AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

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Der wahre Musiker

AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Der wahre Musiker »

Hallo ihr, :)
seit einigen Monaten lese ich hier mit und seit einigen Wochen bin ich auch registriert. Trotzdem ist das nun mein erster Beitrag.

Ich komme aus Baden-Württemberg und studiere Musik. Damit habe ich mir einen absoluten Traum erfüllen können und bin mit meinem Studium (im Rahmen der üblichen Zweifel) sehr zufrieden. Vielleicht im Gegensatz zu den ITlern hier bin ich damit im Luxus eine mindestens ausgeglichenes Frauen/Männer Verhältnis in meiner Hochschule zu haben. Trotzdem ist die Beziehungssituation an einer Musikhochschule nicht ganz einfach sondern wie folgt: es ist keine Pickup-Szene. Beziehungen bahnen sich eher monatelang an und wer zusammenkommt heiratet nicht selten später dann. Es ist also ein sehr konservatives Umfeld dort. Da wir auch im Unterricht über Emotionen reden (gehört nun mal zum Berufsalltag und macht Musik ja auch irgendwie aus), fällt das nicht schwer - im Gegenteil: vieles Zwischenmenschliche wird durch viele Analysen "zerredet" und nachher ist daher nichts.

Zu mir: Ich bin 21 Jahre und hatte eine längere "Beziehung". Es kam zu Küssen und mehr aber eben noch nicht zum entscheidenden ersten Mal. Im Nachhinein war es vielleicht tatsächlich eher eine bessere Freundschaft, weil wir noch (entwicklungstechnisch) zu jung waren. (ich denke in der Szene der Klassischen Musik laufen die Uhren eher langsam...).
Dass trotzdem mir etwas an Erfahrung fehlt, spüre ich und sehe das auch als Problem zumal alle weiteren Versuche danach mit einem Korb endeten... Ich glaube mir fehlt die sexuelle Ausstrahlung. An Kontakten mit Frauen fehlt es jedenfalls nicht. Ich besitze einen guten Freundeskreis und sehr großen Bekanntenkreis. Umarmungen, Proben nur zu zweit oder Körperarbeit mit Kommiliton(in)en sind an der Tagesordnung und machen mir auch nichts aus.

Und nun komme ich endlich zur FRAGE an euch: :D
Zähle ich zu den ABs? Mit meinem Alter könnte ich mich als Spätzünder verkaufen... (wenn man nicht den populärwissenschaftlichen/journalistischen Artikeln im Netz glaubt, die 20 als Grenze für sexuelle Erfahrung ausmachen)

An ältere hier: habt ihr euch in diesem Alter mit der Problematik ABtum beschäftigt? Wenn ja: Hat euch das geholfen? Oder fördert es vielleicht sogar die Problematik, wenn man zu früh daran denkt, dass es ein Problem geben könnte?

An alle: Glaubt ihr, dass AB Prophylaxe möglich ist? Können nach dem Motto, Problem erkannt - Problem gebannt, durch das Wissen um ABtum frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden?

Mit freundlichem Gruß! :)

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Shisouka

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Shisouka »

Prophylaxe: Ja, man kann, wenn man es früh erkennt und entsprechend bereit ist sich Hilfe zu suchen, früher dagegen steuern, als wenn man jahrezehntelang im stillen Kämmerlein zu hocken. Je älter man wird, desto aufwendiger wird es eingetretene Pfade zu verlassen und sein Verhalten anzupassen.
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TheRealDeal
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von TheRealDeal »

