Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

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NBUC
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von NBUC »

Tania hat geschrieben: Vereinfacht gesagt stimmt das sogar. Nur ist es in diesen ambivalenten Beziehungen halt oft so, dass es nur auf einer Seite funkt. Oder es funkt bei einem weniger stark. Oder es funkt so spät, dass der Funke beim Anderen schon wieder am Erlöschen ist. Wie auch immer ... mindestens eine Partei ist (vielleicht am Anfang, vielleicht nach Abklingen initialer Begeisterung) halbwegs klar, dass es nicht so ganz das Wahre ist.

Man könnte dann natürlich das Ganze beenden und weiter auf seine persönliche 1.0 warten. Oder man kann sagen "okay, lassen wir es mal laufen, nehmen mit, was uns gut tut, aber investieren nicht groß was und versprechen auch nix."

Ich glaube, so kommen dann diese halbherzigen Sachen zustande. Es ist einfach was, was zu gut ist, um es aktiv abzuschießen, aber zu schlecht, um sich groß zu engagieren. Irgendwann löst sich die Situation eh von allein auf ... entweder weil einer der Beteiligten ne Entscheidung fordert, oder weil der eher verhalten Agierende dann doch noch mehr Gefühle und Engagement entwickelt.
Genau.
Und abseits vom Alkohol u.ä. glaube ich, dass dies der Normalzustand ist: Eine Seite ist entsprechend interessiert genug aktiv zu werden, die andere Seite prüft mehr oder weniger überzeugt von dem Ganzen und findet dann ebenfalls weiteres Interesse oder auch nicht.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Bergkristall

Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Bergkristall »

NBUC hat geschrieben:[quote="Tania"

Ich glaube, so kommen dann diese halbherzigen Sachen zustande. Es ist einfach was, was zu gut ist, um es aktiv abzuschießen, aber zu schlecht, um sich groß zu engagieren. Irgendwann löst sich die Situation eh von allein auf ... entweder weil einer der Beteiligten ne Entscheidung fordert, oder weil der eher verhalten Agierende dann doch noch mehr Gefühle und Engagement entwickelt.
Genau.
Und abseits vom Alkohol u.ä. glaube ich, dass dies der Normalzustand ist: Eine Seite ist entsprechend interessiert genug aktiv zu werden, die andere Seite prüft mehr oder weniger überzeugt von dem Ganzen und findet dann ebenfalls weiteres Interesse oder auch nicht.[/quote]

Gut möglich, dass so wirklich Beziehungen zu Stande kommen und wenn ich überlege, könnte ich da auch zwei, oder drei Paare aus meinem weiteren Bekanntenkreis benennen bei denen ich sagen würde, dass erst mal eine Partei der anderen "hinterhergelaufen" ist.
Manchmal braucht es vieleicht für die ambivalente Partei auch Zeit, den anderen Menschen besser kennen zu lernen, bevor sie Ja oder Nein sagen kann.
Und alles was unter das Thema Alkohol etc traurigerweise läuft würde ich hier nicht zählen wollen, da dass ohnehin nur "Bettgeschichten" sind.
Mir persönlich ist nicht eine Story bekannt, wo aus so etwas eine ernsthafte Bindung geworden wäre.
Quizzer hat geschrieben: Das Beispiel kommt mir sehr bekannt vor. Ist das nicht aus "Und wer küsst mich?"? Hatte ich nämlich letztens gelesen und mir dabei auch nur gedacht. :surprise: :surprise: :surprise: Kann mir nicht vorstellen, dass wirklich jemand auf so etwas achtet. Wenn doch, dann passt es meiner Meinung nach sowieso nicht.

Das war nur die Kurzfassung und ich weiß nicht, ob es zum Thema passt, aber jedenfalls frage ich mich immer wieder, ob ich mein "bisschen Interesse" noch zeigen sollte und sie zum Kaffee oder so einlade. Aber wahrscheinlich ist es für "mehr" eh schon zu spät und ich bin in der Friendszone gelandet. :gruebel:
Das Beispiel kann gut daher sein. ;)
Habe es unter anderem gelesen, bevor ich beschlossen habe, dass mich die Ratgeber mal kreuzweise können und ich zwar gerne mehr Sport machen werde, um etwas abzunehmen, mein Selbstbewusstsein zu puschen versuche und ein paar Sachen an meinem Leben umstelle, aber nicht meine Persönlichkeit verbiege. :frech2:

Ich bin leider die Letzte, die Ratschläge zum Thema Friendzone geben kann. ;)
Aber ich finde einfach rein vom Gefühl her, dass ein Versuch der Klärung nicht schadet, wenn man starke Gefühle für jemanden hat.
Besser als ewig lange in der Situation festzusitzen. Ist das, was ich auch für mich jetzt entschieden habe.
Kief hat geschrieben:
Tja, das Problem dabei ist, dass diese Regeln ja einen Hintergrund haben.

