Geeks / Nerds, ein no Go?

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Captain Unsichtbar
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

LaraMarie hat geschrieben: 03 Apr 2020 22:53 Ich mag diese unterschwellige Verurteilungen nicht und das macht einen Menschen für mich unsympathisch.
Ich finde man kann auch gut kommunizieren ohne den Gegenüber direkt als totalen Vollidioten darzustellen. Ich weiß auch nicht warum man das überhaupt nötig hat. Das sagt ja dann eher etwas über mich selbst aus als über meinen Gegenüber.
Ausserdem hätte vermutlich mal jemand LCZ sagen sollen, dass Gatekeeper auf der Sympathieskala irgendwo im Bereich unter Null liegen... :roll:
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 04 Apr 2020 09:53 Ah, noch was: Meiner Erfahrung nach ist dieses Beispiel sehr unrealistisch. Ich weiss, was du bezwecken willst, aber Gespräche zu diesem Thema laufen nie so eindimensional ab. In den Kreisen, in denen ich verkehre, würde man sich nach der ersten Aussage tiefer mit dem Thema befassen: "Wow, toll, wie hat es dir in den USA gefallen. Ich habe vor 5 Jahren auch eine Mietwagenrundreise gemacht, wo bist du lang gefahren?" Etc. Nachdem man Eindrücke ausgetauscht hat, fragt man vllt den nächsten nach seinem Urlaub oder ist schon 1000 Themen weiter und spricht über Trump oder sonst was.

Und warum könnte der Nerd nicht einfach sagen: "Zuletzt war ich für ein verlängertes Wochenende in Stuttgart." Wenn dann nachgefragt wird, könnte er immer noch sagen er sei auf einer Convention gewesen. Man muss ja nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen wenn man ja sowieso schon annimmt, dass jeder andere das eigene Hobby verurteilt und scheisse findet. Warum muss man die Leute denn auch noch aktiv drauf aufmerksam machen?
Die üblicherweise zu erwartende Situation wäre, dass der Seychellen und der USA-Normalo mal skeptisch-überracht gucken würden und sich fortan miteinander unterhalten würden und der Stuttgarter fortan außen vor wäre, wenn er nicht zufällig, aber eben jetzt nicht anzunehmend zu Seychellen oder USA-Urlaub auch etwas für diese beiden interessantes beizutragen hätte.

Edit: Nerds unter sich sind teilweise genauso schlimm oder gar noch verkorkster - ggf. aus ihrer Ablehnungserfahrung? -, teils selbst dann, wenn sie wissen, dass die andere Person ihr Hobby zumindest im Prinzip teilt. :wuetend:
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Milkman »

Hanuta hat geschrieben: 04 Apr 2020 10:01 Die Beispiele von LCZ erinnern mich stark an einen damaligen Mitschüler von mir, der zwar ausgegrenzt wurde, aber keine Gelegenheit ungenutzt lies die anderen besserwisserisch und unangenehm über ihre vermeintliche Unwissenheit aufzuklären.
Viel interessanter als der Gemeinplatz, dass Besserwisser allgemein unbeliebt sind, ist doch die Frage, wieso sich dein Mitschüler so verhalten hat?
Vielleicht war das IT-Thema seine Inselbegabung und das einzige, aus der er sowas wie Selbstwertgefühl ziehen konnte - und seine besserwisserische Art sein grob unbeholfener Versuch, bei seinen Mitmenschen damit zu punkten?

Klar, dass man, wenn man mit so einem Typen aktuell die Schulbank drückt, genervt und ungnädig reagiert. Aber Jahr(zehnt)e nach dem Ende der Schullaufbahn kann man solche Typen doch vielleicht etwas differenzierter betrachten?
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Obelix
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Obelix »

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 11:36 Die üblicherweise zu erwartende Situation wäre, dass der Seychellen und der USA-Normalo mal skeptisch-überracht gucken würden und sich fortan miteinander unterhalten würden und der Stuttgarter fortan außen vor wäre, wenn er nicht zufällig, aber eben jetzt nicht anzunehmend zu Seychellen oder USA-Urlaub auch etwas für diese beiden interessantes beizutragen hätte.
Diese beiden "Normalos" haben untereinander möglicherweise genauso wenig gemeinsam wie mit dem "Nerd". Zwischen einem Pauschalurlaub auf den Seychellen und einem selbstorganisierten Roadtrip durch die USA liegen schließlich auch Welten, und der eine könnte sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, das zu machen, wovon der andere gerade erzählt. Trotzdem ist der wahrscheinlichste Gesprächsverlauf erstmal ein interessiertes Nachfragen: "Und was habt ihr da gemacht?" - "Aha, und wie hat Euch das gefallen?"...
Ganz genauso wird der "Nerd" erstmal Rückfragen bekommen, was er denn in Stuttgart gemacht hat. Und dann liegt es an ihm, den anderen seine Reise und damit auch sein Hobby näher zu bringen. Genauso kann er auch dadurch im Gespräch bleiben, dass er den anderen beiden Rückfragen zu ihren Erlebnissen in den USA und auf den Seychellen stellt.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 11:36 Edit: Nerds unter sich sind teilweise genauso schlimm oder gar noch verkorkster - ggf. aus ihrer Ablehnungserfahrung? -, teils selbst dann, wenn sie wissen, dass die andere Person ihr Hobby zumindest im Prinzip teilt. :wuetend:
Das ist aber ein Aspekt, in dem ein "Nerd" an sich selbst arbeiten kann. Niemand verbietet ihm, sich für die Aktivitäten und Erlebnisse der anderen zu interessieren, und es liegt an ihm, ob er anderen seine Spezialinteressen geduldig erklärt oder ob er mit einem "Ihr habt doch alle keine Ahnung" im Hinterkopf das Gespräch abwürgt.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 06:51
Obelix hat geschrieben: 03 Apr 2020 22:19 Und damit wirst Du hin und wieder auch einen Mainstream-Mitläufer finden, der zu Deinen Interessensgebieten echt interessierte Rückfragen stellt und Dich als interessanten Gesprächspartner wahrnimmt.
Aber das Fettgedruckte passiert passiert eben extrem selten. Warum auch - wer auf so einer Veranstaltung "normal" ist, hat genug Alternativen, welche ihm weniger abverlangen. Dazu kommt, dass - das ist ggf. generationsabhängig - viel Nerdkram da eine schlechte soziale Wertung mit sich bringt und auch andere sich überlegen, auf was sie sich da einlassen.
Die Nerds, welche das zweite Standbein hatten, haben diese beiden Welten in der Regel sorgsam getrennt - bis hin zu 2 Geburtstagsfeiern.
Sehe ich nicht so. Wer sich ständig nur unter Seinesgleichen bewegt, dem gehen mit der Zeit auch die wirklich interessanten Gesprächsthemen aus, und man dreht sich mit denselben alten Themen im Kreis. Da ist jemand, er mal über etwas völlig anderes erzählen kann, durchaus willkommen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es nun um eine etwas andere Art von Urlaub geht oder um ein total "abgefahrenes" Nerd-Hobby. Die Frage ist nur, ob man gerne davon erzählt oder nicht, und ob man interessant erzählen kann.