Natürlich kann ein Mensch grundsätzlich gut für sich sorgen und Störungen (Fachbegriff aus der Psychologie) erkennen. Wenn er sie denn erkennt, in deinem Alter, oder früher. Halte ich aber eher für die absolute Ausnahme. Um das erkennen zu können muss er entweder sehr reflektiert sein, oder durch andere Menschen drauf gestoßen werden. Und das Entscheidende: Du musst auch bereit sein, dir helfen zu lassen. Also über die innere Bereitschaft verfügen. Ich für meinen Teil hatte mit 20 null Kontakt zu Frauen. Hatte auch kein Bedürfnis danach und hätte auch nicht funktioniert. Und weil ich damals eben dazu noch nicht bereit war, tut es mir auch nicht leid. Auch habe ich nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Das habe ich sicher, aber es ist schon gut so, wie es ist. Ich hätte (unter günstigen Umständen) meine Themen 3-5 Jahre früher bearbeiten können. Aber ich hatte auch keine Ahnung davon, dass ich frühkindlich traumatisiert wurde. In der Therapie, die ich gemacht habe, habe ich ganz wunderbare Menschen kennengelernt. Und hier auch. Das freut mich wirklich. Daher tut es mir nicht im Geringsten leid, dass ich das nicht früher konnte. Alles zu seiner Zeit. :vielglueck:
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desigual
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von desigual »

Mein Rat als Ex-AB: Glaub nicht daran, dass sich eine Beziehung einfach so ergeben wird, nur weil es sich bei allen anderen (scheinbar?) einfach so ergibt. Tu was dafür, arbeite an dir.
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Giebenrath
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Giebenrath »

Der wahre Musiker hat bewiesen bewiesen, dass Prophylaxe möglich ist. Du arbeitest an dir und suchst aktiv eine Lösung.
Die meisten hier können von dir lernen. :shy:
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
Krausig
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Krausig »

Der wahre Musiker hat geschrieben: Zähle ich zu den ABs? Mit meinem Alter könnte ich mich als Spätzünder verkaufen... (wenn man nicht den populärwissenschaftlichen/journalistischen Artikeln im Netz glaubt, die 20 als Grenze für sexuelle Erfahrung ausmachen)
Wie du es nennst ist m.E. völlig egal. Abgesehen davon, ABtum definiert sich nicht über keine sexuelle Erfahrung sondern über keine Beziehungserfahrung.
Der wahre Musiker hat geschrieben: An ältere hier: habt ihr euch in diesem Alter mit der Problematik ABtum beschäftigt? Wenn ja: Hat euch das geholfen? Oder fördert es vielleicht sogar die Problematik, wenn man zu früh daran denkt, dass es ein Problem geben könnte?
Den Begriff AB gab es damals noch nicht. Damals dachte ich, ok, wird schon irgendwann klappen. Klappte dann auch, aber erst mit Ende 20. Ich hatte allerdings schon das Gefühl, es fehlt was, sprich ich habe mich als AB gefühlt ohne den Begriff zu kennen. Und leider ohne irgendetwas dagegen zu unternehmen.
Der wahre Musiker hat geschrieben: An alle: Glaubt ihr, dass AB Prophylaxe möglich ist? Können nach dem Motto, Problem erkannt - Problem gebannt, durch das Wissen um ABtum frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden?
Wenn ich zurück blicke, es hätte vielleicht früher klappen können. Wenn ich weniger passiv gewesen wäre. Mich mehr getraut hätte, Interesse zu zeigen. Nicht immer drauf gewartet hätte, bis eine Frau deutliches Interesse an mir zeigte.
Deswegen mein Tipp, wenn du jetzt das Gefühl hast, du bist schon etwas spät dran, dann versuche gleich jetzt was dagegen zu tun.
Dieerrax

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Dieerrax »

Der wahre Musiker hat geschrieben: 28 Jul 2016 09:26 Trotzdem ist die Beziehungssituation an einer Musikhochschule nicht ganz einfach sondern wie folgt: es ist keine Pickup-Szene. Beziehungen bahnen sich eher monatelang an und wer zusammenkommt heiratet nicht selten später dann.

An alle: Glaubt ihr, dass AB Prophylaxe möglich ist? Können nach dem Motto, Problem erkannt - Problem gebannt, durch das Wissen um ABtum frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden?
:brille1: :brille1: :brille1:
Also was du willst ist auf gar keinen Fall eine Beziehung sondern PU ONS? Richtig? Und gegen die Beziehung willst du dich impfen?

