"noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
HenryLee

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von HenryLee »

Josch hat geschrieben: Ich kenne KEINEN (Normalo) der aus einem anderen Grund als oben genannt, also "freiwillig" und ohne Not ursprünglich von zu Hause ausgezogen ist. :!:
Mir fallen gleich mehrere ein und da die meisten meiner Schulfreunde in einer anderen Stadt/Gegend studiert haben war es damals quasi der Normalfall dass man mit 20 ausgezogen ist.
Eine Nichte von mir ist bereits mit 19 drei Strassen weiter in eine eigene kleine Wohnung gezogen, sie hatte damals noch keinen Freund und hat ihre Lehre im nächsten grösseren Nachbarort gemacht. Sie wollte einfach nur allein wohnen.
Meine Mitschüler die nach dem Abitur eine Lehre gemacht haben sind auch meistens relativ schnell in eine eigeneWohnung oder WG gezogen, das lag aber auch wohl daran dass viele kein eigenes "Kinderzimmer" hatten, sie sich also das Zimmer mit einem Bruder oder einer Schwester teilen mussten.
In einem Fall haben die Geschwister sogar eine WG gegründet.
orchideen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von orchideen »

Ich würde schon sagen das keine eigenes Zimmer eine Not ist. denn dann wird alles private/intime recht kompliziert. Das Studium als auszugsgrund, hatte josch auch aufgezählt. Somit bleibt von deiner liste wohl nur die nichte.
Quixy

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Quixy »

Ich hoffe, nach einem Monat Postingpause gilt das Hochholen noch nicht als Grabschänderei. :cooler:

Mit Ende 19/Anfang 20 bin ich 400 Kilometer vom Elternhaus weggezogen. Sprich: Mutti konnte weder regelmäßig für saubere Wäsche noch für Verköstigung sorgen. Im Haushalt anfallende Probleme mussten selbst gelöst werden. Und man musste sich in seiner Lebensgestaltung nicht mehr so sehr nach den Erwartungen der Eltern richten, denn diese waren schlicht zu weit weg für Beurteilungen.

Man merkt in so einer Situation erst, wie unselbstständig und (auch psychisch) abhängig man vom Elternhaus war. Die ersten paar Wochen hatte ich richtiges Heimweh, aber allein wegen der Reisekosten konnte ich nicht ständig pendeln.

Nach einer Weile hat sich dann wohl der Schalter im Kopf umgelegt und ich habe eingesehen, dass jetzt mein eigenes Leben beginnt und ich nicht ständig der Zeit im Kinderzimmer nachtrauern darf. Allein die optischen Veränderungen, die man sich nach so einer Erkenntnis anzugehen traut, waren schon beeindruckend, aber auch das ganze Selbstbild beginnt sich zu ändern. Irgendwann fingen meine Eltern an zu fragen, wann ich denn wieder vorbeikommen möchte, da es mir in der eigenen Bude so gut ging, dass ich gar nicht mehr weg wollte. Kam ich dann zu Besuch, wollte ich oft schnell wieder nach Hause, da auch das neue Selbstverständnis nicht mehr mit der Rolle zusammenpasste, die ich früher den Eltern gegenüber eingenommen hatte.

Leider musste ich nach einem Jahr umstandsbedingt wieder bei den Eltern einziehen, was mir gar nicht gelegen kam. Das war Ende 2011. Seitdem habe ich geackert und gespart, um mir wieder etwas Eigenes leisten zu können; der Umzugstermin ist nächste Woche, wieder 400 Kilometer weg, diesmal aber in eine andere Richtung.

Ich will nicht herablassend gegenüber den ABs im Elternhaus klingen, aber man erkennt die eigene Unreife oftmals nicht. Im Vergleich mit selbstständigeren Menschen fällt sie aber auf jeden Fall auf, besonders bei der Partnersuche. Davon abgesehen, dass der Gedanke an Intimität mit einem Partner sehr viel an Reiz verliert, wenn man sich vorstellt, dass im Zimmer drunter oder nebenan Mutti den Winterschal häkelt. Geht mir zumindest so.