Einzige Ausnahme: Auf Veranstaltungen mit besonders lauter Musik oder sonstwie hohem Geräuschpegel funktionieren tiefere Gespräche tatsächlich nicht so gut. Aber je älter die Leute werden, desto ruhiger werden in der Regel auch die Parties.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von NBUC »

Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:43 Diese beiden "Normalos" haben untereinander möglicherweise genauso wenig gemeinsam wie mit dem "Nerd". Zwischen einem Pauschalurlaub auf den Seychellen und einem selbstorganisierten Roadtrip durch die USA liegen schließlich auch Welten, und der eine könnte sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, das zu machen, wovon der andere gerade erzählt. Trotzdem ist der wahrscheinlichste Gesprächsverlauf erstmal ein interessiertes Nachfragen: "Und was habt ihr da gemacht?" - "Aha, und wie hat Euch das gefallen?"...
Ganz genauso wird der "Nerd" erstmal Rückfragen bekommen, was er denn in Stuttgart gemacht hat. Und dann liegt es an ihm, den anderen seine Reise und damit auch sein Hobby näher zu bringen. Genauso kann er auch dadurch im Gespräch bleiben, dass er den anderen beiden Rückfragen zu ihren Erlebnissen in den USA und auf den Seychellen stellt.
Klar kannst du irgendetwas konstruieren.

Im Normalfall stehen aber die beiden mit ihren Zielen auf der "Achtungs"-leiter oben und der Stuttgarter unten. Klar kann man versuchen sich da mit einer Frage rein zu bringen. Aber das wirkt auch nur begrenzt. Und zu "gutem" fragen, sollte man auch halbwegs eine Ahnung haben, worum es geht.
Das "wovon redet der da" wirkt ja nicht nur von Nerd-Monologh in Richtung Normalo sondern technisch gesehen auch umgekehrt. Nur sorgt das letztlich dafür, dass die beiden Seiten ohne eien unüblcihe Portion Extraglück oder -Mühe auf BEIDEN! Seiten dann oft genug nicht zusammen funktionieren.
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:43
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 11:36 Edit: Nerds unter sich sind teilweise genauso schlimm oder gar noch verkorkster - ggf. aus ihrer Ablehnungserfahrung? -, teils selbst dann, wenn sie wissen, dass die andere Person ihr Hobby zumindest im Prinzip teilt. :wuetend:
Das ist aber ein Aspekt, in dem ein "Nerd" an sich selbst arbeiten kann. Niemand verbietet ihm, sich für die Aktivitäten und Erlebnisse der anderen zu interessieren, und es liegt an ihm, ob er anderen seine Spezialinteressen geduldig erklärt oder ob er mit einem "Ihr habt doch alle keine Ahnung" im Hinterkopf das Gespräch abwürgt.
Das, worauf ich hier hingewiesen habe, hätte gar keine Arbeit erfordert. Die Leute waren in den Fällen, die ich da im Auge hatte bereits im selben Hobby, wussten das auch, wollten aber nicht aus ihrer persönlich bekannten Kumpelblase raus.

Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:43
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 06:51
Obelix hat geschrieben: 03 Apr 2020 22:19 Und damit wirst Du hin und wieder auch einen Mainstream-Mitläufer finden, der zu Deinen Interessensgebieten echt interessierte Rückfragen stellt und Dich als interessanten Gesprächspartner wahrnimmt.
Aber das Fettgedruckte passiert passiert eben extrem selten. Warum auch - wer auf so einer Veranstaltung "normal" ist, hat genug Alternativen, welche ihm weniger abverlangen. Dazu kommt, dass - das ist ggf. generationsabhängig - viel Nerdkram da eine schlechte soziale Wertung mit sich bringt und auch andere sich überlegen, auf was sie sich da einlassen.
Die Nerds, welche das zweite Standbein hatten, haben diese beiden Welten in der Regel sorgsam getrennt - bis hin zu 2 Geburtstagsfeiern.
Sehe ich nicht so. Wer sich ständig nur unter Seinesgleichen bewegt, dem gehen mit der Zeit auch die wirklich interessanten Gesprächsthemen aus, und man dreht sich mit denselben alten Themen im Kreis. Da ist jemand, er mal über etwas völlig anderes erzählen kann, durchaus willkommen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es nun um eine etwas andere Art von Urlaub geht oder um ein total "abgefahrenes" Nerd-Hobby. Die Frage ist nur, ob man gerne davon erzählt oder nicht, und ob man interessant erzählen kann.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03 Klar kannst du irgendetwas konstruieren.

Im Normalfall stehen aber die beiden mit ihren Zielen auf der "Achtungs"-leiter oben und der Stuttgarter unten. Klar kann man versuchen sich da mit einer Frage rein zu bringen. Aber das wirkt auch nur begrenzt. Und zu "gutem" fragen, sollte man auch halbwegs eine Ahnung haben, worum es geht.
Ich finde da hat Obelix absolut recht. Da ist nichts konstruiert.
Die Gespräche laufen in der Regel genau so ab.
Im Normalfall sind die Menschen nicht so misstrauisch wie du sie darstellst. Keiner meiner Freunde würde so denken wie du.
Kann es sein, dass du ziemlich viel von deiner eigenen Einstellung auf andere Menschen projizierst? Ich kann mir daher schon gut vorstellen, dass es einem da nicht gerade leicht fällt Anschluss zu finden.
Keiner erwartet von einem gute Fragen zu stellen. Es reicht ja, wenn dein Gegenüber den Eindruck hat, dass du dich ernsthaft für ihn interessierst. Ich glaube Menschen haben ein gutes Gespür dafür, ob sich jemand für einen interessiert oder nicht.^^
Da kommt es dann nicht darauf an was du sagst, sondern wie du es sagst. Das gilt dann natürlich auch für die Frage.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von NBUC »

LaraMarie hat geschrieben: 04 Apr 2020 17:29 Ich finde da hat Obelix absolut recht. Da ist nichts konstruiert.
Die Gespräche laufen in der Regel genau so ab.
Im Normalfall sind die Menschen nicht so misstrauisch wie du sie darstellst. Keiner meiner Freunde würde so denken wie du.
Kann es sein, dass du ziemlich viel von deiner eigenen Einstellung auf andere Menschen projizierst? Ich kann mir daher schon gut vorstellen, dass es einem da nicht gerade leicht fällt Anschluss zu finden.
Keiner erwartet von einem gute Fragen zu stellen. Es reicht ja, wenn dein Gegenüber den Eindruck hat, dass du dich ernsthaft für ihn interessierst. Ich glaube Menschen haben ein gutes Gespür dafür, ob sich jemand für einen interessiert oder nicht.^^
Da kommt es dann nicht darauf an was du sagst, sondern wie du es sagst. Das gilt dann natürlich auch für die Frage.
Kann es (genausogut) sein, dass du als offenbar nicht Betroffene da einfach betriebsblind bist oder vielleicht gar deine eigenen Verhaltensweisen oder die deiner Kumpels nicht reflektieren möchstest?

