Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Themen zum Diskussionsklima im AB-Treff.
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kreisel
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von kreisel »

Kolinatan hat geschrieben: 21 Jul 2023 11:58 Es werden eher Meinungen als Schwert und Schild vor sich hergetragen, als gälte es in eine Schlacht zu ziehen, statt miteinander in Verbindung zu kommen und gemeinsam das Brot zu brechen.

Aus meiner Sicht bringt es das folgende Zitat recht gut auf den Punkt:
Die meisten Leute hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten.
Das finde ich als Allgemeine Anregung sehr gut, um zu überlegen, wie man Kontakt möchte und was
im Vordergrund steht.
In unserem ersten Teamseminar das wir vor wenigen Monaten hatten, hatte die Leitung das auch gleich als erstes
gesagt, Verbindung entsteht durch Zuhören- sich einlassen- nicht gleich eigene Gegenreden formulieren.

Bei mir hab ich gemerkt (in Bezug auf Forum), dass ich manchmal gerne eine Abhandlung oder einen Bericht schreibe,
wie ich die Situation des anderen sehe und welche Ansätze ich da sehen würde.

War dann frustriert, warum das nicht immer so viel Kontakt gebracht hat, oder der andere nicht irgendwie
einsichtig ist, sondern scheinbar ausweicht, was dann ggf. dazu veranlassen kann, den anderen dann auch noch
negativ zu konnotieren. :oops:

Als ich das so bewusst hatte, hatte das doch einiges an Verständnis ausgelöst und schon auf irgendeine
Art mehr Verbindung.
Dabei muss ich sagen, dass diese Egohaltung oder "belehren und Durchblick haben" eher so etwas safe zone ist
und dieses Gefühl von Verbindung auch ziemlich verwirren und umhauen kann. :ohnmacht: Es ist so ungewohnt
und rührt aber dann an einiges. In dieser Erfahrung fehlen irgendwie die Schablonen, die Orientierung :verwirrt:
Kolinatan hat geschrieben: 21 Jul 2023 11:58Ich finde es schade, wenn ich lese wie Menschen frustriert das Gespräch abbrechen, weil keine Seite in der Lage ist eine Verbindung zum Gegenüber aufzubauen.
Manchmal lese ich auch heraus, dass manche Schemata sowieso schon erwartet werden
"hat eh keinen Zweck", "mich versteht eh keiner", "mich mag eh keiner" und ähnliches.
Da findet man auch schwer "Gegenargumente", die wohl nicht durchdringen würden, aber das ist dann wohl auch nicht
der Punkt. Da weiß ich nicht genau, wie ich mich verhalten könnte.
Kolinatan hat geschrieben: 21 Jul 2023 11:58Ich frage mich: Was ist der Hintergrund, dass es Menschen so schwer fällt? Sind es fehlende Fähigkeiten, ist es der fehlende Wille, ist es die Haltung - mit welcher jedes kommuniziert oder passiert es vorsätzlich - weil es darum geht das eigene Ego zu nähren.
In meinem Fall denke ich einiges ist unbewusst und eingeschliffen, außerdem fühle ich mehr Sicherheit, wenn ich mal
rumblödle, und ich denke das kann ja auch alles mal seine Zeit haben.
Wenn sich mal eine Art Verbindung auftut (im Forum ist das vielleicht eh etwas fraglicher, so ähnlich wie Hoppala erläuterte,
ob das eher positive Illusionen sind? :gruebel: )- aber wenn man doch manchmal das Gefühl hat, man erreicht jemanden oder
fühlt sich erreicht und gesehen und es tut sich ein bisschen was auf an einer guten neuen Sicht, einem guten Gefühl, einer
neuen Idee, dann ist das schon auch ein bewegendes Gefühl für mich und macht irgendwie Freude und Mut.

Aber es ist auch so ungewohnt, dass danach je nachdem total viele Selbstzweifel losgehen und Unsicherheit und Unwissen
"wie jetzt weiter- den Punkt kenne ich irgendwie nicht", dann fehlen teilweise Worte und Begrifflichkeiten oder
"wie man sich verhält". Reagiert man gar nicht oder zu sehr, das ist alles ein bisschen Glatteis irgendwie.
Recht haben und besser wissen ist auf jeden Fall einfacher. :daumen:
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LesHommes
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von LesHommes »

Na klar. Einmal von der eigenen Sicht abrücken und diese in Frage stellen kann eine große Unsicherheit aufmachen. Mir selbst geht es so: je stärker gestresst ich bin (von Lebensumständen etc.), desto klarer muss ich Grenzen ziehen, die mir Sicherheit verschaffen. Damit schieße ich auch gern über das Ziel hinaus. Viele User hier berichten von Depression, Mobbing-Erfahrungen, häufiger Abwertung im Umkreis, was sicherlich nicht gerade zuträglich ist für eine ergebnisoffene und „unsichere“ Haltung. Da ist evtl. auch das Bedürfnis nach Akzeptiertwerden, Anerkennung und Durchsetzen der eigenen Meinung stärker als das Zugehen auf Andere.
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kreisel
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von kreisel »

