"noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Benutzeravatar
fidelchen
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2793
Registriert: 15 Mär 2014 16:09
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von fidelchen »

knopper hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:31 ...
Auch hier kommen dann schnell Vorurteile auf, etwa wie dass die Person zu bequem ist ne neue Wohnung einzurichten usw...

Aber wollte wie gesagt nichts unterstellen.
Ich glaube das stört dann wieder die wenigsten Frauen ;). Höchstens die Golddigger Damen :mrgreen:

Ich denke das schon recht klar ist was manchen Frauen wirklich an den Faktor "noch bei den Eltern wohnen" stört:
- Keine Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen
- Abhängigkeiten zu seinen Eltern
- Fehlende Privatsphäre (Eltern sind immer in der Nähe)
- Keine Bereitschaft für Veränderungen die mit einer Beziehung einhergehen

zum Aufregen gibt es aber kein Grund. Es gibt doch auch genug Mädels denen es egal ist, die selber so sind, oder die sagen "mich stört es total" aber dann trotzdem wollen :)...

Ich bin ja trotzdem der Meinung das jeder mal ausziehen sollte um sich zu entwickeln, bin aber auch derjenige der mit Fahrrad nach Russland reist ;)...

Nur beschwert euch nicht, wenn jemand deswegen nichts will - höchstens sie greift euch auch noch an. Deswegen ist die Person nicht automatisch oberflächlich, dumm oder sonst was. Dann passt es einfach nicht, man sagt höfflich "schade, dann passen wir nicht :)", oder was ähnliches und versucht es bei einer anderen ;). Alles andere ist kindisch. Jeder hat irgendwas was sicherlich nicht so gut beim anderen Geschlecht ankommt und trotzdem gibt es genug Beispiele von Leuten die das "Problem" auch haben und dennoch problemlos ein Partner finden.
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
Benutzeravatar
Elli
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1043
Registriert: 10 Jan 2016 11:36
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Elli »

Das ist jetzt Schwarz-Weiß-Denken, Nonkonformist.
Dein Vorwurf, dass ich nur auf den immer wettbewerbsfähiger kämpfenden Mann stehen würde oder diesem Klischee verfallen wäre, ist nicht zutreffend und geht einfach komplett an meiner Lebensrealität vorbei. Von mir aus kann der Mann auch z.B. arbeitslos sein, und ich würde auch keinen Karrieremenschen wollen. Aber ein gewisses Maß Eigenständigkeit ist mir trotzdem wichtig. Das hat für mich auch nichts mit Wettbewerb zu tun.
Benutzeravatar
Elli
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1043
Registriert: 10 Jan 2016 11:36
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Elli »

Volta hat geschrieben: 27 Jun 2019 10:04
Elli hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:48 Zudem fehlten da einfach bestimmte Erfahrungen
Also keine ABs für dich als Partner?
Doch, ich bin mit einem zusammen.
Volta
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2562
Registriert: 04 Apr 2016 19:47
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Berlin

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Volta »

Scheint das mit der fehlenden Erfahrung doch nicht so dramatisch zu sein.
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Brax »

Tania hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:51 Denn es sind zumeist nur Ängste
Nein, es sind Erfahrungswerte. Ich kann mich da nur Elli anschließen. Vielleicht gibt es auch andere Fälle, aber in allen Nesthocker-Fällen in meinem Umfeld geht das Nesthocken durchaus damit einher, dass die betreffenden Personen sich weiterhin von der Mutter die Hausarbeit machen lassen und sich vor allem in alle möglichen Entscheidungen von den Eltern reinreden lassen. Also in anderen Worten, noch leben wie Kinder.