Das fehlende natürliche THEMEN-Interesse aber eben auch Verständnis in beide Richtungen kraft unterschiedlicher Lebenswelten ist ja das Startproblem.
Persönliches seriöses Interesse nicht würde ich sogar als gegeben annehmen, denn sonst bräuchte man sich das ja gar nicht geben und hätte also auch kein Problem, wenn es nicht klappt.

Nebenbei: man kann den Nerds dann doch wohl auch zugestehen zu erkennen, wenn die Gegenseite offenbar kein Interesse an ihren Beiträgen hat. Sie haben zumindest in dem Bereich ja auch eine gewisse Erfahrung... .
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Obelix »

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03 Klar kannst du irgendetwas konstruieren.
Wieso konstruieren, wenn ich hier aus Erfahrung rede?
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03 Im Normalfall stehen aber die beiden mit ihren Zielen auf der "Achtungs"-leiter oben und der Stuttgarter unten. Klar kann man versuchen sich da mit einer Frage rein zu bringen. Aber das wirkt auch nur begrenzt. Und zu "gutem" fragen, sollte man auch halbwegs eine Ahnung haben, worum es geht.
Von so einer "Achtungs"-Leiter oder überhaupt einer Wertung von Themen habe ich weder gehört noch könnte ich so etwas aus meiner Erfahrung bestätigen. Die Wertung verläuft eher auf einer Skala zwischen angenehmen und unangenehmen Gesprächspartnern, völlig unabhängig vom Gesprächsinhalt.
Und "gute" und "schlechte" Fragen gibt es nicht. Man kann auch völlig ahnungslos in ein Gespräch gehen und sagen: "Ich habe keine Ahnung davon. Erzähl doch mal! Wie geht das denn so?". Dann freut sich der andere, dass man sich für ihn interessiert.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03 Das "wovon redet der da" wirkt ja nicht nur von Nerd-Monologh in Richtung Normalo sondern technisch gesehen auch umgekehrt. Nur sorgt das letztlich dafür, dass die beiden Seiten ohne eien unüblcihe Portion Extraglück oder -Mühe auf BEIDEN! Seiten dann oft genug nicht zusammen funktionieren.
Dass lange Monologe nicht funktionieren, hatten wir in einem anderen Thread vor einer Weile schon mal. Man muss schon darauf achten, ob der andere überhaupt noch interessiert ist oder nicht. Und die Information so verpacken, dass der andere sich dort abgeholt fühlt, wo er steht, d.h. mit etwas anfangen, das er kennt - und ihn dann nicht abzuhängen.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:43
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 11:36 Edit: Nerds unter sich sind teilweise genauso schlimm oder gar noch verkorkster - ggf. aus ihrer Ablehnungserfahrung? -, teils selbst dann, wenn sie wissen, dass die andere Person ihr Hobby zumindest im Prinzip teilt. :wuetend:
Das ist aber ein Aspekt, in dem ein "Nerd" an sich selbst arbeiten kann. Niemand verbietet ihm, sich für die Aktivitäten und Erlebnisse der anderen zu interessieren, und es liegt an ihm, ob er anderen seine Spezialinteressen geduldig erklärt oder ob er mit einem "Ihr habt doch alle keine Ahnung" im Hinterkopf das Gespräch abwürgt.
Das, worauf ich hier hingewiesen habe, hätte gar keine Arbeit erfordert. Die Leute waren in den Fällen, die ich da im Auge hatte bereits im selben Hobby, wussten das auch, wollten aber nicht aus ihrer persönlich bekannten Kumpelblase raus.
Vielleicht verstehen wir unter "Arbeit an sich selbst" etwas Unterschiedliches. Ich meinte damit hier, dass man seine Einstellung gegenüber Themen und Personen überdenkt und ggf. ändert. Je nachdem, wie festgefahren eine Meinung ist, kann das unterschiedlich schwierig sein. In Deinem Beispiel ist das jedenfalls gar nicht passiert.

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:43
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 06:51 Aber das Fettgedruckte passiert passiert eben extrem selten. Warum auch - wer auf so einer Veranstaltung "normal" ist, hat genug Alternativen, welche ihm weniger abverlangen. Dazu kommt, dass - das ist ggf. generationsabhängig - viel Nerdkram da eine schlechte soziale Wertung mit sich bringt und auch andere sich überlegen, auf was sie sich da einlassen.
Die Nerds, welche das zweite Standbein hatten, haben diese beiden Welten in der Regel sorgsam getrennt - bis hin zu 2 Geburtstagsfeiern.
Sehe ich nicht so. Wer sich ständig nur unter Seinesgleichen bewegt, dem gehen mit der Zeit auch die wirklich interessanten Gesprächsthemen aus, und man dreht sich mit denselben alten Themen im Kreis. Da ist jemand, er mal über etwas völlig anderes erzählen kann, durchaus willkommen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es nun um eine etwas andere Art von Urlaub geht oder um ein total "abgefahrenes" Nerd-Hobby. Die Frage ist nur, ob man gerne davon erzählt oder nicht, und ob man interessant erzählen kann.
Eben, extrem selten -> wenn mal Langeweile aufkommt, nachdem alle Alternativen des Tages erschöpft sind und dann zu der Zeit noch die passenden Leute nüchtern aufeinandertreffen.
Nein, thematische Abwechslung ist auch dann interessant, wenn es nicht zur Langeweile gekommen ist. Sie sorgt dafür, dass die Langeweile gar nicht erst entsteht.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Obelix »

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 17:49 Nebenbei: man kann den Nerds dann doch wohl auch zugestehen zu erkennen, wenn die Gegenseite offenbar kein Interesse an ihren Beiträgen hat. Sie haben zumindest in dem Bereich ja auch eine gewisse Erfahrung... .
Klar, keine Frage. Die Erfahrung möchte ich niemandem absprechen. Nur ist das Thema nur ein Aspekt eines Gesprächsbeitrags. Das grundsätzliche Gesprächsverhalten ein anderer, und der spielt hier eine wesentlich größere Rolle.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von _Ghostwriter_ »

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 17:49 Das fehlende natürliche THEMEN-Interesse aber eben auch Verständnis in beide Richtungen kraft unterschiedlicher Lebenswelten ist ja das Startproblem.
Persönliches seriöses Interesse nicht würde ich sogar als gegeben annehmen, denn sonst bräuchte man sich das ja gar nicht geben und hätte also auch kein Problem, wenn es nicht klappt.