An meiner ersten Uni ...haben sehr viele geheiratet später. War sehr krass. Also ich kenne ziemlich viele Paare, die sich in der ersten oder zweiten Woche kennen gelernt haben und dann 5 bis 10 Jahre später immernoch zusammen waren und geheiratet haben.
Stabil

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Stabil »

Du vergeudest Energie, wenn du dich mit irrelevanten Fragen beschäftigst.
Es ist unerheblich, welche Bezeichnung du wählst, es ist egal , was Statistiken besagen.

Wichtig ist, was du tun willst. Wichtig ist, was tust.
Du klingst sehr unentschlossen.

Prophylaxe gibt es sehr wohl, aber nur sehr begrenzt.
Wenn du keine Beziehung im engeren Sinn willst, dann ist das Pflegen von Sozialkontakten und die Pflege von Freundschaften zu Frauen Teil der Vorbeugung. Auch das Aufnehmen von kollegialen und sozialen Kontakten zu Frauen wirkt so. Was du dabei lernst und in deine Persönlichkeit integrierst, kann dir später helfen, wenn du dann eine erotische und sexuelle Beziehung eingehen möchtest. Was du dann aber nur wenig gelernt hast, ist der Umgang mit Erotik und Sexualität selbst.

Liebe lernst du durch lieben, deine Sexualität entwickelst du durch das Leben deiner Sexualität. Da gibt es kein prophylaktisches Trockentraining.
Der wahre Musiker hat geschrieben: 28 Jul 2016 09:26 Dass trotzdem mir etwas an Erfahrung fehlt, spüre ich und sehe das auch als Problem zumal alle weiteren Versuche danach mit einem Korb endeten... Ich glaube mir fehlt die sexuelle Ausstrahlung.
Dir fehlt nicht nur Erfahrung und sexuelle Ausstrahlung.
Dir fehlt die Entschlossenheit, dich mit Erfahrung zu konfrontieren.
Dir fehlt die Selbstkritik, die du brauchst um hin zu sehen, wie es zu den Körben gekommen ist.
Dir fehlt die Einstellung, die bewirkt, dass du eine sexuelle Ausstrahlung zeigen kannst.

Die beste Prophylaxe wäre für dich, diese Punkte ab jetzt aktiv zu bearbeiten.
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uhu72
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von uhu72 »

Der Übergang vom AB zum Spätzünder ist fließend.
Wenn es bis ca. 30 mit der dauerhaften Beziehung klappt, kann man von Spätzünder reden. Klappt es bis dato nicht, definitiv AB.

Prophylaxe kann schon funktionieren, wenn man rechtzeitig gegensteuert. Das setzt aber grundsätzlich voraus, dass man das Problem erkennt, bevor es eintritt. Und hier liegt die Krux, niemand von uns kann Hellsehen. Das AB-sein ist keine Folge einer einzelnen Fehlentscheidung, sondern Konsequenz einer fortlaufenden Fehlentwicklung des Lebens. Dieser Fehlentwicklung entgegen zu wirken ist individuell unterschiedlich und in keinem Fall einfach, weil es sich um eine komplexe Problematik mit vielen Faktoren handelt. Die einzige Hoffnung liegt darin, je früher man versucht der drohenden Entwicklung entgegen zu wirken, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Montecristo
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Montecristo »

Die schlimmste Fehlentscheidung ist die Annahme es würde sich etwas "von alleine ändern". Dann stellt man oftmals fest, dass in den letzten 10-20 Jahren rein gar nichts passiert ist...

Aber wie bereits erwähnt: Das Problem ist komplex. Es gibt keine einzelne Stellschraube.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Seb-X

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Seb-X »

desigual hat geschrieben: 28 Jul 2016 15:28 Mein Rat als Ex-AB: Glaub nicht daran, dass sich eine Beziehung einfach so ergeben wird, nur weil es sich bei allen anderen (scheinbar?) einfach so ergibt. Tu was dafür, arbeite an dir.
Was muss man denn alles machen, dass es endlich mal klappt? Wann ist es mal ausreichend? Ich habe nur das Gefühl, dass es stets zu wenig ist.
Gatem

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Gatem »

