Nell The Sentinel hat geschrieben: Das stimmt nicht, dir ist es nicht egal, das hast du selbst geschrieben. Ich erinnere nur mal an deine freundschaftlichen Gehässigkeiten.
Das nennt sich Resignation. Wenn du denkst, das ist der Weg, wie du deine Probleme löst, nur zu.
Es geht nicht um Selbstbewusstsein, sondern um Selbstwert. Und du scheinst dir selbst absolut nichts wert zu sein. Das zeigst du nach außen.... und wirst dafür belächelt. Warum hältst du an deinen Freunden fest, wenn sie dich nicht respektieren? Glaubst du, du kannst sonst keine Beziehungen aufbauen?
Weil du gleich darauf angesprungen bist. Ich habe dir keine generelle Schwäche vorgeworfen, sondern gemutmaßt, dass du in diesem Teil deines Lebens noch Nachholbedarf hast.
Die Art und Weise, wie du über deinen Chef schreibst und diesen fast schon wütenden Stolz über dein schönes neues Leben (was ich dir im Übrigen gönne) und deine Wut über meine Antwort zeigt mir nur mehr, dass duan deiner Vergangenheit und deinem Selbst immer noch haderst.
Es ist so, wie ich es geschrieben habe: ES IST MIR EGAL.
Früher habe ich mich ständig darüber geärgert, dass sich alle über mich und meine Beziehungslosigkeit das Maul zerrissen haben. Und ich habe auch oft genug was dagegen gesagt. Aber hat es was genützt? Nein. Inzwischen handhabe ich es so, wie es die "Ärzte" schon besungen haben: Lasse reden. Inzwischen gehe ich gar nicht mehr auf dieses Thema ein - und siehe da: Plötzlich habe ich meine Ruhe.
Und zudem klingt es ja nahezu, als würden meine Freunde jeden Tag so etwas abziehen. Das sind ungefähr sieben, acht Situationen gewesen, in denen sie sich abfällig über mein Singleleben geäußert haben - verteilt auf etwa zehn Jahren. Ansonsten verstehe ich mich echt prima mit meinen Freunden. Warum sollte ich ihnen da den Laufpass geben?
Und was meine Vergangenheit betrifft: Ja, ich hadere mit all den verlorenen Jahren. Wo andere zwischen 18 und 28 in Diskotheken gegangen sind, die Welt bereist haben, sich austobten und sich durch die Betten der Nation wühlten, verbrachte ich mein Leben entweder damit, im Krankenhaus zu liegen, zu arbeiten oder mich gegen den ständigen Psychoterror zu wehren. So etwas prägt nun mal - und wirft bis heute zuweilen seinen Schatten auf mich. Selbstwert muss nun mal wachsen. Und du kannst mir glauben, dass ich in letzter Zeit auch in dieser Beziehung hart darum kämpfe, etwas an mir zu ändern. Aber das dauert nun mal Zeit. Jahre, um genau zu sein.
Ach, und noch etwas:
Als ich vor zwei Jahren in den USA war, besuchte ich eine Surfer-Party in der Nähe von San Diego. Da waren viele Leute in meinem Alter dabei. Bei einem Gespräch lästerten einige Frauen über einen Mann in ihrer Clique, der ebenfalls AB ist. Es scheint also ein internationales Phänomen zu sein, dass Freunde bei diesem Thema etwas seltsam reagieren. Und irgendwie war es auch interessant zu erfahren, dass selbst im sonnigen Kalifornien ein recht gut aussehender Surfer noch ungeküsst ist ...
Es war übrigens bis heute der einzige AB, den ich im realen Leben mal getroffen habe (außer mir natürlich).