Bezüglich des AB-Status hat der Umzug bedingt geholfen. Jungfrau bin ich nun nicht mehr, wozu ich aber zugegebenermaßen wenig beigetragen habe - das war Zufall und eine einmalige Sache. Ob es passiert wäre, wenn ich nicht ausgezogen wäre, ist aber sehr fraglich. Vermutlich nicht.
michi1982

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von michi1982 »

Meine Mutter hatte mal einen Freund der mit >40 noch bei den Eltern wohnte und hat immer gesagt dass sie das ziemlich erbärmlich fand. Sie hing trotzdem total an ihm obwohl er sie verarscht hat.
Benutzeravatar
desigual
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2444
Registriert: 05 Feb 2009 21:11
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Männern interessiert.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: Sachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von desigual »

Ich hatte jahrelang eine eigene Wohnung und als ich vorübergehend für wenige Monate wieder zu Hause eingezogen bin, habe ich meinen ersten Freund kennengelernt. Ein KO-Kriterium war es also nicht, allerdings war es extrem unpraktisch. ;) Ich wollte ihn ja nun wirklich nicht gleich vorstellen!
SciFiGirl

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von SciFiGirl »

O.k., dann oute ich mich mal. Ich bin, nachdem ich mit 19 zum Studium weggezogen war, hinterher wieder zu meinen Eltern zurück gegangen. Damals suchte ich deutschlandweit nach Arbeit, war also eine geldliche Sache. Dann fand ich zufällig einen Arbeitsplatz in meinem Heimatort und blieb bei meinen Eltern wohnen - allerdings zog ich in eine eigene Wohnung ins Obergeschoss. Was das jetzt allerdings mit Unselbständigkeit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht richtig. Hier im Thread wurde ja schon angemerkt, dass zu Hause wohnen nicht gleich zu Hause wohnen bedeutet.

Ich wasche meine Klamotten selbst, ich bügle selbst und oft auch noch die Kleidung meiner Eltern gleich mit. Ich mähe den Rasen, gehe einkaufen, putze meine Wohnung selbst und das gesamte Treppenhaus gleich mit. Ich schleppe die Getränkekisten. Meine Eltern sind 80 und ich gehe ihnen immer mehr zur Hand. Wo bin ich jetzt bitteschön unselbständiger als andere, die alleine leben??? :roll: Ich entscheide auch völlig selbständig darüber, wie ich meinen Tagesablauf, Urlaube, etc. so gestalte. Da mischen sich die Eltern nicht ein.

Dahingegen kenne ich - wie einige andere hier auch - einen Mann von Ende 30, der 800km von seinen Eltern entfernt wohnt und jede zweite Woche nach Hause fährt und sich die Wäsche waschen und bügeln lässt. Zu Hause tut er nix (also, er greift seinen Eltern nicht unter die Arme) und Mutter bekocht ihn dann für nächsten zwei Wochen, packt alles in eine Frischhaltekiste und gibt sie ihrem Sohn mit, damit er sich nicht selbst bekochen muss.

Ich würde also sagen, ob jemand zu Hause wohnt oder nicht zu Hause wohnt sagt absolut nichts über die Person aus. Und ich finde es einfach arrogant, einen Menschen von vornherein einfach in eine Schublade zu stecken, nur weil dessen Lebenssituation dem eigenen Weltbild nicht entspricht.
Danelli

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Danelli »

Zunächst mal: ausgerechnet in einem Forum, in dem viele User, mehr oder weniger, durch Vorurteile anderer ausgegrenzt werden, sollten Vor-Urteile keinen Platz haben.

Es gibt in jedem Fall Ausnahmen.


Und jetzt zur Eingangsfrage:

Vorrangig geht es ja wohl um die Selbständigkeit und die Fähigkeit selbst einen Haushalt führen zu können.

Ich habe keine Lust mit jemandem zusammen zu sein, der nie in seinem Leben gelernt hat, einen eigenen Haushalt zu führen. Das bedeutet nicht, dass er seine Wäsche selber waschen/bügeln muss oder seine Mahlzeiten selbst kochen muss. Er sollte jedoch wenigstens wissen wie es geht, sonst entsteht da ein Ungleichgewicht/Abhängigkeit, was ich persönlich nicht mag. Und wenn er sonst der allertollste-super-mega-Kerl ist, kann man es ihm vielleicht noch beibringen :roll: .