Seb-X hat geschrieben: 11 Mai 2018 20:13
desigual hat geschrieben: 28 Jul 2016 15:28 Mein Rat als Ex-AB: Glaub nicht daran, dass sich eine Beziehung einfach so ergeben wird, nur weil es sich bei allen anderen (scheinbar?) einfach so ergibt. Tu was dafür, arbeite an dir.
Was muss man denn alles machen, dass es endlich mal klappt? Wann ist es mal ausreichend? Ich habe nur das Gefühl, dass es stets zu wenig ist.
Die Aussage „arbeite an dir“ ist ohne jedwede Zusatzinformation natürlich auch nicht gerade hilfreich.
Wie soll man z.B. an sich arbeiten, wenn einem die Gründe nicht bekannt sind und man gar nicht klar weiß, worauf man hinarbeiten soll.

Das wäre in etwa so, wie folgende Situation: Person B sieht Person A an einer Straße stehen: B: „Was machst du hier“ – A: „Ich will nach Frankfurt“ – B: „Vom Rumstehen kommst du nie nach Frankfurt, lauf' los“
Ohne eine Richtungsangabe ist die Aussage eher nutzlos, da die Person gefahr läuft sich nur noch weiter von ihrem Ziel zu entfernen.
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Wuchtbrumme
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Gatem hat geschrieben: 12 Mai 2018 03:50
Seb-X hat geschrieben: 11 Mai 2018 20:13
desigual hat geschrieben: 28 Jul 2016 15:28 Mein Rat als Ex-AB: Glaub nicht daran, dass sich eine Beziehung einfach so ergeben wird, nur weil es sich bei allen anderen (scheinbar?) einfach so ergibt. Tu was dafür, arbeite an dir.
Was muss man denn alles machen, dass es endlich mal klappt? Wann ist es mal ausreichend? Ich habe nur das Gefühl, dass es stets zu wenig ist.
Die Aussage „arbeite an dir“ ist ohne jedwede Zusatzinformation natürlich auch nicht gerade hilfreich.
Wie soll man z.B. an sich arbeiten, wenn einem die Gründe nicht bekannt sind und man gar nicht klar weiß, worauf man hinarbeiten soll.

Das wäre in etwa so, wie folgende Situation: Person B sieht Person A an einer Straße stehen: B: „Was machst du hier“ – A: „Ich will nach Frankfurt“ – B: „Vom Rumstehen kommst du nie nach Frankfurt, lauf' los“
Ohne eine Richtungsangabe ist die Aussage eher nutzlos, da die Person gefahr läuft sich nur noch weiter von ihrem Ziel zu entfernen.
Was man tun kann um sein AB-sein zu beenden ist Thema in mindestens 50% aller Threads. Wenn jemand sich diese durchliest hat er schonmal eine Ahnung davon, was er tun könnte.

Bei den meisten scheitert es an der Umsetzung. Also nicht so viel nachdenken sondern tun.

Nein, die mit Sozialphobie und anderen gewichtigen Hinderungsgründen meine ich dabei nicht. Die benötigen professionelle Hilfe.

Es gibt aber genügend hier, die sich einfach nur selbst im Weg stehen und die könnten mir ein wenig Ermunterung selbst den Weg aus ihrer Misere finden.
Das neue AB Forum
https://www.ab-forum.de/index.php

The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
Hachiko

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Hachiko »

Der wahre Musiker hat geschrieben: 28 Jul 2016 09:26 Und nun komme ich endlich zur FRAGE an euch: :D
Zähle ich zu den ABs? Mit meinem Alter könnte ich mich als Spätzünder verkaufen... (wenn man nicht den populärwissenschaftlichen/journalistischen Artikeln im Netz glaubt, die 20 als Grenze für sexuelle Erfahrung ausmachen)

An ältere hier: habt ihr euch in diesem Alter mit der Problematik ABtum beschäftigt? Wenn ja: Hat euch das geholfen? Oder fördert es vielleicht sogar die Problematik, wenn man zu früh daran denkt, dass es ein Problem geben könnte?

