Sich verstellen

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Lion

Re: Sich verstellen

Beitrag von Lion »

Shinji hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Ich selbst würde gern vor der Beziehung die wesentlichen Fehler meines OdB kennen, damit ich sehe, ob etwas dabei ist, das einem langfristigen Glück entgegensteht, genauso wie es mir lieb wäre, wenn mein OdB möglichst früh meine positiven und negativen Eigenschaften realistisch einschätzen kann. Aber so funktioniert das offenbar im Normalfall nicht.
So geht es mir auch.
Ich denke, das Problemchen in diesen Aussagen ist auch, dass es in den Augen von ABs gleich "langfristig" angelegt sein muß.

Jede Trennung ist tragisch. Aber wenn man sich nach einigen Monaten trennen muß, weil man festgestellt hat, dass es nicht wirklich harmoniert, dann ist das eben so. Dann hat man vorher aber ein paar gute Monate gehabt, die gegen Ende weniger gut wurden.
Tirak

Re: Sich verstellen

Beitrag von Tirak »

Lion hat geschrieben:
Aber halt lieber super-ehrlich-aufrecht und allein, gelle ...
Naja einfach Unangenehmes zu verschweigen oder womöglich zu verzerren, um zum eigenen Ziel zu kommen, hat wohl auch seinen Reiz. Ich kann das schon verstehen...
Blau hat geschrieben: Beim Kennenlernen wird normealerweise ein wenig miteinander gespielt, sprich geflirtet. Man neckt sich, macht sich Komplimente, gibt sich gegenseitig Aufmerksamkeit und versucht den anderen zum Lachen zu bringen. Das alles sorgt für eine positive Grundstimmung. Dass man vielleicht nicht immer eine gutgelaunte Stimmungskanone ist sollte schon klar sein, das hat aber nichts mit lügen und sich verstellen zu tun. Jemand der (übertrieben gesagt) ernst und miesepetrig vor sich hinbrummelt, weil er sich ja nicht verstellen möchte, sammelt nun mal keine Sympathiepunkte.
Soweit stimm ich mit dir überein. Nur beim letzten Satz seh ich keinen Zusammenhang zwischen ernst, miesepetrig und sich nicht verstellen wollen. Was Lügen angeht, kritisch würde ich es sehen, wenn gewisse Fragen fallen würden und die Antwort nicht darauf stimmen würde. Es gibt anscheinend zu Anfang gewisse Aspekte, wo nicht allzu viel Ehrlichkeit erwartet wird.
IHaveForgivenJesus hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Ich gehe auch davon aus, dass es falsch wäre sich einen vollkommen mackenfreien Partner suchen zu wollen. Man muss einfach die Macken des anderen akzeptieren.
Das Interessante ist ja eben, dass viele Menschen während der Beziehung anscheinend Fehler ihres Partners akzeptieren, die den Partner in der Beziehungsanbahnung vermutlich disqualifiziert hätten. Genau deshalb ist es vorteilhaft, sich im Rahmen der Beziehungsanbahnung als möglichst perfekt darzustellen.

Ich selbst würde gern vor der Beziehung die wesentlichen Fehler meines OdB kennen, damit ich sehe, ob etwas dabei ist, das einem langfristigen Glück entgegensteht, genauso wie es mir lieb wäre, wenn mein OdB möglichst früh meine positiven und negativen Eigenschaften realistisch einschätzen kann. Aber so funktioniert das offenbar im Normalfall nicht.
So seh ich es auch (wobei ich langfristiges Glück eher sehr eingeschränkt sehe, denn Beziehungen können jederzeit vorbei sein, selbst wenn nichts Besonderes zum Anlass stand)
Blau
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Re: Sich verstellen

Beitrag von Blau »

Lion hat geschrieben: So weltbewegend ist diese Erkenntnis gar nicht. Ist doch klar: Wenn man sich schon kennt, kennt man eben auch die Vorzüge eines Partners besser und ist bereit, Macken, von denen sowieso niemand frei ist, hinzunehmen. In der Anbahnungsphase ist aber noch gar nichts gefestigt und man ist schneller bereit, die Sache wieder abzuschreiben. Vielleicht wird auch gedacht "na super, wenn das schon so los geht, wer weiß, was da AUSSERDEM noch im Busch ist?".

