Bindungsangst bei Nicht-ABs

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BartS
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Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von BartS »

Hallo, ich würde gerne etwas über Bindungsangst bei Nicht-ABs schreiben. Ich will jetzt nicht Links zu Studien und Zeitungsberichten bringen, von denen es jede Menge gibt, sondern ein paar eigene Gedanken hier vorstellen. Das Thema wurde hier schon öfters behandelt. Was mir dabei aufgefallen ist, es gab eine Reihe von Usern, die Bindungsangst hauptsächlich bei ABs verorten. Z.T. wird es als eine wesentliche Ursache für Beziehungslosigkeit gesehen, wenn man sich davor scheut, eine einzugehen. Daran ist sicher was dran. Ich denke aber, dass Bindungsangst auch recht oft bei Nicht-ABs vorkommt. Es heißt ja nicht, dass diese Menschen so gar keine Beziehungen eingehen. Sie laufen nur etwas anders ab, als bei anderen, eher auf Distanz gehalten. Sobald es zu eng wird, kommt der Rückzug, vereinfacht gesagt.

Ein Problem was dabei besteht ist, dass selbst viele Betroffene nicht wissen, dass sie starke Bindungsängste haben. Es ist meist so, dass eigentlich in fast allen Menschen zwei grundlegende Bedürfnisse vorherrschen, der Wunsch nach Nähe (in allen möglichen Formen) und der Wunsch nach Autonomie und Selbstständigkeit. Diese zwei Grundwünsche widersprechen sich gegenseitig und es kommt nicht selten zu Konflikten innerhalb einer Beziehung deswegen. Aber in den meisten Fällen können die Menschen das unter einen Hut bringen. Menschen mit Bindungsangst haben sehr wohl den Wunsch nach Nähe, Sex, Beziehung, Familie usw. Ich glaube viele die man fragt, sagen auch, dass sie sich eine Beziehung wünschen. Aber sie haben unterdrückte Ängste, die ziemlich stark die Suche nach einem Partner beeinflussen können.

Ein anderes Problem ist, als Außenstehender weiß man in der Kennenlernphase nicht so richtig, steckt da eine echte Ablehnung hinter einem Korb oder ist es mehr die Angst den nächsten Schritt zu wagen. Sehr oft heißt es da, er/sie hat kein Interesse. Aber ich glaube so einfach kann man es auch nicht beantworten. Vielleicht ist es angebrachter zu sagen, die Ängste vor dem nächsten Schritt sind größer als das Interesse daran. Die Person steht im inneren Konflikt und einfach gesagt, wessen Kraft größer ist (Angst oder Interesse) wird gewinnen.

Okay, meine ersten Gedanken dazu...
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Arikari
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Arikari »

Ehrlich gesagt verbinde ich den Begriff Bindungsangst eher damit, dass man sich nicht auf eine langfristige / feste Beziehung einlassen will. Kurzen, unverbindlichen Beziehungen oder Dates steht das nicht entgegen, und ich stimme dir zu, es gibt sicher so einige Nicht-ABs, die davon betroffen sind.

Ablehnendes oder zurückhaltendes Verhalten in der Kennenlernphase, wie du es beschreibst, ist dann doch was anderes. In diesem Fall kommen Beziehungen gar nicht erst zustande, aber vielleicht nicht unbedingt, weil man durch die Aussicht auf die langfristigen Konsequenzen verunsichert ist, sondern es im Hier und Jetzt nicht richtig funkt. 100%-ig auseinanderhalten kann man beide Beweggründe aber wohl nicht...
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Nonkonformist

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Nonkonformist »

Arikari hat geschrieben:Ehrlich gesagt verbinde ich den Begriff Bindungsangst eher damit, dass man sich nicht auf eine langfristige / feste Beziehung einlassen will. Kurzen, unverbindlichen Beziehungen oder Dates steht das nicht entgegen, und ich stimme dir zu, es gibt sicher so einige Nicht-ABs, die davon betroffen sind.
Ich bin mal bei eine OdB in der kumpelschiene gelandet.
Sie hatte mehreren affären und kurzaffären gehabt, aber bei einen typ hatte sie eine schreckliche
bindungsangt - sie hat ihm mehrmals gekorbt, auch in meinen gegenwart, es waren beide kollegen von mir.
Ich vermutete dann eine innere blockade bei ihr, und habe den beiden am ende erfolgreich verkuppelt, sie
sind jetzt bereits seit über zehn jahre verheiratet.