An alle: Glaubt ihr, dass AB Prophylaxe möglich ist? Können nach dem Motto, Problem erkannt - Problem gebannt, durch das Wissen um ABtum frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden?
Hallo Der wahre Musiker,
So viele Fragen auf einmal, gut so! :foto:
Ich will versuchen, meine Meinungen dazu kund zu tun:

Ob 21 Jahre (noch) zu jung sind, um sich als Abler zu sehen, halte ich für eine ganz individuelle Ansicht, die eigentlich gar keine ist.
Viel mehr wird sie einfach durch Freundeskreis, Umfeld und/oder Familie vorgegeben bzw. auch direkt vorgelebt!
Was gilt da als "normal"?
Ab wann stutzt man selbst bei anderen und ab wann würde man sagen, das ist "nicht mehr normal"?
Eine pauschale Antwort dazu, kann ich dir, wie vermutlich auch viele andere hier, nicht geben.
Aber du zählst sicher noch zu den Jüngeren.. (doch wie du beschreibst, scheint eine spontane Änderung unwahrscheinlich)

Wenn du dein Traumgirl jetzt mit 22 finden würdest und alles nachholst, wird niemand mehr jemals darüber nachdenken oder überhaupt die Frage stellen, ob du denn jemals "zu spät" dran gewesen sein könntest!

Als ich noch 21 war, hatte ich ganz andere Sorgen...und plötzlich schalteten alle anderen einen oder zwei Gänge höher.
Alles passierte, während ich noch stillschweigend die Aussicht genoss (Ich dachte wie Jacob von Twilight: "das Alter ist nur eine Zahl...").
Jetzt wo einem einiges klarer wird, sieht man, wo alle anderen nun schon sind und wo man selbst, eigentlich schon jahrelang, nur auf der gleichen Stelle trottet..tauschen würde ich mit manch einem ohne mit der Wimper zu zucken!

Das Beängstigende daran: Ich wusste auch schon mit 21, dass das vielleicht so laufen würde, doch erlaubte mir meine Hoffnung keinen anderen Weg!

Wie du schon beschreibst:
"es ist keine Pickup-Szene. Beziehungen bahnen sich eher monatelang an und wer zusammenkommt heiratet nicht selten später dann".
Was bedeutet Hochzeit für dich?
Ist das das Ende?
Seit 2005 wird fast jede 2. Ehe auch wieder geschieden... (Quelle: https://de.statista.com)

Ob man dagegen vorsorgen kann?
Ich würde sagen: Schwierig!
Es hängt ganz davon ab, was du eigentlich wirklich willst...
- Nur Spaß/Erfahrung, Hauptsache kein Sonderling? >> Dann solltest so früh wie möglich nur noch spielerisch vorgehen!
- Nur Zwecksgebundenes, das Leben leben? >> Dann finde Gruppen von Gleichgesinnten, mit denen du genau das ausleben kannt!
- Nur Liebe und Vertrauen, in guten wie in schlechten Zeiten? >> Dann halte durch, bis "Mr./Mrs. Right" vielleicht doch noch auftaucht!
usw.

Das Dumme ist nur: Für etwas zu kämpfen bedeutet manchmal nur solange auszuhalten, bis du nicht mehr kannst...
Ob ich mein Leben trotzdem nochmal genauso leben würde?
Wahrscheinlich schon....alles andere wäre nicht mehr ich! :hammer:

Gruß
Hachi
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desigual
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Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von desigual »

Gatem hat geschrieben: 12 Mai 2018 03:50
Seb-X hat geschrieben: 11 Mai 2018 20:13
desigual hat geschrieben: 28 Jul 2016 15:28 Mein Rat als Ex-AB: Glaub nicht daran, dass sich eine Beziehung einfach so ergeben wird, nur weil es sich bei allen anderen (scheinbar?) einfach so ergibt. Tu was dafür, arbeite an dir.
Was muss man denn alles machen, dass es endlich mal klappt? Wann ist es mal ausreichend? Ich habe nur das Gefühl, dass es stets zu wenig ist.
Die Aussage „arbeite an dir“ ist ohne jedwede Zusatzinformation natürlich auch nicht gerade hilfreich.
Wie soll man z.B. an sich arbeiten, wenn einem die Gründe nicht bekannt sind und man gar nicht klar weiß, worauf man hinarbeiten soll.

Das wäre in etwa so, wie folgende Situation: Person B sieht Person A an einer Straße stehen: B: „Was machst du hier“ – A: „Ich will nach Frankfurt“ – B: „Vom Rumstehen kommst du nie nach Frankfurt, lauf' los“
Ohne eine Richtungsangabe ist die Aussage eher nutzlos, da die Person gefahr läuft sich nur noch weiter von ihrem Ziel zu entfernen.
Die Probleme liegen doch aber bei jedem woanders, wo man ansetzen muss, muss also jeder selbst wissen. Ich musste vieles tun, an meinem Selbstbewusstsein, meiner Scheu gegenüber Männern, meinem Selbstbild arbeiten, um mein ABtum wirklich loszuwerden.
Parolen wie, wird schon (bekommt man oft in RL gesagt) oder es muss nur der richtige kommen, beim Richtigen kannst du nichts falsch machen (liest man hier oft), trafen für mich nicht zu. Ohne Arbeit an mir wäre ich sicher noch HC-AB.
Gatem

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Gatem »

desigual hat geschrieben: 12 Mai 2018 16:59 Die Probleme liegen doch aber bei jedem woanders, wo man ansetzen muss, muss also jeder selbst wissen.
Klar liegen die Probleme bei jedem anders. Aber zu sagen „derjenige muss selbst wissen, wo er ansetzen muss“ ist in meinen Augen nicht wirklich hilfreich. So wie die Person in meinem Beispiel vielleicht keine Ahnung hat, in welcher Richtung ihr Ziel liegt, ist es sicherlich auch bei vielen Leuten so, dass sie ihr Problem nicht genau kennen, oder vielleicht zwar eine wage Ahnung haben, die Ursprünge aber falsch interpretieren. Gerade im Hinblick auf soziale Interaktion gibt es ja auch viele Feinheiten, die völlig unbewusst ablaufen.
Ein unvoreingenommener Blick von Außen kann in so einem Fall manchmal mehr bringen, als Tage oder Wochen der Selbstreflektion.
canarias

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von canarias »

Egal mal, in welche Richtung hier überlegt wird ist immer zu bedenken, dass eine Partnerschaft etwas ist, was nicht so recht erklärbar ist.
Bei allen sozialen Interaktionen die wir sonst in unserem Leben führen, bin ich schon überzeugt davon, dass vieles erlernbar ist. Grundzüge der Kommunikation kann man lernen, sich angemessen und auch situationsbezogen zu verhalten, kleiden, etc. kann man lernen. Es gibt Unterschiede in der Kommunikation, die man genauso lernen kann. Es läuft am Arbeitsplatz in aller Regel etwas anders, als im Sportverein.
Zusammenfassend kann man sagen, du lernst dich an den Kulturkreis in dem du lebst anzupassen und kannst dich dadurch in diesen integrieren.
Jetzt erkläre aber jemandem mal, dass du dich zu einem potentiellen Partner hingezogen fühlst und zu dem anderen nicht. Wo liegt jetzt der Unterschied? Es ist nur ein Wort. Es geht ums Fühlen. Das ist nicht erklärbar und nicht erlernbar.
Wir sehen tagtäglich Partner, die erfüllen nicht wirklich viel von dem, was hier diskutiert wird und trotzdem hats bei denen gerappelt. Es geht immer ums Fühlen, eine bestimmte Aura, die eine Person ausstrahlt und damit Signale sendet. Jeder von uns trägt das in sich. Nicht jeder aber empfängt diese. Wir sprechen nicht umsonst gerne von einer 'Wellenlänge'. Die Zusammenkunft von Sender und Empfänger.
Stabil

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Stabil »

