Johannes hat geschrieben:
2. es geht hier nicht darum Bewältigungsstrategien überhaupt in Frage zu stellen, sondern darum dass irgendwann einmal eine Grenze erreicht ist, wenn stets neue Forderungen an einen herangetragen werden um ein gewünschtes Ziel zu erreichen, aber alle bisherigen Bewältigungsstrategien gescheitert sind.
Die einfache Tatsache, dass völlig unterschiedliche Menschen, mit völlig unterschiedlichen Potentialen, in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen bei ein und dem selben Aufwand völlig unterschiedliche Ergebnisse erzielen wird dabei unter den Tisch gekehrt.
Nein wird sie nicht. So ist es. Keiner hier schuldet uns was. Die Welt nicht. Die Mitmenschen nicht. Die Evolution nicht. Ein Gott nicht. Es gibt nichts wo wir einklagen könnten alle gleiche Voraussetzungen zu haben. Wenn Du das innerlich akzeptiert hast, hört es auf ein Block zu sein, der Dich vom Leben abhält und Du kannst anfangen wieder in Gestaltungsmöglichkeiten zu denken. Du kannst auch anfangen Dir Hilfen zu suchen, denn selbst wenn uns hier keiner was schuldet sind wir Menschen so gebaut, dass wir anderen helfen und andere uns helfen. Die Art der Hilfe können wir dabei auch noch selbst aussuchen. Stark eigentlich.
Du hast recht - jeder einzelne Mensch hat unterschiedliche Potentiale, unterschiedliche Lebenssituationen und daraus resultiert häufig ein unterschiedlich hoher Aufwand um ein Ergebnis zu erzielen. Das mag nicht gerecht sein, aber so ist es nun mal. Und keiner kann etwas daran ändern, das unterschiedliche Dinge für unterschiedliche Menschen verschieden schwer sind.
Eine Freundin von mir hat eine schwere Krankheit. Es ist unwahrscheinlich, dass sie das 32ste Lebensjahr erreichen wird. Nichts auf der Welt kann das momentan ändern. Es bleibt nur die Akzeptanz dieser Ausgangslage. Ist das schwer? Natürlich! Ändert es etwas an den Tatsachen, dass es schwer und ungerecht ist? Nein.Sie bleibt krank. Sie akzeptiert diese Ausgangslage und reist gerade mit viel medizinischem Aufwand und schlechten Tagen in Kliniken, aber sie reist, weil sie das möchte. Weil es das ist was sie will. Nichts davon ist fair. Die Frage bleibt immer wie der Betroffene damit umgeht. Daran führt KEIN Weg vorbei.
Wer trägt Forderungen an Dich heran?
Deine eigenen Bedürfnisse tun das.
Wenn es darum geht, dass es mir selbst besser geht, trage ich selbst die Forderung an mich heran. Ich will dass es mir besser geht, selbst wenn das dem Rest der Welt sch.. egal sein sollte. Selbst wenn ich keinen Partner habe. Diese Forderung an mich kann ich jederzeit auch wieder sein lassen. Keiner ausser mir stellt sie. Dann bleibt eben alles wie es ist.
Ja - so gnadenlos ist die Welt. Wenn ich das akzeptiere eröffnet mir das Möglichkeiten mein Leben zu gestalten. Die ganze Energie, die in die Wut, den Frust und die Verzweiflung geht kann nur durch Akzeptanz der Ausgangslage frei werden für positive Ziele. Das ist meine Erfahrung. Solange ich mich geweigert habe das zu akzeptieren, blieb ich genau da stecken wo Du jetzt bist.
Es grüßt
Amethyst