LesHommes hat geschrieben: 21 Jul 2023 21:16 Mir selbst geht es so: je stärker gestresst ich bin (von Lebensumständen etc.), desto klarer muss ich Grenzen ziehen, die mir Sicherheit verschaffen. Damit schieße ich auch gern über das Ziel hinaus. Viele User hier berichten von Depression, Mobbing-Erfahrungen, häufiger Abwertung im Umkreis, was sicherlich nicht gerade zuträglich ist für eine ergebnisoffene und „unsichere“ Haltung. Da ist evtl. auch das Bedürfnis nach Akzeptiertwerden, Anerkennung und Durchsetzen der eigenen Meinung stärker als das Zugehen auf Andere.
Ja, das macht Sinn :daumen:
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von Dérkesthai »

Auch wenn ich den "moderatorys" Thread folgen konnte und Fragen, Ideen etc. von jeder Seite nachvollziehen konnte, hatte ich nach einigen Posts kein Interesse mehr. Das gilt auch für deine Posts, Kolinatan. Oder gerade im Speziellen. Du stellst diese höheren Ansprüche.

Löblich aber vielleicht nicht realistisch. Nicht aufgrund von Unfähigkeiten seitens der Personen, wie du suggerierst, aber dich exkludierst - zumindest meine Lesart.

Das Probleme sehe ich auch - vor allem? - auf Plattformebene. Es ist ein digitales Diskussionsforum mit Hang zur Selbsthilfe.

Das ist zugegebenerweise auch schon wegen mir entgleist - und auch in anderen Foren. Ist aber mit ein Grund warum ich mich aus ernsten Themen raushalte, solange ich das Gefühl habe, die Gefahr bestünde zur Wiederholung.

Zu deinen Kritikpunkten zähle ich auch ausbleibende Antworten per PN. Vielleicht weil für dich, oder jemand anders, das Thema erledigt ist. Ein Rückfrage, ob das für mich auch gilt, erübrigt sich, wenn ich länger antworte anstatt mir einem sichtbaren Erkennen von Verstehen, entnervten Schulterzucken etc.
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von Wuchtbrumme »

Der erste Absatz: unrealistisch. Niemand macht sowas absichtlich. Das kann mit etwas Glück nur von allein entstehen. Die Leute posten einfach, wenn ihnen danach ist.

Nienand "hat" hier irgendwas zu tun. Wie man auf Dich reagiert hat damit zu tun, wie Du postest. Wenn Du andere Reaktionen möchtest dann schreibe anders.

Da die meisten Deiner Posts hoch emotional sind reagieren die Leute darauf. Der Inhalt ist weniger interessant, denn sie handeln meistens von Dir und dann nur von Deinen Hobbies.

Mit denen können offensichtlich nicht so Viele etwas anfangen, sonst gäbe es mehr Rückfragen dazu.

Im Übrigen ist es völlig ok solche Hobbies zu haben, Du schadest damit ja niemandem.

Also mach bitte weiter damit, erwarte nur keine Begeisterung hier im Forum dafür.
Das neue AB Forum
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The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
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Hoppala
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von Hoppala »

Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen ....
hängt, laut dieser Untersuchung bzw. der Meldung dazu auch vom Gegenüber ab.
Überraschung! Es gehören immer 2 dazu.
Und in manchen Konstalationen klappt es besser und in anderen schlechter.
Ein Schelm, wer sich an das ominös "magische" "Auf einer Wellenlänge liegen" erinnert fühlt.

Wesentlich ist: da können 2 noch so kompetent und bemüht sein, und dennoch läuft es nicht so gut mit der Kommunikation. Und sucht dann die Probleme mal bei sich, mal beim anderen. Dabei passt es halt einfach nicht.

Was andererseits kein Freibrief ist, sich nicht um eine gemensame Ebene zu bemühen.

Nur meistens muss man halt die Ansprüche senken, und eine immer schmalere, dafür aber vieleicht funktioneirende Basis suchen. Wenn diese Ebene nicht funktioniert, dann halt die einfachere.
Während ich irgendwie den Verdacht habe, dass "gelungene Kommunikation auf allen Ebenen ist möglich und wenn das nicht klappt, ist mndestens einer (im Zweifel der andere) nicht hinreichend gewillt/bemüht", eine Art moderner Glaubenssatz geworden ist.

