Hast du psychologische Therapieerfahrung?

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Hast du psychologische Therapieerfahrung?

m: Ich befinde mich im Moment in psychotherapeutischer Behandlung.
12
19%
m: Im Moment nicht, aber ich war schon mal in psychotherapeutischer Behandlung.
16
25%
m: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung, denke aber darüber nach, eine zu beginnen.
3
5%
m: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung und habe es im Moment auch nicht vor.
14
22%
w: Ich befinde mich im Moment in psychotherapeutischer Behandlung.
3
5%
w: Im Moment nicht, aber ich war schon mal in psychotherapeutischer Behandlung.
5
8%
w: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung, denke aber darüber nach, eine zu beginnen.
1
2%
w: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung und habe es im Moment auch nicht vor.
9
14%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 63

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Savor

Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Savor »

Ich lese hier immer wieder mal von ABs, die in psychotherapeutischer Behandlung sind oder mal waren.

Mich würde einfach mal ohne konkreten Anlass ein grober Überblick interessieren, wie sich das auf die ABs hier aufteilt?

Die Umfrage ist in männlich und weiblich aufgeteilt.

Danke fürs Mitmachen! :hut:

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Lonely
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Lonely »

Interessant wäre eventuell noch eine Unterscheidung in Therapieformen. Ich hatte mal knapp 10 Stunden Logotherapie - im Gegensatz zu anderen Formen ist das eher die Light-Version.
Trotzdem kreuz ich mal Punkt 2 an... 8-)
Noch interessanter wäre allerdings die Frage, ob es etwas geholfen hat. ;)
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Savor

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Savor »

Lonely hat geschrieben:Noch interessanter wäre allerdings die Frage, ob es etwas geholfen hat. ;)
Die Frage können wir ja dann nochmal extra behandeln. :D

Mich interessiert hier tatsächlich erstmal, welcher Anteil der ABs schon überhaupt einmal in psychotherapeutischer Behandlung war (unabhängig vom individuellen Erfolg).
Nonkonformist

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Nonkonformist »

Ich bin seit fast ein halbes jahr in einen einzel-gesprächstherapie und einen gruppentherapie.

Ich bezweifele ob sich da bereits konkret viel bei mir geändert hat.
Aber man soll es zeit geben....
schmog

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von schmog »

Ich bin auf Grund meiner traumatischen Kindheit/Jugend (darum bin ich auch MAB) seit Jahren in psychologischer Einzel Gesprächstherapie. (Schadensbegrenzung)
Zuletzt geändert von schmog am 09 Mär 2016 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Mit müden Augen »

Die Frage habe ich (mir) auch schon gestellt (im Ich-frage-mich-gerade-Thread glaube ich), gefühlt liest man hier recht häufig von Therapie. Ich selber habe 2010 angefangen, erst kognitive Verhaltenstherapie und drei (naja, zwei Komma fünf :roll: ) Therapiegruppen (u.a. Sozialphobie), seit einiger Zeit jetzt äh sagen wir psychoanalytisch inspirierte/basierte Gesprächstherapie (oder wie auch immer) (auf eigene Kosten). Geholfen? Ohne wäre ich wohl komplett durchgedreht :schrei: und ein paar Kleinigkeiten sind sicher besser geworden, aber es bleiben Unmengen Probleme. :sadman:
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Ich selbst hab noch keine Therapie gemacht. Aber wenn man mit dem Gedanken spielt, dann sollte man sich eigentlich vorher überlegen, welches Ziel sie haben soll. Sehr oft gehen Patienten mit falschen Erwartungen und Wünschen in so eine Behandlung und ich glaube das kann einem AB auch passieren, wenn er sich vorher keine ausreichende Gedanken gemacht hat.
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Hoppala
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Hoppala »

BartS hat geschrieben:Ich selbst hab noch keine Therapie gemacht. Aber wenn man mit dem Gedanken spielt, dann sollte man sich eigentlich vorher überlegen, welches Ziel sie haben soll. Sehr oft gehen Patienten mit falschen Erwartungen und Wünschen in so eine Behandlung und ich glaube das kann einem AB auch passieren, wenn er sich vorher keine ausreichende Gedanken gemacht hat.
Man sollte sich vorher überlegen, ob (nicht: welches) man ein emotionales Problem hat / leidet, und dass man das allein wohl nicht in akzeptabler Zeit in den Griff bekommt; vorausgesetzt, man will es in den Griff bekommen.