Nebenbei: man kann den Nerds dann doch wohl auch zugestehen zu erkennen, wenn die Gegenseite offenbar kein Interesse an ihren Beiträgen hat. Sie haben zumindest in dem Bereich ja auch eine gewisse Erfahrung... .
In den Beispielen von LCZ (und um die geht es hier ja gerade) hat die Gegenseite durchaus Interesse gezeigt. Nur wurde es vom "Nerd" auf arrogante Art schon im Keim erstickt oder einfach ignoriert. In allen Fällen hat der "Nerd" deutlich signalisiert dass das Gegenüber "unter seiner Würde ist" und er kein Interesse an einem Gespräch hat.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 17:49
LaraMarie hat geschrieben: 04 Apr 2020 17:29 Ich finde da hat Obelix absolut recht. Da ist nichts konstruiert.
Die Gespräche laufen in der Regel genau so ab.
Im Normalfall sind die Menschen nicht so misstrauisch wie du sie darstellst. Keiner meiner Freunde würde so denken wie du.
Kann es sein, dass du ziemlich viel von deiner eigenen Einstellung auf andere Menschen projizierst? Ich kann mir daher schon gut vorstellen, dass es einem da nicht gerade leicht fällt Anschluss zu finden.
Keiner erwartet von einem gute Fragen zu stellen. Es reicht ja, wenn dein Gegenüber den Eindruck hat, dass du dich ernsthaft für ihn interessierst. Ich glaube Menschen haben ein gutes Gespür dafür, ob sich jemand für einen interessiert oder nicht.^^
Da kommt es dann nicht darauf an was du sagst, sondern wie du es sagst. Das gilt dann natürlich auch für die Frage.
Kann es (genausogut) sein, dass du als offenbar nicht Betroffene da einfach betriebsblind bist oder vielleicht gar deine eigenen Verhaltensweisen oder die deiner Kumpels nicht reflektieren möchstest?

Das fehlende natürliche THEMEN-Interesse aber eben auch Verständnis in beide Richtungen kraft unterschiedlicher Lebenswelten ist ja das Startproblem.
Persönliches seriöses Interesse nicht würde ich sogar als gegeben annehmen, denn sonst bräuchte man sich das ja gar nicht geben und hätte also auch kein Problem, wenn es nicht klappt.

Nebenbei: man kann den Nerds dann doch wohl auch zugestehen zu erkennen, wenn die Gegenseite offenbar kein Interesse an ihren Beiträgen hat. Sie haben zumindest in dem Bereich ja auch eine gewisse Erfahrung... .
Wieso sollte ich nicht betroffen sein? Ich kenne doch gut die Gegenseite. :gruebel:
Du betrachtest es aus der Sicht einer Person, die sich eher mit dem Nerd identifiziert und ich aus der Sicht einer Person, die mit einigen Nerds wie sie im Beispiel beschrieben wurden interagiert hat.
Daher kann ich wohl eindeutig besser einschätzen worum es vor allem mir als für dich "Normalo" oder "ExAB" geht, wenn ich mit Menschen konversiere. Da könntest du also selbst mal darüber nachdenken, ob es denn wirklich das THEMA ist auf das es ankommt und nicht das Interesse am Menschen.
Du gehst immer davon aus, dass es lediglich am Thema scheitert, was einfach so nicht stimmt. Ich glaube ich spreche hier für viele, wenn ich sage, dass es eher darum geht wie man etwas sagt und weniger darum was man sagt.
Du unterliegst einem ordentlichen Trugschluss, wenn du glaubst das Gespräch an sich wäre bereits Anzeichen genug, um dem Gegenüber zu signalisieren, dass man "seriöses Interesse" hat. So funktionieren Menschen einfach nicht.

Übrigens stimmt es auch nicht, dass die Gegenseite kein Interesse an den Beiträgen des Nerds hat. Wenn wir jetzt die Beispiele von Zero als Paradebeispiele verwenden, dann liegt es doch wohl auf der Hand, dass es bei dem Nerd ganz klar an der Art und Weise liegt wie er sich gegenüber den anderen verhält.
Es scheinen hier ja auch nicht wenige Menschen zu geben, die den Nerd dort super unsympathisch finden.
Das ist doch Feedback, was ganz klar auf den Umgang des Nerds zurückzuführen ist. Statt seine Position zu rechtfertigen, könntest du den Menschen, die ihn unsympathisch finden doch mal erklären warum sie ihn sympathisch finden sollten oder warum sie sich überhaupt weiter mit ihm abgeben sollten. Das ist doch die eigentliche Problematik.
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03 Dass lange Monologe nicht funktionieren, hatten wir in einem anderen Thread vor einer Weile schon mal. Man muss schon darauf achten, ob der andere überhaupt noch interessiert ist oder nicht. Und die Information so verpacken, dass der andere sich dort abgeholt fühlt, wo er steht, d.h. mit etwas anfangen, das er kennt - und ihn dann nicht abzuhängen.
Da stimme ich dir zu.
Ich finde die Beispiele von dem Nerd haben gut gezeigt wie man es nicht machen sollte. :D
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von NBUC »

Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03 Klar kannst du irgendetwas konstruieren.
Wieso konstruieren, wenn ich hier aus Erfahrung rede?
Ich hatte nicht den Eindruck, du sprichst aus Erfahrung als Nerd.
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03 Im Normalfall stehen aber die beiden mit ihren Zielen auf der "Achtungs"-leiter oben und der Stuttgarter unten. Klar kann man versuchen sich da mit einer Frage rein zu bringen. Aber das wirkt auch nur begrenzt. Und zu "gutem" fragen, sollte man auch halbwegs eine Ahnung haben, worum es geht.
Von so einer "Achtungs"-Leiter oder überhaupt einer Wertung von Themen habe ich weder gehört noch könnte ich so etwas aus meiner Erfahrung bestätigen. Die Wertung verläuft eher auf einer Skala zwischen angenehmen und unangenehmen Gesprächspartnern, völlig unabhängig vom Gesprächsinhalt.
Und "gute" und "schlechte" Fragen gibt es nicht. Man kann auch völlig ahnungslos in ein Gespräch gehen und sagen: "Ich habe keine Ahnung davon. Erzähl doch mal! Wie geht das denn so?". Dann freut sich der andere, dass man sich für ihn interessiert.
.
Und das bestätigt mich in dieser Annahme.
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03 Das "wovon redet der da" wirkt ja nicht nur von Nerd-Monologh in Richtung Normalo sondern technisch gesehen auch umgekehrt. Nur sorgt das letztlich dafür, dass die beiden Seiten ohne eien unüblcihe Portion Extraglück oder -Mühe auf BEIDEN! Seiten dann oft genug nicht zusammen funktionieren.
Dass lange Monologe nicht funktionieren, hatten wir in einem anderen Thread vor einer Weile schon mal. Man muss schon darauf achten, ob der andere überhaupt noch interessiert ist oder nicht. Und die Information so verpacken, dass der andere sich dort abgeholt fühlt, wo er steht, d.h. mit etwas anfangen, das er kennt - und ihn dann nicht abzuhängen.
Das ist schon bei einem Date schwierig. Und hier ist man mit mehreren - persönlich uninteressierten wie alternativ bedienten - Leuten zu Gange.
Dazu solltest du dich mal einigen, ob es denn nun üblicherweise Interesse an Nerdthemen gibt oder nicht.
Solches bei doch Uninteressierten zu erzeugen/ Gespräche dahin zu lenken ist dann etwas, was wohl die eh beschränkten Fertigkeiten des Durchschnittsnerds übersteigt.
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03 Vielleicht verstehen wir unter "Arbeit an sich selbst" etwas Unterschiedliches. Ich meinte damit hier, dass man seine Einstellung gegenüber Themen und Personen überdenkt und ggf. ändert. Je nachdem, wie festgefahren eine Meinung ist, kann das unterschiedlich schwierig sein. In Deinem Beispiel ist das jedenfalls gar nicht passiert.
Der Punkt war doch gerade, dass in dem Fall gar kein Arbeiten am Thema notwendig gewesen wäre ... :roll:

Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:43
Sehe ich nicht so. Wer sich ständig nur unter Seinesgleichen bewegt, dem gehen mit der Zeit auch die wirklich interessanten Gesprächsthemen aus, und man dreht sich mit denselben alten Themen im Kreis. Da ist jemand, er mal über etwas völlig anderes erzählen kann, durchaus willkommen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es nun um eine etwas andere Art von Urlaub geht oder um ein total "abgefahrenes" Nerd-Hobby. Die Frage ist nur, ob man gerne davon erzählt oder nicht, und ob man interessant erzählen kann.
Eben, extrem selten -> wenn mal Langeweile aufkommt, nachdem alle Alternativen des Tages erschöpft sind und dann zu der Zeit noch die passenden Leute nüchtern aufeinandertreffen.
Nein, thematische Abwechslung ist auch dann interessant, wenn es nicht zur Langeweile gekommen ist. Sie sorgt dafür, dass die Langeweile gar nicht erst entsteht.
Ne klar, aber wie gesagt entscheide dich mal.

Ansonsten: Klar, der Typ aus dem Beispieldialog macht es aktiv schlimmer.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Informatiker »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 03 Apr 2020 21:04Ich frage dich – und alle anderen hier:

Wie harte, extreme Geeks bzw. Nerds kennt ihr? Wie gut kennt ihr die?
Wie harte, extreme Geek-/Nerd-Hobbys kennt ihr? Und in wie harten, extremen Ausprägungen?

Also noch einmal für die, die es immer noch nicht begriffen haben: Einige Hobbys, die ihr für „harmlos“ und „Mainstream“ haltet, werden von denen, die sie ernsthaft ausüben, zu Extremen getrieben, die ihr euch nicht vorstellen könnt. Zu Extremen, die alles andere als „harmlos“ und „Mainstream“ sind.

Nur weil ihr glaubt, ihr kennt ein Hobby, ihr wißt, was das ist, und ihr „wißt“, daß das selbst in seiner extremsten für euch realistisch vorstellbaren Ausprägung total mainstreamig ist, muß das noch lange nicht so sein. Im Gegenteil – das zeigt, daß ihr von diesem Hobby eben keine Ahnung habt. Klingt hart, ist aber so.
Ich gehe in meinem Beruf auf und versenke einen Großteil meiner Freizeit darin. Reicht das?
Das Problem ist das fehlende Interesse für Dinge außerhalb der Nerdwelt. Die meisten Gartenzwergsammler oder Modelleisenbahner gehen nicht allein durchs Leben.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 06:51Die Nerds, welche das zweite Standbein hatten, haben diese beiden Welten in der Regel sorgsam getrennt - bis hin zu 2 Geburtstagsfeiern.
Warum sollte ich meine Freundeskreise voreinander verstecken? Einige meiner Studienkollegen haben sich auf meinen Geburtstagsparties aber durch ihre Ablehnung von Alkohol und lauter Musik selbst ausgeschlossen.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03Klar kann man versuchen sich da mit einer Frage rein zu bringen. Aber das wirkt auch nur begrenzt. Und zu "gutem" fragen, sollte man auch halbwegs eine Ahnung haben, worum es geht.
Warst du noch nie im Urlaub? Für Partyunterhaltungen brauchst du kein Fachwissen.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03Das "wovon redet der da" wirkt ja nicht nur von Nerd-Monologh in Richtung Normalo sondern technisch gesehen auch umgekehrt. Nur sorgt das letztlich dafür, dass die beiden Seiten ohne eien unüblcihe Portion Extraglück oder -Mühe auf BEIDEN! Seiten dann oft genug nicht zusammen funktionieren.
Die Kunst ist es Dinge herunterzubrechen. Ich kann einem Fachfremden nicht mit P vs. NP ins Haus fallen.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03Eben, extrem selten -> wenn mal Langeweile aufkommt, nachdem alle Alternativen des Tages erschöpft sind und dann zu der Zeit noch die passenden Leute nüchtern aufeinandertreffen.
Ist das Interessante an WG-Parties nicht gerade über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen? Fürs Herumnerden habe ich meine Arbeitskollegen und Nerdfreunde.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von NBUC »

Informatiker hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:44 Das Problem ist das fehlende Interesse für Dinge außerhalb der Nerdwelt. Die meisten Gartenzwergsammler oder Modelleisenbahner gehen nicht allein durchs Leben.
Das Problem ist nicht fehlendes Interesse für Dings außerhalb der Nerdweltsondern kein Zugang zum Mainstream.
Informatiker hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:44 Warum sollte ich meine Freundeskreise voreinander verstecken? Viele meiner Studienkollegen haben sich auf meinen Geburtstagsparties aber durch ihre Ablehnung von Alkohol und lauter Musik selbst ausgeschlossen.
Teils weil man mit denen jeweils andere Dinge gemacht hat, manchmal wohl auch, weil die Sorge war, dass die Mainstreamleute da schlecht drauf reagieren würde (OK, das war zu Schulzeiten)
Informatiker hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:44 Warst du noch nie im Urlaub? Für Partyunterhaltungen brauchst du kein Fachwissen.

