Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Vielleicht hilft es doch ein wenig bei meinen Problemen.
Ich bin 25 Jahre alt und sog. „Hardcore-AB“.
Diese Tatsache belastet mich aber immer mehr und das lasse ich auch an meinen Fingernägeln aus oder beiße mir den Mundraum kaputt. Also ich bin mir nicht sicher, ob es davon kommt, aber es ist sicherlich auch ein Grund.
Ich habe schon oft versucht mich selbst zu analysieren. Ich hatte eine furchtbare Schulzeit (Realschule bis 10. Klasse). Ich war nicht beliebt, man hat mich als Streber abgestempelt und ich denke schon, dass man das, was man mit mir gemacht hat, Mobbing nennen kann.
Trotzdem hatte ich auch Freundinnen (auch in der Schulklasse) und in meiner Freizeit viele Hobbies gehabt.
Ich war auch sehr spätreif. Ich habe erst mit 16 nach der Schule meine Periode bekommen und bin dann auch erst „weiblicher“ geworden. D.h. die ganze Schulzeit über haben mich Jungs eigentlich nicht interessiert.
Aber dann wurde ich älter und älter und es tat sich einfach nichts.
Ich habe regelmäßig Dates und es waren schon
sehr, sehr viele interessiert und haben um mich gekämpft. Ich hätte schon wirklich viele Beziehungen haben können und mich finden viele attraktiv.
Aber sobald mir einer näher kam oder mit dem Satz „Ich habe mich in dich verliebt“, dann mache ich alle Schotten dicht.
Mittlerweile sage ich immer sofort nach kurzer Zeit, wie die Lage bei mir ist (Noch keine Beziehung gehabt, verklemmt etc…).
Freunde raten mir immer, mich doch einfach mal küssen zu lassen, aber es sträubt sich innerlich alles dagegen. Ich date jetzt also weiter und weiter und warte auf ein „Klick“ und die Schmetterlinge. Aber ich bekomme eher starke Bauchschmerzen vor Angst. Und wovor genau weiß ich nicht.
Momentan date ich eigentlich einen Traummann. Er sieht gut aus, sehr höflich, lieb, hat die gleichen Interessen und Ansichten, hat einen guten Job… Wir haben uns jetzt schon 4x getroffen und er ist sehr interessiert. Das macht mich schon wieder verrückt, dass ich am liebsten den Kontakt abbrechen würde. Bei mir tut sich rein gar nichts. Fühle mich nur noch mehr unter Druck gesetzt.
Meine Eltern sind jetzt 35 Jahre verheiratet, ich bin glücklich mit meiner Familie und war dort immer gut behütet. Ich denke nicht, dass mein Verhalten am Elternhaus liegt. 2 meiner 3 Brüder haben schon sehr lange Beziehungen, meinem 3 Jahre jüngeren Bruder geht es glaub ich ähnlich wie mir. Aber er kennt zumindest das „Verliebt Sein“-Gefühl.
Ich habe auch beschlossen, mal mit einem Psychotherapeuten zu sprechen, jedoch kommen mir da die Sprechzeiten in die Quere. Aber vielleicht könnt ihr mir schon einem Zuspruch oder Trost helfen.
Normal bin ich nämlich –denke ich– bestimmt nicht.
Oft sind es auch viele Kleinigkeiten in der Kindheit, bei denen man rückblickend gar nicht gedacht hätte, dass sie solche Wirkungen auf ein Kind haben, welches zu diesem Zeitpunkt oftmals noch wenige psychische Abwehrmechanismen hat. 
Das belastet mich auch enorm und deshalb setze ich mich direkt wieder mehr unter Druck.