Tania hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:51 Du willst nicht, dass die Eltern mithören. Völlig verständlich. Aber bei einem konkreten Fall könnte das Zimmer des Herren ziemlich weit von dem der Eltern weg liegen, und die Chance, dass die Nachbarn was hören ist deutlich größer als die, dass die Eltern was hören.
Es wäre mir deutlich gleichgültiger, ob die Nachbarn was hören als ob die Eltern mithören. Aber egal, es geht mir auch nicht in erster Linie um Sexgeräusche, sondern um die Unabhängigkeit. Und da spielen die Nachbarn schon keine Rolle mehr.

Tania hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:51Sogar wenn Du jemanden aufgrund seines Alters, Geschlechtes, Religion oder Ethnie diskriminierst, wirst Du nicht verklagt.
Was hat das jetzt mit verklagen zu tun? Und warum musst du jetzt das Wort 'diskriminieren' einbringen? Wenn einer sagt, er will keine Veganerin oder keine Frau mit Kindern, dann wirft ihm auch keiner vor, dass er die jetzt diskriminieren würde. Es steht doch jedem frei, selbst zu entscheiden, was er in einer Partnerschaft haben möchte und was nicht. Und zwar ohne dass man ihn moralisch diskreditiert. Ich finde den Vorwurf der Diskiminierung hier nicht angebracht, das ist einfach nur schlechte Gesprächsführung, sorry.
Benutzeravatar
Elli
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1043
Registriert: 10 Jan 2016 11:36
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Elli »

@ Volta: Ich meinte mit Erfahrungen hier aber eben nicht sexuelle oder Beziehungserfahrungen, sondern etwas ganz anderes - "erstmal alleine klarkommen". Hier im Forum wird beim Stichwort "Erfahrung" immer in erster Linie an Sex und Beziehung gedacht, aber das macht nur einen kleinen Teil der gesamten Lebenserfahrung aus.
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

Brax, ich will mich gar nicht mit Dir streiten. Alles gut. :klassiker:
Brax hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:03
NeC hat geschrieben: 27 Jun 2019 08:19 Bei der Wohnsituation ist das nicht zwingend der Fall, finde ich. (...) (anders als z.B., wenn jemand vegan leben möchte)
Nicht zwingend, aha.
Bei allem anderen ist es auch nicht zwingend der Fall, dass die befürchteten Auswirkungen eintreten. Aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich höher als wenn der gegebene Fall eben gar nicht zutrifft.
(...)
Genauso fragt man sich eben, was dahintersteckt, wenn jemand mit Ü30 noch bei den Eltern wohnt. Ob das mit Bequemlichkeit, Unselbständigkeit oder emotionaler Abhängigkeit zusammenhängt. Wenn das der Fall ist, wird sich das bestimmt nicht plötzlich ändern, nur weil er in eine andere Wohnung zieht.
Ich glaube, was mich hier zu einem weiteren Beitrag animiert hat, ist folgendes:
Du möchtest verständlicherweise keinen bequemen, unselbstständigen oder emotional von den Eltern abhängigen Freund. Gibst aber als Ausschlusskriterium ein Sympthom an, was bei vielen solchen Männern zu finden ist: in höherem Alter noch zuhause leben. Da das relativ oft korreliert, ist es sicherlich gut, dann eben genau hinzuschauen, warum die Wohnsituation ist wie sie ist. Aber letztendlich sollte es doch um die Eigenschaften der Menschen gehen und nicht die äußeren Umstände.

Bei anderen Dingen wie z.B. dem vegan leben oder auch körperlichen Einschränkungen werden die Auswirkungen eben doch sehr viel unmittelbarer (wenn auch da vielleicht nicht "zwingend") vorkommen: Man kann sehr sicher davon ausgehen, mit einem Veganer nicht unbedingt das gemütliche englische Frühstück mit Grill auf der Terrasse als Sonntags-Ritual zu etablieren. Oder mit jemand, der bewegungseingeschränkt ist körperlich anspruchsvolle Sportarten gemeinsam auszuüben.