Seb-X hat geschrieben: 11 Mai 2018 20:13 Was muss man denn alles machen, dass es endlich mal klappt? Wann ist es mal ausreichend? Ich habe nur das Gefühl, dass es stets zu wenig ist.
Hallo Seb,
Wenn du Info brauchst, was du für das in Beziehung Kommen machen kannst, dann gibt es zwei Wege. Am Besten beschreitest du die gleichzeitig. Einerseits lies dich ein, und schau, was es da an niedergeschriebener Erfahrung gibt. Was hast du denn schon zum Thema gelesen?
Andererseits kannst du dir für konkrete Situationen Info holen, was du konkret tun kannst. Mache einen Thread auf, wo do ganz konkret beschreibst, wo du hängst. Beschreibe auch die Stationen, wo du nicht hängen geblieben bist, und es noch glatt gelaufen ist bis zu dem Hänger. Dann kannst du gute Antworten bekommen. Mache es also wie der Musiker und mach einen eigenen Thread auf.
Stabil

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Stabil »

Gatem hat geschrieben: 12 Mai 2018 17:33 Ein unvoreingenommener Blick von Außen kann in so einem Fall manchmal mehr bringen, als Tage oder Wochen der Selbstreflektion.
Vollkommen richtig, dazu muss man aber eine konkrete Situationsbeschreibung mit entsprechender Fragestellung und Zielsetzung dem unvoreingenommenen Blick von Außen anbieten.

Die verbreiteten allgemein gehaltenen Diskussionen helfen nicht weiter. Und auf dem allgemeinen Level kann man oft nichts anderes sagen, als: "das musst jeder selbst herausfinden." Zu diesem Herausfinden gehört als erstes die Bereitschaft des Fragestellers, die Verantwortung für sich zu übernehmen, und konkrete Fragen zu stellen. Dann können die aussen Stehenden ihm auch konkrete und handlungsrelevante Antworten geben.

Es bleibt jedem überlassen, ob er abstrakt über das Thema plaudert und sinniert, oder ob er initiativ wird, konkret handelt und bei Problemen Rat einholt.
Seb-X

Re: AB Prophylaxe: nötig? - möglich?

Beitrag von Seb-X »

desigual hat geschrieben: 12 Mai 2018 16:59
Gatem hat geschrieben: 12 Mai 2018 03:50
Seb-X hat geschrieben: 11 Mai 2018 20:13 Was muss man denn alles machen, dass es endlich mal klappt? Wann ist es mal ausreichend? Ich habe nur das Gefühl, dass es stets zu wenig ist.
Die Aussage „arbeite an dir“ ist ohne jedwede Zusatzinformation natürlich auch nicht gerade hilfreich.
Wie soll man z.B. an sich arbeiten, wenn einem die Gründe nicht bekannt sind und man gar nicht klar weiß, worauf man hinarbeiten soll.

Das wäre in etwa so, wie folgende Situation: Person B sieht Person A an einer Straße stehen: B: „Was machst du hier“ – A: „Ich will nach Frankfurt“ – B: „Vom Rumstehen kommst du nie nach Frankfurt, lauf' los“
Ohne eine Richtungsangabe ist die Aussage eher nutzlos, da die Person gefahr läuft sich nur noch weiter von ihrem Ziel zu entfernen.
Die Probleme liegen doch aber bei jedem woanders, wo man ansetzen muss, muss also jeder selbst wissen. Ich musste vieles tun, an meinem Selbstbewusstsein, meiner Scheu gegenüber Männern, meinem Selbstbild arbeiten, um mein ABtum wirklich loszuwerden.
Parolen wie, wird schon (bekommt man oft in RL gesagt) oder es muss nur der richtige kommen, beim Richtigen kannst du nichts falsch machen (liest man hier oft), trafen für mich nicht zu. Ohne Arbeit an mir wäre ich sicher noch HC-AB.
Absolute Zustimmung. Was ist aber, wenn man trotz nach viel Arbeit an sich selbst immer noch nicht selbstbewusster geworden ist, immer noch dieselben Probleme mit sich schleppt, nicht wirklich weitergekommen ist, auch wenn die Ursachen dafür mit professioneller Hilfe aufgedeckt wurden?
Ich bin sogar unlockerer und dünnhäutiger als noch vor 10 Jahren.