An alle mit AB-Vergangenheit: Erzählt eure Geschichte

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Antimainstream
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An alle mit AB-Vergangenheit: Erzählt eure Geschichte

Beitrag von Antimainstream »

Ich interessiere mich für eure Geschichte. Erählt sie einfach.

Wie hat eure AB-Vergangenheit ausgesehen? In was für eine Lage wart ihr damals und was meint ihr wie ihr da reingekommen seid?
Wann seid ihr aufgewacht und habt gemerkt dass ihr was tun müsst? Wie Alt wart ihr zu diesem Zeitpunkt?
Wie habt ihr es aus dem AB-tum herausgeschaft? Was habt ihr denn dafür unternehmen müssen?
Wo und wie habt ihr euren Partner gefunden? Wie alt wart ihr zu dem Zeitpunkt?
Ist es der Partner fürs leben?
Seid ihr glücklich und habt vielleicht sogar eine Familie gegründet?

Vielleicht, motiviert und inspiriert es hier den Einen oder Anderen mal eine Erfolgsgeschichte zu hören die bis an das Ziel heranreicht, zu dem wir alle wollen.

Falls es einen solchen Thread bereits geben sollte, bitte ich, dies hier zu verlinken. Aber natürlich sind diejenigen, die ihre Geschichte gerne erzählen, hierzu auch eingeladen.
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.
Cicely Saunders

One time I need to be honest
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Gahaltan
Begeisterter Schreiberling
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Re: An alle mit AB-Vergangenheit: Erzählt eure Geschichte

Beitrag von Gahaltan »

ich glaube nicht, dass es so einen thread bereits gibt, und wenn doch, ist er uralt und nicht besonders umfangreich. die idee ist aber vorzüglich.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“
Anne Shirley

Re: An alle mit AB-Vergangenheit: Erzählt eure Geschichte

Beitrag von Anne Shirley »

Moderation: Absolute Beginner TreffThema in den Bereich "Erste Beziehung" verschoben - da es eher da hin gehört.
Suria

Re: An alle mit AB-Vergangenheit: Erzählt eure Geschichte

Beitrag von Suria »

Ich glaube, dass ich aufgrund einiger Umstände Abine geworden bin. Zum Einen lag es daran, dass ich in meiner Jugend sehr stark wegen meines Aussehens gemobbt wurde und daraus resultierend sehr starke Minderwertigkeitskomplexe hatte. Darüber hinaus glaube ich ebenfalls, dass ich bis zu meinem 25. Lebensjahr nicht besonders attraktiv gewesen bin, weil ich aufgrund dieser Komplexe nicht auf mein äußeres Erscheinungsbild geachtet habe. Obendrein hatte ich damals Beziehungsangst bzw. eine Heidenangst, dass mich ein Mann verletzt und wieder sitzen lässt - woraufhin ich sehr starke Ansprüche an die Männer gesetzt habe, die kaum jemand erfüllen konnte. Dazu kamen noch sehr schlimme Erfahrungen mit Männern, die mich durch mein Leben begleitet haben - verbale Gewalt, körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt u. a. - so dass ich auch eine gewisse Zeit brauchte, um einem Mann zu vertrauen. Das ist auch der Grund, warum ich bis heute ONS' oder rein sexuellen Beziehungen eher ablehnend gegenüber stehe und etwas "aggressiv" reagiere, wenn man hier Sex als das Nonplusultra ansieht - wofür ich mich auch an der Stelle entschuldigen möchte.

Ich habe zwar meine Ansprüche immer noch, aber sie sind bei Weitem nicht mehr so weitreichend, wie früher. Mir war jetzt "nur" noch wichtig, dass der Mann an meiner Seite charakterlich zu mir passt und mich ergänzt. Ich brauche auch ferner immer noch eine bestimmte Zeit, ehe ich einem Mann vertrauen kann und mir war wichtig, dass der Mann an meiner Seite mir diese Zeit geben kann und will. An allen weiteren Problemen habe ich nach und nach gearbeitet. Ich habe daran gearbeitet, mich selbst positiv zu sehen. Ich habe dazu Bücher gelesen, z. B. von Christian Sander oder Nick Vusijic und habe auch die empfohlenen "Spiegelübungen" gemacht (dass man dem eigenen Spiegelbild z. B. sagt, dass man toll aussieht und nur das sieht, was man an sich selbst mag). Zusätzlich hat mir meine Ausbildung, die ich zu der Zeit gemacht habe, gezeigt, dass ich doch nicht so nutzlos bin, wie ich dachte, sondern etwas kann. Das hat mein Selbstbewusstsein schon gepusht und ich habe auch weiter gelernt, fremde Menschen "drauflos" anzusprechen, ohne mir vorher Gedanken zu machen, was sie denn nun von mir hielten. Mein Äußeres habe ich auch verändert - ich besuchte eine Kosmetikerin zwecks meiner unreinen Haut, ich veränderte meine Frisur komplett ... und (so seltsam es klingt) ich habe zugenommen. Vorher mochte ich mich nicht, da ich an meinem Körper kaum weibliche Formen sah und als ich zugenommen habe, fand ich mich wesentlich hübscher, als vorher (auch wenn ich mich nach wie vor nicht als "hübsch" sehen will). In der Zeit lernte ich auch eine Menge Männer kennen, die das komplette Gegenteil von denen waren, die ich sonst kennen gelernt hatte. Partner meiner Freundinnen oder einfach nur Kumpels - aber sie alle waren lustige, liebe und sensible Menschen, die Frauen auch als solche respektierten und nicht auf ein "Loch" reduzierten. Ich bin noch heute sehr froh darüber, weil es meine vorigen Glaubenssätze über Männer widerlegt hat.