Brax hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:03 Im Übrigen sagst du ja selbst, dass es Auswirkungen hat. Beim Kennenlernen. Wie lange dauert das denn? Ich würde nicht davon ausgehen, dass ich mit einem neuen Freund gleich nach zwei Wochen zusammenziehe. Vielleicht will man ja auch erstmal die Beziehung festigen vor so einem großen Schritt? Vielleicht findet man auch einfach nicht so schnell eine passende Wohnung? Also wie lange soll man denn auf Privatsphäre verzichten? (Ist der Partner denn dann auch bereit, solange auf Sex zu verzichten? Ich werde jedenalls keine Eltern zuhören lassen... :mrgreen:)
Oh, das ist jetzt doch noch eine neue Facette, die ich von Dir noch nicht kannte. :klassiker:

Bitte sieh' auch das nicht als Angriff: ich bin nur neugierig:
Natürlich zieht man nicht gleich zusammen. Als AB (und als solcher hat man ja durchaus auch etwas von einem Teenager) vermutlich ohnehin nicht. Aber als Paar kann man doch durchaus ohne gemeinsame Wohnung zusammenwachsen. Manche machen das sogar absichtlich so und wollen es gar nicht anders. Auch für Intimitäten und Privatsphäre ist Raum, denn Du hast ja z.B. selber eine eigene Wohnung, und zusammen wegfahren ist auch eine wunderbare Möglichkeit, einander nahe zu kommen. Warum blendest Du das alles aus, und willst unbedingt in seiner Wohnung Sex?
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Tania »

Brax hat geschrieben: 27 Jun 2019 10:16
Tania hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:51Sogar wenn Du jemanden aufgrund seines Alters, Geschlechtes, Religion oder Ethnie diskriminierst, wirst Du nicht verklagt.
Was hat das jetzt mit verklagen zu tun? Und warum musst du jetzt das Wort 'diskriminieren' einbringen? Wenn einer sagt, er will keine Veganerin oder keine Frau mit Kindern, dann wirft ihm auch keiner vor, dass er die jetzt diskriminieren würde. Es steht doch jedem frei, selbst zu entscheiden, was er in einer Partnerschaft haben möchte und was nicht. Und zwar ohne dass man ihn moralisch diskreditiert. Ich finde den Vorwurf der Diskiminierung hier nicht angebracht, das ist einfach nur schlechte Gesprächsführung, sorry.
"Diskriminieren" ist einfach ein Synonym für "benachteiligen". Ich habe es verwendet, weil Benachteiligungen aufgrund der von mir genannten Beispiele in verschiedenen anderen Bereichen durchaus ein Grund sind, vor Gericht zu ziehen, und das dann meist unter dem Schlagwort "Diskriminierung" läuft.

Ich wollte damit darauf hinweisen, das sogar etwas, was z.B. einem Arbeitgeber richtig viel Ärger einbringen würde, im Bereich "Partnerwahl" völlig okay wäre. Also, wenn man sich sogar für ein "bitte keine Frauen / Ü60er / Japaner/Moslems" nicht rechtfertigen braucht, dann erst recht nicht für ein "bitte keine Nesthocker".
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Nonkonformist

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Nonkonformist »

Frauen wollen männer ohne weiteres wieder in die wüste schicken können.... :frech:

Ja, da haben die zeiten sich geändert.

Trotz jahre in der armee und auf den meer, und keine angst für gewalttätigen körperlichen auseinandersetzungen, war mein vater in der haushalt eine absolute niete. Wann mutti krank war haben mein bruder und ich alle einkaufen etc erledigt. Keine ahnug ob er es alleine geschafft hätte.

Aber das ist lange her, wann die Männer noch kostwinner und die frauen profi-hausfrauen waren; meine mutter hat nach der hochzeit auch nicht mehr gearbeitet, und ein einziges einkommen hat damals auch noch ausgereicht.

Übrigens war ich bei mehreren junggesele kollegen zuhauzse eingeladen.
Muster-haushalt war wirklich anders.
Kreativer chaos fasst es besser zusammen.
Und häufiger tiefgefrierpizzen als haute cuisine.
Männer sowie die frauen.

