Was soll man tun?

[Savo]

Hallo,

ich bin 22 Jahre alt und männlicher hardcore AB. ich habe mich jetzt monatelang mit der Thematik Ab-tum auseindergesetzt und habe noch
keinen Ansatz gefunden wie man sich aus der Situation herausarbeiten kann. Es muss doch irgendjemanden geben der schonmal einen
Leitfaden oder sowas geschrieben hat mit konkreten Handlungsanweisungen. Natürlich stösst man schnell auf die ganze Pick Up Geschichte,
und da findet man auch viele gute Sachen. Doch leider musste ich feststellen, dass die Methoden für einen hardcore AB mit zum Teil starken
Depressionen verursacht durch sein Ab-tum, nicht wirklich anwendbar sind. Außerdem habe ich auch keine Ambitionen ein großer Player oder
Verführer zu werden. Ich möchte einfach ein normales Leben.
Apropo Depression. Was macht man wenn man eine Depression hat? Natürlich, man unterzieht sich einer Therapie. Seit 3 Jahren laber ich
einmal die Woche über meine Kindheit und die Beziehung zu meinen Eltern. Wem hilft sowas bitte? Ich glaube, dass Therapeuten und
Psychologen das Problem massiv unterschätzen, aber das wurde in der Ab Szene ja schon oft festgestellt. Eigentlich ist mir das aber unverständlich, weil es ja ascheinend einige von uns gibt...
Also WAS SOLL MAN TUN? Meine Situation ist scheiße, aber was mich wirklich verückt macht ist , dass ich keinen Plan oder Ansatz habe wie
ich aus dieser Situation herauskommen soll. Ich sehe meine Depression auch nicht wirklich als Krankheit sondern als natürliche Reaktion
auf meine Lebenssituation. Ich finde es eher Krank, wenn einen das Ab-sein nicht stört.
Es müsste doch irgendwie einen Coach geben oder so, der sich mit der Thematik auskennt. Ich kenne da nur den Typ der auf der
,, Und wer küsst mich Seite" vorgestellt wurde. Das ist ja auch erstmal nur Gespräch und da halte ich nicht so viel von. Genauso wenig
wie wildfremde Frauen auf der Straße anzusprechen. Da muss es doch noch irgendetwas geben...

Habt ihr eine Idee?

LG

[TheRealDeal]

Seit 3 Jahren laber ich
einmal die Woche über meine Kindheit und die Beziehung zu meinen Eltern. Wem hilft sowas bitte? Ich glaube, dass Therapeuten und
Psychologen das Problem massiv unterschätzen, aber das wurde in der Ab Szene ja schon oft festgestellt.

Dir sollte das helfen. Falls es Dir nicht hilft, wäre es vielleicht mal an der Zeit, mit deinem Therapeuten zu klären, wo Deine Therapie hinführen soll...

Eine Depression tritt meistens auf, wenn man sich von seinen Gefühlen abschottet, oder nur bestimmte Gefühle zulässt. Also vielleicht magst Du da mal hinschauen, wie es in der Beziehung bei Dir aussieht?

Leider kann "man" da gar nichts gegen tun. Aber DU kannst dagegen etwas tun. Genaugenommen bist Du der Einzige, der an Deiner Situation etwas ändern kann.

Natürlich gibt es kein "Patentrezept", aber was spricht dagegen, fremde Menschen anzusprechen? Wie wäre es denn, wenn Du für den Anfang Männer ansprichst? Ist ein gutes Training, um sicherer im Umgang mit Menschen zu werden.

[Naimed]

Wie sieht denn dein soziales Umfeld aus? Hast du Freunde? Lernst ab und zu neue Menschen kennen?

Ein gewisses Mindestmass an zwischenmenschlichen Kontakten halte ich für die Grundvoraussetzung, um die Situation zu verändern.

[Savo]

Leider kann "man" da gar nichts gegen tun. Aber DU kannst dagegen etwas tun. Genaugenommen bist Du der Einzige, der an Deiner Situation etwas ändern kann.