Klar war ich schon im Urlaub. Smalltalkpotential ist da eher sehr begrenzt.
Für Partyunterhaltung braucht man passendes "Milieukultur-Wissen".
Da drin liegt die Basis für die das "die gemeinsame Schwingung" treffen.
Informatiker hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:44Was ist eine Kumpelblase?
Sie sind in dem Fall als Nerds nur in der bekannten Gruppe, die sie schon vorher kannten, geblieben. Und das obwohl sie wußten, dass die anderen dasselbe Hobby hatten.
Aber ähnliches habe ich auch schon unter "Normalos" erlebt.
Informatiker hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:44
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 16:03Eben, extrem selten -> wenn mal Langeweile aufkommt, nachdem alle Alternativen des Tages erschöpft sind und dann zu der Zeit noch die passenden Leute nüchtern aufeinandertreffen.
Ist das Interessante an WG-Parties nicht gerade über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen? Fürs Herumnerden habe ich meine Arbeitskollegen und Nerdfreunde.
Außen danebensitzen ist doch eher unlustig.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Obelix »

NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06 Ich hatte nicht den Eindruck, du sprichst aus Erfahrung als Nerd.
Ich meinte nicht Erfahrungen als Hardcore-Nerd sondern Erfahrungen mit Partygesprächen. Und aus dieser Perspektive kann ich mich durchaus an das eine oder andere durchaus interessante Gespräch mit Personen erinnern, deren Interessen ziemlich weit abseits des Mainstream lagen.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03 Dass lange Monologe nicht funktionieren, hatten wir in einem anderen Thread vor einer Weile schon mal. Man muss schon darauf achten, ob der andere überhaupt noch interessiert ist oder nicht. Und die Information so verpacken, dass der andere sich dort abgeholt fühlt, wo er steht, d.h. mit etwas anfangen, das er kennt - und ihn dann nicht abzuhängen.
Das ist schon bei einem Date schwierig. Und hier ist man mit mehreren - persönlich uninteressierten wie alternativ bedienten - Leuten zu Gange.
Meiner Einschätzung nach ist ein Date eher noch schwieriger als ein Partygespräch. Denn ein Partygespräch ist sehr unverbindlich, und niemand erwartet, dass man danach als dicke Freunde auseinandergeht. Und wenn das Gespräch nicht angenehm war, dann tut das keinem weh, denn schließlich sind auf der Party noch andere potenzielle Gesprächspartner. Bei einem Date ist hingegen meist der Wunsch da, aus dem Gespräch mit dieser einen Person eine feste Beziehung zu machen. Oder zumindest will man wissen, ob eine Beziehung im Rahmen des Möglichen liegt. Und das erzeugt einen deutlich höheren Erfolgsdruck als ein unverbindliches Gespräch.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06 Dazu solltest du dich mal einigen, ob es denn nun üblicherweise Interesse an Nerdthemen gibt oder nicht.
Solches bei doch Uninteressierten zu erzeugen/ Gespräche dahin zu lenken ist dann etwas, was wohl die eh beschränkten Fertigkeiten des Durchschnittsnerds übersteigt.
Ich predige doch die ganze Zeit, dass es auf die Themen gar nicht ankommt. Es geht um Gesprächsführung, und es geht um Interesse an der Person. Niemand geht doch auf eine Party, um sich über ein bestimmtes Thema zu unterhalten. Dafür gibt es Fachveranstaltungen - und selbst die haben einen "inoffiziellen Teil", bei dem es eher um Smalltalk geht und nicht um das Veranstaltungsthema.
Es geht darum, Personen zu treffen, kennenzulernen und mit ihnen angenehme Gespräche zu führen. Und dazu bringt man zunächst mal ein gewisses Grundinteresse an Personen mit - auch an bisher unbekannten. Über welches Thema man sich dann letztlich mit ihnen unterhält, ist Nebensache, solange man sich nur angenehm unterhalten kann.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03 Vielleicht verstehen wir unter "Arbeit an sich selbst" etwas Unterschiedliches. Ich meinte damit hier, dass man seine Einstellung gegenüber Themen und Personen überdenkt und ggf. ändert. Je nachdem, wie festgefahren eine Meinung ist, kann das unterschiedlich schwierig sein. In Deinem Beispiel ist das jedenfalls gar nicht passiert.
Der Punkt war doch gerade, dass in dem Fall gar kein Arbeiten am Thema notwendig gewesen wäre ... :roll:
Auch hier scheinen wir wieder aneinander vorbei zu reden. Dass diese Leute ein gemeinsames Thema hätten, ist ja klar. Nur mangelt es offensichtlich an der Bereitschaft, sich mit der anderen Person auseinanderzusetzen. Warum auch immer.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von NBUC »

Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 21:39 Meiner Einschätzung nach ist ein Date eher noch schwieriger als ein Partygespräch. Denn ein Partygespräch ist sehr unverbindlich, und niemand erwartet, dass man danach als dicke Freunde auseinandergeht. Und wenn das Gespräch nicht angenehm war, dann tut das keinem weh, denn schließlich sind auf der Party noch andere potenzielle Gesprächspartner. Bei einem Date ist hingegen meist der Wunsch da, aus dem Gespräch mit dieser einen Person eine feste Beziehung zu machen. Oder zumindest will man wissen, ob eine Beziehung im Rahmen des Möglichen liegt. Und das erzeugt einen deutlich höheren Erfolgsdruck als ein unverbindliches Gespräch.
Bei einem zu Stande gekommenen Date habe ich zumindest erst einmal die volle Aufmerksamkeit meines Gegenübers.
Im Partybereich scheint bestenfalls das Fette zu greifen, wenn wir "angenehm" durch "Interessant empfunden" ersetzen -> schnell weg und weiter. Wenn man nicht direkt ignoriert wird.
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 21:39 Ich predige doch die ganze Zeit, dass es auf die Themen gar nicht ankommt. Es geht um Gesprächsführung, und es geht um Interesse an der Person. Niemand geht doch auf eine Party, um sich über ein bestimmtes Thema zu unterhalten. Dafür gibt es Fachveranstaltungen - und selbst die haben einen "inoffiziellen Teil", bei dem es eher um Smalltalk geht und nicht um das Veranstaltungsthema.
Es geht darum, Personen zu treffen, kennenzulernen und mit ihnen angenehme Gespräche zu führen. Und dazu bringt man zunächst mal ein gewisses Grundinteresse an Personen mit - auch an bisher unbekannten. Über welches Thema man sich dann letztlich mit ihnen unterhält, ist Nebensache, solange man sich nur angenehm unterhalten kann.
Und angenehm ist eben scheinbar nicht, wenn das Thema nicht verfängt. Und das typischerweise ganz schnell - siehe oben - und so schon lange vor einem möglichen Monolog.
Wobei ich mich frage, ob "Interesse am Leute treffen" nicht auch auf Gegenseite beruhen sollte und nicht nur immer die Bringschuld des ABs sein sollte. Wenn ist es doch eher das Interesse des ABs, der da nicht ständig verfügbaren Überfluss zu erwarten hat.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Hanuta »