Damit ist das Ziel automatisch gegeben.

Genauere/konkretere Gedanken dazu sollte man dann gemeinsam mit dem Therapeuten machen. Das ist Teil der Therapie bzw. des Einstiegs dazu.

Man kann nämlich wohl davon ausgehen, dass genau solche Gedanken zuvor schon allein/ohne Hilfe eines Fachmanns reichlich durchgespielt wurden, aber es bis jetzt nichts Wesentliches geändert hat. Dieser Konkretisierunsprozess kann daher schon Teil des Problems sein.

Abgesehen davon ist man als (in der Regel) Laie in Sachen Psychotherapie auch nicht wirklich der Richtige, um "Erwartungen und Wünsche" daran einigermaßen realistisch einschätzen zu können. Zumal dazu immer ganz gewichtig der Therapeut als Faktor gehört.
Und noch mehr, wenn man bisher noch nie diese Art emotionaler Beziehungsarbeit geleistet hat (was man bei manchen, die hier ihr vereinsamtes Leben schildern, annehmen kann). Denn das ist eine Therapie auch immer..

Allein von daher kann sie für manchen eine wesentliche Lebenserfahrung sein.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Hoppala hat geschrieben: Man sollte sich vorher überlegen, ob (nicht: welches) man ein emotionales Problem hat / leidet, und dass man das allein wohl nicht in akzeptabler Zeit in den Griff bekommt; vorausgesetzt, man will es in den Griff bekommen.
Genau der letzte Punkt ist sehr entscheidend. Man kann zum Beispiel schüchtern sein, aber wenn man das selbst nicht als relevantes Problem ansieht, dann will man das auch gar nicht in den Griff bekommen. Was vollkommen okay wäre. Ein anderer leidet hingegen sehr unter seiner Schüchternheit und möchte daran arbeiten. Das wäre genauso in Ordnung.
Hoppala hat geschrieben: Abgesehen davon ist man als (in der Regel) Laie in Sachen Psychotherapie auch nicht wirklich der Richtige, um "Erwartungen und Wünsche" daran einigermaßen realistisch einschätzen zu können. Zumal dazu immer ganz gewichtig der Therapeut als Faktor gehört.
Ohne eigene Erwartungen und Wünsche was geändert werden soll, macht aber eine Therapie wenig Sinn. Es braucht eine inneren Antrieb, eine Motivation. Es ist ja nicht wie beim Facharzt, wo man sagen könnte, bin jetzt 40, checken sie mich mal durch, und sagen sie mir, ob was nicht stimmt. Ein Therapeut wird wohl als erstes fragen, was kann ich für Sie tun?

Richtig, ein Therapeut kann sagen, wie realistisch die geäußerten Erwartungen und Wünsche sind. Aber er selbst kann und wird nie sagen, was Erwartungen und Wünsche sind, die muss schon der Patient selber äußern.
Hoppala hat geschrieben: Allein von daher kann sie für manchen eine wesentliche Lebenserfahrung sein.
Eine Wurzelbehandlung oder per Anhalter durch Amerika reisen kann auch eine wesentliche Lebenserfahrung sein. ;) Das ist jetzt nicht der ausschlaggebende Punkt, sondern weshalb man das machen möchte.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Kumpeline »

ich werde mich schwer hüten mich einem sehlen doctor an zu vertrauen der würde mich mich vermutlich gleich für verrückt erklären. Allerdings bin ich laut meiner schwester ein musterbeispiel für radikale akzeptans. ich bin der meinung wer nicht verückt ist ist nicht normal. und solange man sich seiner verrücktheit bewusst ist kann es so schlimm nicht sein.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Hoppala »

BartS hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Abgesehen davon ist man als (in der Regel) Laie in Sachen Psychotherapie auch nicht wirklich der Richtige, um "Erwartungen und Wünsche" daran einigermaßen realistisch einschätzen zu können. Zumal dazu immer ganz gewichtig der Therapeut als Faktor gehört.
Ohne eigene Erwartungen und Wünsche was geändert werden soll, macht aber eine Therapie wenig Sinn. Es braucht eine inneren Antrieb, eine Motivation. Es ist ja nicht wie beim Facharzt, wo man sagen könnte, bin jetzt 40, checken sie mich mal durch, und sagen sie mir, ob was nicht stimmt. Ein Therapeut wird wohl als erstes fragen, was kann ich für Sie tun?