"Auf einer Wellenlänge sein" heißt eben auch, mit anderen nicht auf einer Wellenlänge zu sein. Eigentlch ganz normal.
Bis die Welt in die Guten, mit denen man sich einig werden muss, solche, die einfach noch nicht gelernt haben, gut zu sein, und solche, die mutwillig böse sind, aufgeteilt wurde.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von kreisel »

Hoppala hat geschrieben: 24 Jul 2023 12:13 Was andererseits kein Freibrief ist, sich nicht um eine gemensame Ebene zu bemühen.

Nur meistens muss man halt die Ansprüche senken, und eine immer schmalere, dafür aber vieleicht funktioneirende Basis suchen. Wenn diese Ebene nicht funktioniert, dann halt die einfachere.
Ja, das klingt nach einem pragmatischen Ansatz.
"Auf einer Wellenlänge sein" heißt eben auch, mit anderen nicht auf einer Wellenlänge zu sein. Eigentlch ganz normal.
Bis die Welt in die Guten, mit denen man sich einig werden muss, solche, die einfach noch nicht gelernt haben, gut zu sein, und solche, die mutwillig böse sind, aufgeteilt wurde.
Unterschiede akzeptieren halte ich auch für den gesünderen Ansatz.
Es ist nicht alles dann auf einen Nenner zu bringen und manchmal ist viel gewonnen, dass man sich gegenseitig Raum
zugesteht und den eigenen Dingen widmet, bevor man sich an die Gurgel geht.

Wie meinst du den letzten Satz? Von wem wurde die Welt (die allgemeine?) so aufgeteilt?
Von christlichen Denkweisen kenne ich das zumindest, die Guten, die zu Missionierenden, die verlorenen Schafe....
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von Kolinatan »

Ich möchte zum Thema noch ein Interview mit Gerald Hüther ergänzen. Wenn Ihr Euch nicht die Zeit nehmen wollt, Euch das gesamte Interview von 110 Minuten anzusehen empfehle ich - sofern Ihr Euch für das Thema der Verbundenheit interessiert - Euch die folgende Teile anzuschauen:
  • Die ersten 30 Sekunden zum Thema Veränderung und Lebendigkeit.
  • Kapitel "Bedürftigkeit als Ursache für die Informationsflut", ca. 7 Minuten
    Themen: Würde, Kontrolle, Bedürfnis nach Verbundenheit, Kompensation durch Mitteilungsdrang
  • Kapitel "Sich selbst und andere zum Objekt machen", ca. 8 Minuten
    Themen: Würde, Selbstbild, zum Objekt gemacht werden (für Bewertungen/Ratschläge), Verwicklung, Unterdrückung des Bedürfnisses nach Verbundenheit und Autonomie
  • Kapitel "Achtung vor der eigenen Würde macht mich selbst und andere zum Subjekt", ca. 5 Minuten
    Themen: Bedürfnis ein Subjekt sein zu wollen, Lebendigkeit, Würde, Ausstieg aus der Verwicklung
  • Kapitel "Wie die nackte Vernunft zur Unmenschlichkeit führt.", ca. 9 Minuten
    Themen: Verstand, Trennung von Denken/Fühlen/Handeln, Verwicklung, Menschlichkeit, Lebendigkeit, Aufklärung nach Kant, Verbundenheit
  • Kapitel "Informationen und Gefühle (Angst, Vertrauen und Liebe)", ca. 17 Minuten
    Themen: Emotionen, Angst, Kontrollverlust, Verstand, Mut, Würde, Kontrolle, Gefühle, Eifersucht, Autonomie, Wut, Abhängigkeit, Liebe, Information, Vertrauen
Aus meiner Sicht ist Verbundenheit eine Haltung bzw. etwas wofür ich mich entscheide. Um Sympathie für jedes zu empfinden, mag es wichtig sein zunächst etwas von meinem Gesprächspartny zu wissen, damit ich genug Gemeinsamkeiten erkenne, weshalb ich mich dann entscheide ihm Sympathie entgegenzubringen. Die Empfindung von Verbundenheit ist etwas in mir und nicht vom Gegenüber abhängig. Wenn ich mich mit einem anderen Lebewesen als einem Menschen oder mit der Natur insgesamt verbunden fühle, dann muss mir der Baum auch nicht erst seine Lebensgeschichte erzählt haben, bevor ich dieses Gefühl erschaffe.
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Hoppala
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von Hoppala »

kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2023 18:52
Hoppala hat geschrieben: 24 Jul 2023 12:13 Bis die Welt in die Guten, mit denen man sich einig werden muss, solche, die einfach noch nicht gelernt haben, gut zu sein, und solche, die mutwillig böse sind, aufgeteilt wurde.
Wie meinst du den letzten Satz? Von wem wurde die Welt (die allgemeine?) so aufgeteilt?
Äh, das war eher so meine ganz persönliche Schlussbemerkung und gehört nicht wirklich hierher.
Stichworte: Neoliberal, individuell, eigenverantwortlich, sieh zu wie du klar kommst, Grundzüge neugefassten Normen- und Regelwerke der vergangenen 20 Jahre ... Wenn jeder für sich selbst einsteht (einstehen soll), ist logisch, dass immer jemand "schuld" ist, wenn dabei was schief geht ... im Zweifel halt derjenige selbst. Motivationen kann man auch gleich unterstellen, denn es muss ja welche geben, wenn man nicht alles zum eigenen Besten geregelt hat.
In der Alltagspraxis weiß jeder (eventuell mit kleinen Ausnahmen), dass das so nicht funktioniert und Menschen aufeinander, aber auch auf Lebensumstände, in denen sie sich aus 1001 Ursachen befinden, angewiesen sind. In der Theorie hättste halt das Kleingeduckte auf Seite 53 der Webseite auf dem Smartphone vorher lesen, den Fachhandwerker für teuer Geld in einem halben Jahr beauftragen, oder noch ein Schuljahr oder ne Fortbildung dranhängen sollen. Oder früher mit der Familienplanung beginnen oder rechtzeitig ne Versicherung abgeschlossen oder oder: "selbst schuld".Oder: "der da Schuld"..Mit der (potenziellen) Schuldzuweisung - für die es stetig zunehmend mehr Gelegenheiten gibt - gibt es zwangsläufig die Guten und die Schlechten. Wobei das durchaus je nach Situation auch die gleiche Person sein kann ...
Wie gesagt: persönliche Bebachtungen und Schlussfolgerungen, die hier nicht wirklich relevant sind.
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von kreisel »

Hoppala hat geschrieben: 26 Jul 2023 23:31 Äh, das war eher so meine ganz persönliche Schlussbemerkung und gehört nicht wirklich hierher.
... Wenn jeder für sich selbst einsteht (einstehen soll), ist logisch, dass immer jemand "schuld" ist, wenn dabei was schief geht ... im Zweifel halt derjenige selbst. Motivationen kann man auch gleich unterstellen, denn es muss ja welche geben, wenn man nicht alles zum eigenen Besten geregelt hat.
...
Mit der (potenziellen) Schuldzuweisung - für die es stetig zunehmend mehr Gelegenheiten gibt - gibt es zwangsläufig die Guten und die Schlechten.
Danke, jetzt verstehe ich es mehr, wie einordnen.
"Du musst ja nur" ist auf jeden Fall auch nicht so hilfreich, um sich auf die Lebenssituation von jemandem einzulassen.
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von Hoppala »

kreisel hat geschrieben: 27 Jul 2023 04:23 "Du musst ja nur" ist auf jeden Fall auch nicht so hilfreich, um sich auf die Lebenssituation von jemandem einzulassen.
Kommt drauf an: Manchmal ist es halt wirklich auch nur genau das. Wenn jemand mit ner Euromünze in der Hand vor Einwurfschlitz am Kaffeautomaten im Supermarkt steht und sich wundert, warum da noch kein Kaffee rauskomt - dann zum Beispiel "muss er nur" ...
Ähnliche, wenn auch weniger plakative Situationen gibt es immer im Leben. Mensch übersieht das Naheliegende. Blöd ist es, wenn er dann anfängt zu argumentieren, dass es daran ja nicht liegen könne, weil er gestern schon 1€ in einen Automaten geworfen hat, und da kam auch kein Kaffee raus, der war kaputt; und das wird hier wohl auch der Fall sein, deshalb wartet er erst mal, ob der Kasten funktioniert, bevor er die Münze in den Schlitz fallen lässt ... die Enttäuschung belastet ihn noch so schwer, und die Automatenaufsteller machen das ja auch absichtlich so, und überhaupt ist der Kaffee zu teuer und es ist Böswilligkeit, dass da kein Fruchtpunsch rauskommt, den hätte er viel lieber, aber die sind ja alle gegen ihn .... und da soll er initial nen Euro zahlen? Ungerechtigkeit!
Vielleicht fühlt sich jemand an Argumentationsmuster im Forum erinnert.
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Re: Die Fähigkeit sich auf ein Gegenüber einzulassen

Beitrag von LesHommes »

Der Fokus der Selbstoptimierung lenkt auf jeden Fall gerne davon ab, dass es auch strukturelle Probleme der Gesellschaft gibt, denen man mit bloßem „an sich selbst arbeiten“ nicht begegnen kann. Dieses Ablenkungsmanöver scheint so gut zu funktionieren, dass statt Kritik an der eigentlich problematischen Struktur lieber Selbstschuld und einfache Feindbilder aufgemacht werden. Aber das kennen wir ja aus der Weltgeschichte zur Genüge. Das ist einfach einfacher als aufeinander zuzugehen.
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