Genau das wollte ich eben auch schreiben :daumen:
Lion hat geschrieben: So ist es, so funktioniert das Spiel nicht. Das ist kein Gebrauchtwagenkauf. Es geht um die Eingehung einer Beziehung mit einem anderen Menschen, mit Haut und Haaren. Diese Aussucherei ist das Hauptproblem, warum es so viele Singles gibt. Weil die Leute denken, sie suchen sich einen Partner wie ein technisches Gerät bei MediaMarkt. Sie machen eine Kosten-Nutzen- bzw. Pro- und Contra-Betrachtung und haben bei Erfüllung aller Kriterien den perfekten Partner.
Auch hier: Zustimmung. Eine Partnerschaft besteht aus zwei Leuten, man ergänzt einander, lernt voneinander, geht Kompromisse ein und kommt einander entgegen. Das ist ein "Spiel" aus Geben und Nehmen, keine starre Angelegenheit. Und gerade hier sehe ich vielleicht einen der Haupt-Knackpunkte bei vielen ABs: so manch einer kommt hier zumindest nach meinem Eindruck ziemlich starr und eingefahren rüber, so dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass da (wenn Foreneindruck und reale Welt übereinstimmen) ein lockeres "Spiel" entstehen kann. Vielleicht ist gerade das die fehlende Erfahrung aus Beziehungen in jungen Jahren, wo eben die Regeln und Grenzen dieses "Spiels" ausgetestet werden.

Bitte keine Kritik am Wort "Spiel", mir ist klar dass man mit Gefühlen nicht spielt etc., und ich meine hier ja auch nicht "Spiel" im wörtlichen Sinne, sondern vielmehr eine Art Zusammenspiel. Nur gibt es meines Wissens nach kein besseres Bild für das, was in Beziehungsdingen so geschieht. "Diplomatische Verhandlungen" wäre mir beispielsweise zu steif und nicht vielschichtig genug.

Ach ja, und zu "ernst und miesepetrig" hatte ich extra geschrieben: übertrieben gesagt. Wer das jetzt wieder wortwörtlich zerpflücken muss hat es anscheinend nicht verstanden.
Zuletzt geändert von Blau am 16 Apr 2013 13:48, insgesamt 2-mal geändert.
m13ab

Re: Sich verstellen

Beitrag von m13ab »

Das Interessante ist ja eben, dass viele Menschen während der Beziehung anscheinend Fehler ihres Partners akzeptieren, die den Partner in der Beziehungsanbahnung vermutlich disqualifiziert hätten. Genau deshalb ist es vorteilhaft, sich im Rahmen der Beziehungsanbahnung als möglichst perfekt darzustellen.
Ja, das ist wohl so. Und ich habe es bei meinen wenigen Dates leider immer andersherum gemacht: Mein Licht eher unter den Scheffel gestellt, z.B. gar nicht erzählt, dass ich auch einen Hochschulabschluss habe... :hammer:
IHaveForgivenJesus