Eine meiner OdBs hatte ein leeres zimmer mit ein stuhl und eine matratze.
Der haufen klamotten in der linke ecke auf den boden war schmutzig. Der rechts sauber.

Ich fühlte mich da sofort wohl....

(Sie ist jetzt verheiratet mit kind. Momentaufnahmen sind nur momentaufnahmen.)
Iras
Schaut ab und an vorbei
Beiträge: 22
Registriert: 22 Dez 2015 15:33
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Iras »

Weil jetzt häufig der Vergleich zu früheren Zeiten kam, eine Anmerkung:

Klar war es früher normal, mit mehreren Generationen unter einem Dach zu leben.
Ein Bauernhof, eine Firma oder die Nachkriegszeit haben das halt so vorgegeben.
Wenn man alte Romane und Geschichten liest, dann war das Zusammenleben aber immer ein Thema.
Im Idealfall hat sich Macht und Besitz irgendwann auf die jüngere Generation übetragen, was oft mit zähem Ringen und einem Machtkampf verbunden war. Danach war die jüngere Generation "die Familie" und die Alten waren im Altenteil - aber noch dabei.

Ein völlig anderes Setup als das Nesthocker-Dasein, bei dem man zumindest emotional das Kind bleibt. Und trotzdem wahrscheinlich heutzutage abschreckend auf mögliche Partner.
Benutzeravatar
Elli
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1043
Registriert: 10 Jan 2016 11:36
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Elli »

Nonkonformist hat geschrieben: 27 Jun 2019 10:37Eine meiner OdBs hatte ein leeres zimmer mit ein stuhl und eine matratze.
Der haufen klamotten in der linke ecke auf den boden war schmutzig. Der rechts sauber.

Ich fühlte mich da sofort wohl....
Ich würde mich da ja auch wohl fühlen. ;) Das ist auch eher eine Form von "spartanisch", die mir gefällt.
Weiß nicht so recht, wie jetzt der Dreh zur Haushaltsführung reingekommen ist. Vielleicht, weil immer mal wieder das Beispiel "lässt sich bekochen" angeführt wurde, was aber nur pars pro toto dafür steht, aus der Kinderrolle nicht rauszufinden - mir zumindest geht es bei dem Thema absolut nicht darum, wie ordentlich jemand ist oder ob er kochen kann. Ich hatte und habe selbst oft genug kreatives Chaos. Das hat für mich jetzt auch nichts mit selbständig/unselbständig leben zu tun.
Außerdem ist es, wie gesagt, auch kein einzelnes Ausschlusskriterium. Wenn ich jemanden kennenlernen und mich verlieben würde, und dann stellte sich heraus, dass er noch im Elternhaus lebt - vielleicht im Dachgeschoss oder so -, wäre DAS nicht der Grund, ihn in die Wüste zu schicken. Vor allem, wenn er ansonsten nicht wirkt wie der typische Nesthocker. Begeistert wäre ich allerdings nicht und könnte mir auch gut vorstellen, dass es im Lauf der Beziehung zu Konflikten führen würde.
Iras hat geschrieben: 27 Jun 2019 10:52 Weil jetzt häufig der Vergleich zu früheren Zeiten kam, eine Anmerkung:

Klar war es früher normal, mit mehreren Generationen unter einem Dach zu leben.
Ein Bauernhof, eine Firma oder die Nachkriegszeit haben das halt so vorgegeben.
Wenn man alte Romane und Geschichten liest, dann war das Zusammenleben aber immer ein Thema.
Im Idealfall hat sich Macht und Besitz irgendwann auf die jüngere Generation übetragen, was oft mit zähem Ringen und einem Machtkampf verbunden war. Danach war die jüngere Generation "die Familie" und die Alten waren im Altenteil - aber noch dabei.