Richtig, ein Therapeut kann sagen, wie realistisch die geäußerten Erwartungen und Wünsche sind. Aber er selbst kann und wird nie sagen, was Erwartungen und Wünsche sind, die muss schon der Patient selber äußern.
Du hast noch keine Therapie gemacht. Und das merkt man deinen Vermutungen darüber, wie das abläuft/ablaufen kann, an.

Doch, es ist wie beim Facharzt. Der fragt dich nämlich immer auch, was er für dich tun kann, und legt nicht einfach los. "Durchgecheckt" wirst du nicht, richtig, weil emotionale Leiden nunmal subjektiv sind (wobei besonders gravierende Auffällgkeiten durchaus einen psychologschen Check bekommen zwecks Diagnostizierung).
Ein guter Therapeut wird dir auch nicht sagen, was realistisch ist. Sondern nur, wie er speziell realistisch helfen kann, und er berät, damit der Klient (wieder) realistische Vorstellungen bekommt. Finden muss die jeder selbst, auch in der Therapie. Konkrete Erwartungen und Wünsche an Therapie sollten IN der Therpaie gekärt werden - jenseits des "ich leide / ich kann das einfach nicht / ich krieg nicht hin". Sinnvoll ist eine qualitative Erwartung: "Ich will, dass es mir hiterher besser geht." Und dann führen sehr viele Wege nach Rom - und meistens kennt der Therapeut andere als der Klient. Deshalb sucht man ihn ja auf.
BartS hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Allein von daher kann sie für manchen eine wesentliche Lebenserfahrung sein.
Eine Wurzelbehandlung oder per Anhalter durch Amerika reisen kann auch eine wesentliche Lebenserfahrung sein. ;) Das ist jetzt nicht der ausschlaggebende Punkt, sondern weshalb man das machen möchte.
Ja, und eine besonders leckere Tafel Schokolade auch. Ich dachte aber, es geht hier gerad um Therapie und die professionell zielgerichtete "Behandlung" emotionalen Leidens?
Und dann ist Therapie eine wesentlcihere Lebenserfahrung als eine Wurzelbehandlung oder die Schokki,.

Bei der Amerikareise wär ich mir nicht so sicher, es kommt sehr drauf an, wie man sich drauf einlässt und was man dann da erlebt ....
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Hoppala hat geschrieben:Du hast noch keine Therapie gemacht. Und das merkt man deinen Vermutungen darüber, wie das abläuft/ablaufen kann, an.
Man muss kein Schwein sein, um ein Schlachthaus von innen gesehen zu haben. ;) Im Ernst jetzt, ich habe im persönlichen Umfeld Menschen, die berufsmäßig mit dem Thema sehr direkt zu tun haben. Ich kenne mich sicherlich nicht mit allen Therapiearten usw. aus, aber weiß einiges über die Thematik und den generellen Ablauf.
Hoppala hat geschrieben:Doch, es ist wie beim Facharzt. Der fragt dich nämlich immer auch, was er für dich tun kann, und legt nicht einfach los.
Missverständnis! Ich habe nicht geschrieben, dass ein Facharzt nicht fragt, was er für den Patienten tun kann. Ich habe geschrieben, dass man sich bei der Therapie nicht einfach so durchchecken lassen kann und der Arzt dann sagt, was los ist.
Hoppala hat geschrieben: Ein guter Therapeut wird dir auch nicht sagen, was realistisch ist. Sondern nur, wie er speziell realistisch helfen kann, und er berät, damit der Klient (wieder) realistische Vorstellungen bekommt.
Natürlich kann ein Therapeut sagen, welche Änderungs- oder Heilungswünsche realistisch umsetzbar sind und welche Methoden man dazu anwendet.
Hoppala hat geschrieben:Finden muss die jeder selbst, auch in der Therapie. Konkrete Erwartungen und Wünsche an Therapie sollten IN der Therpaie gekärt werden
Sorry, ich glaube wir missverstehen uns hier gewaltig!!! Natürlich kommt ein Patient mit ganz konkreten Erwartungen und Wünschen in die Praxis. Hätte er diese nicht, dann würde er gar nicht die Praxis aufsuchen und eine Therapie anfangen. Man macht doch diesen Schritt genau deshalb, weil man sich wünscht und erwartet, etwas an sich zu ändern.

