Sätze von gestern abend

[Stefan_T]

Gestern abend war ich mit Freunden unterwegs, wo auch eine Bekannte eines Freudes mit dabei war.

Wir hatten es auch über das Thema Beziehungen und sie sagte in der Runde ein paar Sätze, die mich immer noch etwas grübeln und nachdenken lassen.

Hier einfach mal ohne weiteren Kommentar:

"Ein Mann soll mich WOLLEN, jedoch nicht BRAUCHEN."

oder

"Ich möchte das Leben eines Mannes BEREICHERN, nicht sein Leben SEIN."

oder

"Der Freund kann sich meiner Liebe sicher sein, er sollte sich jedoch niemals zu sicher sein."


Klar sind das nur Sätze und Meinungen einer einzigen Frau ohne repräsentative Aussage.

Aber ich wollte sie trotzdem mal ins Forum stellen. Schadet ja nicht.

[Ferdinand]

Ach, kommt mir nicht soooo spanisch vor . Probieren wir's mal:

"Ein Mann soll mich WOLLEN, jedoch nicht BRAUCHEN."

Sie wünscht sich einen Partner, der sie begehrt - ist ja klar - aber auch auf eigenen Füßen steht, kein "Muttersöhnchen". Und vielleicht sollte er auch bei anderen Damen beliebt sein, dann kann sie sich als Siegerin fühlen - ist ganz natürlich, tun wir Herren ja nicht anders .

"Ich möchte das Leben eines Mannes BEREICHERN, nicht sein Leben SEIN."

Die Aussage ist inhaltlich ähnlich zur letzten. Mit minimal mehr Betonung darauf, dass sie sich in die Beziehung einbringen will - in einem angemessenen Rahmen.

"Der Freund kann sich meiner Liebe sicher sein, er sollte sich jedoch niemals zu sicher sein."

Sie steht eben auf eigenen Füßen, und ist - quasi die Gegenaussage zu den beiden obigen Sätzen - auch bei den Herren im Allgemeinen nicht unbeliebt. Sie hat die Auswahl. Also schön vorsichtig beim Termin mit der Bäckersgesellin .

Erscheint mir soweit alles normal und auch ganz nachvollziehbar - die meisten modernen Männer würden gar nicht so anders denken (glaub ich wenigstens).

[TheRealDeal]

Kannst du mir diese Frau bitte mal vorstellen?

[ABChancenlos]

ich wollte sie trotzdem mal ins Forum stellen. Schadet ja nicht.

Es kann insofern schaden, als dass es jemandem, der nicht Tanzen kann, nichts hilft, wenn man ihm in blumiger Weise beschreibt, wie ein guter Tänzer "ist" und was alles einen guten Tänzer ausmacht.

Und wenn einer dann sehr verzweifelt ist darüber, dass er eben nicht Tanzen kann, dann können ihn solche Ausführungen durchaus noch fertiger machen als er ohnehin schon ist

[Gahaltan]

das kann ich - mutatis mutandis - so für mich unterschreiben.

[Stefan73]

Verstehe die Probleme gerade nicht, die solche Aussagen aufwerfen. Dürfen nur noch Dinge genannt werden, die man beherrscht?
Ich lese besonders gerne über Bereiche, in denen ich besonders schlecht bin, vielleicht finde ich ja den einen oder anderen Ansatz.

[klecks]

Alles wunderbare Sätze. Könnten auch von mir stammen. Und ich bin keine Abine (mehr)

[ABChancenlos]

Verstehe die Probleme gerade nicht, die solche Aussagen aufwerfen.

stehen doch oben: Dass es ne deprimierende Wirkung haben kann, wenn man seine eigene Unfähigkeit wiedermal vorgehalten bekommt

Dürfen nur noch Dinge genannt werden, die man beherrscht?

man "darf" alle Dinge nennen....... nur darf man sich dann halt nich darüber wundern, wenn dann vielleicht Leute auch schreiben, was "solche Aussagen" bei ihnen auslösen.......

Ich lese besonders gerne über Bereiche, in denen ich besonders schlecht bin, vielleicht finde ich ja den einen oder anderen Ansatz.

und andere, die es nicht hinbekommen sich Pfannkuchen zu backen und vielleicht sehr darunter leiden, die finden Ausführungen darüber, wie ein Pfannkuchen sein soll und was einen Pfannkuchen von seinem Kern und Wesen her ausmacht, einfach nur deprimierend....... weil es ihnen nicht nur nicht weiterhilft, sondern darüber hinaus ihnen ihre Unfähigkeit nochmal vor Augen führt und ihre Sehsucht erneut zum Brennen bringt

[Stefan73]

und andere, die es nicht hinbekommen sich Pfannkuchen zu backen und vielleicht sehr darunter leiden, die finden Ausführungen darüber, wie ein Pfannkuchen sein soll und was einen Pfannkuchen von seinem Kern und Wesen her ausmacht, einfach nur deprimierend....... weil es ihnen nicht nur nicht weiterhilft, sondern darüber hinaus ihnen ihre Unfähigkeit nochmal vor Augen führt und ihre Sehsucht erneut zum Brennen bringt

Ich verstehe Deine Gefühlslage, so ist es nicht. Dennoch stelle ich mir gerade ein Forum vor, in dem nur noch Aussagen / Themen / Anforderungen für eine Partnerschaft genannt werden können, die wirklich alle beherrschen. Da sind wir wohl bei Atmen / eigenständig Anziehen und unfallfrei Essen.