Ein völlig anderes Setup als das Nesthocker-Dasein, bei dem man zumindest emotional das Kind bleibt. Und trotzdem wahrscheinlich heutzutage abschreckend auf mögliche Partner.
Ja, das gilt in Variation auch für andere Länder, in denen das Zusammenleben unter einem Dach normal ist. Meine Bekannten in China leben auch alle mit ihren Eltern zusammen, und dort geht das eben meist nicht mit "Kind bleiben" einher. Es wäre für mich aber aus anderen Gründen abschreckend, wenn ein Partner von mir erwarten würde, in so einen Familienverband mit einzuziehen: In erster Linie, weil ich selbst keine Kinder will und mich schon deswegen dort nicht einfügen könnte oder wollte.
Gatem

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Gatem »

Brax hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:03 Genauso fragt man sich eben, was dahintersteckt, wenn jemand mit Ü30 noch bei den Eltern wohnt. Ob das mit Bequemlichkeit, Unselbständigkeit oder emotionaler Abhängigkeit zusammenhängt. Wenn das der Fall ist, wird sich das bestimmt nicht plötzlich ändern, nur weil er in eine andere Wohnung zieht.
Mal leicht OT eine ganz generelle Frage: Wird "Bequemlichkeit" hier als etwas negatives gesehen?
Irgendwie erwecken manche der Postings hier bei mir den Eindruck das wäre so. :gruebel:

Dabei ist "Bequemlichkeit" doch nur eine andere Bezeichnung dafür, dass man versucht Aufwände weitestmöglich zu minimieren und damit etwas absolut natürliches: Jedes Lebewesen auf dieser Welt versucht seinen Energiebedarf so effizient wie möglich zu gestalten.

Elli hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:59 Wenn er genug verdient und trotzdem nicht auszieht, liegt doch viel eher der Verdacht nahe, dass er sich nicht abnabeln kann.
Wieso? Selbst wenn jemand „genug“ verdient, wird eine eigene Wohnung zwangsläufig wirtschaftlich immer teurer kommen.
Welchen plausiblen Grund sollte jemand in dieser Situation haben, um auszuziehen?
Benutzeravatar
Captain Unsichtbar
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2741
Registriert: 19 Jun 2016 19:40

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Elli hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:59
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:48 Ich sehs mal so: Wenn jemand zb aus finanziellen Gründen noch zu Hause lebt, sind die Chancen hoch, dass er sowieso deswegen schon bei der Partnersuche aussortiert wird -- also wegen schlechter finanzieller Situation. Ist im Endeffekt also relativ egal ob nun die Wohnung vorhanden ist oder nicht. Die Wohnsituation ist dann auch bloss Symptom für eine andere unerwünschte Gegebenheit.
Sehe ich persönlich genau umgekehrt: Wenn jemand sich keine eigene Wohnung leisten kann, etwa in einer Stadt mit entsprechendem Wohnungsmarkt, dann gibt es ja einen pragmatischen Grund dafür, warum er noch bei den Eltern wohnt. Wenn er genug verdient und trotzdem nicht auszieht, liegt doch viel eher der Verdacht nahe, dass er sich nicht abnabeln kann.
Du missverstehst mich. Es geht geht dann eben ja genau nicht darum weshalb die Wohnung nicht drin liegt -- ob pragmatisch oder nicht ist also völlig egal. Aussortiert wird man zuvor schon wegen der finanziellen Situation. Ein weiteres Beispiel mit maximalem Attraktivitätskiller wäre psychische Probleme wie Depression etc. Wenn derjenige zum Beispiel aufgrund dessen noch zu Hause wohnen würde, dann wird er mit Sicherheit in erster Linie wegen der Depression aussortiert und nicht wegen der Wohnsituation. Wie gesagt: Bloss die Folge einer anderen unerwünschten Gegebenheit.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
Volta
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2562
Registriert: 04 Apr 2016 19:47
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Berlin

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Volta »