Bei unbedeutendere männer hatte sie diesen angst nicht, wann es ernst würde, schon.
Sie hat später mir gegenüber sogar zugegeben das sie es ohne meine hilfe nicht geschafft hätte
mit ihm zusammen zu kommen. (Schon ironisch, mein großter 'erfolgsgeschichte' in mein liebesleben,
war eine meiner OdBs mit einen rivalen zu verkuppeln....)

Bindungsangst entsteht meist erst bei tiefere gefühle, die einem verletzlich machen.
Und mit sicherheit auch bei nicht-ABs.
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Arikari
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Arikari »

Nonkonformist hat geschrieben: Bei unbedeutendere männer hatte sie diesen angst nicht, wann es ernst würde, schon. Sie hat später mir gegenüber sogar zugegeben das sie es ohne meine hilfe nicht geschafft hätte
mit ihm zusammen zu kommen. (Schon ironisch, mein großter 'erfolgsgeschichte' in mein liebesleben,
war eine meiner OdBs mit einen rivalen zu verkuppeln....)
Wow, das ist ja bitter... Falls es nicht zu persönlich ist: Worin bestand diese Blockade, bzw. wie konnte sie abgebaut werden?
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Nonkonformist

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Nonkonformist »

Arikari hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben: Bei unbedeutendere männer hatte sie diesen angst nicht, wann es ernst würde, schon. Sie hat später mir gegenüber sogar zugegeben das sie es ohne meine hilfe nicht geschafft hätte
mit ihm zusammen zu kommen. (Schon ironisch, mein großter 'erfolgsgeschichte' in mein liebesleben,
war eine meiner OdBs mit einen rivalen zu verkuppeln....)
Wow, das ist ja bitter... Falls es nicht zu persönlich ist: Worin bestand diese Blockade, bzw. wie konnte sie abgebaut werden?
Es war ein vater-komplex.
Ihre vater hatte sie ihren ganzen leben gedehmütigt, das gefühl gegeben wertlos zu sein.
Ihr dreimal tags gesagt das sie nichts sei, und das aus ihr niemals etwas werden würde.
Er war ihren vater in körperbau sehr ähnlich.
Deswegen war sie blockiert.

Ich habe über ein monat gebraucht um das raus zu kriegen.
Sie hat mir jeden freitag nach der arbeit zu einen mega-supermarkt gefahren, wo wir beiden
eingekauft haben, mich dan nach hause gefahren. Es gab dan vor meinen vordertür sehr lange
emotionale gespräche, manchmal mehr als eine stunde lang.
Ich habe ihr dann gefragt ob er ihren ganzen leben beherrschen soll - 'Wann du ihm deswegen
ablehnst, gewinnt dein vater wieder - ist das wirklich was du willst?' Sie hat dann geweint.
Und zugestimmt.
Etwa eine woche später hat sie ihm und mir mitgenommen, auf einen spaziergang in den
bergen. Da hat sie dan unterwegs seinen hand genommen. Sie hat ihm dann heimlich geküßt
wann sie glaubte das ich es nicht mitkriege. Auch meinen rival hat gewußt das ich noch
gefühle für sie hatte, erst nach zwei wochen oder so haben sie sich getraut mir zu sagen
das sie zusammen waren - ich habe es den ganzen zeit aber gewußt.

Sie war in den periode sehr depressiv gewesen, ich hatte angst gehabt, sie tut sich was an.
(Sie hatte mich später gesagt das sie eigentlich geplant hatte sich am ende dieses jahres
das leben zu nehmen, und das ich ihr damit eigentlich das leben gerettet hatte.)
Damit wußte ich, das richtige getan zu haben. Hat trotzdem geschmerzt wie die hölle.

Teilweise war es auch eine art test für mich gewesen.
Ich hatte bei zwei anderen OdBs auch das gefühl gehabt, das sie eigentlich gefühle für
mich hatten, aber das es irgendwelchen inneren blockaden gab. Diese frauen flirteten mir
mir, rannten mich dann wieder davon, immer wieder.
Ich habe bei ihr gegenüber ihm das gleiche verhalten wahrgenommen, deswegen hatte
ich auch vermutet das sie sich selbst beschissen hat wann sie mir sagte das sie keine
gefühle für ihm hatte. Seit ihr weiß ich mit sicherheit das es diese blockaden gibt,
und wie menschen sich dabei verhalten. (Sehr skurill - nähe suchen und wieder
davon rennen, und das immer wieder. Ich habe auch bindungsängste und verhalte
mich auch mal so, leider.)

Aber es ist einfacher als dritter raus zu finden wie man diese blockaden beseitigen
kann, als bei blockaden von OdBs gegenüber mich selbst.
Nachdem ich ihr gekuppelt habe, wahr ich mehr als je davon überzeugt, das ich
bezüglich den anderen recht gehabt habe. Die hatten ein ähnlich verhalten
gegenüber mich gehabt, als sie gegenüber ihm. Eine von denen hat später sogar eine
jahrenlange streit mit komplette funkstille mit mir wieder beendet, und mir wieder
regelmäßig gedatet.
Es hat mir nichts gebracht. Wann ich ihr zu nahe kam, hat sie mich wieder
abgeblockt. Um dann doch wieder zurück zu kommen wann ich auf distanz gehe.
Die einzige hints die sie mich mal gegeben hatte, war das sie geglaubt hatte nicht
gut genug für mich zu sein, das ich mich eine beziehung mit ihr nicht wünschen
würde, nicht antun soll; sie hat es nicht groß thematisiert, es waren kleine
bemerkungen, wann wir mal über beziehungen geredet haben - und wieso das
so war, keine ahnung. Ich habe es nie rausgefunden.
Sie hatte einen riesenangst für mich. Aber ohne mich war auf dauer auch nicht möglich.
Sie hat etwa fünf mal für längerem zeit das kontakt mit mir verbrochen, insgesammt.
Ich habe mich mit keiner meiner OdBs so verstritten als mit ihr - und das war immer,
wann ich ihr zu nah gekommen bin.
Sie ist dann doch immer wieder zurück gekommen.

Na ja, lange her, sie ist mittlereweile verheiratet. Hat mir sogar auf ihre hochzeit
eingeladen, ich habe es emotional nicht geschaft auch hin zu gehen.

Habe ich mal erwähnt, das die liebe so wirklich absolut megascheiße sein kann...?
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Lilia
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Lilia »

Wenn du Bindungsangst in Form eines sich grundsätzlich nicht auf eine Person emotional Einlassen meinst, kann man durchaus formal auch mit Bindungsangst eine Beziehung haben/ gehabt haben.