Wenn jemand gegen sie verstoesst, dann koennte man damit zwar den idealen Partner auf sich aufmerksam machen.
Gleichzeitig jedoch kann man damit auch (teilweise viele) Leute vergraetzen, die womoeglich immer noch kompatible Partner geworden waeren.
Tut mir leid, aber den Hintergrund begreife ich nicht. Mag sein, dass es am Erfahrungsunterschied liegt und du Recht hast. Vielleicht sehe ich das in 10 Jahren genauso, vorausgesetzt meine Bemühungen haben dann zu einer Änderung des Staus quo geführt.

Ich rede ja nicht davon, die Leute Gott weiß wie taktlos zu verprellen.
Ich meine einfach nur Ehrlichkeit im Umgang, um diese ständigen Missverständnisse zu vermeiden, mit denen sich die Leute gegenseitig viel mehr weh tun.
Wenn z.B. jemand zwei Tage nicht anruft, weil er Angst hat needy zu wirken, Frau ihn aber mag und eigentlich sehnlichst auf seinen Anruf wartet, wem ist denn mit sowas geholfen?
Doch keinem von Beiden.
Kief

Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Kief »

Bergkristall hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Tja, das Problem dabei ist, dass diese Regeln ja einen Hintergrund haben.

Wenn jemand gegen sie verstoesst, dann koennte man damit zwar den idealen Partner auf sich aufmerksam machen.
Gleichzeitig jedoch kann man damit auch (teilweise viele) Leute vergraetzen, die womoeglich immer noch kompatible Partner geworden waeren.
Tut mir leid, aber den Hintergrund begreife ich nicht. [ ... ]
Ich rede ja nicht davon, die Leute Gott weiß wie taktlos zu verprellen.
Ich meine einfach nur Ehrlichkeit im Umgang, um diese ständigen Missverständnisse zu vermeiden, mit denen sich die Leute gegenseitig viel mehr weh tun.
Wenn z.B. jemand zwei Tage nicht anruft, weil er Angst hat needy zu wirken, Frau ihn aber mag und eigentlich sehnlichst auf seinen Anruf wartet, wem ist denn mit sowas geholfen?
Doch keinem von Beiden.
Regeln zu brechen kann jeder machen.
Um damit jedoch keinen "Schaden" anzurichten, sondern zielgerichtet irgendwas Bestimmtes zu erreichen, dafuer muss man eben das Feingefuehl fuer Timing und Nuancen haben.

Manche haben dieses Feingefuehl,
anderen ist es egal, wenn sie sich wie der Elefefant im Porzellanladen benehmen.
Wer jedoch kein dafuer notwendiges Feingefuehl hat, der tappt dann eben im Dunklen - und da sind die Regeln hilfreich, wenn man nicht als Elefant auftreten will.

Die meisten Regeln behandeln ja eher unterschwellige Effekte.
Das mit dem "needy" kannst Du ja auch nirgends jemanden an einer Armbinde ablesen. Das sind dezente Indizien an Auftreten und Verhalten, woran man das erkennt, und die meisten spueren dann eher eine gewisse Abneigung, als sich dessen bewusst zu sein: "Ah, das fand ich jetzt needy!"
Es sind unsere Gefuehle, die uns einfluestern, was wir angemessen oder daneben finden.
Manchmal finden wir die Fehler tapsig, wie bei Welpen, und manchmal finden wir das gruselig.

Es sind die ausgeloesten Gefuehle, um die sich die meisten sozialen Regeln drehen.
Ob sie nun bewusst oder unbewusst sind, sie steuern unser Verhalten und Zu- sowie Abneigung.


CU, Kief
Bergkristall

Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Bergkristall »

Kief hat geschrieben:
Es sind die ausgeloesten Gefuehle, um die sich die meisten sozialen Regeln drehen.
Ob sie nun bewusst oder unbewusst sind, sie steuern unser Verhalten und Zu- sowie Abneigung.


CU, Kief
Tja nun, und genau da liegt ja leider aus meiner Sicht der Hund begraben. ;)

Wir lösen durch eine reine Fehlkommunikation beim Gegenüber ein Gefühl aus, das falsch ist, weil wir vielleicht gar nicht so sind, wie uns unterstellt wird.
Und das alles letztlich aufgrund von Rollenbildern, die uns irgendwo medial eingetrichtert werden.

Und das Problem ist ja auch, wenn jemand kein Taktgefühl hat und es dann nur nach einem einer Situation vielleicht unangemessenen Schema F versucht, wird der auch vor die Wand laufen ohne es überhaupt zu merken.

Aber wenn ich so weiter mache, wird das ein Frustposting.

Du hast ja insoweit recht, dass die Dating -Welt wohl vielfach so läuft. Kann mir jetzt gefallen, oder nicht. Aber ändern werde ich es wohl kaum. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich Menschen finden lassen, mit denen man auf einer Wellenlänge schwimmen kann.

Gruß
Bergkristall
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Ah, ich höre "kein Taktgefühl". Hier bin ich. :D Regeln sind gut und schön, aber leider meistens von Menschen gemacht. Und damit nimmt das Übel seinen Lauf. Denn, was Menschen am besten können ist zu projizieren. Wenn ich z. B. einem Menschen mit ein paar Zeilen per PN eine Frage stelle und die Antwort kommt ziemlich einsilbig daher. Was passiert normalerweise? Da werden sich dann Fragen gestellt, wie: War ich nicht freundlich genug? Kann mich die Person vielleicht nicht leiden? Tritt eine panische "Schockstarre" ein, weil ich mich für den Menschen interessiere? Vielleicht gebe ich ihr auch noch die Schuld für ihr Verhalten, weil ich das bestenfalls seltsam finde usw.. Im Prinzip alles Projektionen. Und an das vielleicht naheliegendeste denke ich gar nicht, dass dieser Mensch einfach gerade wenig Zeit haben könnte.