Elli hat geschrieben: 27 Jun 2019 10:17 @ Volta: Ich meinte mit Erfahrungen hier aber eben nicht sexuelle oder Beziehungserfahrungen, sondern etwas ganz anderes - "erstmal alleine klarkommen". Hier im Forum wird beim Stichwort "Erfahrung" immer in erster Linie an Sex und Beziehung gedacht, aber das macht nur einen kleinen Teil der gesamten Lebenserfahrung aus.
Naja, ob das alles so viel anders ist, werden wohl viele anders sehen... aber egal.
Benutzeravatar
Captain Unsichtbar
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2741
Registriert: 19 Jun 2016 19:40

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Nonkonformist hat geschrieben: 27 Jun 2019 10:37 Trotz jahre in der armee und auf den meer, und keine angst für gewalttätigen körperlichen auseinandersetzungen, war mein vater in der haushalt eine absolute niete. Wann mutti krank war haben mein bruder und ich alle einkaufen etc erledigt. Keine ahnug ob er es alleine geschafft hätte.
War bei uns auch nicht anders. Mein Vater ist selbst allerdings mit 16 bereits von zu Hause ausgezogen... Und er war AB bis er meine Mutter kennenlernte.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
VollAB

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von VollAB »

Gatem hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:12 Mal leicht OT eine ganz generelle Frage: Wird "Bequemlichkeit" hier als etwas negatives gesehen?
Irgendwie erwecken manche der Postings hier bei mir den Eindruck das wäre so.

Dabei ist "Bequemlichkeit" doch nur eine andere Bezeichnung dafür, dass man versucht Aufwände weitestmöglich zu minimieren und damit etwas absolut natürliches: Jedes Lebewesen auf dieser Welt versucht seinen Energiebedarf so effizient wie möglich zu gestalten.
Na, wenn die Partnerin das genau so schätzt wie du, dann dürfte es ja passen.
Die meisten Frauen, die ich kenne wollen aber lieber einen selbständigen Kerl, der nicht immer nur den Weg des geringsten Widerstandes geht, sondern auch seinen kompletten Lebensunterhalt selbst beschreitet.
Könntest auf diese Weise auch fragen was so schlimm daran wäre, wenn Mama für einen die Klamotten wäscht und immer das essen macht.
Es zeigt lediglich welches Leben du selbst fristest und da muss sich dann jede Frau fragen, ob das ein Leben wäre was sie mit dir so führen wollen würde.
Sicher gibt es auch Frauen, die Muttersöhnchen als Partner in Betracht ziehen, aber die allermeisten schreckt sowas eben ab.
Gatem hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:12 Wieso? Selbst wenn jemand „genug“ verdient, wird eine eigene Wohnung zwangsläufig wirtschaftlich immer teurer kommen.
Welchen plausiblen Grund sollte jemand in dieser Situation haben, um auszuziehen?
Wenn du davon ausgehst, dass deine Eltern für dich die Miete bezahlen und durch deine Anwesenheit auch weniger Platz zur Verfügung haben, ist es sehr wohl ein wirtschaftlicher Verlust für deine Eltern. Du würdest wirtschaftlich daher deine Eltern belasten.
Benutzeravatar
Elli
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1043
Registriert: 10 Jan 2016 11:36
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Elli »

