich auch in 100 Jahren nicht da hin bringen, wo ich heute bin. Einfach weil er nicht die Kenntnisse/Arbeitsweise hat, um an die Ursachen meiner Erkrankung vordringen zu können. Und Heilung ist ja noch ein anderes Thema.
Hi,
du sprichst da etwas an, was mich etwas hinzufügen lässt. Die Therapeuten kennen ja auch gar nicht die AB-Problematik. Es wird sich zu wenig damit beschäftigt. Wir sind auch wieder bei einem Thema mitunter, um welches es sich in folgendem Thread:" Unangehme AB-Situation, Vorwürfe, Sprüche etc." handelt
Die wissen teilweise gar nicht, dass die AB-Problematik unterschiedliche Probleme mit sich birgt. Teilweise machen die Therapeuten dir dann auch noch solche Vorwürfe wie, dass das Problem darin liege, dass man zu wählerisch wäre oder man sei zu schüchtern. Aber nur diese 2 Gründe sind nicht nur der Hauptgrund. Es gibt eine ganze Menge anderer Punkte, die diese Fachleute nicht kennen. Eine andere Sache ist, dass sie dich dann auch ruhig stellen wollen, indem sie dir u. a. diesen 0815-Spruch mit dem Topf und dem Deckel sagen oder, dass das alles noch von selbst kommen würde und sich ja irgendwann von selbst legen würde. Vllt. sagen sie dir noch in ihren "abspeisenden" Zitaten, dass man ja noch jung sei und kann Sorgen haben muss, aber mehr kommt bei denen auch nicht raus. Ich berichtete mal einer Sozialarbeiterin, die 50 rum, dass ich hier in so einem Forum bin, in dem auch betroffene Menschen in ihrem Alter sind. Was glaubt ihr, was die Augen machte. Die Leute denken halt nicht so weit, dass eine solche Problematik teilweise auf ein ganzes Leben auswirken kann! Zusätzlich sind die Ratschläge, die die einem geben auch nicht hilfreich. Statt dass die mit jmd. mal zusammenarbeiten richtig und jmd. helfen erst mal an sich etwas zu verändern um interessanter und sicherer rüber zu kommen, schaffen sie dich in deiner recht problematischen Situation zu irgend einem Flirtkurs z. B., wo du dann halt nach einigen teuren Kursstunden in der beschriebenen Situation, dann in der Öffentlichkeit draussen dein Glück probieren sollst. Und wie hoch da die Erfolgsquote ist, da braucht man wohl nicht näher ins Detail gehen.........Und zum Vorwurf der persönlichen Ansprüche machen sie dir vllt. auch noch irgendwelche Partnerschafts-oder Verkupplungsvorschläge, die dir auch nicht zusagen werden sondern ggf. eher richtig ärgern. So, sehe ich das. Naja, gut. Aber mit meiner aktuellen Therapeutin bin ich sehr zufrieden. Sie versteht mich voll und ganz und hat mir auch ein wenig Hoffnung wieder gegeben.
Zuletzt geändert von Bielefeld_m_86 am 24 Jul 2013 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
Bielefeld_m_86

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Bielefeld_m_86 »