Re: Sich verstellen

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Lion hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Das Interessante ist ja eben, dass viele Menschen während der Beziehung anscheinend Fehler ihres Partners akzeptieren, die den Partner in der Beziehungsanbahnung vermutlich disqualifiziert hätten.
So weltbewegend ist diese Erkenntnis gar nicht. Ist doch klar: Wenn man sich schon kennt, kennt man eben auch die Vorzüge eines Partners besser und ist bereit, Macken, von denen sowieso niemand frei ist, hinzunehmen. In der Anbahnungsphase ist aber noch gar nichts gefestigt und man ist schneller bereit, die Sache wieder abzuschreiben.
Ich habe nicht behauptet, dass die Erkenntnis weltbewegend ist, aber für die meisten ABs ist sie schon bedeutsam, weil sie intuitiv nicht wirklich nachzuvollziehen ist.
Natürlich ist niemand von Macken frei. Aber ich selbst kann mir nicht vorstellen, eine Eigenschaft, die für mich in der Anbahnungsphase ein KO-Kriterium wäre, in einer Beziehung zu akzeptieren (oder eher andersherum - ich weiß, dass ich gegenüber einer Partnerin ziemlich tolerant wäre, und fände es seltsam, im Rahmen der Anbahnungsphase strengere Kriterien anzusetzen). Dagegen beeinflusst es mein Bild von einem Menschen sehr negativ, wenn ich bemerke, dass er sich bewusst besser darstellt, als er ist (damit meine ich jetzt nicht ein "sich von der besten Seite präsentieren").
Worauf ich hinauswill - diese "Erkenntnis" mag für Normalos selbstverständlich sein, ist es aber nicht notwendigerweise auch für ABs.


Ich selbst würde gern vor der Beziehung die wesentlichen Fehler meines OdB kennen, damit ich sehe, ob etwas dabei ist, das einem langfristigen Glück entgegensteht, genauso wie es mir lieb wäre, wenn mein OdB möglichst früh meine positiven und negativen Eigenschaften realistisch einschätzen kann. Aber so funktioniert das offenbar im Normalfall nicht.
So ist es, so funktioniert das Spiel nicht. Das ist kein Gebrauchtwagenkauf. Es geht um die Eingehung einer Beziehung mit einem anderen Menschen, mit Haut und Haaren. Diese Aussucherei ist das Hauptproblem, warum es so viele Singles gibt. Weil die Leute denken, sie suchen sich einen Partner wie ein technisches Gerät bei MediaMarkt. Sie machen eine Kosten-Nutzen- bzw. Pro- und Contra-Betrachtung und haben bei Erfüllung aller Kriterien den perfekten Partner.

Woher soll man auch wissen, welche eigenen Nachteile für den anderen relevant sind? Ich esse keinen Käse, sollte ich das sagen, weil die Person gegenüber das prinzipiell als "blöd" empfindet, wenn man als Erwachsener nicht grundsätzlich alles ißt?

Was sollten denn beispielsweise relevante Nachteile sein, die man nicht unerwähnt lassen sollte?
Zunächst einmal kann ja jeder selbst entscheiden, ob er gewillt ist, das Spiel nach den üblichen Regeln zu spielen (falls nicht, sollte er sich natürlich über die Konsequenzen hieraus im Klaren sein).
Ich muss allerdings auch sagen, dass ich den Vorteil der üblichen Methode gegenüber dem, wie du es nennst, "Gebrauchtwagenkauf", nicht so richtig zu erkennen vermag.
Dass man relevante Nachteile nicht unerwähnt lassen sollte, habe ich nicht gesagt. Was ich meine, ist, dass man nach Möglichkeit man selbst ist und dem potentiellen Partner damit die Gelegenheit gibt, selbst herauszufinden, was ihn möglicherweise entschieden stören könnte, statt sich bewusst besser darzustellen, als man ist. Eine Ausnahme bilden natürlich Umstände, die der Partner in der Anbahnungsphase nicht herausfinden kann, die aber für die gemeinsame Zukunft offensichtlich eine wesentliche Bedeutung haben können (aber solche Umstände gibt es ja eher selten).
Lion hat geschrieben:Ich denke, das Problemchen in diesen Aussagen ist auch, dass es in den Augen von ABs gleich "langfristig" angelegt sein muß.
Jede Trennung ist tragisch. Aber wenn man sich nach einigen Monaten trennen muß, weil man festgestellt hat, dass es nicht wirklich harmoniert, dann ist das eben so. Dann hat man vorher aber ein paar gute Monate gehabt, die gegen Ende weniger gut wurden.
Das ist deine Meinung. Ich sehe das anders. Mir widerstrebt es, einfach mal so eine Beziehung einzugehen. Mag sein, dass es daran liegt, dass ich diese Verliebtheit, bei der man alles durch eine rosarote Brille sieht und potentielle Probleme gar nicht wahrnimmt ode rignoriert, (bisher) nicht kenne.
Tirak

