Die Interpretation als "bequeme Ausflucht" setzt voraus, dass die Betroffenen tatsächlich schon mal wesensbedingt abgelehnt wurden, aber diesen Sachverhalt sich (und ggfs. auch uns gegenüber) nicht wahrhaben wollen. Wenn das aber bisher noch nicht der Fall war?Hathor hat geschrieben: Für mich bleibt es dabei: die Meinung, zu hässlich für eine Beziehung zu sein, kann auch ein Fluchtweg sein. Weil es die bequemste Möglichkeit ist? Weil es einfacher ist, sich einzureden, die Frauen (wahlweise: Männer) fänden einem grundsätzlich abstoßend, als sich einzugestehen, dass man über wesensbedingte Defizite verfügt, die einer Beziehung im Weg stehen? Weil man dann Wahrheiten ins Gesicht sehen müsste, die man selbst als viel schwerer erträglich empfinden würde als die (echte oder vermeintliche) Tatsache, dass man hässlich ist? Weil Gründe zutage treten würden, an denen man vielleicht arbeiten könnte, was aber unglaublich mühsam und kraft- und zeitraubend wäre?
Als zweite Sache: warum empfindest du "ich bin hässlich" als bequem? Klar will das Ego nicht hören, dass es sich nicht so breitmachen soll und den Charakter unleidlich macht, aber ob das zu ändern kraftraubender sein soll, würde ich mal so dahingestellt lassen ...
War das denn die Frage? Ob es der doof-arschige auch schwer haben kann? Klar kann es der Charakter auch wieder vermasseln. Attraktivität und Charakter sind UND-verknüpft(*), was halt für den Unattraktiven heißt, dass er mit einem besonders attraktiven Charakter nichts kompensieren kann.Hathor hat geschrieben: Ja, ein Mensch, der nach landläufigem Geschmack hübsch anzusehen ist, hat erstmal den Vorteil, dass er einfacher die Blicke auf sich zieht als ein durchschnittlich oder unterdurchschnittlich aussehender Mensch, er erregt zwangsläufig mehr positive Aufmerksamkeit, gar keine Frage. Aber wenn er zu doof, zu arschig oder zu stoffelig ist, um etwas daraus zu machen, wird er es in Sachen Beziehung auch schwer haben, und wenn Du hundertmal gebetsmühlenartig das Gegenteil behauptest .
(*) eher zeitlich-UND, nacheinander, also zumindest auf Datingplattformen würde ich das so stark behaupten. Generell vielleicht nicht ... aber daraus dann "es gibt noch Hoffnung" ableiten?