Im Übrigen müssen Männer, die schon mal mit einer Frau zusammengewohnt haben nicht zwangsläufig selbständiger sein (z.B. wenn es einer ist, der in Sachen Haushaltsführung einfach Mutti gegen Freundin getauscht hat).
Neusser

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Neusser »

Bei mir gibts ne "Misch"-Situation, wohne im Haus meiner Eltern seit 1973 und habe nach und nach nach Auszug meines Bruders und Auflösung des "Besuchs- und Nähzimmers" meiner Eltern die oberste Etage im Dachgeschoß übernommen, mit Küche, Bad, 2 Zimmern habe ich knapp 50qm².

Meine Etagentür hat nur nen einfaches Türschloß und ist nie abgeschlossen, durch die Haustür müssen alle gemeinsam rein und wenn man die Etagen hochgeht sieht man schon, daß da nicht nur ich lebe und die Türen zu den Wohnberichen meiner Eltern stehen auch häufig offen.
Ich bekomme aber eh nie Besuch (habe auch gar kein Interesse daran) und meine Ex damals mit 36 hats nicht gestört, sie wohnte ja 50km weit weg und war eh nur einmal die Woche über Nacht da.

Ich zahle 50 Euro Pauschal-Miete, da ist Strom mit drin und quasi unbegrenztes Festnetz-Telefonieren und Internet, ich darf das Auto meiner Mutter benutzen (brauch nur Sprit selber zahlen) und teile ansonsten lediglich Waschmaschine (waschen/trocknen tue ich natürlich selber) und Mülltonnen mit meinen Eltern.
Ich wäre blöd, wenn ich da ausziehen würde, ich vermisse auch nichts und hab seit fast 40 Jahren ein gewohntes, liebgewonnenes Zuhause, in das ich immer gerne zurückkehre, wenn ich unterwegs war und in der auch meine Wohnung so eingerichtet ist mit allden Hobbies und dem Krimskram, daß ich jahrelange Arbeit zugrunde richten würde, wenn ich hier raus müßte.

Mit meinen Eltern versteh ich mich gut, wir haben aber oft auch tagelang kaum Kontakt, weil ich hier gerne meine Ruhe habe und meine Privatsphäre auch natürlich respektiert wird. Bis Anfang 30 hatte sich meine Mutter immer mal wieder sporadisch um meine Bude gekümmert, weil ich halt nen unordentlicher, antriebsgestörter Mensch bin, aber irgendwann hat sies dann halt gelassen, weil sie gemerkt hat, daß ich eh allein klarkommen muß damit, egal wo.

Meine Wohnung sieht eh nicht so aus wie von einem typischen Mittvierziger, alles voll mit Modellautos, im einen Zimmer ohne Ende Spielautomaten/Modelleisenbahn, Schallplatten, CD-Schränke, ich leb wie nen Mann Anfang 20 und das wäre in ner eigenen Bude in nem fremden Haus auch nicht anders!

Ob das für ne Frau nen Ausschlußkriterium ist/sein könnte? Keine Ahnung, aber eher ist es umgekehrt: Wer mich und meine "Welt" ablehnt und sich hier nicht wohlfühlen würde, für den gibts von mir eh nur nen kurzen Standardspruch: "Da vorne ist die Tür" :mrgreen:
Mobienne

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Mobienne »

Neusser hat geschrieben:Ich zahle 50 Euro Pauschal-Miete, da ist Strom mit drin und quasi unbegrenztes Festnetz-Telefonieren und Internet, ich darf das Auto meiner Mutter benutzen (brauch nur Sprit selber zahlen) und teile ansonsten lediglich Waschmaschine (waschen/trocknen tue ich natürlich selber) und Mülltonnen mit meinen Eltern.

Ich wäre blöd, wenn ich da ausziehen würde, ich vermisse auch nichts und hab seit fast 40 Jahren ein gewohntes, liebgewonnenes Zuhause, in das ich immer gerne zurückkehre, wenn ich unterwegs war und in der auch meine Wohnung so eingerichtet ist...
Frage aus reiner Neugier und bitte wirklich ohne Wertung zu verstehen:
Was passiert, wenn deine Eltern nicht mehr da leben oder nicht mehr sind? Kommst du dann für die wahren Kosten selber auf? Die 50 Euro reichen für Strom. Was ist dann mit den anderen Nebenkosten? Wasser, Heizung, Telefon, Müll, Versicherungen, Autounterhalt, evtl. TV, usw. Sparst du das jetzt für später weg? Ein möglicher Untermieter in der Wohnung deiner Eltern zahlt das dann ja nur für seine Wohnung.

