Axolotl hat geschrieben: ↑16 Jul 2018 18:35
Ja gut. Und wie schätzt man ab ob das Abgewöhnen von Angewohnheiten nun länger dauert als man lebt? Menschen werden heute problemlos 70 oder 80 Jahre alt. Ab wann sagt man sich denn "Pff, scheiß drauf. Ich bin eh zu alt"? Mit 30? 40? 50? Und ist es im Endeffekt nicht sogar so, dass man mit der richtigen Motivation letztlich schneller an das Ziel kommt?
Ob und wie man die Abschätzung macht ist m.E. individuell. Ich für meinen Teil sehe es jedenfalls so: Das Leben kann morgen schon vorbei sein. Ergo: Nicht lange abschätzen und rumquälen, lieber heute als morgen damit anfangen glücklich zu sein. Dazu gehört eben sich und seine Situation so zu akzeptieren.
Dieses Gedankenkonstrukt hemmt einen doch eher,als das es nützt.
Ich bin eher der Meinung, dass die gegenteilige Einstellung hinderlich ist.
Es ist doch so: „Glücklichsein” und „Bedürfniss etwas zu ändern“ stehen in gewisser Weise im Gegensatz zueinander. Wer wirklich glücklich ist, der muss nichts an seiner Situation ändern und umgekehrt kann jemand, der der Meinung ist etwas ändern zu müssen auch nicht vollkommen glücklich sein.
Wenn man den Leuten also immer wieder einredet „ändere dich“, dann verlängert man dadurch nur die Zeit des Unglücklich seins. Ja, möglicherweise führen die Anstrengungen nach einigen Jahren zum Erfolg und das erstrebte Glück setzt ein, aber die Zeit bis zu diesem Punkt ist „verloren“; zudem besteht auch die Möglichkeit, dass es nicht zum Erfolg kommt.
Daher eben meine Meinung: Die einzige Änderung die nötig ist, ist die der eigenen Einstellung zu seiner Situation. Wer heute damit anfängt seine Situation zu akzeptieren und damit glücklich zu sein, ist deutlich länger glücklich, als derjenige, der meint unbedingt etwas ändern zu müssen.
Nachtrag: Das soll aber auch nicht heißen, dass man sich Änderungen, die sich einem bieten, gegenüber grundsätzlich verschließt. Man sollte eben nur nicht darauf hinarbeiten, sondern die Dinge nehmen wie sie kommen.