Gatem hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:12
Elli hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:59 Wenn er genug verdient und trotzdem nicht auszieht, liegt doch viel eher der Verdacht nahe, dass er sich nicht abnabeln kann.
Wieso? Selbst wenn jemand „genug“ verdient, wird eine eigene Wohnung zwangsläufig wirtschaftlich immer teurer kommen.
Welchen plausiblen Grund sollte jemand in dieser Situation haben, um auszuziehen?
Sich abzunabeln. Unabhängig von den Eltern zu leben. Die Erfahrung zu machen, allein klarzukommen. Neues kennenzulernen. Mir hat das dann auch geholfen, in anderen Bereichen souveräner zu werden, etwa mehr auf andere zuzugehen und trotz Schüchternheit am neuen Wohnort Kontakte anzuknüpfen. Außerdem habe ich mehr unterschiedliche Menschen kennengelernt, von denen ich dies und das lernen konnte. Es stellen sich auch Probleme, die man zu Hause nicht hätte, bei deren Lösung (oder sagen wir mal: Versuch, sie zu lösen) man auch etwas lernt. (Wobei ich damals gar nicht ausgezogen bin, um auszuziehen, sondern um ein bestimmtes Studium anzufangen, was nur in 500 km Entfernung überhaupt möglich war. Trotzdem war das im Rückblick betrachtet eine gute Entscheidung, ohne die mein Leben eben in einem sehr viel engeren Radius verlaufen wäre.)
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:14
Elli hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:59
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 27 Jun 2019 09:48 Ich sehs mal so: Wenn jemand zb aus finanziellen Gründen noch zu Hause lebt, sind die Chancen hoch, dass er sowieso deswegen schon bei der Partnersuche aussortiert wird -- also wegen schlechter finanzieller Situation. Ist im Endeffekt also relativ egal ob nun die Wohnung vorhanden ist oder nicht. Die Wohnsituation ist dann auch bloss Symptom für eine andere unerwünschte Gegebenheit.
Sehe ich persönlich genau umgekehrt: Wenn jemand sich keine eigene Wohnung leisten kann, etwa in einer Stadt mit entsprechendem Wohnungsmarkt, dann gibt es ja einen pragmatischen Grund dafür, warum er noch bei den Eltern wohnt. Wenn er genug verdient und trotzdem nicht auszieht, liegt doch viel eher der Verdacht nahe, dass er sich nicht abnabeln kann.
Du missverstehst mich. Es geht geht dann eben ja genau nicht darum weshalb die Wohnung nicht drin liegt -- ob pragmatisch oder nicht ist also völlig egal. Aussortiert wird man zuvor schon wegen der finanziellen Situation. Ein weiteres Beispiel mit maximalem Attraktivitätskiller wäre psychische Probleme wie Depression etc. Wenn derjenige zum Beispiel aufgrund dessen noch zu Hause wohnen würde, dann wird er mit Sicherheit in erster Linie wegen der Depression aussortiert und nicht wegen der Wohnsituation. Wie gesagt: Bloss die Folge einer anderen unerwünschten Gegebenheit.
Okay. Das ist in gewisser Weise aber auch bei dem von mir umrissenen Fall so: Da ist das Nesthockertum ja auch nur die Folge von etwas - eben Unselbständigkeit oder emotionale Abhängigkeit von den Eltern. Das ist der eigentliche Grund, warum es problematisch ist, nicht die Wohnsituation an sich - obwohl man auch nicht so gerne mit den Eltern des anderen am Frühstückstisch sitzen mag.
(Psychische Probleme hat allerdings bis zu einem gewissen Grad jeder interessante Mensch. Zumindest habe ich keine Freunde, die keine haben.)
knopper

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von knopper »

Gatem hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:12
Dabei ist "Bequemlichkeit" doch nur eine andere Bezeichnung dafür, dass man versucht Aufwände weitestmöglich zu minimieren und damit etwas absolut natürliches: Jedes Lebewesen auf dieser Welt versucht seinen Energiebedarf so effizient wie möglich zu gestalten.
ja den Eindruck habe ich hier auch. bzw. auch allgemein.
Nie ist es gut genug was man grade macht, sondern stets zu wenig, nie kommt man irgendwie an usw...
Das mit dem Energiebedarf trifft es schon ganz gut :D nun ja ich bin ja nicht faul...denn wie gesagt grade Hausarbeit und Ordnung ist ein Muss…aber in manch anderen Bereichen arbeite ich eigentlich mein Leben lang stets schon nach dem Minimalprinzip.
Heißt schon zu Schulzeiten immer erst lernen erst kurz vor Arbeiten, gleich im Unterricht lernen usw…..denn wozu hat man denn danach Freizeit :D
und dasselbe natürlich auch als Student bzw. als Azubi. Ist bis jetzt gut gegangen...ich hab keine Ahnung warum :D aber es war so.