Deshalb ist es mir zwar nicht egal, wie gewisse Regeln sein mögen, sondern sie spielen keine Rolle mehr für mich. Und zwar im Wesentlichen deshalb, weil ich bei meinen Projektionen dann "beim Anderen" bin und nicht mehr bei mir. Das ist nicht gut für meine Männlichkeit, noch mehr, wenn es sich dabei um Frauen handelt. Vielleicht macht es nach 50-60 Ehejahren halbwegs Sinn, vorher kann ich aber gar nicht wissen, was "der Andere" so denkt oder möchte. Daher mein Wunsch ans Universum: Bitte lasst die Menschen ihre Sprache sinnvoll einsetzen. Für eine ehrliche und klare Kommunikation. Ich verkrafte das schon, denn schließlich möchte ich auch nicht alles tun, glauben oder mögen wollen. ;)

Ach ja, sollte ich vor die Wand laufe, merke ich das. ;)
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Bergkristall »

:daumen:

Und genau darauf wollte ich hinaus.
Ich bin nur nicht in der Lage, das so auf den Punkt zu bringen.
Danke dafür. ;)
Das ist es eben. Nur wenn die Menschen miteinander reden, kann es funktionieren und nicht mit Unterstellungen und falschen Vorstellungen, was der andere wohl gerade denkt.
Kief

Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Kief »

TheRealDeal hat geschrieben:Ah, ich höre "kein Taktgefühl". Hier bin ich. :D Regeln sind gut und schön, aber leider meistens von Menschen gemacht. Und damit nimmt das Übel seinen Lauf. Denn, was Menschen am besten können ist zu projizieren.
Hm, ich hab ja oben unterschieden.
Dein Weg entspricht dann wohl dem, was ich als "Elefant im Porzellanladen" beschrieben habe.

Kann man machen.
Bietet andere Vorteile, andere Risiken.
Je nach Charakter und Staerken kann das passender sein.
Bei bestimmten Macken kann das auch desastroes sein.
Bergkristall hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Es sind die ausgeloesten Gefuehle, um die sich die meisten sozialen Regeln drehen.
Ob sie nun bewusst oder unbewusst sind, sie steuern unser Verhalten und Zu- sowie Abneigung.
Tja nun, und genau da liegt ja leider aus meiner Sicht der Hund begraben. ;)
[ ... ]
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich Menschen finden lassen, mit denen man auf einer Wellenlänge schwimmen kann.
Weshalb sollte das der einzige Weg sein?

Ich finde es viel zielfuehrender, das Feingefuehl zu suchen und sich soweit moeglich zu erarbeiten. Mit dem man dann besser einschaetzen kann, wann welches Verhalten dem Gegenueber entgegenkommt.
Damit man die Regeln und auch die Ausnahmen verstehen und erkennen kann.

Und parallel dazu zu hoffen, dass man Menschen findet, mit denen man auf einer Wellenlaenge schwimmt ... ;-)



Du hast offenbar den Eindruck, ich wuerde dagegen sein, dass man miteinander redet.
Da verstehst Du meinen Hintergrund nicht.
Ich bin auch dafuer.
Leider musste ich in meinem Leben oftmals feststellen, dass es auch auf die Umstaende ankommt, ob und wie viel Wahrheit Menschen vertragen koennen.

Ich bin Autist.
Ich spreche viel zu viel Wahrheit aus, und vergraetze damit oftmals Leute.
Mittlerweile habe ich gelernt, welche Umstaende es unterstuetzen oder erschweren, dass Menschen die Wahrheit vertragen.
Daher ist ein mein oberstes Bestreben, entsprechende Umstaende einzurichten, und die Kompetenzen dafuer zu erlangen. Damit ich bei entsprechend wichtigen Fragestellungen darauf achten kann.

Bei manchen Menschen ist es sehr muehsam, die Umstaende zu schaffen, unter denen sie die Wahrheit vertragen koennen.
Da hinterfrage ich gelegentlich, ob sich da die Muehe lohnt.
Prinzipiell jedoch ist es mein Bestreben, der Wahrheit die Freiraeume zu schaffen, damit sie moeglichst frueh und moeglichst deutlich auf den Tisch kann.
Und manche Menschen sind geistig reif genug, dass ich sie immer offen ansprechen kann. Und nur darauf achten muss, ob sie gerade die Zeit haben ... ;-)
Die sind mir am liebsten, aber dafuer auch echt rar gesaet ...


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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Kief hat geschrieben:Ich bin Autist.
Ich spreche viel zu viel Wahrheit aus, und vergraetze damit oftmals Leute.
Mittlerweile habe ich gelernt, welche Umstaende es unterstuetzen oder erschweren, dass Menschen die Wahrheit vertragen.
Daher ist ein mein oberstes Bestreben, entsprechende Umstaende einzurichten, und die Kompetenzen dafuer zu erlangen. Damit ich bei entsprechend wichtigen Fragestellungen darauf achten kann.

