Gael hat geschrieben:
Natürlich sehe ich noch alle auf der Arbeit. Sie versuchen mir aber aus dem Weg zu gehen. Irgendwie distanzieren sie sich von mir. Irgendwie hat es sich im ganzen Institut rumgesprochen, dass ich nicht in den Club reingelassen wurde und jetzt ist dieses Thema zum Klatsch und Tratsch der Gastro-Stationen geworden.
Du schreibst hier zweimal "irgendwie". Und irgendwie ist irgendwie ja ein häufig benutztes Füllwort, das jedoch irgendwie eher eine Unsicherheit oder ein Gefühl als eine Tatsache beschreibt.
Da der Vorfall ja noch recht frisch ist, kann ich gut verstehen, dass er für Dich noch sehr präsent ist. Und ja, vielleicht auch für andere, die von der Situation erfahren haben. Doch vielleicht ist es für jene Personen, die nicht dabei waren und es möglicherweise über Tratsch mitbekommen habe, nicht so wichtig, als dass sie die Gegebenheit lange im Gedächtnis behalten werden.
Ich kann Deine Befürchtung verstehen. Doch wenn ich Deine Ausführungen richtig verstanden habe, hat Dich noch niemand direkt darauf angesprochen, oder? Natürlich wird es für Dich nicht besser, selbst wenn Du lediglich denkst, die anderen Menschen denken genauso oft an die Situation. Wie denkst Du darüber?
Gael hat geschrieben:
und auf dem Rückweg treffe ich genau diese Kollegen wie sie ohne mich im Park grillen und den Abend gemeinsam genießen. Sie haben mich gesehen, jedoch ignoriert.
Ich habe diese Reaktion schon in Deinem ersten Thread nicht ganz nachvollziehen können. Wieso bist Du für diese Menschen denn außen vor, nur weil Du nicht in den Club eingelassen wurdest? Ganz abgesehen davon, dass ich es auch nicht sehr schön fand, dass niemand aus dem Club zurückkam, um mit Dir woanders hin zu gehen, sollten sie es mitbekommen habe, dass Du nicht eingelassen wurdest (wovon ich ausgehe). Ich meine, der Gedanke: "Ich will mit dem nichts zu tun, weil er nicht in den Club gelassen wurde" ist doch emotional sehr schmal.
Und auch wenn es für Dich aufgrund Deines Alleinseins schwer fällt, Dich von der Gruppe zu lösen, kannst Du immerhin glücklich und sehr stolz darauf sein, dass Du nicht so bist wie Deine angesprochenen "Freunde".
Gael hat geschrieben:
Erst jetzt merke ich wie alleine ich da stehe. Heute war ich auch wieder alleine im Kino. Das ist echt frustrierend, da ich mir echt Mühe gebe, Freunde zu finden.
Ja, das kenne ich. Alleine essen oder ins Kino zu gehen, ist echt nicht schön und vor allem ersteres mache ich auch sehr sehr selten. Doch habe ich inzwischen die Kinoabende für mich alleine auch liebgewonnen, und ich schätze es mehr, alleine einen Film anzuschauen, den ich auch wirklich sehen will, als mit anderen in einen Film zu gehen, den ich nicht sehen will. Wie ist das bei Dir?
Keine Frage: Einen Kinofilm mit Freunden anzusehen, die den Film auch sehen wollen, bleibt die Optimalvorstellung.
Gael hat geschrieben:
Ich bin jetzt 36 und immer noch HC-AB. Mein Ziel ist es, spätestens bis ich 40 bin, eine Partnerin und einen guten Freudeskreis zu haben. Aber irgendwie klappt es nicht. Mittlerweile bin ich richtig verzweifelt. Ich will endlich eine Freundin!
Ich finde es gut, dass Du Dir ein Ziel setzt. Doch solltest Du auch, meiner Meinung nach, sehr genau darauf achten, was Du selbst dafür tust bzw. selbst dafür tun kannst. Eine Partnerin oder eine Freundeskreis zu finden, hast Du nicht ausschließlich selbst in der Hand. Daher würde ich Dir wünschen, dass Du Mut, Zuversicht, Hoffnung nicht verlierst und weiterhin Schritte unternimmst, die Dich Deinem Ziel näher bringen. Doch versuche auch zu akzeptieren, dass der Schritt, der zur Zielerreichung führt, auch von anderen abhängig ist. Und das kannst Du selbst nicht steuern.
