Wenona hat geschrieben:Mein bester Freund (btw. .. Hallo ..
) ist IT'ler und ich nicht. Da hast du den Beweis, dass auch diese Konstellation funktioniert, und zwar ausgesprochen gut. Man muss halt manchmal etwas umfangreicher und gründlicher suchen, um jemand passendes zu finden (Stichwort *sich Mühe geben*
).
Na ja, es gibt die, für die ist IT ein Beruf. Und dann gibt es die Geeks, für die IT eine Berufung ist.
Zeichen dafür, daß es eine Berufung ist und du es mit einem Geek zu tun hast:
- Er hat schuberweise Ausgaben der c't. Das, oder er hat ein umfassendes digitales Ausgabenarchiv.
- Du kannst mit seinem Laptop nicht umgehen, weil du mit der Oberfläche nicht klarkommst.
- Dito, aber noch schlimmer: Es gibt keine Mausbedienung; alles wird mit der Tastatur gemacht.
- Er ist mit der Tastatur zehnmal so schnell wie du am Smartphone.
- Er ist mit der Tastatur dreißigmal so schnell wie du mit der Maus.
- Sein E-Mail-Client ist konsolenbasiert.
- Er sagt nicht "Computer" und schon gar nicht "PC".
- Er entsorgt Rechner nie als Ganzes, sondern nur Teile, die definitiv kaputt sind. Was noch funktioniert, kann vielleicht noch gebraucht werden – und endet mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit in ganz anderen Maschinen.
- Bei ihm zu Hause steht mindestens ein Computer ohne Tastatur, Maus, Bildschirm und sogar ohne Grafikkarte, der rund um die Uhr läuft. Trotzdem kann er von jedem Ort der Welt aus diese Maschine fernwarten. Auf die Frage, wie er das macht, sagt er nur: "ssh."
- Er besitzt mindestens drei funktionsfähige Computer, hat aber schon seit etlichen Jahren keine Maus mehr. Auch keinen Trackball.
- Er war für seinen Job überqualifiziert.
- Arbeitgeber, für die er hinreichend qualifiziert gewesen wäre, wollten ihn nicht wegen seines gestörten Verhältnisses zu kommerzieller Software und/oder seines wenig seriösen Auftretens.
- Darauf angesprochen, welche Sprachen er beherrscht, antwortet er mit einer Auswahl aus diesen Sprachen: C, C++, Python, Perl, Assembler, FORTRAN, Markdown, PHP, Ruby on Rails, Lua, JSON. Etwaige BASIC-Kenntnisse wird er dagegen nicht zugeben oder gar abstreiten. Die gängigen UNIX-Shells erwähnt er nicht, weil das für ihn zu selbstverständlich ist.
- Er weigert sich vehement, Privatpersonen jeglicher Art kostenlos ihr Windows zu reparieren.
- Am Jahresende zwischen den Feiertagen hat er nie Zeit, da ist Chaos Communication Congress.
- Er ist zahlendes Mitglied mindestens des örtlichen Chaos Computer Club-Chapter, der Free Software Foundation Europe und/oder des Digitale Gesellschaft e.V.
- Er weiß, was ein Hacker ist. Er ist selbst einer. Und er scheint nicht müde zu werden, allen, die die von den Massenmedien verbreitete Definition von "Hacker" und "Hack" glauben und/oder anwenden, eines besseren zu belehren.
- Er geht zur Arbeit, programmiert, kommt nach Hause und programmiert.
- Er hat kein Konto bei Facebook, aber eines bei Github.
- Er hat mindestens einen OpenPGP-Schlüssel. Bonuspunkte, wenn er jede seiner E-Mails damit signiert. Noch mehr Bonuspunkte, wenn er unverschlüsselte Mails nicht mehr akzeptiert. Er ist aber kein Fanboy; er sieht das als Sicherheitsnotwendigkeit und teilt seine Haßliebe zu (Open)PGP mit Moxie Marlinspike.
- Er weiß, wer Moxie Marlinspike ist.
- Er weiß, wer Wau Holland war.
- Er weiß, wer Richard M. Stallman ist, aber nicht, was er von ihm halten soll.
- An dem Router, den er von seinem Internetprovider hat, hängt kein Rechner, sondern sein eigener Router. Und auf dem läuft eine ganz andere Firmware als die, mit der er ausgeliefert wurde.
- Es heißt "GNU/Linux".
- Er trägt T-Shirts mit Sprüchen darauf, die du nicht verstehst – zur Arbeit.
- Er kennt Simon Travaglias Bastard Operator from Hell.
- Er zitiert Simon Travaglias Bastard Operator from Hell. Zumindest hat er in irgendeiner Form einen BOfH-Ausredenkalender.
- Er findet The Big Bang Theory mäßig bis lächerlich. Dafür findet er The IT Crowd klasse – und da auch nur die erste Staffel im Originalton.