Es macht aber Sinn, sich im Vorfeld damit zu befassen, was man selber mit der Therapie erreichen möchte, um a) festzustellen, ob eine Therapie überhaupt das Richtige ist, b) den passenden Arzt/Psychologen rauszusuchen, c) ihm sagen zu können, was man eigentlich möchte und d) besser vorbereitet zu sein, gemeinsam den weiteren konkreten Weg zu planen.
Hoppala hat geschrieben:Ja, und eine besonders leckere Tafel Schokolade auch. Ich dachte aber, es geht hier gerad um Therapie und die professionell zielgerichtete "Behandlung" emotionalen Leidens?
Und dann ist Therapie eine wesentlcihere Lebenserfahrung als eine Wurzelbehandlung oder die Schokki,.
Sorry, aber Deine Aussage "Allein von daher kann sie für manchen eine wesentliche Lebenserfahrung sein." klang so nach dem Motto, 'macht mal ruhig so eine Therapie, das ist auf alle Fälle eine wesentliche Lebenserfahrung.' Das allein kann ja nicht das Kriterium sein, ob man so eine Therapie macht oder nicht. Falls ich Dich da missverstanden habe, bitte ich um Entschuldigung.

Gruss
BartS
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Momo »

Also ich habe zwar keine Diagnose, habe aber trotzdem schon zwei Mal im Block Gruppentherapie gehabt. Beim ersten Mal dachte ich noch, ich brauche gar keine Therapie, mir gehts doch besser als den ganzen anderen.
Ich bin auch auf der Suche nach einem Therapeuten für Einzeltherapie. Zumindest theoretisch, soll heißen aktiv habe ich da noch nicht viel gemacht.
Savor hat geschrieben:Die Umfrage ist in männlich und weiblich aufgeteilt.
Warum das?
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von straightd0pe »

Ich möchte irgendwann einmal eine Psychotherapie machen, aber erst wenns mir gut geht, vorher nicht.
Mit der klasssischen Ledercouch.

Wenns mir schlecht geht ne Therapie machen? Dann gehts mir nachher noch schlechter, wer weiß...
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Hoppala
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Hoppala »

BartS hat geschrieben: Man muss kein Schwein sein, um ein Schlachthaus von innen gesehen zu haben. ;) Im Ernst jetzt, ich habe im persönlichen Umfeld Menschen, die berufsmäßig mit dem Thema sehr direkt zu tun haben. Ich kenne mich sicherlich nicht mit allen Therapiearten usw. aus, aber weiß einiges über die Thematik und den generellen Ablauf.
Aber man muss Schlachter sein, um zu wissen, wie man mit dem täglichen Töten von Tieren umgeht.
Ich habe nicht gesagt, dass du keine theoretische Ahnung hast. Ich habe gesagt, man merkt deinen Ausführungen an, das du keine eigene praktische Erfahrung damit hast.
BartS hat geschrieben:Missverständnis! Ich habe nicht geschrieben, dass ein Facharzt nicht fragt, was er für den Patienten tun kann. Ich habe geschrieben, dass man sich bei der Therapie nicht einfach so durchchecken lassen kann und der Arzt dann sagt, was los ist.
Okay. Ja das ist halt generell so bei unspezifischen Erkrankungen. In der Therapie muss halt erst mal geschaut werden, welche individuelle Check wohl geeignet wäre. Auch das ergibt sich erst gemeinsam mit dem Thwerpaeuten, weil er ein wesentlicher Faktor ist.