Bei manchen Menschen ist es sehr muehsam, die Umstaende zu schaffen, unter denen sie die Wahrheit vertragen koennen.
Da hinterfrage ich gelegentlich, ob sich da die Muehe lohnt.
Prinzipiell jedoch ist es mein Bestreben, der Wahrheit die Freiraeume zu schaffen, damit sie moeglichst frueh und moeglichst deutlich auf den Tisch kann.
Und manche Menschen sind geistig reif genug, dass ich sie immer offen ansprechen kann. Und nur darauf achten muss, ob sie gerade die Zeit haben ... ;-)
Die sind mir am liebsten, aber dafuer auch echt rar gesaet ...
Das du die Wahrheit ausspricht, macht dich sympathisch. :daumen: Das zeigt ja auch immer wieder, dass Wahrheit und Wahrheit nicht das selbe sind. Ehrlichkeit wird ja angeblich so groß geschrieben, wenn es um einen potentiellen Partner geht. Irgendwas anderes muss damit gemeint sein, denn je ehrlicher ich bin, desto takt- und respektloser bin ich automatisch. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich viel über dieses Krankheitsbild weiß, aber offensichtlich hast du dir Strategien und Fähigkeiten angeeignet um im Alltag, Leben und sozialer Interaktion gut zurecht zu kommen. Und wenn ich da richtig liege, bist du mehr damit beschäftigt bzw. darauf angewiesen, dir andere Menschen und deren Verhalten anzusehen, damit du in einem Lernprozess deren Verhalten besser deuten und verstehen kannst. Das hast du meiner Meinung nach sehr gut gemacht, bis heute. Und deine Entwicklung dauert ja an. :daumen: Aber naturgemäß bist du dabei "beim Anderen". Bei mir ist die Richtung: Von mir zum Anderen. Und bei dir dann eher: Vom Anderen zu dir. Aber wie auch immer, wenn Menschen einfordern, die Wahrheit hören zu wollen, dann sollten Sie es auch verkraften können, wenn die ungeschminkte Wahrheit kundgetan wird. Und offensichtlich kannst du das besonders gut. ;)
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Kief »

TheRealDeal hat geschrieben:Und deine Entwicklung dauert ja an. :daumen: Aber naturgemäß bist du dabei "beim Anderen". Bei mir ist die Richtung: Von mir zum Anderen. Und bei dir dann eher: Vom Anderen zu dir.
Hm, nahe dran. ;-)

Wenn ich (bei Fremden) anzuecken vermeiden will, dann trifft Deine Unterscheidung zu. ;-)
Wenn ich ausruhen will, unter Freunden, die ich gut kenne, da kann ich meine soziale Achtsamkeit entspannen, und mehr bei mir sein. Und zwar umso mehr, je enger die Freundschaft ist.
Ich waehle eben meine Freundschaften danach aus, ob sie so reif/duldsam sind. ;-)

Und dann gibts noch die vielfaeltigen Bekanntschaftsgrade dazwischen. ;-)


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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Ja, ich bin öfter mal nah dran. ;) Gut, das leuchtet mir ein. Warum solltest du Vertrautheit nicht ebenso genießen, bzw. dabei entspannen können, wie ich. Wobei ich nicht gerade repräsentativ bin. Wobei ich nicht sicher bin, ob ich nicht auch autistische Seelenanteile in mir trage. Ich konnte mich als Kind gut mit mir alleine beschäftigen. Hat mir auch am meisten Spaß gemacht.

CU gleichfalls :)
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Bergkristall »

Hallo, ich wollte mich auch nur noch mal melden.
Muss immer früh raus, und habe das Thema (u.a.) daher gestern nicht mehr weiter verfolgen können. ;)
Wobei sich das bei dem anderen Thema auch nicht lohnt...
Kief hat geschrieben: Du hast offenbar den Eindruck, ich wuerde dagegen sein, dass man miteinander redet.
Da verstehst Du meinen Hintergrund nicht.
Ich bin auch dafuer.
Leider musste ich in meinem Leben oftmals feststellen, dass es auch auf die Umstaende ankommt, ob und wie viel Wahrheit Menschen vertragen koennen.

Ich bin Autist.
Ich spreche viel zu viel Wahrheit aus, und vergraetze damit oftmals Leute.
Mittlerweile habe ich gelernt, welche Umstaende es unterstuetzen oder erschweren, dass Menschen die Wahrheit vertragen.
Daher ist ein mein oberstes Bestreben, entsprechende Umstaende einzurichten, und die Kompetenzen dafuer zu erlangen. Damit ich bei entsprechend wichtigen Fragestellungen darauf achten kann.