Re: Sich verstellen

Beitrag von Tirak »

Lion hat geschrieben: Woher soll man auch wissen, welche eigenen Nachteile für den anderen relevant sind? Ich esse keinen Käse, sollte ich das sagen, weil die Person gegenüber das prinzipiell als "blöd" empfindet, wenn man als Erwachsener nicht grundsätzlich alles ißt?

Was sollten denn beispielsweise relevante Nachteile sein, die man nicht unerwähnt lassen sollte?
Das hängt davon ab, was das Gegenüber an relevanten Fakten haben will. Der Vergleich mit einem Gebrauchtwagenkauf erscheint mir ziemlich fremd.
IHaveForgivenJesus

Re: Sich verstellen

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

w82nrw hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Das Interessante ist ja eben, dass viele Menschen während der Beziehung anscheinend Fehler ihres Partners akzeptieren, die den Partner in der Beziehungsanbahnung vermutlich disqualifiziert hätten. Genau deshalb ist es vorteilhaft, sich im Rahmen der Beziehungsanbahnung als möglichst perfekt darzustellen.
Ich seh das genau andersherum: Es gibt im Volksmund doch sogar die rosarote Brille die "Fehler" eines potentiellen Partners in einem rosaroten Licht darstellen :D
Etwas anders sieht es allerdings in einer SB aus oder in der Phase der Kontaktaufnahme, da zählen schneller harte Fakten und andere wichtige Faktoren werden nicht wahrgenommen.

Interessehalber: kannst du ein Beispiel für einen solchen Fehler nennen?
Fehler ist vielleicht nicht die optimale Bezeichnung, es geht generell um Eigenschaften. Typisches Beispiel wäre ein Mann, dessen Lebensgestaltung/Interessen/Hobbys/Beruf eher langweilig sind. Wenn er es schafft, sich in der Anbahnungsphase interessanter darzustellen und dadurch eine Frau zu gewinnen, wird sie oft auch dann bei ihm bleiben, wenn sie gemerkt hat, dass der ursprüngliche Eindruck täuschte. Hätte er sich zu Beginn als der langweilige Durchschnittsmann, der er ist, präsentiert, hätte er dagegen nie eine Chance von ihr bekommen.
Lion

Re: Sich verstellen

Beitrag von Lion »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:Ich denke, das Problemchen in diesen Aussagen ist auch, dass es in den Augen von ABs gleich "langfristig" angelegt sein muß.
Jede Trennung ist tragisch. Aber wenn man sich nach einigen Monaten trennen muß, weil man festgestellt hat, dass es nicht wirklich harmoniert, dann ist das eben so. Dann hat man vorher aber ein paar gute Monate gehabt, die gegen Ende weniger gut wurden.
Das ist deine Meinung. Ich sehe das anders. Mir widerstrebt es, einfach mal so eine Beziehung einzugehen.
Ich wiederum habe nicht gemeint, dass man Beziehungen leichtfertig eingehen sollte.

Wie schon mal an anderer Stelle hier im Thread angeklungen: entweder-oder-Denke (um nicht erneut "schwarz-weiß" bemühen zu müssen).

Es gibt noch Mittelwege zwischen "mal eben eine Beziehung eingehen" und "wir-müssen-jetzt-erstmal-alle-Fakten-auf-den-Tisch-legen-denn-die-Sache-soll-möglichst-in-einer-langjährigen-Beziehung-münden".
IHaveForgivenJesus

Re: Sich verstellen

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Blau hat geschrieben:
Lion hat geschrieben: So weltbewegend ist diese Erkenntnis gar nicht. Ist doch klar: Wenn man sich schon kennt, kennt man eben auch die Vorzüge eines Partners besser und ist bereit, Macken, von denen sowieso niemand frei ist, hinzunehmen. In der Anbahnungsphase ist aber noch gar nichts gefestigt und man ist schneller bereit, die Sache wieder abzuschreiben. Vielleicht wird auch gedacht "na super, wenn das schon so los geht, wer weiß, was da AUSSERDEM noch im Busch ist?".