Ich bin aber mit einer großen Portion Glück in meine jetzige Beziehung geschlittert. Mir wurde damit gezeigt, was ich schon immer dachte: nämlich dass es reine Glückssache ist, den richtigen Menschen am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt zu treffen. Außerdem war ich, als ich meinen jetzigen Freund kennen lernte, nicht "angezogen" von ihm. Das heißt: ich fand es interessant, wie er sprach, unterhielt mich gerne mit ihm, und das immer wieder, wenn man sich traf - aber attraktiv habe ich ihn nicht gefunden und auch nicht als Beziehungspartner gesehen. Eben weil ich ein Mensch bin, der sich nach einer längeren Phase in das "Gesamtkunstwerk" verliebt. Und dass ich mich verliebt habe, wurde mir klar, als er mir auch seine Gefühle gestanden hat. Wie gesagt: ich hatte sehr viel Glück, auf den Mann zu treffen, der zu mir passt und der mir auch die nötige Zeit für alles Mögliche gegeben hat. Aber ich bin froh, dass ich nach einer längeren "Arbeitsphase" so weit war, ihm mein wahres Ich zeigen zu dürfen, ohne es hinter einer Maske von Schüchternheit und Komplexen zu verstecken.
Naimed
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Re: An alle mit AB-Vergangenheit: Erzählt eure Geschichte

Beitrag von Naimed »

Ich habe meine Geschichte schon oft hier erzählt. Würde auch nicht sagen, dass ich Ex-AB bin, denn ich bin es nach wie vor, nur wurde ich in den Jahren zwischen 20 und 30 vom HC-AB zum SC-AB.

Mit 20 Jahren verliebte ich mich in eine Kommilitonin. Es war für mich damals die erste richtige, ernsthafte Verliebtheit. Mit ihr hatte ich auch die ersten Dates meines Lebens. In dieser Zeit glaubte ich, der erste Kuss, das erste Mal, die erste Beziehung seien zum Greifen nahe.

Leider wusste ich nicht, wie man so weit kommt. Vielleicht wollte sie auch nie wirklich mehr von mir. Jedenfalls trennten sich unsere Wege, und kurz danach hatte sie - die bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls HC-Abine war - ihren ersten Freund, mit dem sie heute noch zusammen ist.

Mit 23 lernte ich dann auf einer Party eine Frau kennen, wir waren uns auf Anhieb sehr sympathisch und hatten einige Dates. Nach einer durchzechten Nacht landete ich dann in ihrem Bett. Meine erste Nacht im Bett einer Frau. Mit ihr habe ich meine ersten richtigen Küsse erlebt. Nur merkte ich, dass ich nicht in sie verliebt war und beendete diese Liaison deswegen kurz danach. Sie war verzweifelt, denn sie hatte sich in mich verliebt.

Zum ersten Mal hatte ich nun erlebt, dass sich eine Frau in mich verlieben kann.

Mit 27 lernte ich dann eine Frau aus dem Bekanntenkreis näher kennen, die ich vorher schon seit Jahren immer wieder gesehen hatte. Ich verliebte mich so heftig in sie, dass ich glaubte, sterben zu müssen, wenn sie meine Zuneigung nicht erwidern würde.

Nach wenigen Wochen waren wir dann zusammen. Mit ihr hatte ich dann mein erstes Mal, was allerdings weder sie noch sonst jemand aus meinem Freundeskreis wusste. Nach wenigen Monaten trennte sie sich wieder von mir, ich versank in schlimmem Trennungsschmerz.

Seitdem ist nichts mehr passiert. Ich betrachte mich nach wie vor als AB.

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