Bei manchen Menschen ist es sehr muehsam, die Umstaende zu schaffen, unter denen sie die Wahrheit vertragen koennen.
Da hinterfrage ich gelegentlich, ob sich da die Muehe lohnt.
Prinzipiell jedoch ist es mein Bestreben, der Wahrheit die Freiraeume zu schaffen, damit sie moeglichst frueh und moeglichst deutlich auf den Tisch kann. (...)
Diesen Eindruck hatte ich eigentlich nicht unbedingt, zumal man ja die generelle Meinung eines "Schreibers" hier nicht aus ein paar Themen herauslesen kann.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben ;) ,
meinte ich nur herauszulesen, dass du dich eher dafür ausprichst die generellen Dating -Regeln einzuhalten.

Und ich finde es gibt einen Unterschied zwischen denen und sozialen Regeln generell oder z.B. solchen Regeln wie man sie für eine Altagsstruktur braucht.

Ich muss zugeben, mit Autismus bin ich jetzt noch nicht soviel in Berührung gekommen, außer dass die Tochter eines älteren Freundes das Asperger -Syndrom hat, was soweit ich weiß, auch eine Form ist. Auch sie braucht Strukturen im Alltag und ist recht direkt und hat eine sehr gute Begabung für Mathematik.

Ich kann mir daher auf jeden Fall (zumindest ansatzweise)eine Vorstellung davon machen, was es für eine Anpassungsleistung von dir ist. Dafür: :hut:

Unter dem Strich sind wir uns ja offenbar einig, dass uns im Grunde die Möglichkeit ehrlich und direkt zu sein am liebsten ist, wenn wir die Wahl haben.
Und ich hatte ja auch schon vorher geschrieben, dass du vielleicht Recht hast, auch im Bezug auf Dating Regeln.

Das passt mir nur nicht. Und ich kann übel sturköpfig sein im positiven wie im negativen Sinn. :shy:


@ TheRealDeal
Ich kann ja nicht berurteilen, wie du im realen Leben auftrittst, aber ich denke zwischen Ehrlichkeit und Taktlosigkeit besteht wohl noch ein wichtiger Unterschied.
Ich habe hier einige Zeit mitgelesen. Texte von dir und ein paar anderen sind mir immer wieder als sehr reflektiert und differenziert aufgefallen.
Deine zeichnen sich immer zusätzlich dadurch aus, dass du den Leuten offen und auch durchaus kristisch oder mit "Spitzen"deine Meinung schreibst, aber nie ohne Rücksicht auf deren Gefühle zu nehmen.
Ich habe jedenfalls noch nichts Anderes gelesen.
Richtige Taktlosigkeit sieht zumindest für mein Empfinden anders aus.
Habe ich hier auch schon oft genug gelesen, wenn sich die Mitglieder gegenseitig angreifen oder auf angeblichen optischen oder sonstigen "NoGos" rumreiten, als wenn der Mensch als solcher gar nichts zählen würde oder sowas "Nebensächliches" wie Verliebtheit oder Liebe.
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Hallo Bergkristall, ich bin gut erzogen. Daher bin ich am taktlosesten, wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt. :) Menschen zu verletzen macht für mich wenig Sinn. Das kriegen die schon alleine hin. ;) Und ich gehe behutsam vor, da ich die meisten Forenmitglieder nicht kenne. Ich bin mir einer gewissen Verantwortung bewusst und möchte nichts "gravierendes" bei Menschen auslösen und diese dann damit alleine lassen...
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Reinhard »

Also ... generell habe ich eher selten Interesse an anderen Menschen. Man könnte es jetzt als Teil der Schüchternheit interpretieren, oder dass ich mir zuviel Gedanken mache, diesmal in der anderen Richtung: "muss ich dies und jenes vom anderen wissen, um mit ihm interagieren zu können?" Die Antwort auf die Frage ist regelmäßig nein, denn man braucht wirklich nicht viel von anderen zu wissen.

Dafür, wenn ich schon mal danach frage, dann geht die Antwort nicht nur zum einen Ohr und zum anderen wieder raus. Wenn die Aufmerksamkeit mal da ist, dann ist sie nicht nur oberflächlich. In dem Sinn kann ich auch nur 0 und 1. :shy:

Naja, und irgendwie ist das auch mein Problem. Smalltalk habe ich wenig geübt und beherrsche ich schlecht, und den Übergang zum All-In-Anmachspruch kriege ich ohne Anlass oder vorherigem Smalltalk-Einstieg auch nicht hin. Obwohl ich den --gefühlt!-- noch eher könnte, wenn der entsprechende Anlass vorhanden wäre ...

(Ob ich mal ein PU-Buch kaufen sollte ...? :) )
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Tania hat geschrieben:
TheRealDeal hat geschrieben:Genau deshalb gibt es doch die Verliebtheit bzw. die Liebe. Irgendwann "funkt" es und schon sind die ganzen Listen irrelevant.
Vereinfacht gesagt stimmt das sogar. Nur ist es in diesen ambivalenten Beziehungen halt oft so, dass es nur auf einer Seite funkt. Oder es funkt bei einem weniger stark. Oder es funkt so spät, dass der Funke beim Anderen schon wieder am Erlöschen ist. Wie auch immer ... mindestens eine Partei ist (vielleicht am Anfang, vielleicht nach Abklingen initialer Begeisterung) halbwegs klar, dass es nicht so ganz das Wahre ist
Gut, zuschlagen müsste ich schon. Dafür habe ich ja meine Krallen. ;) Wenn ich etwas wirklich will, mache ich das auch. Leider scheinen viele Frauen im Sternzeichen Schildkröte geboren zu sein. Denn ich kriege sie mit meinen Krallen nicht zu fassen. Ich rutsche am Panzer ab. ;) Wenn beide Seiten nicht auf einen Nenner kommen, dann hat man halt Pech gehabt. Das "Wahre" gibt es glaube ich auch gar nicht. Nur Näherungen. Ambivalente Beziehungen kann ich mir nur vorstellen bei Konstellationen, wo sich potentielle Partner noch nicht "live" gesehen haben.
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Tania »