Das wäre für mich schon ein mögliches Argument zu sagen, dass es wichtig ist, für sich und seinen Unterhalt selbst zu sorgen, einfach um zu wissen, was wieviel kostet und was man sich wie leisten kann und leisten muss, um dann nicht eines Tages plötzlich vor einem Berg Probleme zu stehen. Auch dieses "sich kümmern müssen, wenn was ansteht" finde ich schon wichtig, ohne immer zu wissen, dass die Eltern das ja regeln werden. Sei es, dass eine Handwerksleistung gemacht werden muss oder das Telefon ausfällt.

Aber vielleicht hast du ja schon einen Plan für später. Ist reines Interesse, wie so was abläuft.
Neusser

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Neusser »

Darf ich ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung! :mrgreen:

Ich denke, daß ich damit schlichtweg überfordert wäre, wie ich auch in manch anderen Lebenssituationen überfordert wäre bzw. bin!

Als Beispiel sei erwähnt, daß ich von den Veranlagungen und auch von manchen Ideen her sicher alles mitbringen würde, um mich irgendwie selbständig zu machen beruflich, aber aufgrund der zu organisierenden Dinge und der Bürokratie incl. Buchführung, Korrespondenz, Steuerkram usw. dazu nicht in der Lage bin, weil ich oft zu lebensfremd, naiv und unstet dahinvegetiere. Mit einem Großteil von Verantwortung und Selbständigkeit bin ich einfach überfordert, dazu besitze ich auch kaum den Killerinstinkt und das Vermögen, den sogenannten "inneren Schweinehund" zu überwinden, um regelmäßig ungewohnte, unangenehme Dinge zu erledigen.
Solche Problematiken findet man nun mal häufig bei Menschen, die nie richtig erwachsen geworden sind.
Manchmal hoffe ich, daß ich gar vor meinen Eltern sterbe, um dem allen aus dem Weg zu gehen, ich kann schon froh sein, daß ich noch nen Bruder habe - anknüpfend an die Aussagen oben, hätte jemand wie ich nämlich schon erhebliche Probleme, ne Beerdigung zu organisieren :?

Meine Hoffnung gründet sich eben darauf, daß ich endlich ein Liebeserlebnis mit allem Pipapo habe, in den Monaten mit meiner "Dreiviertelbeziehung" vor 8 Jahren war mein Leben nämlich geradezu positiv explodiert: Ich war aktiv, selbständig, keine Aufgabe war mir zu schwer, alles hat geklappt, ich hab unangenehme Dinge erledigt, ich fühlte mich erwachsen, selbstbewußt und als Herr beinahe jeder Lage, wahrscheinlich würde es bei einer entsprechenden Erfüllung incl. auch wirklich komplettem Sexualverkehr genauso laufen.
Die Energien, die sich bei extremen Menschen wie mir teilweise freisetzen nach sehr positiven Ereignissen sind oft enorm und umwälzend - ich erlebe ja gerade einen Ansatz davon seit ich meinen Rentenbescheid Anfang Mai bekommen habe, was mich hoffentlich weitere kleine Schritte bewältigen läßt auf dem langen Weg in ein noch selbstbestimmteres, freieres Leben.
Mobienne

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Mobienne »

Du darfst gerne ehrlich sein und es ehrt dich, dass du jetzt nicht nach 100 Anzeichen dafür gesucht hast, wie unabhängig du doch seist und irgendwas vorflunkerst.

Nun, ich find sowas nicht so unwichtig. Man muss sicher nicht sein ganzes Leben planen und 1000 Sachen versichern. Aber unter Umständen muss man für Eltern auch schon Jahre vor einer Beerdigung ein paar Dinge regeln, sie eventuell pflegen. Laut deinem Profil bist du 45 Jahre alt - ich denke mal, dass deine Eltern langsam in ein Alter kommen, wo sich langsam die Verantwortung füreinander umkehrt.

Du sagst - wenn ich es richtig erinnere - dass du jetzt eine Rente für zweieinhalb Jahre bekommst. Und danach? Verlängert sich das dann noch? Und irgendwann fällt mit deinen Eltern auch deren Einkommen weg und du musst die ganzen Ausgaben für das Haus und die Lebenshaltungskosten plötzlich alleine stemmen. Da ist es schon mal sinnvoll, darüber nachzudenken, wie das funktionieren soll. Gerade, wenn du so an den vier Wänden hängst.