Von daher bin ich absolut auch kein Freund von ständigem hektischen Umziehen, ständig neu die Bude einrichten usw... das kostet alles super viel Energie und Zeit und Stress....
Wenn andre das stets negativ sehn so ist dies sicherlich auch gesellschaftlich bedingt.
VollAB hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:35
Na, wenn die Partnerin das genau so schätzt wie du, dann dürfte es ja passen.
Die meisten Frauen, die ich kenne wollen aber lieber einen selbständigen Kerl, der nicht immer nur den Weg des geringsten Widerstandes geht, sondern auch seinen kompletten Lebensunterhalt selbst beschreitet.
ja am besten Super gebaut, super intelligent und dann auch noch oft unterwegs, jeden Tag Sport usw... blooooß kein Langweiler.
Den Eindruck habe ich seltsamerweise jedes Mal wenn ich ich bei tinder durchwische (ja ich lese mir neuerdings die Profile wieder durch :D )
VollAB

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von VollAB »

knopper hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:48 Von daher bin ich absolut auch kein Freund von ständigem hektischen Umziehen, ständig neu die Bude einrichten usw... das kostet alles super viel Energie und Zeit und Stress....
Wenn andre das stets negativ sehn so ist dies sicherlich auch gesellschaftlich bedingt.
Also viel umziehen muss man nicht, um alleine zu leben ;)
knopper hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:48 ja am besten Super gebaut, super intelligent und dann auch noch oft unterwegs, jeden Tag Sport usw... blooooß kein Langweiler.
Den Eindruck habe ich seltsamerweise jedes Mal wenn ich ich bei tinder durchwische (ja ich lese mir neuerdings die Profile wieder durch )
Naja, du willst doch auf der anderen Seite auch keine Frau, die nicht mal ansatzweise deinen äußerlichen Ansprüchen genügt oder?
Kannst es dir vielleicht so vorstellen, dass jemand der noch zuhause wohnt wohl die Attraktivität hat wie die Frauen, die was von dir wollten, aber du absolut nichts von ihnen.
Nonkonformist

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Nonkonformist »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 27 Jun 2019 11:27
Nonkonformist hat geschrieben: 27 Jun 2019 10:37 Trotz jahre in der armee und auf den meer, und keine angst für gewalttätigen körperlichen auseinandersetzungen, war mein vater in der haushalt eine absolute niete. Wann mutti krank war haben mein bruder und ich alle einkaufen etc erledigt. Keine ahnug ob er es alleine geschafft hätte.
War bei uns auch nicht anders. Mein Vater ist selbst allerdings mit 16 bereits von zu Hause ausgezogen... Und er war AB bis er meine Mutter kennenlernte.
Mein Vater würde von einen ziemlich gewalttätigen onkel erzogen, in Indonesien. Mit 16 lief mein vater vom zuhause weg, 1938. Kam in einen waisenhaus. War dann eine weile in einen Japanischen KZ. Dann in der Niederländischen kolonialarmee. Wann Indoniesen unabhängig würde hat der Niedeländische armee ihm nach Holland befohlen. Dort würde er dann mit vielen anderen entlassen. Dann ist er seemann geworden. Würde aber überall bekocht. (Na ja, ins KZ hat er meist abfall essen müßen. Hatte einen rücken voller narben.) Wann er meine mutter begegnete war er noch AB. Genau so wie meine mutter. Die bis 30 bei ihren eltern gelebt hat. Mein bruder, die beiden cousinen, alle nesthocker. Ich bin aber der einzige der AB geblieben ist.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 27 Jun 2019 12:13, insgesamt 1-mal geändert.