TheRealDeal hat geschrieben: Ambivalente Beziehungen kann ich mir nur vorstellen bei Konstellationen, wo sich potentielle Partner noch nicht "live" gesehen haben.
Da kann ich mir ehrlich gesagt gar keine Beziehung vorstellen. Fernverknalltheit schon ... ich kann mich hervorragend von ein paar geschriebenen oder gehörten Worten faszinieren lassen. Aber zu einer Beziehung gehört für mich einfach auch körperliche Anziehung. Fehlt die, biegt die Anfangsfasziniertheit ganz schnell in Richtung Freundschaft ab.

Aber ist sowohl diese Anfangsverliebtheit da, als auch der Sex durchaus befriedigend - dann würde ich echt gern in Richtung Beziehung weiter gehen. Und dieses kleine Flämmchen Verliebtheit in Richtung Liebe wachsen lassen. Nur gibt es da mitunter diverse Fallstricke. Vielleicht will er keine feste Beziehung, sondern eher was Lockeres. Vielleicht wachsen seine Gefühle nicht weiter, vielleicht auch meine nicht - oder nicht in der erhofften Geschwindigkeit. Vielleicht will er eher eine virtuelle Beziehung, während ich auf regelmäßigen Körperkontakt hoffe. Vielleicht würden wir uns zwar beide gern öfter mit ornithologischen Aktivitäten befassen, wohnen aber zu weit entfernt voneinander. Und es gäbe noch viele andere Dinge, die nicht unbedingt einen Totalabbruch rechtfertigen würden (und die sich vielleicht auch noch ändern könnten), die aber mit einer Beziehung nicht kompatibel sind.

Und in so einer Situation trink ich halt die metaphorische Flasche Insektenvernichter und bleibe erstmal ambivalent. Sollte sich die Lage irgendwann zum Positiven ändern, kann ich mich immer noch emotional da reinsteigern, ansonsten läuft es sich irgendwann von selbst tot. Ist vielleicht nicht die optimale Herangehensweise, aber mir fehlt einfach die Kraft für viel Prä-Beziehungsarbeit und riesige Enttäuschungen. Also lass ich es einfach laufen, solange es beiden überwiegend gut tut.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Tania hat geschrieben:
TheRealDeal hat geschrieben: Ambivalente Beziehungen kann ich mir nur vorstellen bei Konstellationen, wo sich potentielle Partner noch nicht "live" gesehen haben.
Da kann ich mir ehrlich gesagt gar keine Beziehung vorstellen. Fernverknalltheit schon ... ich kann mich hervorragend von ein paar geschriebenen oder gehörten Worten faszinieren lassen. Aber zu einer Beziehung gehört für mich einfach auch körperliche Anziehung. Fehlt die, biegt die Anfangsfasziniertheit ganz schnell in Richtung Freundschaft ab.

...und bleibe erstmal ambivalent. Sollte sich die Lage irgendwann zum Positiven ändern, kann ich mich immer noch emotional da reinsteigern, ansonsten läuft es sich irgendwann von selbst tot. Ist vielleicht nicht die optimale Herangehensweise, aber mir fehlt einfach die Kraft für viel Prä-Beziehungsarbeit und riesige Enttäuschungen. Also lass ich es einfach laufen, solange es beiden überwiegend gut tut.
Ja, meine körperliche Attraktivität zu erkennen ist die Herausforderung für euch Frauen... ;) Den Frauen, die in dieser Beziehung vorschnell urteilen, möchte ich sagen, dass ich weiß, wie man eine Katze streichelt. Und damit weiß ich auch, wie man eine Frau streichelt. ;) Sollte meine sexuelle Attraktivität nicht erkannt werden, kann ich nichts machen. Ich will auch nicht warten, in der Hoffnung, dass sich daran etwas ändern wird. Bringt nichts. Klarheit ist etwas Feines für mich. Für mich ist Ambivalenz nichts. Ich möchte nicht "warm gehalten" werden. Das raubt mir die (männliche) Energie. Dann lieber Friendzone. Beziehungsarbeit ist angenehm für mich. Enttäuschungen der Dünger zum Wachstum meiner Seele. Mir soll es gut gehen, nicht "überwiegend" gut. Das ist mein Anspruch.
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Tania »

TheRealDeal hat geschrieben:Ja, meine körperliche Attraktivität zu erkennen ist die Herausforderung für euch Frauen... ;) Den Frauen, die in dieser Beziehung vorschnell urteilen, möchte ich sagen, dass ich weiß, wie man eine Katze streichelt. Und damit weiß ich auch, wie man eine Frau streichelt. ;)
Glaub ich Dir. Und aus Erfahrung weiß ich: manchmal "kribbelt" es auch erst beim 27. Treffen zwischen den großen Zehen. Aber bevor es das tut, ist das Ganze für mich eben weder eine Beziehung noch ambivalent, sondern ganz klar ein freundschaftlicher Kontakt.