Allerdings glaube ich, dass im Forum oft zu vorschnell die OdBs in irgendeine Schublade gesteckt werden. Wenn man eine Beziehung hinter sich gebracht hat, mag man sich vielleicht nicht gleich in die nächste stürzen, man braucht noch Zeit, sie zu verarbeiten, sich neu zu orientieren. Je länger die alte Beziehung gedauert hat, je mehr man emotional involviert war, desto länger wird es auch brauchen, die Beziehung hinter sich zu lassen.
Jeder hat Verständnis, wenn jemand einen Unfall oder sonst etwas Schlimmes erlebt hat, dass die Person eine gewisse Zeit braucht, dies zu verarbeiten. Jemand, der einen schlimmen Autounfall überlebt hat, wird sich vielleicht auch nicht wieder gleich ans Steuer setzen, vielleicht wird er auch nie wieder fahren. Aber das ist keine grundsätzlich schon vorhandene Fahrangst, sondern da ist ein schlimmes Erlebnis noch nicht verarbeitet worden.
Eine gescheiterte Beziehung ist lediglich eine mehr oder wenig große persönliche Katastrophe, die man eben auch erst verarbeiten muss. Das hat nichts mit Bindungsangst zu tun, aber oft wird dann schon Bindungsangst angenommen.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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TheRealDeal
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von TheRealDeal »

Arikari hat geschrieben:Ehrlich gesagt verbinde ich den Begriff Bindungsangst eher damit, dass man sich nicht auf eine langfristige / feste Beziehung einlassen will. Kurzen, unverbindlichen Beziehungen oder Dates steht das nicht entgegen, und ich stimme dir zu, es gibt sicher so einige Nicht-ABs, die davon betroffen sind.
Es geht dabei nicht darum, ob man sich binden will, sondern ob man dies kann... Und selbst wenn eine Bindung eingeht, heißt das noch lange nicht, ob diese auch Bestand hat. Jeder Mensch wünscht sich eine stabile Bindung, weil er ein Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung hat. Die "natürliche" und gesunde Bindungsfähigkeit kann jedoch durch viele Dinge gestört sein. In der Kindheit z. B. Zurückweisung statt Trost durch die Eltern bei Schmerz oder Traurigkeit. Die "sichere Bindung" ist das, was ich anstrebe. Das wird auch jeder Mensch anstreben, der sich darüber bewusst ist, dass es verschiedene Bindungsmuster gibt. Aber auch unsichere Bindungen können lange Bestand haben, wenn sie kompatibel sind. Z. B. wenn sich zwei Menschen treffen und lieben, die "klammern (müssen)". Grundsätzlich gilt aber: Nur wer in gesunder Verbindung mit sich selbst ist, kann auch zu anderen Menschen gesunde Bindungen eingehen.
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BartS
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von BartS »

Hallo Nonkonformist, ich finde, das sind sehr lesenswerte und lehrreiche Geschichten. Hatten die OdB mit Bindungsangst auch zwischenzeitlich Beziehungen gehabt? Hast Du von deren Beziehungsgeschichten etwas mitbekommen?
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von BartS »

Lilia hat geschrieben:Allerdings glaube ich, dass im Forum oft zu vorschnell die OdBs in irgendeine Schublade gesteckt werden. Wenn man eine Beziehung hinter sich gebracht hat, mag man sich vielleicht nicht gleich in die nächste stürzen, man braucht noch Zeit, sie zu verarbeiten, sich neu zu orientieren. Je länger die alte Beziehung gedauert hat, je mehr man emotional involviert war, desto länger wird es auch brauchen, die Beziehung hinter sich zu lassen.
Ja genau, das wollte ich noch sagen. Die Angst vor einer (neuen) Beziehung kann auch temporär vorliegen und muss nix dauerhaftes sein. Beispielsweise wenn jemand in der Beziehung betrogen wurde. Verständlich wenn man in dem Moment nur schwer Vertrauen zu einem potentiellen Kandidaten aufbauen kann. Deshalb finde ich so Ratschläge, man solle generell bei der Beziehungssuche einen großen Bogen um Beziehungsängstliche machen, ziemlich übertrieben. Man kann das pauschal nicht einschätzen, was die wahren Gründe für das Verhalten sind. Und wie Lilia auch sagte, das muss mit Angst nur bedingt zu tun haben, es kann auch eine (Über)Vorsicht sein.
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Arikari
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Arikari »