- Er liest Webcomics mit Geek-Humor. xkcd ist die Königsklasse, aber besonders wahrscheinlich.
- Er regt sich über DAUs auf.
- Er äußert Dinge wie "RTFM" oder "PEBKAC".
- Bei ihm zu Hause sieht es so ähnlich aus wie bei Roy und Moss auf der Arbeit.
- Bei ihm auf der Arbeit sieht es so aus.
- Er ist weder Sheldon noch Leonard aus The Big Bang Theory. Er ist Fooker aus General Protection Fault.
Wenona hat geschrieben:Andere Gesprächsthemen lassen sich doch IMMER finden! Bei jedem Menschen! Wenn du das nicht kannst, dann kannst du es z.B. über nen Coach lernen.
Viel wichtiger, als die gleichen Interessen oder die gleichen Hobbies sind die gleiche Lebenseinstellung, und ähnliche Charakterzüge etc. . In Puncto Interessensgebiete kann man sich dann gegenseitig ergänzen. Und wenn man was gemeinsam unternimmt, und wenn es nur Banalitäten sind wie "Kino" oder "Essen", kommt man automatisch ins Reden, und hat gemeinsame Themen.
Außer die Geschmäcker, was Filme und Essen angeht, sind zu fundamental unterschiedlich, daß man nicht einmal in die Nähe eines gemeinsamen Nenners kommt.
Sie ist fundamentalistische Veganerin und gleichzeitig Feinschmeckerin.
Er ist die Reinkarnation von Gurki aus
Fleisch ist mein Gemüse ("Der Mensch ist kein Beilagenesser. Fleisch ist mein Gemüse.") und mag es eher sehr simpel bis hin zum Schnellimbiß.
Jegliche Konversation übers Essen würde unweigerlich im Streit enden.
Sie mag eigentlich nur bekanntere aktuelle Filme. Namen von Schauspielern kann sie sich kaum merken, außer derjenige ist absoluter Kult, und/oder sie schwärmt für denjenigen (und selbst dann nicht immer). Namen von Filmcharakteren kann sie sich überhaupt nicht merken. Ist ihr aber auch egal, solange der Film schön ist.
Er ist der totale Filmfreak. Er kennt nicht nur Filme aus diversen Jahrzehnten und deren Darsteller, sondern auch Charakternamen und kann am laufenden Meter aus Filmen zitieren, die sie nicht kennt, und die auch ihren Geschmack nicht treffen (z. B.
The Big Lebowski oder gar
Bang Boom Bang). Wenn er ihr davon erzählt, daß die Namen der Bond-Girls häufig so zweideutig sind, daß sie Figuren aus den
Austin Powers-Filmen in nichts nachstehen, z. B. Pussy Galore (
Goldfinger), ist das eine sehr einseitige Konversation, denn das interessiert sie gar nicht; womöglich weiß sie kaum, wovon er eigentlich spricht, weil es für sie keinen Bond vor Daniel Craig gab. Ach ja: Dafür findet er die meisten Filme, die heutzutage in die Kinos kommen, irgendwo zwischen einfallslos und zum Kotzen.
Noch schlimmer sind diejenigen, die zu Filmen die Vorlagen kennen – und bevorzugen. Geh mal in
Ghost In The Shell mit einem eingefleischten Otaku, der sowohl den Manga als auch den Anime kennt. Viel Spaß.
Du willst auch mit mir nicht ins Kino. Ehrlich gesagt will ich überhaupt nicht ins Kino, weil da seit Jahren nichts mehr läuft, was mich interessiert. Ich war jetzt acht Jahre nicht mehr im Kino, und der Film, den ich vor acht Jahren sah, war weder ein großer Blockbuster, an den sich die breite Masse heute noch erinnert, noch Art House, das eine intellektuellere Klientel hätte ansprechen können.
Wuchtbrumme hat geschrieben:Man kann auch mal gepflegt über Germanys next Topmodel ablästern.
Das mag dich und viele andere hier jetzt verwirren, wenn nicht gar schockieren, aber: Was, wenn dein Gegenüber
Germany's Next Top Model nie gesehen hat? Bewegt sich das im Rahmen des Vorstellbaren?
Okay, umgekehrt, um das zu veranschaulichen: Dein Gegenüber will anläßlich von Roger Moores Ableben mit dir über – nein, nicht
James Bond, wir sind hier beim Fernsehen –
Die 2 reden. Kannst
du da mitreden? (Bonuspunkte, wenn derjenige die deutsche Synchro zitiert.)
Oder es gäbe da eine gewisse Trickserie, die ich seit nunmehr sechs Jahren verfolge. Möchtest du
darüber etwas hören – von einem erwachsenen Mann? Hm? (Vorsicht mit "ja", darüber könnte ich
ewig reden.)
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs