Alleine ausgehen - funktioniert das?

[Quixy]

Situation ist, dass ich 25 Jahre alt bin, behaftet mit den typischen AB-Neurosen, und das letzte Mal "Party machen" bei mir auch schon wieder ein paar Jahre her ist.

Andere Gelegenheiten als das Nachtleben habe ich zum Kennenlernen von Frauen aber leider auch nicht, weswegen ich es jetzt doch noch einmal auf eigene Faust probieren will, denn man wird ja nicht jünger, dafür aber werden die Mädels in der Disco irgendwann zu jung für einen.

Leider habe ich keine Freunde, mit denen man das unternehmen könnte. Die paar, die noch in der Nähe wohnen, sind genauso vernerdet wie ich und gehen ähnlich ungern aus dem Haus. Ich müsste also alleine auf die Pirsch.

Nur - wie geht das? Was ich von meinen letzten Disco-/Club-/Barbesuchen noch recht gut in Erinnerung habe, ist die starke Selbstsegregierung nach Freundeskreisen. Die Leute gehen mit ihren Kumpels und Kumpelinen weg und halten sich auch am liebsten bei diesen auf. Da kommt man natürlich nur schlecht rein. Außerdem wird es richtig schnell peinlich, wenn man die ganze Zeit allein rumsteht, was dann leider bei mir der Fall wäre.

Was ist hier die Strategie? Kann man erfolgreich Leute kennenlernen als Alleinreisender im Nachtleben? Gibt's jemanden, der dazu praktische Tipps hätte? Das wäre super!

[Offistick]

Huhuu,

also ich kann hier nur mal von meinen eigenen Erfahrungen sprechen. ich war vor einem Jahr in Bremen und hatte da durch mein Studium ein halbjähiges Praxissemester absolivert. Ich hatte schon zuvor keine Bekanntschaft oder Freunde in Bremen. Ergo war es auch mit dem "Partymachen" anfangs eher unschön. Ich bin dann auch die ersten zwei Wochenenden alleine losgezogen. Nur in irgendwelche Freundeskreise kommst du da relativ schwer rein. Natürlich kann es auch einen glücklichen Zufall geben, dass du gerade diese eine Person triffst die "Fremden" gegenüber relativ offen ist und du durch ihn dann vllt in eine besagten Freundeskreis mit integriert wirst. Wobei ich glaube dass das nicht unbedingt den Normalfall darstellt. Nach meinen Erfahrungen ist es wesentlich einfacher Leute von außerhalb kennenzulernen, sei es beim Sport, dass war bei mir der Fall, oder bei anderen Tätigkeiten.

In Bremen gab es damals über Facebook eine Gruppe die nannte sich "Neu in Bremen" darüber haben sich viele verabredet, ob es nun zum Party machen oder ähliches war. Gibt es zufällig so etwas bei dir ?? Ich fande, dass damals ziemlich hilfreich und habe dadurch heute noch viele gute Freunde in Bremen und Umgebung kennengelernt.

Also wie gesagt ich finde es wäre einfacher Leute außerhalb kennenzulernen und darüber dann in einen neuen/anderen Freundeskreis reinzurutschen...

[Missy]

Hi Quixy!
Ich halte es für ziemlich schwierig Leute kennen zu lernen, wenn man alleine ausgeht. Du hast ja schon selbst die Probleme damit benannt. Daher klingt der Vorschlag von Offstick sehr vernünftig.

Andere Gelegenheiten als das Nachtleben habe ich zum Kennenlernen von Frauen aber leider auch nicht,

Es ist vielleicht etwas offtopic, aber: Hast du schon mal versucht im Internet eine Frau kennenzulernen? Natürlich kann man auch hier die Vor- und Nachteile diskutieren, aber würde das für dich in Frage kommen?

[Darth Bane]

Andere Gelegenheiten als das Nachtleben habe ich zum Kennenlernen von Frauen aber leider auch nicht,

Es ist vielleicht etwas offtopic, aber: Hast du schon mal versucht im Internet eine Frau kennenzulernen? Natürlich kann man auch hier die Vor- und Nachteile diskutieren, aber würde das für dich in Frage kommen?

Oder sich alternativ in einem Tanzkursus anmelden. Auch da gibt es Angebote für fast alle Altersklassen.