Irgendwie geht es zwar immer und es geht auch mal von Tag zu Tag. Aber manchmal tut man sich leichter, wenn man halbwegs weiss, wie es gehen könnte. Ist unter Umständen sogar stressfreier.

Ich wünsch dir eine tolle Beziehung - aber vielleicht ist es auch sinnvoll, in Betracht zu ziehen, dass die vielleicht doch nicht kommt oder ein nächstes Mal anders verläuft und nicht so viel Kräfte freisetzt oder der Effekt nach der Eingewöhnungszeit und Anfangszeit auch wieder nachlassen könnte. Also ich halte es schon für schwierig, dieses Thema von einer eventuellen Beziehung und dem Sexualleben abhängig zu machen, zumal Letzteres auch in einer Beziehung noch schwanken oder für dich trotz allem nicht zufriedenstellend ausfallen kann.

Naja. Sind nur Gedanken, die mich umtreiben. Zu wünschen, dass man eher stirbt, als die Eltern... Kann passieren, sollte man aber nicht von ausgehen.
orchideen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von orchideen »

Neusser hat geschrieben:Darf ich ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung! :mrgreen:

Ich denke, daß ich damit schlichtweg überfordert wäre, wie ich auch in manch anderen Lebenssituationen überfordert wäre bzw. bin!

Als Beispiel sei erwähnt, daß ich von den Veranlagungen und auch von manchen Ideen her sicher alles mitbringen würde, um mich irgendwie selbständig zu machen beruflich, aber aufgrund der zu organisierenden Dinge und der Bürokratie incl. Buchführung, Korrespondenz, Steuerkram usw. dazu nicht in der Lage bin, weil ich oft zu lebensfremd, naiv und unstet dahinvegetiere. Mit einem Großteil von Verantwortung und Selbständigkeit bin ich einfach überfordert, dazu besitze ich auch kaum den Killerinstinkt und das Vermögen, den sogenannten "inneren Schweinehund" zu überwinden, um regelmäßig ungewohnte, unangenehme Dinge zu erledigen.
Solche Problematiken findet man nun mal häufig bei Menschen, die nie richtig erwachsen geworden sind.
Manchmal hoffe ich, daß ich gar vor meinen Eltern sterbe, um dem allen aus dem Weg zu gehen, ich kann schon froh sein, daß ich noch nen Bruder habe - anknüpfend an die Aussagen oben, hätte jemand wie ich nämlich schon erhebliche Probleme, ne Beerdigung zu organisieren :?

Meine Hoffnung gründet sich eben darauf, daß ich endlich ein Liebeserlebnis mit allem Pipapo habe, in den Monaten mit meiner "Dreiviertelbeziehung" vor 8 Jahren war mein Leben nämlich geradezu positiv explodiert: Ich war aktiv, selbständig, keine Aufgabe war mir zu schwer, alles hat geklappt, ich hab unangenehme Dinge erledigt, ich fühlte mich erwachsen, selbstbewußt und als Herr beinahe jeder Lage, wahrscheinlich würde es bei einer entsprechenden Erfüllung incl. auch wirklich komplettem Sexualverkehr genauso laufen.
Die Energien, die sich bei extremen Menschen wie mir teilweise freisetzen nach sehr positiven Ereignissen sind oft enorm und umwälzend - ich erlebe ja gerade einen Ansatz davon seit ich meinen Rentenbescheid Anfang Mai bekommen habe, was mich hoffentlich weitere kleine Schritte bewältigen läßt auf dem langen Weg in ein noch selbstbestimmteres, freieres Leben.
Was du beschreibst, ist mehr das was mich an einen Hotel Mama Bewohner stört als das nicht wäsche Waschen können. Das kann beinahe jeder lernen, genauso wie putzen. irgentwann ist es beinahe jedem zu dreckig und er beginnt zu putzen. aber diese Einstellung das kompliziertes Mama regelt und auch das unangenehme, das wirkt so unselbstständig auf mich.