Genau das wollte ich eben auch schreiben :daumen:
Lion hat geschrieben: So ist es, so funktioniert das Spiel nicht. Das ist kein Gebrauchtwagenkauf. Es geht um die Eingehung einer Beziehung mit einem anderen Menschen, mit Haut und Haaren. Diese Aussucherei ist das Hauptproblem, warum es so viele Singles gibt. Weil die Leute denken, sie suchen sich einen Partner wie ein technisches Gerät bei MediaMarkt. Sie machen eine Kosten-Nutzen- bzw. Pro- und Contra-Betrachtung und haben bei Erfüllung aller Kriterien den perfekten Partner.
Auch hier: Zustimmung. Eine Partnerschaft besteht aus zwei Leuten, man ergänzt einander, lernt voneinander, geht Kompromisse ein und kommt einander entgegen. Das ist ein "Spiel" aus Geben und Nehmen, keine starre Angelegenheit. Und gerade hier sehe ich vielleicht einen der Haupt-Knackpunkte bei vielen ABs: so manch einer kommt hier zumindest nach meinem Eindruck ziemlich starr und eingefahren rüber, so dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass da (wenn Foreneindruck und reale Welt übereinstimmen) ein lockeres "Spiel" entstehen kann. Vielleicht ist gerade das die fehlende Erfahrung aus Beziehungen in jungen Jahren, wo eben die Regeln und Grenzen dieses "Spiels" ausgetestet werden.
Lion, Blau, ihr seid meines Wissens beide keine ABs, für euch ist also das übliche Spiel völlig normal. Aber heißt das denn, dass nur dieser Weg der einzig richtige und wahre ist? Bei vielen Normalo-Beziehungen kann man da durchaus Zweifel haben.
Ich selbst halte mich übrigens keineswegs für starr und eingefahren. Ich habe gewisse Grundvorstellungen, würde mich aber beziehungstechnisch insgesamt als erheblich flexibler als viele Normalos einschätzen.
IHaveForgivenJesus

Re: Sich verstellen

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Lion hat geschrieben: Es gibt noch Mittelwege zwischen "mal eben eine Beziehung eingehen" und "wir-müssen-jetzt-erstmal-alle-Fakten-auf-den-Tisch-legen-denn-die-Sache-soll-möglichst-in-einer-langjährigen-Beziehung-münden".
Letzteres fordere ich doch auch gar nicht. Aber ist es wirklich so schlimm, wenn man sich wünscht, dass beide Seiten in der Anbahnungsphase versuchen, einfach sie selbst zu sein, statt sich mit allen Mitteln interessant zu machen und vom anderen dasselbe zu erwarten?
Lion

Re: Sich verstellen

Beitrag von Lion »

Tirak hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:
Aber halt lieber super-ehrlich-aufrecht und allein, gelle ...
Naja einfach Unangenehmes zu verschweigen oder womöglich zu verzerren, um zum eigenen Ziel zu kommen, hat wohl auch seinen Reiz. Ich kann das schon verstehen...
Da trieft doch wieder dieses "wir ABs sind doch besser als der Rest der Welt, nur sieht das keiner" heraus. :roll:

Normalos = verschweigen, verzerren, um zum eigenen Ziel zu kommen
ABs = ehrlich, aufrichtig, um alles richtig und gut zu machen.