Was ich zusammengefasst versuche zu sagen: Je weniger konkrete Erwartungen, desto besser. Ein Therapeut erweitert die Möglichkeiten, mit den eigene Problemen unugehen. Wie genau, welche genau, wohin genau: das muss sich erst herausstellen. Das es am Ende als besser empfunden wird als am Anfang ist Sinn und ZWeck der Übung,

Das hat übrigens auch ein bisschen was mit "sich unvoreingenommen auf einen anderen Menschen einlassen" zu tun. Mitten drin im Beziehungsthema.
Hoppala hat geschrieben: Ein guter Therapeut wird dir auch nicht sagen, was realistisch ist. Sondern nur, wie er speziell realistisch helfen kann, und er berät, damit der Klient (wieder) realistische Vorstellungen bekommt.
Natürlich kann ein Therapeut sagen, welche Änderungs- oder Heilungswünsche realistisch umsetzbar sind und welche Methoden man dazu anwendet.[/quote]Er kann dir sagen, welche Metoden ER anwendet. Viellecht auch, was MAN da macht. Das muss nicht deckungsgleich sien. Was realistisch umsetzbar ist, weiß er nicht. Denn umsetzen muss es der Klient! Der Therapeut kann nur Hinweise geben, wie es sich bei andern in parteille vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit verhalten hat.
Wie weit du das als Maßstab für dich selbst annimmst, ist dein Bier.

Auch hier nochmal zusammengefast: Es ist en Prozess. Und einige wesentliche Faktoren dieses Prozesses entstehen erst während des Prozesses. Da kannst du "vorher" gar nichts wissen. Ob man eine Prognose als "realistischen Rahmen" oder Spökenkiekerei auffassen will, muss man dann selbst entscheiden. - Je nach dem ändert es aber die Wahrscheinlihckeit, mit dem die Prognose Realität wird .
BartS hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:Finden muss die jeder selbst, auch in der Therapie. Konkrete Erwartungen und Wünsche an Therapie sollten IN der Therpaie gekärt werden
Sorry, ich glaube wir missverstehen uns hier gewaltig!!! Natürlich kommt ein Patient mit ganz konkreten Erwartungen und Wünschen in die Praxis. Hätte er diese nicht, dann würde er gar nicht die Praxis aufsuchen und eine Therapie anfangen. Man macht doch diesen Schritt genau deshalb, weil man sich wünscht und erwartet, etwas an sich zu ändern.

Es macht aber Sinn, sich im Vorfeld damit zu befassen, was man selber mit der Therapie erreichen möchte, um a) festzustellen, ob eine Therapie überhaupt das Richtige ist, b) den passenden Arzt/Psychologen rauszusuchen, c) ihm sagen zu können, was man eigentlich möchte und d) besser vorbereitet zu sein, gemeinsam den weiteren konkreten Weg zu planen.
Nein zu allen Punkten.
Die "konkreten Erwartungen undd Wünsche vorab" mögen sein, sind aber nicht hilfreich. "Etwas ändern" bzw. "die Gesamtsituation verbessern" würde ich nicht als "konkret" bezeichnen.
zu a) das stellt man am besten gemeinsam mit dem Fachmann fest, nicht als halb- bis gar nicht informierter Laie. zu b) was ein "passender" Psychotherapeut ist, hängt vor alem von der aktuellen persönlichen Leidensempfindung ab. c) man möchte, dass es einem besser get. Man schildert, was man als schlecht wahrnimmt. Klar, bevor man zum Therapeuten geht, hat sich darüber oft schon jahre- und nächtelang den Kopf zerbrochen. Oft braucht es mehrere Stunden, bevor dann im gespräch beiden langsam dämmert, um was es eiegntlich tatsächlich gehen könnte. d) du kannst auf den "gemeinsamen konkreten Weg" nicht besser vorbereitet sein, weil du den Therpaeuten, seine Möglichkeiten und im Ergebnis deinen kommenden Weg noch gar nicht kennst.
BartS hat geschrieben:Sorry, aber Deine Aussage "Allein von daher kann sie für manchen eine wesentliche Lebenserfahrung sein." klang so nach dem Motto, 'macht mal ruhig so eine Therapie, das ist auf alle Fälle eine wesentliche Lebenserfahrung.' Das allein kann ja nicht das Kriterium sein, ob man so eine Therapie macht oder nicht. Falls ich Dich da missverstanden habe, bitte ich um Entschuldigung.
Richtig, so war das nicht gemeint.
Eher in dem Sinne: wenn du schon - auf Basis schweren emotionalen Leidens - drüber nachdenkst, dann tu nicht das Gleiche wie beim Beziehungsthema: jahrelang rumeiern und theoretisieren. Sondern besorg dir einen Termin mach Erfahrungen.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Momo »

straightd0pe hat geschrieben:Ich möchte irgendwann einmal eine Psychotherapie machen, aber erst wenns mir gut geht, vorher nicht.
Mit der klasssischen Ledercouch.