Bielefeld_m_86 hat geschrieben:
TheRealDeal hat geschrieben:Ich denke, dass Fachleute für den 1. Kontakt fehlen, die sich mit möglichst vielen Therapieformen auskennen um einen therapiewilligen Menschen gut beraten zu können. Wenn es mir schlecht geht, bin ich froh überhaupt einen Therapeuten zu finden. Wenn das "zufällig" ein Verhaltenstherapeut ist, der mir versichert, dass er mir helfen wird, bleibe ich auch aufgrund einer gewissen Notlage da. Ein Verhaltenstherapeut könnte mich auch in 100 Jahren nicht da hin bringen, wo ich heute bin. Einfach weil er nicht die Kenntnisse/Arbeitsweise hat, um an die Ursachen meiner Erkrankung vordringen zu können. Und Heilung ist ja noch ein anderes Thema.
Hi,
du sprichst da etwas an, was mich etwas hinzufügen lässt. Die Therapeuten kennen ja auch gar nicht die AB-Problematik. Es wird sich zu wenig damit beschäftigt. Wir sind auch wieder bei einem Thema mitunter, um welches es sich in folgendem Thread:" Unangehme AB-Situation, Vorwürfe, Sprüche etc." handelt.
Die wissen teilweise gar nicht, dass die AB-Problematik unterschiedliche Probleme mit sich birgt. Teilweise machen die Therapeuten dir dann auch noch solche Vorwürfe wie, dass das Problem darin liege, dass man zu wählerisch wäre oder man sei zu schüchtern. Aber nur diese 2 Gründe sind nicht nur der Hauptgrund. Es gibt eine ganze Menge anderer Punkte, die diese Fachleute nicht kennen. Eine andere Sache ist, dass sie dich dann auch ruhig stellen wollen, indem sie dir u. a. diesen 0815-Spruch mit dem Topf und dem Deckel sagen oder, dass das alles noch von selbst kommen würde und sich ja irgendwann von selbst legen würde. Vllt. sagen sie dir noch in ihren "abspeisenden" Zitaten, dass man ja noch jung sei und kann Sorgen haben muss, aber mehr kommt bei denen auch nicht raus. Ich berichtete mal einer Sozialarbeiterin, die 50 rum, dass ich hier in so einem Forum bin, in dem auch betroffene Menschen in ihrem Alter sind. Was glaubt ihr, was die Augen machte. Die Leute denken halt nicht so weit, dass eine solche Problematik teilweise auf ein ganzes Leben auswirken kann! Zusätzlich sind die Ratschläge, die die einem geben auch nicht hilfreich. Statt dass die mit jmd. mal zusammenarbeiten richtig und jmd. helfen erst mal an sich etwas zu verändern um interessanter und sicherer rüber zu kommen, schaffen sie dich in deiner recht problematischen Situation zu irgend einem Flirtkurs z. B., wo du dann halt nach einigen teuren Kursstunden in der beschriebenen Situation, dann in der Öffentlichkeit draussen dein Glück probieren sollst. Und wie hoch da die Erfolgsquote ist, da braucht man wohl nicht näher ins Detail gehen.........Und zum Vorwurf der persönlichen Ansprüche machen sie dir vllt. auch noch irgendwelche Partnerschafts-oder Verkupplungsvorschläge, die dir auch nicht zusagen werden sondern ggf. eher richtig ärgern. So, sehe ich das. Naja, gut. Aber mit meiner aktuellen Therapeutin bin ich sehr zufrieden. Sie versteht mich voll und ganz und hat mir auch ein wenig Hoffnung wieder gegeben.
Bielefeld_m_86

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Bielefeld_m_86 »