@ Nonkonformist: Danke, dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast, auch wenn es sicher eine sehr schmerzhafte Erfahrung war. Ein bisschen finde ich mich selbst darin wieder, vor allem das Problem mit dem Zurückziehen, sobald es etwas ernster wird. Ich habe den Grund für diese Blockade noch nicht rausgefunden, deshalb mein Interesse.
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Nonkonformist »

BartS hat geschrieben:Hallo Nonkonformist, ich finde, das sind sehr lesenswerte und lehrreiche Geschichten. Hatten die OdB mit Bindungsangst auch zwischenzeitlich Beziehungen gehabt? Hast Du von deren Beziehungsgeschichten etwas mitbekommen?
Seit es mir hier ein bisschen zu persönlich wird für den offentlichen raum, antworte ich dir per PN.

Alles was ich hier darüber sagen wird, ist ja, die hatten desaströsen kurzaffären.
Die frau die ich verkuppelt habe hat mich vonwegen ihren männer ständig angerufen um aus zu weinen,
da habe ich wirklich alles mitbekommen. Es war auch ein grund für mich sie zu verkuppeln, sie
hatte eine fast selbstzerstörerischen geschmack in männer. (Bis auf der psycho auch allen männern,
die sich selbst nicht binden konnten.)

(Geändert um das wort sich in mich zu verwandeln, der satz hatte wie er war keine bedeutung)
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 05 Jun 2015 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
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BartS
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von BartS »

Arikari hat geschrieben:@ Nonkonformist: Danke, dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast, auch wenn es sicher eine sehr schmerzhafte Erfahrung war. Ein bisschen finde ich mich selbst darin wieder, vor allem das Problem mit dem Zurückziehen, sobald es etwas ernster wird. Ich habe den Grund für diese Blockade noch nicht rausgefunden, deshalb mein Interesse.
Hallo Arikari, jetzt bin ich auch da neugierig. ;) Hast Du Dich zurückgezogen, nachdem Du Gefühle für den Anderen entwickelt hast oder war der Rückzug eine Maßnahme, damit keine Gefühle entstehen können?
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Nonkonformist

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Nonkonformist »

Arikari hat geschrieben:@ Nonkonformist: Danke, dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast, auch wenn es sicher eine sehr schmerzhafte Erfahrung war. Ein bisschen finde ich mich selbst darin wieder, vor allem das Problem mit dem Zurückziehen, sobald es etwas ernster wird. Ich habe den Grund für diese Blockade noch nicht rausgefunden, deshalb mein Interesse.
Ich habe das gleiche problem wie du.
Ich habe irgendwelchen bindungsangst - auch ein grund deswegen das ich bindungsängste bei anderen
erkennen kann.

Bei mir äussert es sich so, das ich mich total skurill verhalte.
Nähe suchen und dann wieder davon rennen.
Flirten, erstarren, wegstoßen.

Immer wann ich diese verhaltensart bei anderen entdecke, vermute ich das da was ähnliches ist.
Tabby Cat

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Tabby Cat »

@Nonkonformist:
Sehe ich auch so. Wenn man selbst unter Bindungsängsten leidet, kann man das Muster in der Regel auch bei anderen erkennen. Geht mir selbst auch so.

Ich empfehle allen Interessierten/Betroffenen hier die Bücher von Stefanie Stahl.
Gahaltan
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Gahaltan »

Tabby Cat hat geschrieben:@Nonkonformist:
Sehe ich auch so. Wenn man selbst unter Bindungsängsten leidet, kann man das Muster in der Regel auch bei anderen erkennen. Geht mir selbst auch so.
oder man projiziert es auf sie.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“
Nonkonformist

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Nonkonformist »

Gahaltan hat geschrieben:
Tabby Cat hat geschrieben:@Nonkonformist:
Sehe ich auch so. Wenn man selbst unter Bindungsängsten leidet, kann man das Muster in der Regel auch bei anderen erkennen. Geht mir selbst auch so.
oder man projiziert es auf sie.
Na ja, in den fall dieser frau der ich verkuppelt habe mit den Mann, in dem sie 'keinemfalls
verliebt' wäre, mit dem sie flirtete und dann wieder davon gelaufen ist, waren meine instinkten
in ordnung. Da habe ich ihren selbstbetrug erkannt.
Und die sind mittlereweile seit über zehn jahre verheiratet.
Fragende

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Fragende »

Tabby Cat hat geschrieben:
Ich empfehle allen Interessierten/Betroffenen hier die Bücher von Stefanie Stahl.