Wenns mir schlecht geht ne Therapie machen? Dann gehts mir nachher noch schlechter, wer weiß...
Wozu willst du denn dann noch ne Therapie machen? Therapie soll doch dabei helfen, dass es einem besser geht. Meines Wissens funktioniert das auch meist...

Und die Ledercouch ist ein Klischee. Es gibt zwar auch Therapeuten, die psychoanalytisch arbeiten und auch so, dass der Patient liegt, aber der Regelfall ist das nicht.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Hoppala hat geschrieben:Was ich zusammengefasst versuche zu sagen: Je weniger konkrete Erwartungen, desto besser. Ein Therapeut erweitert die Möglichkeiten, mit den eigene Problemen unugehen.
Eine kurze Zwischenfrage, wenn ich keinerlei konkrete Erwartungen an die Therapie hab und keinerlei Wünsche, was eigentlich an mir geändert werden sollte und auch sonst nicht weiß, was ich da eigentlich will, wie soll ich dann überhaupt wissen, was für eine Art Therapie ich brauche? Brauche ich eine Verhaltenstherapie, oder Analytische Psychotherapie, oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie? Oder brauche ich das alles nicht, sondern ein Lebens- oder Single-Coaching wäre viel geeigneter. Oder ist es vielleicht sogar ein medizinisches Problem.

Ich weiß nicht, wie man diese Fragen vernünftig klären will, wenn man sich selber keine Gedanken gemacht hat, was man eigentlich mit der therapeutischen Hilfe erreichen will. Es wird keine Fachrichtung geben, die uns vom AB-Dasein erlöst.
Hoppala hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Sorry, ich glaube wir missverstehen uns hier gewaltig!!! Natürlich kommt ein Patient mit ganz konkreten Erwartungen und Wünschen in die Praxis. Hätte er diese nicht, dann würde er gar nicht die Praxis aufsuchen und eine Therapie anfangen. Man macht doch diesen Schritt genau deshalb, weil man sich wünscht und erwartet, etwas an sich zu ändern.

Es macht aber Sinn, sich im Vorfeld damit zu befassen, was man selber mit der Therapie erreichen möchte, um a) festzustellen, ob eine Therapie überhaupt das Richtige ist, b) den passenden Arzt/Psychologen rauszusuchen, c) ihm sagen zu können, was man eigentlich möchte und d) besser vorbereitet zu sein, gemeinsam den weiteren konkreten Weg zu planen.
Nein zu allen Punkten.
Kann es sein, dass Dir Widerspruch im Forum zu geben immer wichtiger wird? Ich finde es mittlerweile nervig, dass Du künstlich Widerspruch herausliest, wo keiner ist und dann Dinge schreibst, die im Grundsatz dasselbe meinen, was ich schon geschrieben habe. :roll:
Hoppala hat geschrieben:Die "konkreten Erwartungen undd Wünsche vorab" mögen sein, sind aber nicht hilfreich. "Etwas ändern" bzw. "die Gesamtsituation verbessern" würde ich nicht als "konkret" bezeichnen.
zu a) das stellt man am besten gemeinsam mit dem Fachmann fest, nicht als halb- bis gar nicht informierter Laie.
Sag doch mal konkret, welchen Fachmann Du meinst.
Hoppala hat geschrieben:zu b) was ein "passender" Psychotherapeut ist, hängt vor alem von der aktuellen persönlichen Leidensempfindung ab.
Das ist doch im Grundsatz das, was ich schon sagte. "Man kann zum Beispiel schüchtern sein, aber wenn man das selbst nicht als relevantes Problem ansieht, dann will man das auch gar nicht in den Griff bekommen. Was vollkommen okay wäre. Ein anderer leidet hingegen sehr unter seiner Schüchternheit und möchte daran arbeiten. Das wäre genauso in Ordnung."