[Quixy]

Danke schon einmal für die Antworten.

So etwas wie "Neu in x" gibt es für meine Stadt zwar, aber ist mehr oder weniger eingeschlafen. Allzu viele neue Leute zieht es leider nicht hierhin (mittelgroße Stadt in Ostdeutschland).

Internetdating habe ich schon probiert, aber auch hier waren, zumindest in den Börsen, in denen ich mich aufhielt, einfach zu wenige Frauen zu finden (und ihr Interesse an mir war nicht vorhanden ). Außerdem bin ich denkbar schlecht aufgestellt für so ein "objektives Bewertungssystem" wie in den Börsen. Oft wird da ja schnell über die relevanten Werte geguckt, die bei mir leider nicht so rosig ausfallen, und dann gnadenlos aussortiert. Ich glaube, in persona könnte ich deutlich mehr Sympathien wecken.

Tanzkurs wäre eine Idee; davon gibt es auch erstaunlich viele im Vergleich zu anderen Freizeitangeboten in dieser Stadt. Was passiert aber, wenn man bei so einem Tanzkurs übrigbleibt, keine Tanzpartnerin findet (so wie damals im Sportunterricht )? Hat man dann €100 für die Katz investiert?

[NBUC]

Meine "alleine ausgehen"-Beobachtungen decken sich weitestgehend mit deinen.
NIT ist hier auch quasi tot, aber auch davor war es frustrierend.
Männer suchten da Frauen zum Weggehen und Frauen suchen ebenfalls Frauen zum Weggehen.
Als einzelner Mann bist du da über.

Mit höherem Alter (aka ab so um die 40) und Spontacts habe ich da etwas bessere Erfahrungen gemacht (z.B. Ü30-Party), war dann aber mit der Sache selbst dann überfordert. (Was teils an meinem Hörproblem lag, teils aber auch weil völlig von einem anderen Stern was smalltalk anging)

[Wozn]

Meine wenigen Erfahrungen mit dem alleine Ausgehen sind da auch ganz ähnlich...
Wobei: Wenn man mal von der Disco/dem Club absieht - wie sieht´s denn mit anderen Dingen aus - Konzerten zum Beispiel...War schon lange auf keinem & kann mich eigentlich auch nicht erinnern daß es was gebracht hätte, aber vielleicht hat jemand andere Erfahrungen/Tipps...
Vielleicht liegt´s ja oft an der Musikrichtung, also an der Gruppendynamik der Subkultur, wenn man da niemanden kenennelernt...
Und wie ist das bei anderen "Kulturellen Veranstaltungen"?

[Zitteraal]

Ich hatte vor einigen Wochen mal den Versuch gemacht in eine Kneipe zu gehen. Alleine, da Ich mich im Kreise meiner Freunde eh nur an diese "quasi klammern" würde. Hab mein Bier bestellt und es getrunken aber wie man mit Leuten ins Gespräch kommen sollte ist mir ein Rätsel. Das von dir beschriebene Gefühl sich wie der "aussenstehende Depp" zu fühlen kenne ich nur zu gut. Positiv war die Erkenntnis dass dieses Gefühl erträglich ist und die Anwesenden nicht anfangen mit dem Finger auf einen zu zeigen .
In den Ami-Filmen sieht das Ganze auch immer recht simpel aus. Man setzt sich an die Bar und schon ist man im Gespräch.

[NBUC]

Meine wenigen Erfahrungen mit dem alleine Ausgehen sind da auch ganz ähnlich...
Wobei: Wenn man mal von der Disco/dem Club absieht - wie sieht´s denn mit anderen Dingen aus - Konzerten zum Beispiel...War schon lange auf keinem & kann mich eigentlich auch nicht erinnern daß es was gebracht hätte, aber vielleicht hat jemand andere Erfahrungen/Tipps...
Vielleicht liegt´s ja oft an der Musikrichtung, also an der Gruppendynamik der Subkultur, wenn man da niemanden kenennelernt...
Und wie ist das bei anderen "Kulturellen Veranstaltungen"?

Konzert - keine Ahnung.

Naturkundliche oder historische Führungen waren dann primär Seniorenveranstaltungen mit ab und zu mal einer Familie mit Kindern im Grundschulalter eingestreut.