Noch besser als Stephanie Stahl finde ich:
http://abtreff.de/viewtopic.php?f=11&t=16773


Hier gibt es vielleicht ein bisschen Einblick in das Buch:
http://www.smartredirect.de/redir/click ... st-47.html
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Arikari
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Arikari »

BartS hat geschrieben:Hallo Arikari, jetzt bin ich auch da neugierig. ;) Hast Du Dich zurückgezogen, nachdem Du Gefühle für den Anderen entwickelt hast oder war der Rückzug eine Maßnahme, damit keine Gefühle entstehen können?
Nonkonformist hat geschrieben:Ich habe das gleiche problem wie du.
Ich habe irgendwelchen bindungsangst - auch ein grund deswegen das ich bindungsängste bei anderen
erkennen kann.

Bei mir äussert es sich so, das ich mich total skurill verhalte.
Nähe suchen und dann wieder davon rennen.
Flirten, erstarren, wegstoßen.

Immer wann ich diese verhaltensart bei anderen entdecke, vermute ich das da was ähnliches ist.
Ich gehöre wohl zu den ganz schweren Fällen, die sich in einem ganz frühen Stadium zurückziehen, sobald sie merken, dass jemand sie interessiert oder Interesse zeigt. Und das, obwohl ich mir durchaus eine Beziehung und die damit verbundene Geborgenheit und Bindung wünsche (also nicht unbedingt von Bindungsangst sprechen würde). Aber die erste Hürde zu nehmen, d.h. sich dem Gegenüber zu öffnen und das einzugestehen, konnte ich bisher nicht. Ich lenke das Gespräch bspw. immer wieder auf allgemeine Themen und lasse es nicht auf die persönliche Ebene kommen, ignoriere Flirtversuche bzw. tue so, als sei es nur Spaß. Und ärgere mich hinterher. Ich vermute, dass bei mir die Angst vor Zurückweisung und der damit verbundenen Blamage ausschlaggebend ist.
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Nonkonformist

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Nonkonformist »

Arikari hat geschrieben: Ich gehöre wohl zu den ganz schweren Fällen, die sich in einem ganz frühen Stadium zurückziehen, sobald sie merken, dass jemand sie interessiert oder Interesse zeigt. Und das, obwohl ich mir durchaus eine Beziehung und die damit verbundene Geborgenheit und Bindung wünsche (also nicht unbedingt von Bindungsangst sprechen würde). Aber die erste Hürde zu nehmen, d.h. sich dem Gegenüber zu öffnen und das einzugestehen, konnte ich bisher nicht. Ich lenke das Gespräch bspw. immer wieder auf allgemeine Themen und lasse es nicht auf die persönliche Ebene kommen, ignoriere Flirtversuche bzw. tue so, als sei es nur Spaß. Und ärgere mich hinterher. Ich vermute, dass bei mir die Angst vor Zurückweisung und der damit verbundenen Blamage ausschlaggebend ist.
Bei mir äussert es sich erst in einen späterem stadium.
Auch wann ich ein wenig scheu bin, und mich am anfang ein bisschen drann angewöhnen müß wann
eine frau interesse an mir zeigt, bin ich noch eine weile in der lage, flirts zu erwidern - so lange
das alles nur verspielt ist, ich noch keine tieferen gefühle habe. Meist entsteht in diese phase eine
art tiefere platonische freundschaft, wobei nebenbei auch gegenseitig geflirtet und geneckt wird.