Keiner mag es unangenehme dinge zu erledigen und es kostet zu Anfang immer Mühe sich durch ungewohntes zu kämpfen. nee ich untertreibe in den meisten der fälle kostet es Nerven und die Sachen kommen echt dann wenn man sie nicht braucht. Dann muss man schauen wer kann helfen, welchen bürokratie muss ich bewältigen und vor allem kommt das was man mir sagt mit dem hin was ich weiß. Das setzt voraus man informiert sich. Mal ehrlich als ich nach einem halben Jahr merkte ich kann das alltägliche von Wäsche bis finanzen allein war ich stolz. Aber als dann probleme auftraten war ich auch glücklich noch meine eltern zu haben, die mir Rat geben konnten. Es dauert bis man das alles echt kann.

wenn ich nun noch meinen Freund betüddeln müsste, weil er das alles nicht kann und sich weigert das zu lernen, dann könnte mich das überfordern. Ich will doch eher das sich Verantwortung teilt man füreinander da ist und nicht das sich die Verantwortung verdoppelt und nur einer für den anderen da ist. Das du aber nun schon mal kochen und putzen kannst und der Freundin so ggf. ein teil der Verantwortung abnehmen kannst, ist schon mal sehr viel wert. Schließlich kann man auch sagen einer Fianzen und der andere Haushalt (wobei beide immer ein bisschen im anderen Bereich können sollten für den notfall)

Ich verstehe aber auch das du dir gerne diese dinge abnehmen lässt. Als ich zu Hause lebte habe ich mir das auch alles abnehmen lassen. :oops: aber im Grunde hat mobienne dir ja schon aufgezeigt, warum es für dich besser wäre, dir eins nach dem anderen mal anzueignen. nun wo die eltern noch helfen können.
Neusser

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Neusser »

Ihr macht jetzt aber auch nen Faß auf, haha ;)

Soviel mehr gibts doch eh nicht zu bewältigen, wenn man ne eigene Bude hat. Ich red jetzt von ner vergleichbaren Miet - oder Eigentumswohnung in vergleichbarer Größe.

Man wohnt drin, muß sie möglichst sauber halten, wäscht sich selber und seine Wäsche, bringt Müll zur Tonne und evtl. muß man noch Treppenhausreinigung mitmachen, 1x Jahr nen Ableser für ne Heizung reinlassen und das wars.
Am Anfang halt sich 1x ummelden bei Einwohnermeldeamt, evtl. noch 1-2 Stellen benachrichtigen über Wohnortwechsel, ggf. Telefonanschluß etc. neu einrichten und dann Rechnungen bezahlen für Strom bzw. es wird sogar abgebucht vom Konto! Hab ich was vergessen?

Mach ich also praktisch alles jetzt auch schon, ich muß auch zusehen, daß ich meine Miete meinen Eltern pünklich gebe.
Sonst fällt doch nix an, reparieren kann ich sogar durch meine Fähigkeiten bzw. beruflichen Kenntnisse fast alles selber, renovieren brauch man auch nur alle paar Jahre und wäre für mich jetzt auch nicht das Ding.

Nen ganzes Haus zu bewirtschaften, ist da schon eher ne Aufgabe, aber das müßte mir ja erstmal gehören, bevor meine Eltern nicht das zeitliche segnen geht da eh nix, mein Bruder kriegt auch noch ne Hälfte und wills wohl nicht behalten, also muß ich wahrscheinlich irgendwann raus und dann in ne eigene Bude.
Krieg ich keine Rente mehr gibts wieder Hartz 4, aber hoffentlich auch irgendwann nochmal nen Job, ich werd mich sicher nicht darum reißen, mehr zu machen als nötig - ich lehne zuviel Bürokratie und Aufwand in der Richtung schon aus ideologischen Gründen ab, selbst wenn ich ihn irgendwie hinbekäme - hassen tu ich sowas immer, meine Formulare für die Rente, Arbeitsamtskram und Sachen für die Krankenkasse etc. krieg ich ja dann auch irgendwie hin wenn ich muß, aber wozu das Leben komplizierter machen als irgendwie nötig.