Kommt doch endlich mal aus Eurem rational-logischen Korsett heraus, das zudem noch zur Tugend verklärt wird. Macht Euch mal locker.
Tirak

Re: Sich verstellen

Beitrag von Tirak »

Lion hat geschrieben:
Tirak hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:
Aber halt lieber super-ehrlich-aufrecht und allein, gelle ...
Naja einfach Unangenehmes zu verschweigen oder womöglich zu verzerren, um zum eigenen Ziel zu kommen, hat wohl auch seinen Reiz. Ich kann das schon verstehen...
Da trieft doch wieder dieses "wir ABs sind doch besser als der Rest der Welt, nur sieht das keiner" heraus. :roll:

Normalos = verschweigen, verzerren, um zum eigenen Ziel zu kommen
ABs = ehrlich, aufrichtig, um alles richtig und gut zu machen.

Kommt doch endlich mal aus Eurem rational-logischen Korsett heraus, das zudem noch zur Tugend verklärt wird. Macht Euch mal locker.
Da scheint wieder die typische Verallgemeinerungsfalle zugeschnappt zu haben. :roll: Von deiner gedanklichen Einteilung zwischen vermeintlichen Normalos und ABs hab ich nichts geschrieben. Für mich macht diese Unterteilung auch keinen Sinn, da ich keine so klaren Definitionen habe, wie du sie gerade aufführst. Insofern frag ich mich schon, wie du dazu kommst, dass ich das denken könnte?
Zuletzt geändert von Tirak am 16 Apr 2013 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
Lion

Re: Sich verstellen

Beitrag von Lion »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Lion, Blau, ihr seid meines Wissens beide keine ABs, für euch ist also das übliche Spiel völlig normal.
Ich WAR aber bis zum fast 30. Geburtstag AB und habe zwischenzeitlich gelernt, das nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird.
Aber heißt das denn, dass nur dieser Weg der einzig richtige und wahre ist?
Nein, aber der Erfolgversprechendere und zudem einer, an dem absolut nichts auszusetzen oder zu negieren ist.

Beziehungsanbahung ist auch "das Pfauenrad schlagen". Dass man dann Monate später erst innerhalb der Beziehung beispielsweise psychische Probleme durchkaut, ist kein Vertrauensbruch, der am Anfang schon begangen wurde.

Ich predige hier nur gegen Fehlannahmen, denen ich selbst früher unterlag.
Bei vielen Normalo-Beziehungen kann man da durchaus Zweifel haben.
Weil sie scheitern? So what?
Ich habe gewisse Grundvorstellungen, würde mich aber beziehungstechnisch insgesamt als erheblich flexibler als viele Normalos einschätzen.
Das will ich Dir persönlich gar nicht in Abrede stellen. Du kennst Dich selbst am Besten. Wenn man hier diskutiert, potenzieren sich von verschiedenen Leuten geäußerte Meinungen halt "gefühlt".

Auch kein Problem. Wir reden hier nur.
Lion

Re: Sich verstellen

Beitrag von Lion »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:
Lion hat geschrieben: Es gibt noch Mittelwege zwischen "mal eben eine Beziehung eingehen" und "wir-müssen-jetzt-erstmal-alle-Fakten-auf-den-Tisch-legen-denn-die-Sache-soll-möglichst-in-einer-langjährigen-Beziehung-münden".
Letzteres fordere ich doch auch gar nicht. Aber ist es wirklich so schlimm, wenn man sich wünscht, dass beide Seiten in der Anbahnungsphase versuchen, einfach sie selbst zu sein, statt sich mit allen Mitteln interessant zu machen und vom anderen dasselbe zu erwarten?
Vielleicht sollten wir erstmal definieren, worüber wir reden.

Es geht nicht darum, zu sagen "ich verdiene EUR 5.000 pro Monat", wenn es tatsächlich nur EUR 1.800 sind. Das wäre eine glatte Lüge.

Aber ja, es geht schon darum, vielleicht mal fallen zu lassen, dass man schon viele Fernreisen gemacht hat und sich für fremde Kulturen interessiert.

Man muß hingegen nicht seine psychische Krankenakte thematisieren (es sei denn, man will den Effekt erzielen, dass von einem weiteren Treffen lieber Abstand genommen wird).
Lion

Re: Sich verstellen

Beitrag von Lion »

Tirak hat geschrieben: Insofern frag ich mich schon, wie du dazu kommst, dass ich das denken könnte?
Ich habe Deinen Beitrag als Aufhänger für eine Sache genommen, die unter ABs weit verbreitet ist. Nämlich die, sich von den "Irrungen der normalen Welt" zu distanzieren und diese zu negieren.