Bei mir gibt es dann immer eine phase, wo ich dabei bin mich zu verlieben, aber mich dagegen wehre.
Ich nenne das meinen In Denial phase. Diese findet bei mir statt, meist nachdem ich eine
frau bereits seit etwas länger kenne, und meist nach eine periode wo die frau aktiv flirtsignale
gegeben hat und interesse gezeigt hat, und kann mehreren wochen dauern (Mein rekord liegt bei
acht Jahre (!!!), und in diese periode verhalte ich mich am skurillsten. Ein teil in mir sucht
nähe, ein teil will am liebsten hart davon rennen.
Aber meist gibt es dann doch ein moment das ich mich selbst gestehe das ich verliebt bin, und
etwas tun soll. (Häufig erst ein halbes jahr nach den ersten begegnung, ganz manchmal ein wenig
schneller.)


Bei mir gibt es dann am ende drei möglichkeiten:

1 - Ich zögere viel zu lange. Die frau verliert das interesse, und entscheidet sich für einen anderen.
Ich lande am ende in der kumpelschiene.

2 -Es kommt tatsächlich zu momente und situationen, wo etwas passieren und entstehen könnte.
Also, initiatieven der OdBs. Ball vor dem tor, müß diese eigentlich nur noch reinschießen.
Da erstarre ich. Und treibe meine OdB damit bei mir weg; sie erfahrt das wahrscheinlich als
eine wortlosen abfuhr. Meist gibt es danach keine kumpelschiene mehr.

3 - In den fall das ich doch etwas mache, ist es dermassen holperig und unbeholfen, das ich dabei
quasi mich selbst ablehne. Ich habe es sogar geschafft bei eine meiner Liebesgeständtnisse hinzu
zu fügen, das sie auch 'Nein' sagen darf.....

Wofür ich genau solche angst habe weiß ich nicht mal.
Ich schätze das es eine kombination von verschiedene sachen ist.
Angst für nähe - vor allem emotionale nähe - obwohl ich mich nach wenig mehr sehne.
Eine art verlassenangst, also der angst nicht gut genug zu sein - wann die frau mich
besser kennen lernt wird sie mich dennoch verlassen, also sabotiere ich der beziehung
lieber selbst als das ich durch solch ein schmerz gehen müß.

Und eine unsichere bindung in meiner jugend (gewalttätiger und extrem dominanter vater)
und der tatsache das in meine familie die meisten beziehungen katastrofal schlecht waren;
mit glückliche beziehungen kenne ich mich in der direkten beobachtung eigentlich null
aus.

Rational glaube ich schon das ich zu eine beziehung fähig wäre, aber irgendeinen tieferen
instinkt in mir ist eine andere meinung und sabotiert mich dann, ohne das ich ein weg
gefunden habe das zu verhindern.
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TheRealDeal
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von TheRealDeal »

Meine Therapeutin nennt das den "Cha-Cha-Cha" tanzen. Ist man dem Anderen nah, kann man die Nähe nicht ertragen und rennt davon. Dann kommt die Sehnsucht nach Nähe zurück und man nähert sich wieder an, bis man die Nähe nicht mehr verkraftet usw.. Das ist überhaupt nicht skuril, sondern Ausdruck einer Bindungstörung. Der ambivalente Bindungsstil. Ich hatte den "Unsicher-Vermeidenden Bindungsstil". Nicht fähig, Bindungen einzugehen plus die Fähigkeit mich (speziell als Kind) gut mit mir selbst beschäftigen zu können. Ich habe eine bindungsfördernde Kleingruppentherapie gemacht. 4 Personen über einen Zeitraum von 10 Monaten. Treffen einmal im Monat für 4 Stunden. Das habe ich zwei mal gemacht. Hat mir sehr geholfen. Wenn man Übungen mit den selben Menschen macht, baut man fast automatisch eine Bindung zu diesen Menschen auf. Außerdem habe ich "Innere Kind Arbeit" gemacht, um die Bindung zu mir selbst zu verbessern.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.