Ich hab auch regelmäßig Autos besessen, gekauft, verkauft, an- und abgemeldet, repariert und reparieren lassen, die gängigsten Dinge im Leben eines Erwachsenen hab ich im Großen und Ganzen ohne fremde Hilfe bewältigt, ansonsten hatte ich ja auch Anbindung ans ambulante betreute Wohnen hier in Neuss (wurde aber offiziell nicht kostenbewilligt, da mirs noch "zu gut" geht dafür) und auch zur Zeit an den sozialpsychiatrischen Dienst in Kaarst, falls es doch mal mit irgendwas größere Schwierigkeiten gibt.
Viator Mundorum

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Viator Mundorum »

Hmmm also ich sehe es so: Wenn man die möglichkeit hat solte man es tun und bei den Eltern wohnen. So sichert man sich einen leichteren start ins spätere Leben.

Bei mir war es nicht so möglich *G* naja mit 18 die kurve gekratzt um endlich ruhe von den bekloppten zu haben ^^. Gab mehr Nachteile als Vorteile: Bildung und Wohnung auf eigene kappe zu zahlen und Zeit zum lernen zu finden ist fast unmöglich. Dazu die unerfahrenheit und flupp liegt man in den Roten Zahlen oder man spielt Krieg mit der GEZ (okay daran hat sich nichts geändert Gez kriegt keinen Cent!*G*). Naja wenn man die möglichkeit hat bei den Eltern zu wohnen, klar warum nicht. Ansonsten seid mit guten Finanziellen mitteln ausgestattet, ist nen schwieriger weg ohne. Jedenfals warum solte es ein KO-Kriterium sein? Das einzigste was mir nur dazu einfällt wenn der Partner\in keine Lust hat die Eltern des Partners am Hals zu haben und jene\r sich weigert eine neue Behausung mit ihm\ihr zu suchen. Dann kann ich mir vorstellen das es zu nen KO-Kriterium wird. Jedoch wenn man ein Neuanfang mit dem\der Partner\rin beginnen möchte solte man seine Prioritäten kennen.
Benutzeravatar
desigual
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2444
Registriert: 05 Feb 2009 21:11
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Männern interessiert.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: Sachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von desigual »

Die Schwierigkeiten sind z.B.:
Wohin nach dem Date? (V.a. wenn er ein Stück weiter wegwohnt oder gar auch noch bei den Eltern ;))
Wohin bei den ersten Dates zu Hause (DVD gucken, kochen, ...)?
Da will ich ihn doch noch auch auf keinen Fall meinen Eltern vorstellen.
Auch wenn man dann schon in einer Beziehung ist, will man ihn vielleicht nicht gleich vorstellen. Und selbst wenn, gemeinsam am Frühstückstisch findet wohl keiner so toll, nachts hat man Sorge dass es hellhörig ist, ... Wenn das Bad nicht direkt neben dem eigenen Zimmer ist bzw. man keine eigene Etage hat: Er oder ich selbst müssen nachts oder nach dem Sex auf Toilette, man ist nackt, soll man sich da was überziehen?
Von Affären oder ONS ganz zu schweigen!
shiro

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von shiro »

desigual hat geschrieben:Die Schwierigkeiten sind z.B.:
Wohin nach dem Date? (V.a. wenn er ein Stück weiter wegwohnt oder gar auch noch bei den Eltern ;))
Wohin bei den ersten Dates zu Hause (DVD gucken, kochen, ...)?
Da will ich ihn doch noch auch auf keinen Fall meinen Eltern vorstellen.
Auch wenn man dann schon in einer Beziehung ist, will man ihn vielleicht nicht gleich vorstellen. Und selbst wenn, gemeinsam am Frühstückstisch findet wohl keiner so toll, nachts hat man Sorge dass es hellhörig ist, ... Wenn das Bad nicht direkt neben dem eigenen Zimmer ist bzw. man keine eigene Etage hat: Er oder ich selbst müssen nachts oder nach dem Sex auf Toilette, man ist nackt, soll man sich da was überziehen?
Von Affären oder ONS ganz zu schweigen!
Soweit müsste man ja erst mal kommen, was bei mir noch nie der Fall war. :mrgreen:
FrankBN