Was kann ICH tun? Das ist ja meine Frage

Natürlich gibt es kein "Patentrezept", aber was spricht dagegen, fremde Menschen anzusprechen? Wie wäre es denn, wenn Du für den Anfang Männer ansprichst? Ist ein gutes Training, um sicherer im Umgang mit Menschen zu werden.

Das habe ich ja eine längere Zeit getan. Ich habe mir Kontakte in die Pick Up Szene aufgebaut und bin regelmäßig rausgegangen um Frauen
anzusprechen. Es ist ganz gut um Selbstvertrauen aufzubauen aber mehr auch nicht. Da ich schlecht mit Rückschlägen (aufgrund der Depression)
umgehen kann. Außerdem ist es ein bisschen Bizar jemanden loszuschicken um fremde Frauen anzusprechen, der bisher noch nie ein
Mädchen geküsst hat, meiner Meinung nach. Fake it till you make it hin oder her, aber das ist einfach inkonguent.
Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben.

Wie sieht denn dein soziales Umfeld aus? Hast du Freunde? Lernst ab und zu neue Menschen kennen?

Ein gewisses Mindestmass an zwischenmenschlichen Kontakten halte ich für die Grundvoraussetzung, um die Situation zu verändern.

Ja nach außen bin ich ganz normal mit Freundeskreis und allem...Niemand würde sowas direkt von mir denken.

[Nell The Sentinel]

Eine Depression tritt meistens auf, wenn man sich von seinen Gefühlen abschottet, oder nur bestimmte Gefühle zulässt.

Gilt das für dich und leitest du daraus einen allgemeingültigen Satz für die Entstehung für Depressionen ab?

[Amyg Dala]

MMn gibt es "das AB-Sein" gar nicht, und damit auch kein Patentrezept oder irgendeine allgemeingültige Strategie. Das ist auch ein gewisses Risiko, was Problem-Foren wie dieses tragen. Nämlich dass man in genau diese Gedankenfalle tappt, ungünstige Verhaltensmuster (ja, ich glaube nicht mehr als das ist "das AB-Sein" im Grunde) weiter pathologisiert und groß macht und dann nur noch mit dem Gedanken durchs Leben rennt, die Sonder-Edition AB zu sein - selbsterfüllende Prophezeiung und so...

Der erste Schritt ist also der, sich lückenlos ehrlich selbst zu reflektieren und sich die Frage zu stellen, warum man im Leben hinter seinen Erwartungen zurückbleibt. Wenn man dabei nicht zu verbohrt an seinen alten Weltbildern und Verhaltensmustern festhängt, Feedback von außen zulässt und am besten auch noch gewillt ist, über den Rand der eigenen Komfortzone hinaus neue, möglicherweise auch erst mal unbequeme Dinge auszuprobieren, dann finde ich das überhaupt nicht so kompliziert, da an unzählige Ideen zu kommen.

Vielleicht liegt das jetzt wieder nur an meiner persönlichen AB-Ursache, aber mir ist das immer verhältnismäßig leicht gefallen. Mir haben sich die Ursachen und damit gleichzeitig auch Lösungsstrategien immer förmlich aufgedrängt. Die Umsetzung fand und finde ich da um Welten schwieriger.

Beschreib das also doch mal genauer, was da warum bei dir falsch läuft.

[Le Chiffre Zéro]

Du erwartest also etwas Schriftliches in der Form von

Tu dies, tu das, tu jenes. FUNKTIONIERT 100% GARANTIERT! Danach bist du definitiv kein AB mehr. Keine Ausnahme.

Klingt erstmal logisch, ist aber Blödsinn.

Denn derjenige müßte dir eine Anleitung auf den Leib schneidern. Es gibt keine Anleitung, die definitiv bei absolut jedem AB garantiert zum Erfolg führen wird.

