Vahram hat geschrieben:Also Shinij, als ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich so geguckt:
Wenn ich eine Frau wäre, würde ich deine übertrieben Reinlichkeit als sehr creepy empfinden. Ich hatte auch mal so eine Phase und weiß, dass so eine Reinlichkeit tiefere Ursachen in der Seele hat.
Nun ja, soooo reinlich bin ich dann nun auch nicht.
Vahram hat geschrieben:Ich will jetzt niemanden erschrecken, aber von so einer übertriebenen Reinlichkeit waren auch Heinrich Himmler und Adolf Hitler betroffen.
Also Godwin's Law hatte mal wieder Recht.
Vahram hat geschrieben:Das wird sehr schön in Erich Fromms Buch "Anatomie der menschlichen Destruktivität" erklärt. Solcherart Menschen haben immer (!) ein verklemmtes, gestörtes Verhältnis zur Sexualität, denn Sexualität an sich ist "schmutzig".
Vahram hat geschrieben:Ich dachte damals, dass Sex etwas ganz böses sei, etwas was nur Kriminelle im Geheimen machen.
Das dachte ich deswegen, weil Sexuelles ja unanständig war und man darüber nicht reden sollte als Kind...
So denke ich dann nun auch wieder nicht.
Was ich häufig dabei als schmutzig empfinde, das sind die ganzen emotionalen Verwicklungen.
Was ich mir wirklich wünsche würde, ist, meine Sexualität
gemeinsam mit einer geliebten Partnerin zu entdecken, die mich wirklich versteht.
Und mit gemeinsam entdecken meine ich nicht, daß sie die Erfahrungen bereits hat und mir etwas beibringen muß.
Außerdem kann ich bei bestem Willen Liebe und Sex nicht von einander trennen.
Sex zu haben wäre daher für mich gleichbedeutend damit, meine Partnerin zu lieben.
Aber um eine Frau zu Lieben müßte ich mich zuerst einmal emotional öffnen.
Und genau DAS würde zumindest mich
besonders verletzlich machen.
Ich will halt nicht ausgenutzt, verletzt, weggeworfen und gegen den nächsten Typen ausgewechselt werden. (Stichwort:
Netorare)
Nachdem was ich bereits so gelesen und gehört habe, ergeben sich bei Normalos immer wieder auf geradezu magische Weise neue Beziehungen.
Und manchmal sabotiert ein Partner auch eine eigentlich funktionierende Beziehung, weil ihm/ihr plötzlich jemand "interessanteres" über den weg gelaufen ist.
Mal eine Frage: Wie soll ich einer Frau(Normala) vertrauen können bzw. wie soll ich daran glauben können, daß ihr die Beziehung wichtig ist(sprich: daß auf eine lebenslange Beziehung abgezielt wird), wenn sie bspw. keine 2 Wochen nach jeder gescheiterten Ex-Beziehung bereits jemand neues kennengelernt hatte.
Ein kleines Beispiel um zu erläutern was ich meine:
Jemand der hungern mußte, wird wahrscheinlich weniger Nahrungsmittel wegwerfen, als jemand der immer im Überfluß gelebt hat und sich nicht um Notzeiten kümmern mußte.
Diese ganze STD-Sache ist halt noch ein zusätzliches Risiko, was bei wechselnden Partnern, oder einer/einem Partner/in mit wechselnden Partnern, halt besonders hoch ist und nicht vernachlässigt werden kann.
Vahram hat geschrieben:Letzteres ist keine Wertung sondern ein Tatbestand (Austausch Körperflüssigkeiten, Schweiß, Kratzen, Hitze, Stöhnen, Schmerzen usw.
)
Tja, wie heißt es in dem neuen "Feuchtgebiete"-Film: "Wenn man Schwänze, Sperma und andere Körperflüssigkeiten ekelhaft findet, kann man es mit dem Sex auch direkt bleiben lassen."
Stimmt eigentlich. Aber so ekelhaft wie die Geschichte von
Hodie McSackschweiß(Scrotie McBoogerballs) dürfte Sex dann nun doch nicht sein.
Ariane hat geschrieben:Cool. Das so was verschwindet, einfach so...
Aber - dann fragen wir Shinji einfach in 10 Jahren auch noch mal
Sollte sich nichts an meinem Beziehungsstatus verändern, werde ich in 10 Jahren definitiv nicht mehr leben.
In Bezug auf den Thread-Titel, finde ich diese Aussage übrigens typisch Normala.
So wie: Wenn du noch ein paar Jahre wartest ... dann....
....findet jeder Topf seinen Deckel;
....heilt die Zeit alle Wunden;
....etc.
....????
....Profit
LeastoftheEast hat geschrieben:Und ich glaube auch, käme es dazu, dass eine Frau den Shinji will und was dafür tut und er auch "auf sie steht", diese ganzen Bedenken über Bord geworfen werden. Sollte es nicht so sein, dann gibt es da wirklich ein tiefer liegendes Problem, was bearbeitet werden sollte.
Nein, so was kann nicht passieren.
Denn ich hätte bei einer Beziehung mit einer Normala ständig den bitteren Beigeschmack, daß ich das, was ich mir am meisten wünschen würde, nicht erleben durfte und das meine Partnerin für mich nichts weiter als "2. Wahl"/"Used Goods" wäre.
Daher ist bereits der Gedanke daran, das nicht erleben zu dürfen, was ich mir am meisten wünsche, dermaßen unerträglich, daß so etwas nicht passieren kann.
Außerdem gibt es noch etwas anderes, was ich nicht verraten kann.
kräuterfrau hat geschrieben:Und ich bin mir schon ganz sicher, dass Shinji weiß wie schwierig es wird.
Selbstverständlich bin ich mir dessen bewusst.
Das ist ja auch der Grund für meine "Papageno-Stimmung" der letzten Jahre:
"'Sist umsonst! Es ist vergebens!
Müde bin ich meines Lebens!
Sterben macht der Lieb' ein End'
Wenns im Herzen noch so brennt.
Diesen Baum da will ich zieren,
Mir an ihm den Hals zuschnüren,
Weil das Leben mir mißfällt.
Gute Nacht, du schwarze Welt!
Weil du böse an mir handelst,
Mir kein schönes Kind zubandelst,
So ists aus, so sterbe ich:
Schöne Mädchen, denkt an mich,
Will sich eine um mich Armen,
Eh' ich hänge, noch erbarmen,
Wohl, so laß ichs diesmal seyn!
Rufet nur -- ja, oder nein! --
Keine hört mich; alles stille!
Also ist es euer Wille?
Papageno, frisch hinauf!
Ende deinen Lebenslauf.
Nun ich warte noch; es sey!
Bis man zählet: Eins, zwey, drey!
Nun wohlan, es bleibt dabey,
Weil mich nichts zurücke hält!
Gute Nacht, du falsche Welt!"
fifaboy1981 hat geschrieben:kräuterfrau hat geschrieben:Aber wenn er das möchte, dann sollte es so sein.
Ich finde, da stecken viel tiefere Gründe dabei. Sein Stachelschweinproblem...
Ich nehme ihn als sehr empfindlich wahr. Irgendwie kann er auch nichts dafür. Und ich bin mir schon ganz sicher, dass Shinji weiß wie schwierig es wird.
Ich will es ihm ja nicht ausreden, nur noch mal klar machen wie schwer und wieviel Glück dafür nötig wäre.
Nein, eigentlich machst du mir nur klar, daß es gar keinen Zweck hat, weiterzumachen.