Ob Du selbst diesem Phänomen unterliegst, kann ich mangels genauer Kenntnis Deiner Person nicht sagen.

Ich bitte um Entschuldigung, sollte es Dich fälschlicherweise getroffen haben.
LeastoftheEast

Re: Sich verstellen

Beitrag von LeastoftheEast »

w82nrw hat geschrieben:Ich seh das genau andersherum: Es gibt im Volksmund doch sogar die rosarote Brille die "Fehler" eines potentiellen Partners in einem rosaroten Licht darstellen :D
So weit musste aber auch erstmal kommen, dass die besagte rosarote Brille aufgesetzt wird. Wir wären nicht hier, wenn das so einfach wäre. Ich denke schon, dass Selbstbewusstsein und möglichst authentisches Vermarkten seiner positiven Seiten wichtig ist, denke aber auch, dass "Erfahrene" auf diesem Gebiet sowas unbewusst machen, einfach drauf haben.
reborn09

Re: Sich verstellen

Beitrag von reborn09 »

Ich finde rückblickend auch, dass ich immer viel zu früh viel zu offen mit negativen Seiten von mir war wenn ich Frauen kennengelernt habe. Ich wollte immer gleich reinen Tisch machen, damit ich mir nicht unnötig Hoffnungen mache und sie lieber gleich als später das Interesse verliert. Aber wenn ich mir ansehe, wie andere männliche Bekannte das machen, war das immer sehr dumm von mir. Die zeigen sich nur von ihrer besten Seite und lassen die schlechten Dinge die Frau irgendwann selbst herausfinden und fahren damit gut, also haben auch durchaus langanhaltende Partnerschaften. Ich sehe das auch so, dass wenn sich ein Paar erstmal gefunden hat, sie aneinander viel mehr tolerieren.
NBUC
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Re: Sich verstellen

Beitrag von NBUC »

reborn09 hat geschrieben:Ich finde rückblickend auch, dass ich immer viel zu früh viel zu offen mit negativen Seiten von mir war wenn ich Frauen kennengelernt habe. Ich wollte immer gleich reinen Tisch machen, damit ich mir nicht unnötig Hoffnungen mache und sie lieber gleich als später das Interesse verliert. Aber wenn ich mir ansehe, wie andere männliche Bekannte das machen, war das immer sehr dumm von mir. Die zeigen sich nur von ihrer besten Seite und lassen die schlechten Dinge die Frau irgendwann selbst herausfinden und fahren damit gut, also haben auch durchaus langanhaltende Partnerschaften. Ich sehe das auch so, dass wenn sich ein Paar erstmal gefunden hat, sie aneinander viel mehr tolerieren.
Im Zusammenhang auch mit der anderen Diskussion bleibt die Farge wie stellt jemand (rechtzeitig) fest, was das Gegenüber nun gut und was schlecht findet?
Ich habe keinerlei gesicherte Vorstellung mehr davon, was eine Frau z.B. ehrlich wollen könnte oder was nicht, insbesondere von dem, was in der Anbahnungsphase dann relevant wäre.

Oder mit anderen Worten - zum Verstellen schon zu blöde.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
DannyDark

Re: Sich verstellen

Beitrag von DannyDark »

Zum Thema...

Ich denke um erfolgreich zu sein muß man sich verstellen und
Frauen belügen..., Ich habe das oft genug gehört und gelesen...
Lion

Re: Sich verstellen

Beitrag von Lion »

DannyDark hat geschrieben:Zum Thema...

Ich denke um erfolgreich zu sein muß man sich verstellen und
Frauen belügen..., Ich habe das oft genug gehört und gelesen...
Wer sagt denn, dass die Frauen nicht auch die Männer "betupsen"?