Sollte meine sexuelle Attraktivität nicht erkannt werden, kann ich nichts machen. Ich will auch nicht warten, in der Hoffnung, dass sich daran etwas ändern wird.
Würde ich auch nie tun - und ich würde es auch nicht gut finden, wenn jemand, den ich als Freund sehe, darauf wartet. Ich würde aber auch nicht eine Freundschaft abbrechen, nur weil der Herr mich nicht auch noch sexy findet - und ich würde ihn auch nicht von der Bettkante schubsen, wenn sich dieses 1000mal-berührt Phänomen wider Erwarten doch noch einstellen sollte.
Klarheit ist etwas Feines für mich. Für mich ist Ambivalenz nichts. Ich möchte nicht "warm gehalten" werden.
Klarheit und Ambivalenz schließen einander nicht unbedingt aus. Du hast doch gerade gelesen, dass Walter nach 3 Jahren Fernbeziehung nun beschlossen hat, mit seiner Liebsten zusammen zu ziehen. Was sie sich schon lange gewünscht hat, was er aber bisher nicht wollte. Diese Positionen wurden von beiden Seiten klar kommuniziert. Und sie hatte die Wahl, ob sie sich auf eine dauerhafte Fernbeziehung einlässt, oder ob sie das Ganze beendet. Das hat nix mit "warm halten" zu tun.

Vor dieselbe Wahl gestellt, würde ich die Beziehung wohl auch fortsetzen, aber eben nicht mit vollem emotionalen Einsatz. Ambivalent eben. Einfach aus Selbstschutz. Je mehr ich liebe, desto mehr wünsche ich mir, meinen Liebsten bei mir zu haben. Ist dies nicht möglich, kann ich entweder unter dem unerfüllten Wunsch leiden, oder dafür sorgen, dass der Wunsch nicht mehr ganz so stark ist.

Mir soll es gut gehen, nicht "überwiegend" gut. Das ist mein Anspruch.
Dann bist du also ein Anspruchs-AB? ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Klar bin ich ein Anspruchs-AB. Ich bin kostbar und muss deshalb nicht jede Frau nehmen. Auch deshalb nicht, weil ich nicht verzweifelt bin. Kommt Zeit, kommt Rat. :)

Wir haben wohl unterschiedliche Ansichten, was die Begriffsdefinition der Ambivalenz betrifft. Ambivalenz betrifft die Gefühls- und Gedankenwelt einer Person. Wenn Walter nicht in eine Wohnung ziehen wollte, seine Freundin aber schon, dann haben Sie unterschiedliche Ansichten. Ambivalent wäre Walter, wenn seine Gedanken um die Vor- und Nachteile des Zusammenziehens kreisen würden. Und er einerseits den Schritt tun möchte, andererseits aber nicht. Da für mich grundsätzlich nicht in Frage stand, die Beziehung zu beenden, liegt für mich keine Ambivalenz vor. Auch hier unterschiedliche Ansichten. Für mich heißt das: Ich weiß, was ich will. Klar und nicht ambivalent. Und Frau sollte das idealerweise auch wissen. Wenn es jemand nicht weiß, dann komme ich "für alles" in Frage. Nur vielleicht nicht sofort. Das empfinde ich als "warm halten" eines irgendwie beliebigen Menschen. Was davon "gelebt" wird oder gelebt werden kann, ist ein anderes Thema. Aber mein Fokus bzw. meine Ausrichtung ist klar.
Edit: Klarer: Wenn ich einen Schlitzschraubenzieher in der Hand habe, habe ich nicht das ambivalente Gefühl, dass ich einen Meißel in der Hand haben könnte. Und stünde erst recht nicht vor dem Dilemma: Was ist es? Schraubenzieher oder Meißel? ;)
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Tania
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von Tania »

TheRealDeal hat geschrieben: Wir haben wohl unterschiedliche Ansichten, was die Begriffsdefinition der Ambivalenz betrifft. Ambivalenz betrifft die Gefühls- und Gedankenwelt einer Person.
Nee, in diesem Punkt sind wir uns schon einig. Nur siehst Du das Ganze scheinbar vom "ich weiß was ich will und nur das kommt in Frage" - Standpunkt, ich eher vom "ich weiß was für mich optimal wäre, und muss aber erstmal ausloten, wie weit mein Verhandlungsspielraum geht" - Standpunkt.

Um beim Beispiel zu bleiben: generell wäre ein gemeinsamer Wohnort für mich optimal. Wobei es sich auch gern um zwei Wohnungen handeln kann. Nun stelle ich aber nicht beim ersten Date die Frage nach einem Zusammenziehen, noch wäre ich selbst in der Lage, sie zu beantworten. Immerhin ist mein Gegenüber da ja noch weitgehend fremd für mich - und mit nem Fremden will ich nicht zusammen ziehen.