Ich weiß ja nicht, wieviel du in den bald zwei Jahren, die du hier bist, hier mitgelesen hast. Aber immer wieder tauchen hier Normalos auf, die sich sagen: "Och, die wissen einfach nicht, wie es geht. Ich weiß es, ich hatte ja schon {eine Beziehung|mehrere Beziehungen}. Ist eigentlich ganz einfach. Ich melde mich jetzt mal an und erkläre denen, wie man zu einer Beziehung kommt." Die sind davon, daß, wenn es bei ihnen funktioniert hat, es bei absolut jedem funktionieren wird, derart felsenfest überzeugt, daß es jedes Mal zu einem handfesten Streit kommt zwischen einerseits denjenigen ABs, die einwandfrei darlegen können, warum es bei ihnen nicht funktionieren wird, und diesem Normalo, der daraufhin diesen ABs grundlegende kognitive Fähigkeiten abspricht (will sagen, zum Ausdruck bringt, sie seien dumm), weil sie nicht begreifen wollen, daß es unter Garantie auch bei ihnen funktionieren wird.

Für gewöhnlich endet das damit, daß dieser Normalo von der Forenleitung dauerhaft gesperrt wird, nachdem er a) zu erkennen gegeben hat, daß er der Ansicht ist, alle ABs sind einfach nur dumm und ahnungslos, sonst wären sie längst verpartnert, indem er b) einen oder mehrere ABs direkt beleidigt hat.

[Tyvek]

"Was soll man tun?"

Es versuchen.
Du setzt dich erst einige Monate mit dem AB-Thema auseinander? ... Nach meiner Erfahrung ist das zu kurz um schon aufzugeben.
Du schaffst es einfach nicht genug potentielle Partner in so kurzer Zeit kennenzulernen.
Du scheinst ja mit dem PU-kram ganz gut klar zu kommen .... probiere halt immer mehr. Biss du mal eine findest die darauf oder auf dich anspringt.
Und beschäftige dich mit vielen Dingen, mach Sport und geh unter Leute. Solange man in Gesellschaft ist ist man auch nicht so anfällig für die depressiven Gedanken (wenn nötig helfen auch Medikamente zur Überbrückung). Schon für dich musst du die Depression in den Griff bekommen und natürlich damit du die nicht mehr als Grund für das AB-sein angeben kannst.

Hast du schon mit deinem Therapeuten über deine Beziehungsunerfahrenheit gesprochen? Und wie stark das dich belastet? Vielleicht besser als sich über deine Kindheit oder Eltern zu unterhalten.

[Zappelot]

Es ist interessant, dass hier immer wieder das PU-Stichwort fällt.

Eigentlich ist das ja durchaus naheliegend, denn PU ist eine Methode (bzw. eine Sammlung von Methoden), die dem Mann ein stärkeres Selbstvertrauen verschaffen soll.

Ich kann nur für mich sprechen - aber ich glaube, ich kann mich in dein Problem sehr gut reindenken. Ich fühle mich - mit zunehmendem Alter - schlechter und schlechter mit meiner Unerfahrenheit. Und ich merke immer häufiger, wie ich meine Unerfahrenheit (auf der einen Seite) verstecke und (auf der anderen Seite) unglaublich befangen bin, wenn ich mit anderen Menschen in Kontakt trete.

Früher habe ich diese Befangenheit hauptsächlich bei Frauen verspürt. Mittlerweile ist es egal, mit wem ich spreche: Ich habe immer das Gefühl, dass mir AB auf die Stirn tätowiert ist.

Was kannst du tun?

Mir hat es geholfen (zumindest im Ansatz), ein paar Bücher über Männlichkeit und Selbstvertrauen zu lesen. Zugegeben: Dadurch hat sich mein Leben überhaupt nicht (objektiv) gebessert. Aber mein subjektives Empfinden hat einen Ruck ins Positive gemacht. Vielleicht ist der Tipp trivial. Aber für mich (und vielleicht auch für dich) gilt: Ein gutes Buch ist 1000x besser als ein schlechter Therapeut!

