Tom_der_Baum hat geschrieben:Über das Ergebnis habe ich mir Gedanken gemacht. Und habe folgende Vermutungen dazu aufgestellt, über die sich möglicherweise nachzudenken lohnt:
Ich sehe fuer Deine Theorie jetzt nicht so viele Anhaltspunkte, weil ich nicht ganz nachvollziehen kann, und nicht ganz eingrenzen kann, was Du mit dem Komplex Bindungsstoerung aussagen willst.
In jedem Fall gibt es noch die Autismus-Besonderheiten, die ich bei Dir nicht so beruecksichtigt sehe.
Neben den Schwierigkeiten, die in ihrer Auspraegung schwer zu vermitteln sind, weil nicht-Autisten das in wesentlich geringer Form kennen, und daher eine andere Groessenordnung interpretieren, die Auspraegung total unterschaetzen,
daneben gibt es noch die beiden Kriterien, die sich bei NTs nur selten aus dem normalen Spektrum herausbewegen:
- Stresslevel (mitsamt auffaelliger Ueberforderung)
- sowie sensorische Eigenarten.
(Die bei NTs ebenfalls auftretenden sozialen Huerden, die ich gerne zusammenfasse als "Schwierigkeit, die sozialen Regeln und Erwartungen zu verstehen und passend anzuwenden", diese Verstaendnishuerde sehe ich auch nicht, welchen Bezug da Deine Theorie mit der Bindungstheorie haben koennte.)
Wie sollte sich eine Bindungsstoerung auswirken, dass irgendwann die sensorischen Besonderheiten sich auspraegen?
Sowie dass der Stresslevel bei sozialen und sonstigen Alltags-Aufgaben dermassen ansteigt, dass Autisten in ihrem Alltag eingeschraenkt sind, wie sie es jetzt sind?
Wie sollte da die Bindungsstoerung die Ursache sein?
Klar, die Gene haben ihren Anteil an Autismus, das ist offensichtlich, weil es Autismus-Familien gibt.
Andererseits gibt es ebensobewiesenermassen noch andere Faktoren.
Wie sonst waere es moeglich, dass zwei eineiige Zwillige sich unterscheiden? Der eine Asperger, der andere nicht.
Die Faktoren scheinen sich grob die Waage zu halten.
Ich gehe davon aus, dass die Darmflora noch einen erheblichen Einfluss hat.
Auch mitochondriale DNA und Prozesse waehrend der Schwangerschaft sowie diverse Pathogene sind noch plausible Kandidaten fuer starke Einfluesse.
Uebrigens, bei aller Naehe zu schizoiden Symptomen, ich hab da mal eine gute Tabelle gefunden, bei der neben den uebereinstimmenden Symptomen auch die unterscheidenden Symptome mit diversen nahegelegenen Symptomatiken verglichen wurden.
Vielleicht finde ich den Link wieder ...
CU, Kief