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von FrankBN »

shiro hat geschrieben:
desigual hat geschrieben:Die Schwierigkeiten sind z.B.:
Wohin nach dem Date? (V.a. wenn er ein Stück weiter wegwohnt oder gar auch noch bei den Eltern ;))
Wohin bei den ersten Dates zu Hause (DVD gucken, kochen, ...)?
Da will ich ihn doch noch auch auf keinen Fall meinen Eltern vorstellen.
Auch wenn man dann schon in einer Beziehung ist, will man ihn vielleicht nicht gleich vorstellen. Und selbst wenn, gemeinsam am Frühstückstisch findet wohl keiner so toll, nachts hat man Sorge dass es hellhörig ist, ... Wenn das Bad nicht direkt neben dem eigenen Zimmer ist bzw. man keine eigene Etage hat: Er oder ich selbst müssen nachts oder nach dem Sex auf Toilette, man ist nackt, soll man sich da was überziehen?
Von Affären oder ONS ganz zu schweigen!
Soweit müsste man ja erst mal kommen, was bei mir noch nie der Fall war. :mrgreen:
Ändert aber nix an dem prinzipiellen Problem, oder?
miles_away

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von miles_away »

desigual hat geschrieben:Die Schwierigkeiten sind z.B.:
Wohin nach dem Date? (V.a. wenn er ein Stück weiter wegwohnt oder gar auch noch bei den Eltern ;))
Wohin bei den ersten Dates zu Hause (DVD gucken, kochen, ...)?
Da will ich ihn doch noch auch auf keinen Fall meinen Eltern vorstellen.
Auch wenn man dann schon in einer Beziehung ist, will man ihn vielleicht nicht gleich vorstellen. Und selbst wenn, gemeinsam am Frühstückstisch findet wohl keiner so toll, nachts hat man Sorge dass es hellhörig ist, ... Wenn das Bad nicht direkt neben dem eigenen Zimmer ist bzw. man keine eigene Etage hat: Er oder ich selbst müssen nachts oder nach dem Sex auf Toilette, man ist nackt, soll man sich da was überziehen?
Von Affären oder ONS ganz zu schweigen!
Geht es um die Wohnsituation oder die Eltern?
Die Fragen könnten man jemanden stellen der auch in einer WG wohnt ;)
Benutzeravatar
desigual
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2444
Registriert: 05 Feb 2009 21:11
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Männern interessiert.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: Sachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von desigual »

miles_away hat geschrieben:
desigual hat geschrieben:Die Schwierigkeiten sind z.B.:
Wohin nach dem Date? (V.a. wenn er ein Stück weiter wegwohnt oder gar auch noch bei den Eltern ;))
Wohin bei den ersten Dates zu Hause (DVD gucken, kochen, ...)?
Da will ich ihn doch noch auch auf keinen Fall meinen Eltern vorstellen.
Auch wenn man dann schon in einer Beziehung ist, will man ihn vielleicht nicht gleich vorstellen. Und selbst wenn, gemeinsam am Frühstückstisch findet wohl keiner so toll, nachts hat man Sorge dass es hellhörig ist, ... Wenn das Bad nicht direkt neben dem eigenen Zimmer ist bzw. man keine eigene Etage hat: Er oder ich selbst müssen nachts oder nach dem Sex auf Toilette, man ist nackt, soll man sich da was überziehen?
Von Affären oder ONS ganz zu schweigen!
Geht es um die Wohnsituation oder die Eltern?
Die Fragen könnten man jemanden stellen der auch in einer WG wohnt ;)
Also meine Mitbewohner hatten durchaus Dates und ONS in unserer Wohnung. Hat sich nie wer dran gestört! Ich hatte aber, in der Phase, in der ich kurzfristig wieder zu Hause gewohnt habe, durchaus ein Problem damit, dass meine Mutter alles mitkriegt! Ist doch nicht wirklich zu vergleichen.
orchideen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von orchideen »

Neusser hat geschrieben:Ihr macht jetzt aber auch nen Faß auf, haha ;)

Soviel mehr gibts doch eh nicht zu bewältigen, wenn man ne eigene Bude hat. Ich red jetzt von ner vergleichbaren Miet - oder Eigentumswohnung in vergleichbarer Größe.
du warst es, der meinte er hat es nicht so mit Verantwortung und erledigen von unangenehmen und lästigen Pflichten. Aber genau das ist es eben, worum es geht. Das man das selber macht und nicht erst die Eltern und dann die Freundin machen lässt. Freundin will nämlich nicht die Spielverderberin und Sklaventreiberin sein die an Pflichten erinnert aber auch nicht Putzfrau, Köchin, Hausmeisterin, Bänkerin und Erzieherin in Personalunion.