[Malaguena]

Da sind wir wohl bei Atmen / eigenständig Anziehen und unfallfrei Essen.

Als jemand, der öfter schon beim Essen gesabbert hat, deprimiert mich diese Aussage ziemlich.

[ExAB-Mitleser]

Die Sätze sind sehr sinnvoll und beschreiben wichtige Aspekte der Partnerschaft.

Ich würde sie allerdings erweitern, nämlich auf beide Geschlechter.

Auch ein Mann sollte nämlich dieselbe Einstellung zu Frauen haben (d.h. man ersetzt Mann/Freund durch Frau/Freundin) , dann sind die Chancen für eine erfolgreiche Beziehung gut.

Ich versteh aber auch den Einwurf von ABChancenlos: Wenn ich jahre/jahrzehntelang als AB darauf warte, einen Partner zu finden, hilft es sehr wenig, wenn man hört, dass man einen Partner nicht unbedingt brauchen sollte. Man hat eben genau das gegenteilige Gefühl. Es ist sicher sehr schwer, dieses Gefühl abzustellen.

[ogor]

unfallfrei Essen

So leicht ist das nicht. Ich schneide mir beim Gemüseschnippeln regelmäßig in den Finger.

Ich sehe die Sätze als sehr vernünftig an und würde die auch für mich so unterschreiben.

Ich war auch lange der Meinung, ohne eine Freundin, ist das Leben nur "halb" so schön/wert/sinnvoll/usw. und entsprechend verkrampft ging ich auch diese Sache an. Eine Freundin "musste" her. Nur woher?

Seit ich das lockerer sehe und mich vorrangig um MEIN Leben kümmere, geht es mir viel besser. Und auch wenn jetzt noch keine feste Beziehung da war, die paar sexuellen Erlebnisse waren schon mehr als ich mir zu HC-AB-Zeiten gewunschen habe.

Das wird schon noch mit einer Beziehung, das sehe ich jetzt zum Einen optimistisch und zum Anderen relativ gelassen.

[spirit]

Es gibt nicht nur einen Sender, sondern auch einen Empfänger, und es liegt in der Entscheidung des Empfängers, wie er Aussagen - mehr sind es ja nicht - bewertet. Er kann auch einfach auf einen anderen Kanal schalten.

Bzgl. der Aussagen schließe ich mich ExAB-Mitleser an.

[Stefan73]

Ich versteh aber auch den Einwurf von ABChancenlos: Wenn ich jahre/jahrzehntelang als AB darauf warte, einen Partner zu finden, hilft es sehr wenig, wenn man hört, dass man einen Partner nicht unbedingt brauchen sollte. Man hat eben genau das gegenteilige Gefühl. Es ist sicher sehr schwer, dieses Gefühl abzustellen.

Das verstehe ich auch. Bei mir war es praktisch mein ganzes Leben so, dass ich all dieses Anforderungen unendlich weit entfernt sah (z.T. sehe ich sie immer noch unerreichbar ), aber ohne solches Wissen, auch aus diesem Forum, hätte ich keine Chance gehabt. Und als zentralen Sinn dieses Forums habe ich immer neben Spaß und Frustbewältigung die gemeinsame Suche nach Auswegen / Wissensvermittlung zu diesem Thema gesehen.

[TheRealDeal]

ich wollte sie trotzdem mal ins Forum stellen. Schadet ja nicht.

Es kann insofern schaden, als dass es jemandem, der nicht Tanzen kann, nichts hilft, wenn man ihm in blumiger Weise beschreibt, wie ein guter Tänzer "ist" und was alles einen guten Tänzer ausmacht.

Und wenn einer dann sehr verzweifelt ist darüber, dass er eben nicht Tanzen kann, dann können ihn solche Ausführungen durchaus noch fertiger machen als er ohnehin schon ist

Das kann schon sein. Aber Fakt ist, es gibt nun mal gute Tänzer. Die Frage ist willst du alle guten Tänzer verbannen, oder gar deren Existenz leugnen? Oder macht es vielleicht Sinn, deinen Tanzstil zu verbessern?