[Automobilist]

@ Zitteraal : Das ist ja auch das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten...Ernst beiseite; ich kann mir frank und blank nicht vorstellen, daß derartige Dinge auch nur das Mindeste bringen.Nichtbiertrinker wie ich haben in " Kneipen " wohl noch weniger verloren...wozu also ? Langweilen kann ich mich besser anderswo.

[Brax]

Ich hab ja schon eine Menge alleine gemacht, aber alleine in ne Disko oder Bar gehen... äh, nein danke.

[Nemo]

In den Ami-Filmen sieht das Ganze auch immer recht simpel aus. Man setzt sich an die Bar und schon ist man im Gespräch.

Ja, im Film. Aber da kommt auch eine wunsderschöne Frau auf einen Waschlappen zu und macht ihm zum Obermacker. Oder Mauerblümchen ohne Selbstwertgefühl kriegt plötzlich den Traumprinzen aller Frauen ab. Oder der Beste ist immer noch, Frau bekommt Machoarschloch zu fassen und verwandelt ihn kurzerhand in einen weichgespülten Softie. Nur um diesen Barmythos mal einzuordnen wo er hingehört.

@ Zitteraal : Das ist ja auch das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten...

Es sei denn du bist Farbig, oder Araber, oder Mexikaner, oder oder oder...

[Automobilist]

@ Nemo : Richtig...gehört man zu diesen Gruppen, so wird dort vieles unmöglich,nicht ?

[Nemo]

@ Nemo : Richtig...gehört man zu diesen Gruppen, so wird dort vieles unmöglich,nicht ?

Na es wird auf jeden Fall schwerer. Als Araber der das Falsche denkt, sagt oder tut auf jeden Fall. Dann landest du nach Patriot Act in Guantanamo. UNd rauskmmen tust da nicht mehr. Das macht dann vieles unmöglich.

[Wozn]

Also ich glaube auch daß man die Selbstdarstellung der Amis nicht allzu ernst nehmen sollte - das Land ist eigentlich ein einziges Potemkin´sches Dorf, allerdings könnte ich mir vorstellen daß man vielleicht tatsächlich leichter in amerikanischen Bars Bekanntschaften knüpft. Bei einem kurzen Irland-Aufenthalt hatte ich jedenfalls den Eindruck daß man sich im Pub tendenziell durchaus "dazusetzen" konnte - vielleicht ist der angelsächsische Kulturraum da irgendwie lockerer.
Ob man allerdings dort Frauen "aufreißen" kann, wenn man nicht gerade Johnny Footballhero oder wenigstens ein halbwegs gutaussehender Typ mit großer Karre ist - ähm da bin ich eher skeptisch, denn die paar Amerikaner die ich getroffen habe waren zwar wirklich freundliche, aber erschreckend oberflächliche Menschen - es ist also leicht mit ihnen in ein lockeres Gespräch zu kommen, man sollte aber nicht zuviel darin hineininvestieren und nicht etwa glauben ein "all American girl" könnte sich wirklich für einen "nerd" interessieren - das passiert nur in endlos wiederholten Sitcoms...

[Christoph]

Ob das mit dem alleine ausgehen funktioniert oder nicht, dürfte auch damit zusammenhängen, wohin man geht.
Wenn man alleine auf eine Feier/Party geht (womöglich sogar noch mit sozialen Defiziten), dann wird das kaum gut ausgehen können. Wenn man in einer Gruppe dort erscheint, dann denken sich andere auch eher, der Typ wurde von den anderen geprüft und offenbar für gut befunden. Erscheint man jedoch alleine, dann wird das vielleicht seinen Grund haben und man geht lieber auf Abstand.
Geht man aber zu einer Lesung, einem Vortrag oder einer Ausstellung, dann wird das bei weitem nicht so negativ gewertet, wenn man dort alleine auftaucht.

[Nightflyer]

Ich bin früher auch oft alleine ausgegangen und habe das gemacht, wozu ich Lust hatte.

Eine Zeitlang bin ich in eine Discothek gegangen und habe mich dort meist im Partyraum aufgehalten. Dort war die Stimmung immer sehr locker und nach drei, vier Besuchen waren oft dieselben Leute da, sodass ich mit denen recht schnell in Kontakt kam. Einmal ist es mir sogar passiert, dass mir eine Frau ihre Nummer gab (ist jedoch leider nichts daraus geworden).

