°°°Raupe hat geschrieben:ComtesseDeLaFére hat geschrieben:
Nee, ich könnte niemals wildfremde Männer ansprechen, alleine bei dem Gedanken wird mir schlecht vor Angst.
°°°Wie kannst Du Dich dann als Realistin bezeichnen?
Eine objektiv handelnde und denkende Realistin hätte schon längst hunderte von Männern im RL angelabert und danach erst ihre Meinung aufgrund von ERFAHRUNG gebildet.
Dein sogenannter (eventueller!) Misserfolg,
wenn Du es tun würdest, hat nichts mit Realismus zu tun, da er bisher nur auf Vermutungen basiert.
Ich verstehe, wenn jemand nach durchlebten Misserfolgen irgendwann die Flinte ins Korn schmeissen will, aber ich kapiere nicht, wie das Phobiker tun wollen, die noch nie geschossen haben.
Nunja... so ganz klar ist die Abgrenzung m.M. nach nicht. Ich glaube, es ist selten dass sich jemand für chancenlos hält und dabei nur unbegründete Angst und völlig falsche Selbstwahrnehmung vorliegt.
Ich selber war zwar nie untätig aber sicher deutlich unterdurchschnittlich aktiv beim anderen Geschlecht. Unterbewusst war mir klar dass ich nicht gut aussehe, nicht in dem für Frauen bedeutsamen Sinne interessant wirke und ich mir spätestens mit meiner verkorksten Psyche bzw. dem daraus resultierenden Verhalten alle Chancen kaputtmache, die sich vielleicht trotzdem ergeben könnten. Dieser komplexe Cocktail von Defiziten gelangte nur in vereinfachter Form in mein Bewusstsein, so dass ich das Problem lange Zeit auf "ich sehe scheiße aus" verkürzte. Oft genug scheiterte ich auch schon an Äußerlichkeiten, ohne dass die anderen Problembereiche schon zum tragen kommen konnten.
Mut für einen Annäherungsversuch fand ich daher dann nur wenn ich irgendwelche Hinweise oder Signale erhielt, dass ich der Frau um die es ging nicht ganz unsympathisch war. Selbst dort stellte sich regelmäßig heraus, dass ich zu optimistisch gewesen war.
Ein Teil meiner Defizite klar erkennend, einen anderen wenigstens unterbewusst ahnend, sowie dessen Bestätigung durch ausschließlich negative Erfahrungen in der Praxis... da musste ich nicht mehr bei jeder Frau mein Glück versuchen, um meine Erfolgsaussichten bei annähernd Null zu verorten. Möglicherweise war das ab und zu ein Irrtum, aber ich hätte nicht die unmenschliche Frustrationstoleranz besessen alle durchzuprobieren und mir dabei teilweise sehr verletzende Körbe abzuholen.
Außerdem glaube ich, dass viele männliche und weibliche ABs sich vor der Erkenntnis verschließen, dass die Individuen des anderen Geschlechts bei denen sie eine Chance haben könnten, nicht jene sind die ihnen selber gut gefallen. So wird es oft vorkommen, dass sie sich lieber sagen "da habe ich ja doch keine Chance" als sich einzugestehen "selbst wenn ich den/die haben könnte, würde ich ihn/sie nicht wollen".