Nochmal, ich habe im Grundsatz nichts anderes gesagt, dass man sich einige grundlegende Gedanken machen sollte, wenn man einen solchen Schritt gehen will. Das ist ziemlich banal. Was will ich erreichen, was will ich ändern, was belastet mich und was belastet mich weniger.
Hoppala hat geschrieben:c) man möchte, dass es einem besser get. Man schildert, was man als schlecht wahrnimmt. Klar, bevor man zum Therapeuten geht, hat sich darüber oft schon jahre- und nächtelang den Kopf zerbrochen. Oft braucht es mehrere Stunden, bevor dann im gespräch beiden langsam dämmert, um was es eiegntlich tatsächlich gehen könnte.
Einfach nur zu sagen, es soll mir besser gehen, ist unspezifisch und hilft nicht wirklich weiter. Aber auch hier, ich sage doch nichts widersprüchliches zu dem, was Du jetzt geschrieben hast, also was soll dieses ständige "Nein, das stimmt aber nicht, was Du sagst"? Also mir ist die Zeit zu schade, für ein solch zwanghaftes Widerspruchsgehabe.
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Savor

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Savor »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Savor hat geschrieben:Die Umfrage ist in männlich und weiblich aufgeteilt.
Warum das?
Ich will gern wissen, ob es in der Frage geschlechtsspezifische Unterschiede in der Verteilung gibt.

Im "Gesamtbevölkerungsdurchschnitt" haben Frauen schon öfter psychotherapautische Erfahrungen gemacht als Männer (siehe z.B. hier) und ich wollte einfach mal sehen, ob das im "Forumsdurchschnitt" vielleicht ähnlich ist.

Im Moment sieht es so aus:

Von 30 Männern, die hier abgestimmt haben, haben 17 psychotherapeutische Erfahrung. Das sind ca. 57%.

Von 14 Frauen, die hier abgestimmt haben, haben 7 psychotherapeutische Erfahrung. Das sind genau 50%.

Die Umfrage ist allerdings erst einen Tag alt. ;)
Savor

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Savor »

BartS hat geschrieben:Aber wenn man mit dem Gedanken spielt, dann sollte man sich eigentlich vorher überlegen, welches Ziel sie haben soll.
Ich habe mir jetzt nicht die ganze nachfolgende Diskussion durchgelesen, aber aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass du dir über ein "Ziel" gar keine Gedanken machen brauchst. Höchstens als Ziel: Mir soll es nach der Therapie besser als vorher gehen.

Einzig und allein entscheidend ist, ob du momentan unter deiner Situation leidest und ob du mit fremder Hilfe daran etwas ändern willst?

WIE und WAS du daran etwas ändern kannst ist ja gerade Bestandteil der Therapie und das wirst du zusammen mit dem Therapeuten herausarbeiten. Das musst du nicht im Vorfeld schon zu Hause durchdenken.
Teetrinker

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Teetrinker »

Ohne Wünsche würde man kaum auf die Idee kommen. Wie konkret das sein muss? Egal
Leidensdruck verringern, Lebensqualität steigern dürften doch reichen - mir fehlt ehrlich gesagt sogar die Phantasie, was man darüber hinaus an konkreten Erwartungen entwickeln oder haben könnte. Gängige, etwas konkretere Gedanken sind sicher "Ich will endlich etwas gegen ... tun", "möchte endlos ... loswerden", "ohne ... leben".

Daß es in der Therapie konkreter wird versteht sich von selbst. Ob man selbst vorher weiter gehendes gedacht hat oder nicht kann einen Unterschied machen, sowohl hinderlich als auch förderlich - kommt drauf an. Entscheidend ist das nicht. Wie könnte das einem bei Wahl von Therapeuten und Methode helfen? Selbst mit Spezialwissen oder Expertise wüsste man nicht definitiv verlässlich, was am besten geeignet, am effektivsten usw (für einen selbst ist). Man wird sich bei seiner Entscheidung ob und was für eine Psychotherapie man bei wem macht von u.a. eigenen Überzeugungen (dieses oder jenes hält man vielleicht für Humbug), Verstand (einem erscheint es plausibel so oder so ans Problem heranzugehen) und natürlich den Möglichkeiten (zahlt meine Versicherung die gewünschte Therapieart? Würde ich sonst auch selber zahlen wollen/können? Wie steht es um Zeit, Beruf etc) leiten lassen.