Ins Kino gehe ich auch oft allein, wenn ich niemanden finde, der sich für den Film interessiert, oder wenn niemand Zeit hat.

Die meisten Leute habe ich jedoch in Kneipen kennengelernt. Wenn man häufig dieselbe Lokalität aufsucht, kommt man automatisch mit den Stammgästen dort in Kontakt. Auf diese Weise habe ich mir meinen Freundeskreis aufgebaut. Als AB braucht man einfach nur sehr viel Geduld, dann klappt das schon.

[Wozn]

Naja, hängt doch davon ab ob man auf die Feier eingeladen wurde - denn das bedeutet ja auch daß man "geprüft und für gut befunden wurde", hängt dann natürlich davon ab wie man sich gibt, bzw. wie gehemmt oder nicht gehemmt man ist/bzw. rüberkommt...

Bei einer Ausstellung könnte man ja vielleicht jemanden kennenlernen - aber bei einer Lesung?
Die letzte Abendveranstaltung auf der ich war, war eine Lesung - es waren sogar viele Frauen da, da eine Frau ihre Gedichte zum Besten gab, aber es ergab sich nicht wirklich was. Das Personal war wirklich nett (ich mußte, aufgrund der fremden Umgebung den Blindenstock schwingen...), die Dichterin zeigte sich, angesichts meiner Person (beim signieren ihres hübschen Büchleins), leider ein wenig entgeistert (oder sagt man in ihren Kreisen, angesichts eines Blinden eher "total betroffen"?) und ich habe sogar einige Worte mit einer netten Frau gewechselt, aber ich hatte nicht den Eindruck daß man dort jemanden "kennenlernen" könnte - höchstens daß es sozial nicht wirklich auffällt wenn man alleine zu einer Lesung geht.

[Hoppala]

Tanzkurs wäre eine Idee; davon gibt es auch erstaunlich viele im Vergleich zu anderen Freizeitangeboten in dieser Stadt. Was passiert aber, wenn man bei so einem Tanzkurs übrigbleibt, keine Tanzpartnerin findet (so wie damals im Sportunterricht )? Hat man dann €100 für die Katz investiert?

Nein. Es sei denn, du hast richtig Pech bei der Wahl deiner Tanzschule. Wenn die vernünftig organisiert sind, bleibst du nicht "übrig".
Im Zweifel fragst du da einfach nach. Du bist nicht der erst und einzige ohne Partner, der gern tanzen möchte. Die kennen das Thema, und es wird je nach dem unterschiedlich gehandhabt.

Da du ja in erster Linie Leute (Frauen) Kennenlernen willst, wäre es vielleicht praktisch, eher nach Tänzen/Kursen zu schauen, bei denen relativ viel die Partner gewechselt werden?

Abgesehen davon gibt es bei Vereinen oft presigünstigere Alternativen als bei der typischen Tanzschule.

Falls du unsicher bist, kannst du nach vorheriger Absprache sicher auch mal bei einem laufenden Kurs zugucken. Und diverse Tänze lasen sich ja über Youtube vorab begutachten.

[Chessner]

@ Nemo : Richtig...gehört man zu diesen Gruppen, so wird dort vieles unmöglich,nicht ?

Na es wird auf jeden Fall schwerer. Als Araber der das Falsche denkt, sagt oder tut auf jeden Fall. Dann landest du nach Patriot Act in Guantanamo. UNd rauskmmen tust da nicht mehr. Das macht dann vieles unmöglich.

Aber genau das sind die Gruppen, die in Amerika bald die Mehrheit bilden werden. Aber Politik ist hier streng verboten. Also pssst!

Ins Kino gehe ich auch oft allein, wenn ich niemanden finde, der sich für den Film interessiert, oder wenn niemand Zeit hat.

Eigentlich ist das der Grund, weshalb ich seit drei Jahren nicht mehr im Kino war. Allein ist das doof, finde ich. Zumal ich so weit weg vom Schuss lebe und man nicht mal rüber ins Kino gehen kann.

Die Idee mit dem Tanzkurs ist aber gut. Würde ich vllt auch machen, wenn ich wüsste, wo es solche Kurse hier gäbe und mein Knie das durchhält.