[Savo]

Beschreib das also doch mal genauer, was da warum bei dir falsch läuft.

Also ich glaube das Hauptproblem ist die Erfahrungslosigkeit selbst, da ich mir dadurch so einen
enormen Druck mache. Zum Beispiel in Bezug auf den ersten Kuss. Ich denke, dass da einfach in meiner
Jugendzeit ein Zug an mir vorbei gefahren ist. Und diese Erfahrungen fehlen mir jetzt, weil die meisten
sie schon erlebt haben. Außerdem macht es die Depression sehr, sehr schwierig,weil das mit dem
ABtum gemischt einfach einen Teufelskreis ergibt. Das ist sehr schön hier beschrieben:
https://derlangewegzumerstenmal.wordpre ... ressionen/

.
Du schaffst es einfach nicht genug potentielle Partner in so kurzer Zeit kennenzulernen.
Du scheinst ja mit dem PU-kram ganz gut klar zu kommen .... probiere halt immer mehr. Biss du mal eine findest die darauf oder auf dich anspringt.
Und beschäftige dich mit vielen Dingen, mach Sport und geh unter Leute. Solange man in Gesellschaft ist ist man auch nicht so anfällig für die depressiven Gedanken (wenn nötig helfen auch Medikamente zur Überbrückung). Schon für dich musst du die Depression in den Griff bekommen und natürlich damit du die nicht mehr als Grund für das AB-sein angeben kannst.

Hast du schon mit deinem Therapeuten über deine Beziehungsunerfahrenheit gesprochen? Und wie stark das dich belastet? Vielleicht besser als sich über deine Kindheit oder Eltern zu unterhalten.

PU ist an sich super, weil es konkrete Handlungsanweisungen gibt. (Mach das und das und du wirst
besser)...und das stimmt auch. Nur durch die Depression ist es einfach nahezu unmöglich für mich
das so durchzuziehen wie es nötig wäre um mich aus der Situation zu befreien. Darum wundert es mich
einfach extrem, dass ich keine Lösungsansätze finde die irgendwo dazwischen sind.
Vorallem auch, weil es von dem PU kram so unglaublich viel gibt...
Ja seit kurzem spreche ich auch mal mit meiner Therapeutin darüber, aber ich glaube nicht das
sie das ABtum so Ernst nimmt wie ich. Dazu kommt, dass jetzt meine Termine nahezu aufgebraucht
sind und ich mich jetzt um eine Verhaltenstherapie bemühe.

Es ist interessant, dass hier immer wieder das PU-Stichwort fällt.

Ja, weil es ja anscheinend keine anderen Ansätze zur Befreiung gibt :/

Mir hat es geholfen (zumindest im Ansatz), ein paar Bücher über Männlichkeit und Selbstvertrauen zu lesen. Zugegeben: Dadurch hat sich mein Leben überhaupt nicht (objektiv) gebessert. Aber mein subjektives Empfinden hat einen Ruck ins Positive gemacht. Vielleicht ist der Tipp trivial. Aber für mich (und vielleicht auch für dich) gilt: Ein gutes Buch ist 1000x besser als ein schlechter Therapeut!

Hast du da konkrete Emfehlungen? Mir fällt da gerade nur das in der PU Szene sehr beliebte
David Deida- Der Weg des wahren Mannes ein.

Klingt erstmal logisch, ist aber Blödsinn.

Denn derjenige müßte dir eine Anleitung auf den Leib schneidern. Es gibt keine Anleitung, die definitiv bei absolut jedem AB garantiert zum Erfolg führen wird.

Das will ich ja auch nicht. Aber man brauch doch irgendwelche Ansätze die man dann
ausprobieren kann. Es macht mich einfach Wahnsinnig rumzusitzen, meine Situation scheiße finden, und dann nichts dafür zu tun um aus der Situation herauszukommen.