Wusel hat geschrieben:orthonormal hat geschrieben:Wenn sie Autistin ist, ist ihr das vielleicht gar nicht bewusst, wie solch ein Verhalten auf mich wirkt.
Vielleicht weiß sie es ja selbst und kann viel darüber erzählen?
Viele Autisten, so wie ich, haben auch bis zum Erwachsenenalter mit dem Begriff "Autismus" erstmal Rain Man assoziiert.
Bis dann irgendwer zufaellig mal erzaehlt hat, dass Rain Man auch nur eine uebertriebene Darstellung ist, weil Autismus auch deutlich weniger auffaellig sein kann.
Bis vor ein paar Jahren wusste ich auch nicht, dass ein Kumpel Epileptiker ist - bis er mal erzaehlte, dass manche seiner Pausen im Gespraech kleine epileptische Anfaelle sind.
So kann auch Autismus sich sehr unterschiedlich zeigen - und bei vielen Autisten sind die Besonderheiten eben nicht so auffaellig, dass die Aerzte gleich im Kindes- oder Jugendalter die Symptome verstehen.
Von daher ist es immer schwer einzuschaetzen, ob jemand die eigenen Autismus-Indizien kennt.
Und wie man das Thema anspricht. Es gibt eben Leute, die damit nicht klarkommen.
Daher empfehle ich immer, keine Details anzusprechen, und dem/der anderen Bescheid zu geben, dass man etwas weiss - dann kann der/die andere entscheiden, ob er/sie das Thema aufgreifen will, mehr wissen will, oder bereits Bescheid weiss.
Beispielsweise mit solch andeutenden Formulierungen wie:
"Wenn Du <Beispiel 1> oder <Beispiel 2> machst, ist das ziemlich ungewoehnlich. Ist Dir das bewusst?
Ich habe eine Vermutung, was es damit auf sich hat. Wenn Du darueber reden willst, koennen wir das jederzeit machen."
Eine solche Info, dass der/die Verdachtsautist/in auf Wunsch das Thema ausfuehren kann, und dabei die Wahl hat, auch nicht sofort reagieren muss, das empfehle ich immer.
CU, Kief