Irgendwann kommt dann aber mit Glück der Punkt, an dem diese Frage relevant wird. Und dann ist es durchaus denkbar, dass der betreffende Herr etwas sagt wie "im Moment ist es ungünstig, weil ich noch meinen 96jährigen Opi pflege" oder "nur wenn ich in Deiner Gegend nen Job finde" oder "das kann ich mir gerade nicht so vorstellen".

Und dann? Soll ich den inzwischen schon liebgewonnenen Menschen aus meinem Leben verbannen? Oder still leiden und hoffen, dass es irgendwann schon klappen wird? Oder einfach gar keine Entscheidung treffen und in meiner Gedanken- und Gefühlswelt halt ambivalent bleiben, bis ich selbst merke, ob ich auf lange Sicht mit diesem Arrangement klarkommen kann oder nicht?

Ich denke, das entscheidet jeder für sich. Für mich ist es halt Option drei. Und da für mich somit eine gewisse Ambivalenz zeitweise okay ist, gestehe ich das auch meinem potenziellen Partner zu.
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Re: Wenn nur ein bisschen Interesse vorhanden ist

Beitrag von TheRealDeal »

Tania hat geschrieben:Nee, in diesem Punkt sind wir uns schon einig. Nur siehst Du das Ganze scheinbar vom "ich weiß was ich will und nur das kommt in Frage" - Standpunkt, ich eher vom "ich weiß was für mich optimal wäre, und muss aber erstmal ausloten, wie weit mein Verhandlungsspielraum geht" - Standpunkt.

Um beim Beispiel zu bleiben: generell wäre ein gemeinsamer Wohnort für mich optimal. Wobei es sich auch gern um zwei Wohnungen handeln kann. Nun stelle ich aber nicht beim ersten Date die Frage nach einem Zusammenziehen, noch wäre ich selbst in der Lage, sie zu beantworten. Immerhin ist mein Gegenüber da ja noch weitgehend fremd für mich - und mit nem Fremden will ich nicht zusammen ziehen.

Irgendwann kommt dann aber mit Glück der Punkt, an dem diese Frage relevant wird. Und dann ist es durchaus denkbar, dass der betreffende Herr etwas sagt wie "im Moment ist es ungünstig, weil ich noch meinen 96jährigen Opi pflege" oder "nur wenn ich in Deiner Gegend nen Job finde" oder "das kann ich mir gerade nicht so vorstellen".

Und dann? Soll ich den inzwischen schon liebgewonnenen Menschen aus meinem Leben verbannen? Oder still leiden und hoffen, dass es irgendwann schon klappen wird? Oder einfach gar keine Entscheidung treffen und in meiner Gedanken- und Gefühlswelt halt ambivalent bleiben, bis ich selbst merke, ob ich auf lange Sicht mit diesem Arrangement klarkommen kann oder nicht?
Du hast ja recht und ich stimme dir zu. Vielleicht sind weibliche Gehirne dafür besser geeignet. ;) Auf das, was du beschreibst kann ich mich nur hinterher einlassen. Wenn mich eine Frau auch als Frau interessiert, ich mir also eine Liebesbeziehung mit ihr vorstellen kann, gehe ich die Sache auch so an. Wenn das nichts wird, und man sich gut versteht, kann ich ja einen weiblichen Freund gewinnen, auch was Feines und Wichtiges für einen Mann. Was ich nicht kann ist, den anfänglichen Fokus auf "alles" zu legen. Also zu sagen: "Da ist eine Frau, die ich (noch) nicht kenne. Mal sehen, was geht. Sex, Liebesbeziehung oder Freundschaft. Dem, was du auslotest, um das Optimum zu erreichen, begegne ich pragmatisch damit, dass ich mich mit der grundsätzlichen Situation auseinander setze. Also habe ich z. B. kein Problem damit, meinen Job zu kündigen, wenn das dem Ziel dienlich ist, damit meine Freundin und ich zusammen ziehen können. Ich kann mir vieles vorstellen und ich bin für vieles zu haben. Aber ich möchte mich halt höchstens mittelfristig arrangieren (müssen). Langfristig muss ich die Dinge dann beenden, wenn sie mir nicht gut tun. Denn würde ich das nicht tun, dann würde ich nicht mehr gut für mich sorgen. Der angenehme Nebeneffekt davon ist allerdings, dass es mir dadurch besser geht und ich (noch) besser auf die Bedürfnisse anderer Menschen eingehen kann um Lösungen zu finden. Denn daran bin ich interessiert. Dann bin ich bei mir und in meiner Mitte. Davon profitiert meine Partnerin. Von mir zu ihr. Das ist der gesunde Egoismus, von dem am Ende zwei Menschen direkt profitieren und sie können zusätzlich in ihrer Kraft bleiben. Ich weiß, diese Haltung verstehen nicht viele Menschen. Das ist halt der Nachteil, wenn man in gewissen Bereichen weiß, wie die Regeln eben sind. Und man sich 50-80 Stunden die Frage gestellt hat, wer "der Andere" wirklich ist... Mir wäre es anders auch lieber, weil einfacher, schmerzloser und vor allen Dingen weniger desillusionierend.
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