wie ich mal ganz mutig vermute, bin ich nicht der einzige User hier in diesem Forum, dessen AB-Problematik mit seiner/ihrer Schüchternheit zu tun hat.
Ich bewege mich oft in mir bekannten Kreisen. Kommen plötzlich neue Menschen dazu, reagiere in denen gegenüber meist zurückhaltend und sage oft nur langweilige, vorhersehbare Sachen. Die Gespräche, die sich aus solchen eher zufälligen Begegnungen entwickeln, sind entsprechend unbefriedigend. Wohl für beide Seiten. Ähnlich verläuft es, wenn ich mal eine Frau treffe. Anstatt einfach zu sagen, was ich zu sagen habe, überlege ich erst lange, was wohl die "richtige" Äußerung in der jeweiligen Situation wäre - und das ist genau das Falsche. Die Spontanität geht flöten und ich ärgere mich über mich selbst.
Wie kann man daran arbeiten? Wer hat es geschafft, sich in diesem Punkt zu verbessern? Im Folgende meine Idee dazu.
Leider unterscheide ich sehr stark zwischen den Menschen, die ich kenne, und den anderen. Diese selbst hochgezogene Mauer zu durchbrechen, fällt mir gar nicht leicht. Aber ich würde gerne mehr neue Menschen kennenlernen, und vor allem möchte ich es auch genießen können. Es soll kein Kampf mehr sein.
Daher habe ich mir überlegt, jetzt regelmäßig mit fremden Menschen zu sprechen. Alle möglichen. Der Obdachlose am Bahnhof, die Leserin in der Stadtbibliothek, der Busfahrer, der gerade Pause macht ... tendenziell eben jeden, solange die Person nicht zu gestresst oder beschäftigt wirkt. Menschen kann man eigentlich überall und jederzeit kennenlernen. Zumindest theoretisch, denn viele kommen sich komisch vor, wenn sie ein Wildfremder plötzlich anspricht (das Wort spricht schon Bände, finde ich). Da kann irgendwas nicht stimmen. Dieser Impuls ist bei schüchternen Menschen sicherlich stärker verankert als bei kontaktfreudigeren.
Anstatt diesem bequemen Impuls verhaftet zu bleiben, würde mich lieber anderen öffnen und notfalls auch als der komische Kerl dastehen, der andere anquatscht. Andere Menschen haben auch interessante Leben, über die ich nichts weiß, obwohl sie durchaus bereit wären, mich an ihrer Geschichte teilhaben zu lassen. Die sich durch meine Neugier nicht belästigt fühlen würden. Das sind doch enorme Schätze, die ungehoben verpuffen, weil mir bisher der Mut gefehlt hat, den Anfang zu machen. Oft habe ich Menschen bewundert, denen es leicht fällt, mit anderen in Kontakt zu kommen. "Die sind eben anders", hab ich dann gedacht ... Das ist doch ein bisschen einfach.
Was denkt ihr über diese Überlegungen? Ich könnte mir gut vorstellen, meine Erfahrungen mit anderen zu teilen (im persönlichen Austausch oder hier im Forum), nach dem Motto: Und wen hast du diese Woche so kennengelernt?
Wenn es jemanden gibt, der diese Idee charmant findet, darf er oder sie mich gerne anschreiben
Liebe Grüße!
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und habe genau mit derselben Methode vor einigen Jahren sehr viel an Schüchternheit abgebaut. Heute fällt es mir nicht mehr schwer, mit Fremden an der Busstation o.ä. ins Gespräch zu kommen und übers Wetter zu plaudern. Das kann btw. auch sehr viel Spaß machen 