Milkman hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:32
Hanuta hat geschrieben: 04 Apr 2020 10:01 Die Beispiele von LCZ erinnern mich stark an einen damaligen Mitschüler von mir, der zwar ausgegrenzt wurde, aber keine Gelegenheit ungenutzt lies die anderen besserwisserisch und unangenehm über ihre vermeintliche Unwissenheit aufzuklären.
Viel interessanter als der Gemeinplatz, dass Besserwisser allgemein unbeliebt sind, ist doch die Frage, wieso sich dein Mitschüler so verhalten hat?
Vielleicht war das IT-Thema seine Inselbegabung und das einzige, aus der er sowas wie Selbstwertgefühl ziehen konnte - und seine besserwisserische Art sein grob unbeholfener Versuch, bei seinen Mitmenschen damit zu punkten?

Klar, dass man, wenn man mit so einem Typen aktuell die Schulbank drückt, genervt und ungnädig reagiert. Aber Jahr(zehnt)e nach dem Ende der Schullaufbahn kann man solche Typen doch vielleicht etwas differenzierter betrachten?
Warum er sich so verhalten hat? Darüber kann ich nur mutmaßen. Wird wohl viel damit zu tun haben, dass er Einzelkind war und Helikopter-Eltern hatte, die bei Elternveranstaltungen auch nicht gerade beliebt waren, weil sie sich ständig in den Vordergrund gedrängt und die Meinungen aller anderen Eltern konsequent ignoriert haben.

Und mal ehrlich. Unabhängig von seiner Vergangenheit oder seiner Umstände, muss keiner mit solchen Menschen zu tun haben. Dass er als verwöhntes Einzelkind aufgewachsen ist, macht sein Verhalten natürlich verständlicher, aber rechtfertigt es in keinster Weise.
Zumal er selbst unter seinen Leuten als ziemlicher Arsch und Egoist bekannt war, weil alles nach seiner Nase tanzen musste.
Hanuta

Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Hanuta »

Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 21:39
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06 Ich hatte nicht den Eindruck, du sprichst aus Erfahrung als Nerd.
Ich meinte nicht Erfahrungen als Hardcore-Nerd sondern Erfahrungen mit Partygesprächen. Und aus dieser Perspektive kann ich mich durchaus an das eine oder andere durchaus interessante Gespräch mit Personen erinnern, deren Interessen ziemlich weit abseits des Mainstream lagen.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03 Dass lange Monologe nicht funktionieren, hatten wir in einem anderen Thread vor einer Weile schon mal. Man muss schon darauf achten, ob der andere überhaupt noch interessiert ist oder nicht. Und die Information so verpacken, dass der andere sich dort abgeholt fühlt, wo er steht, d.h. mit etwas anfangen, das er kennt - und ihn dann nicht abzuhängen.
Das ist schon bei einem Date schwierig. Und hier ist man mit mehreren - persönlich uninteressierten wie alternativ bedienten - Leuten zu Gange.
Meiner Einschätzung nach ist ein Date eher noch schwieriger als ein Partygespräch. Denn ein Partygespräch ist sehr unverbindlich, und niemand erwartet, dass man danach als dicke Freunde auseinandergeht. Und wenn das Gespräch nicht angenehm war, dann tut das keinem weh, denn schließlich sind auf der Party noch andere potenzielle Gesprächspartner. Bei einem Date ist hingegen meist der Wunsch da, aus dem Gespräch mit dieser einen Person eine feste Beziehung zu machen. Oder zumindest will man wissen, ob eine Beziehung im Rahmen des Möglichen liegt. Und das erzeugt einen deutlich höheren Erfolgsdruck als ein unverbindliches Gespräch.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06 Dazu solltest du dich mal einigen, ob es denn nun üblicherweise Interesse an Nerdthemen gibt oder nicht.
Solches bei doch Uninteressierten zu erzeugen/ Gespräche dahin zu lenken ist dann etwas, was wohl die eh beschränkten Fertigkeiten des Durchschnittsnerds übersteigt.
Ich predige doch die ganze Zeit, dass es auf die Themen gar nicht ankommt. Es geht um Gesprächsführung, und es geht um Interesse an der Person. Niemand geht doch auf eine Party, um sich über ein bestimmtes Thema zu unterhalten. Dafür gibt es Fachveranstaltungen - und selbst die haben einen "inoffiziellen Teil", bei dem es eher um Smalltalk geht und nicht um das Veranstaltungsthema.
Es geht darum, Personen zu treffen, kennenzulernen und mit ihnen angenehme Gespräche zu führen. Und dazu bringt man zunächst mal ein gewisses Grundinteresse an Personen mit - auch an bisher unbekannten. Über welches Thema man sich dann letztlich mit ihnen unterhält, ist Nebensache, solange man sich nur angenehm unterhalten kann.
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 20:06
Obelix hat geschrieben: 04 Apr 2020 18:03 Vielleicht verstehen wir unter "Arbeit an sich selbst" etwas Unterschiedliches. Ich meinte damit hier, dass man seine Einstellung gegenüber Themen und Personen überdenkt und ggf. ändert. Je nachdem, wie festgefahren eine Meinung ist, kann das unterschiedlich schwierig sein. In Deinem Beispiel ist das jedenfalls gar nicht passiert.
Der Punkt war doch gerade, dass in dem Fall gar kein Arbeiten am Thema notwendig gewesen wäre ... :roll:
Auch hier scheinen wir wieder aneinander vorbei zu reden. Dass diese Leute ein gemeinsames Thema hätten, ist ja klar. Nur mangelt es offensichtlich an der Bereitschaft, sich mit der anderen Person auseinanderzusetzen. Warum auch immer.
+1
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 22:04 Und angenehm ist eben scheinbar nicht, wenn das Thema nicht verfängt. Und das typischerweise ganz schnell - siehe oben - und so schon lange vor einem möglichen Monolog.
Wobei ich mich frage, ob "Interesse am Leute treffen" nicht auch auf Gegenseite beruhen sollte und nicht nur immer die Bringschuld des ABs sein sollte. Wenn ist es doch eher das Interesse des ABs, der da nicht ständig verfügbaren Überfluss zu erwarten hat.
Angenehm ist das "Thema", wenn der Gesprächspartner angenehm ist. Bei den vielfach diskutierten Monologen ist derjenige eben NICHT angenehm. Im Gegenteil. Er ist sogar sehr unangenehm, weil es so wirkt als wolle er sich unbedingt profilieren und zeigen was er auf dem Kasten hat. Wie Dale Carnegie in seinem Buch "Wie man Freunde gewinnt" erwähnt hat, wirkt man dann interessant, wenn man sich für das Gegenüber interessiert. Keiner wirkt interessant, weil er sich unbedingt profilieren will. Es ist kein Wettkampf darum wer am meisten Vorzüge über sich selbst erzählen kann.
Die "Bringschuld" liegt nicht beim AB. Wer sagt denn das? Aber typischerweise will man ja verstehen, warum andere Menschen akzeptiert werden und viele der sogenannten "Nerds" nicht.
Wenn man akzeptiert werden will, dann sollte man als erstes dafür sorgen, dass man auch die anderen akzeptiert.
Kein Mensch wird von sich aus direkt auf einen Nerd zugehen, um ihn sich unbedingt als Freund zu halten, weil er so "interessant" ist.
Nonkonformist

Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Nonkonformist »

Hanuta hat geschrieben: 04 Apr 2020 22:19 Kein Mensch wird von sich aus direkt auf einen Nerd zugehen, um ihn sich unbedingt als Freund zu halten, weil er so "interessant" ist.
Wenn das wahr wäre, wieso war ich dann in meinen schulzeit vor allem mit den nerds, geeks und aussenseiter befreundet?
Und später mit anderen, meist hochsensibelen, künstler?
Und konnte ich mit den normalsensibelen nichts anfangen. weil sie mir zu laut, zu kompetetiv und zu hierarchisch waren?
Die meisten meiner nerdfreunde in der schulzeit waren computernerds, die in assembler programmiert haben, während programmieren asolut nie mein ding war oder ist, und ich stattdessen comics gesammelt und gezeichnet habe, aber sie hatten eine ruhige kommunikationsart, wobei ich mich wohl fühlte, im gegensatz zu den dauerhaften sticheleien der normalos, die immer meinten etwas zu beweisen zu haben und in einen art dauerwettbewerb mit einander waren. Ich fand sie erschöpfend. Die schwiegerfamlie meines bruders ist genau so; hänchen die einander überbieten wollen, und das ist für mich immer noch erschöpfend, und eine für mich nicht nachvollziehbare energieverschwendung. Meist feiere ich mein weíhnachten bei meinben bruder in der heiumat, und bin ich nach eine woche bereits erschöpft von den ganzen getue.

Nee, nerds und geeks sind nicht die besseren menschen, und sollten auch nicht so tun ob wie sie das sind, aber sie haben ein existenzrecht und fühlen sich unter sich meist gut. Meiner meinung nach ist es keinen art krankheit, wovon man geheilt werden soll. Aber ein grundpersönlichkeit. Nicht die interessen machen einem zum nerd, aber der persönlichkeit bestimmt die sachen wofür man sich interessiert. (Wettbewerb ist mir wesensfremd, also interessiere ich mich auch nicht für sport.) Und da gibt es zwischen normalsensibelen, und verkopften und hochsensibelen, nicht viel überlappendes.
(Ziemlich viele anekdoten die ich unter normalos gehört haben, hatten damit zu tun, wie sie anderen überlegen waren, oder ausgetrickst haben, und waren gemeint den eigenen status und überlegenheit zu erhöhen.)

Ich vermute dass die schnittmenge von normalos, die sich mit nerds und geeks anfreunden wollen, nicht viel großer ist als die schnittmenge der nerds und geeks die sich mit normalos anfreunden wollen. Da fehlt es bei beden seiten an akzeptanz. Ich war in der lehrerschule zwar mit normalos befreundet, (verdammt wenig nerds und geeks, dort) aber ziemlich viele haben ungefragt versucht mich zu normalisieren, inklusive eine meiner Semi-OdBs, die sich, aus für mich nicht nachvollziehbaren grunden, immer sorgen meinentwegen gemacht hat, und nicht sehr froh damit war wann ich die schule ohne abschluß verlassen habe um trickfilmer zu werden.
Ich habe mich da verdammt einsam gefühlt und war erleuchtert das ich unter den trickfilmer endlich mal so akzeptiert würde, so wie ich war.

Ich bin kein großer fan von der einstellung, nerds und geeks zum normalos zu konvertieren, damit sie akzeptabler für nicht-kompatibelen normalsensibelen werden. Es ist gut der fähigkeit zu haben sich auf partys kurz über smalltalk zu unterhalten, aber wann die persönlichkeiten zu weit aus einander liegen (und meinens betrachtens geht es hier nicht nur über interessen, aber vor allem über nicht kompatibelen persönlichkeiten), glaube ich nicht das da über smalltalk hinaus viel möglich wäre. Es ist nicht für um sonnst das ich kneipen und diskos nicht als für mich geeignete reviere betrachte.

Nochmals deine these:
Hanuta hat geschrieben: 04 Apr 2020 22:19 Kein Mensch wird von sich aus direkt auf einen Nerd zugehen, um ihn sich unbedingt als Freund zu halten, weil er so "interessant" ist.
Ich verwandele diese jetzt in.
Kein Nicht-nerd wird von sich aus direkt auf einen Nerd zugehen, um ihn sich unbedingt als Freund zu halten, weil er so "interessant" ist.

Und:

Kein Nerd wird von sich aus direkt auf jemanden mit einen Alpha-persönlichkeit zugehen, um ihn sich unbedingt als Freund zu halten, weil er so "interessant" ist
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 05 Apr 2020 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
Reinhard
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Registriert: 07 Jan 2016 10:53
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Ich bin ...: verdammt bissig.
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Re: Geeks / Nerds, ein no Go?

Beitrag von Reinhard »

Hoppala hat geschrieben: 04 Apr 2020 09:33
NBUC hat geschrieben: 04 Apr 2020 06:51 Aber das Fettgedruckte passiert passiert eben extrem selten. Warum auch - wer auf so einer Veranstaltung "normal" ist, hat genug Alternativen, welche ihm weniger abverlangen.
Der Gedanke, sich als Nerd, der zu wenige Kontaktmöglichkeiten beklagt, auf "Normalo"-Treffen zu begeben und sich dort hinreichend kompaibel zu verhalten, um wenigstens am Rand dabei zu sein, scheint abwegig?
Ja, scheint abwegig. Weil "am Rand dabei sein" genau das sein wird: am Rand.

Wie soll das "hinreichend kompatibel" eigentlich gehen? :gruebel:
Make love not war!