[ABChancenlos]

und andere, die es nicht hinbekommen sich Pfannkuchen zu backen und vielleicht sehr darunter leiden, die finden Ausführungen darüber, wie ein Pfannkuchen sein soll und was einen Pfannkuchen von seinem Kern und Wesen her ausmacht, einfach nur deprimierend....... weil es ihnen nicht nur nicht weiterhilft, sondern darüber hinaus ihnen ihre Unfähigkeit nochmal vor Augen führt und ihre Sehsucht erneut zum Brennen bringt

Ich verstehe Deine Gefühlslage, so ist es nicht. Dennoch stelle ich mir gerade ein Forum vor, in dem nur noch Aussagen / Themen / Anforderungen für eine Partnerschaft genannt werden können, die wirklich alle beherrschen. Da sind wir wohl bei Atmen / eigenständig Anziehen und unfallfrei Essen.

nö damit wären wir beim Thema "Rezepte" bzw "was genau muss ich wie genau tun? Erstens, zweitens, drittens"..... aber daran, dass Du das nicht erkennst, daran sieht man schon, dass Du nicht verstehst, entweder weil Du es nicht kannst oder nicht willst

[Jembo]

"Ein Mann soll mich WOLLEN, jedoch nicht BRAUCHEN."

oder

"Ich möchte das Leben eines Mannes BEREICHERN, nicht sein Leben SEIN."

oder

"Der Freund kann sich meiner Liebe sicher sein, er sollte sich jedoch niemals zu sicher sein."

Ach, was Frauen so alles wollen und reden, wenn der Tag lang geworden ist. Man kann's nicht mehr hören. Viel interessanter wär's doch für Männer, mal in sich hinein zu horchen, was sie denn selbst wollen.

Die zwei ersten Sätze klingen aber so als ob sie aus einem Pickup-Ratgeber und nicht aus dem Kopf einer Frau kämen. Beschäftigt sie sich damit? Auf jeden Fall nur ein paar hohle Phrasen aus dem Beziehungs-Volksweisheiten-Kalender. Die Realität sieht doch ganz anders aus.

Obwohl, was man daraus lesen könnte: Sollte es zu einer Langzeit-Beziehung oder Ehe kommen ... sollte der Mann besser nicht zum Pflegefall oder sonst wie auf die Hilfe dieser Frau angewiesen sein ... sonst tritt Fall 3 ein: "er sollte sich niemals zu sicher sein."

Hmm, also mitmenschliche Unverbindlichkeit in neo-liberale, auf den "Beziehungsmarkt" angepasste Begrifflichkeiten verpackt? Der Partner als sprechender Deko-Gegenstand, passend zum eigenen "Lifestyle"? Interessant ...

Wie auch immer, klingt alles viel zu anstrengend. Muss man dauernd 'ne gute Figur machen, keine Schwäche zeigen, immer darauf achten, "bereichend" für den anderen zu sein ... das braucht doch kein Mensch!

Grüsse

Jembo

[Suria]

"Ein Mann soll mich WOLLEN, jedoch nicht BRAUCHEN."

Den Satz halte ich persönlich für Blödsinn. Ich persönlich finde es schön, wenn der Mann an meiner Seite mich braucht - für mich wäre es äußerst schlimm, wenn ich wüsste, dass ich nicht gebraucht werde, erst Recht nicht vom eigenen Partner ...

"Ich möchte das Leben eines Mannes BEREICHERN, nicht sein Leben SEIN."

Den Satz finde ich wiederum richtig. Ich könnte nicht damit umgehen, wenn ich das Leben des Mannes bin. Es wäre für mich eine zu große Verantwortung. Zumal ich selbst ein "Freigeist" bin und dem Mann gerne auch Freiraum geben möchte - den Freiraum, dass er sein Leben selbst bestimmt und es nicht nach mir ausrichtet.

"Der Freund kann sich meiner Liebe sicher sein, er sollte sich jedoch niemals zu sicher sein."

Das finde ich auch gut, aber in diesem Sinne: er sollte sich nicht denken, dass er sich bei mir alles erlauben kann, weil ich ihm ja verzeihe, da ich ihn liebe.

[Montecristo]

"Ein Mann soll mich WOLLEN, jedoch nicht BRAUCHEN."

Den Satz halte ich persönlich für Blödsinn. Ich persönlich finde es schön, wenn der Mann an meiner Seite mich braucht - für mich wäre es äußerst schlimm, wenn ich wüsste, dass ich nicht gebraucht werde, erst Recht nicht vom eigenen Partner ...

Kenne noch den Spruch: Männer wollen gebraucht und nicht geliebt werden.

Ich vermute mal, dass eine zu intensive Beschäftigung
mit derartigen Plattitüden keinen Mehrwert liefert...

[Der Essi]

Viel interessanter wär's doch für Männer, mal in sich hinein zu horchen, was sie denn selbst wollen.

Bitte, tu ich das mal:

1. Ich will eine Frau, die mich will und meine Bedürfnisse erkennt, aber nicht an mir klebt wie eine Klette.

2. Ich möchte der wichtigste Mensch im Leben einer Frau sein, aber nicht der einzige.

3. Meine Partnerin könnte sich meiner Liebe und Treue sehr sicher sein, sollte sich aber niemals so sicher sein, dass sie aufhört, sich darum zu bemühen.

Man vergleiche.