Bielefeld_m_86 hat geschrieben:
Bielefeld_m_86 hat geschrieben:
TheRealDeal hat geschrieben:Ich denke, dass Fachleute für den 1. Kontakt fehlen, die sich mit möglichst vielen Therapieformen auskennen um einen therapiewilligen Menschen gut beraten zu können. Wenn es mir schlecht geht, bin ich froh überhaupt einen Therapeuten zu finden. Wenn das "zufällig" ein Verhaltenstherapeut ist, der mir versichert, dass er mir helfen wird, bleibe ich auch aufgrund einer gewissen Notlage da. Ein Verhaltenstherapeut könnte mich auch in 100 Jahren nicht da hin bringen, wo ich heute bin. Einfach weil er nicht die Kenntnisse/Arbeitsweise hat, um an die Ursachen meiner Erkrankung vordringen zu können. Und Heilung ist ja noch ein anderes Thema.
Hi,
du sprichst da etwas an, was mich etwas hinzufügen lässt. Die Therapeuten kennen ja auch gar nicht die AB-Problematik. Es wird sich zu wenig damit beschäftigt. Wir sind auch wieder bei einem Thema mitunter, um welches es sich in folgendem Thread:" Unangehme AB-Situation, Vorwürfe, Sprüche etc." handelt.
Die wissen teilweise gar nicht, dass die AB-Problematik unterschiedliche Probleme mit sich birgt. Teilweise machen die Therapeuten dir dann auch noch solche Vorwürfe wie, dass das Problem darin liege, dass man zu wählerisch wäre oder man sei zu schüchtern. Aber nur diese 2 Gründe sind nicht nur der Hauptgrund. Es gibt eine ganze Menge anderer Punkte, die diese Fachleute nicht kennen. Eine andere Sache ist, dass sie dich dann auch ruhig stellen wollen, indem sie dir u. a. diesen 0815-Spruch mit dem Topf und dem Deckel sagen oder, dass das alles noch von selbst kommen würde und sich ja irgendwann von selbst legen würde. Vllt. sagen sie dir noch in ihren "abspeisenden" Zitaten, dass man ja noch jung sei und kann Sorgen haben muss, aber mehr kommt bei denen auch nicht raus. Ich berichtete mal einer Sozialarbeiterin, die 50 rum, dass ich hier in so einem Forum bin, in dem auch betroffene Menschen in ihrem Alter sind. Was glaubt ihr, was die Augen machte. Die Leute denken halt nicht so weit, dass eine solche Problematik teilweise auf ein ganzes Leben auswirken kann! Zusätzlich sind die Ratschläge, die die einem geben auch nicht hilfreich. Statt dass die mit jmd. mal zusammenarbeiten richtig und jmd. helfen erst mal an sich etwas zu verändern um interessanter und sicherer rüber zu kommen, schaffen sie dich in deiner recht problematischen Situation zu irgend einem Flirtkurs z. B., wo du dann halt nach einigen teuren Kursstunden in der beschriebenen Situation, dann in der Öffentlichkeit draussen dein Glück probieren sollst. Und wie hoch da die Erfolgsquote ist, da braucht man wohl nicht näher ins Detail gehen.........Und zum Vorwurf der persönlichen Ansprüche machen sie dir vllt. auch noch irgendwelche Partnerschafts-oder Verkupplungsvorschläge, die dir auch nicht zusagen werden sondern ggf. eher richtig ärgern. So, sehe ich das. Naja, gut. Aber mit meiner aktuellen Therapeutin bin ich sehr zufrieden. Sie versteht mich voll und ganz und hat mir auch ein wenig Hoffnung wieder gegeben.
Vllt. aber ergibt sich ja wirklich doch noch mal was in der Wissenschaft, dass es eine Fachrichtung für die AB-Problematik gibt.
Spliff

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Spliff »

Die Verbesserung von Beziehungen im zwischenmenschlichen Bereich sind eigentlich eines der Hauptanliegen in der Psychotherapie.
Ihr könnt ja direkt sehen wo ihr Probleme in der Beziehungsgestaltung mit Eurem Therapeuten habt. Denke mal die gleichen Probleme habt ihr auch mit anderen Menschen.
Malone

Re: Erfahrung mit Therapeuten

Beitrag von Malone »

Ich habe mit meiner tiefenpsychologischen Therapie bislang gute Erfahrungen gemacht. Für mich ist es schon wichtig, zu erfahren, warum ich so blockiert bin wie ich bin. Es ist unglaublich, was da so rauskommt und so langsam nach bald 2 Jahren ergibt sich ein Sinn.

Ich halte es für sehr wichtig, dass eine Vertrauensbasis zum Therapeuten (geschlechtsneutral) besteht, die aber auch m.E. von einer gewissen professionellen Grunddistanz geprägt sein sollte. Er muss auf jeden Fall offen sein und wenn ich da Geschichten höre von wegen, dass einige Therapeuten die Behandelten regelrecht "verurteilen", kann ich nur den Kopf schütteln. Gerade, wenn die Personen noch nicht stabil genug sind, halte ich das für kontraproduktiv (bin aber auch kein Psychologe...). Nur ist es natürlich mitunter sicherlich sehr schwer, den richtigen/die richtige zu finden. Jeder braucht da auch was anderes. Ich hatte nun Glück. Wenn meiner an seine Grenzen stoßen würde, würde er dieses auch sagen. Einige sind vielleicht tatsächlich als Therapeuten ungeeignet und sollten wohl eher in die Wissenschaft oder so.

Vor einem Jahr lief mal eine Reportage über 2 Menschen - einen Mann und eine Frau, die als Kind von ihrer Mutter missbraucht wurden. Der Mann erzählte dieses seinem Therapeuten und trotzdem die Mutter die Übergriffe selbst bestätigt hat, meinte der ernsthaft: "Mütter machen sowas nicht!".