liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

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Wozn

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Wozn »

In der Großstadt geht man tendenziell eher unter, während man auf dem Dorf entweder mißtrauisch beäugt oder integriert wird.
Toleranz heißt ja auch erstmal gar nichts, außer daß man nicht gehaßt wird. In der Großstadt kann man einfach besser an einander vorbeileben, man ist also eher toleranter weil der Andere einem einfach am Arsch vorbeigeht.
Der einzige Vorteil an der Großstadt ist einfach daß man potentiell mehr unternehmen kann, allerdings ist der Kontakt dann auch sehr oberflächlich & erstmal sehr unverbindlich, da ja genug Auswahl besteht. Man muß sich ja mit niemandem abgeben, man kann.

Ich halte auch die Theorie von wegen "Subkultur" für falsch - Punkerinnen haben z.B. nicht mehr für Behinderte oder Außenseiter übrig als andere Frauen, ist ein Mythos, in Wahrheit sind viele Punks genauso spießig wie die von ihnen gehaßten Spießer, nur halt "in Grün".
Innerhalb einer Subkultur muß man sich sehr anpassen & der Gruppendynamik folgen - wer z.B. nicht weiß was "gut" & was "Kommerzscheiße" ist, fällt schnell negativ auf & das kann je nach Jahrgang auch stark variieren (also z.B. mal ist eher Ska-Punk angesagt, mal Streetpunk, mal eher politisches...mal darf man die Band gut finden, mal muß man eine Andere gut finden...). Wer schon mit "normaler" Mode & Popkultur Probleme hat wird hier auch nicht andocken können...
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LonesomeCoder
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Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von LonesomeCoder »

Xiangni hat geschrieben:Ich weiss ja nicht wie das bei euch in DE ist (ich vermute ähnlich), aber bei uns wird man auf der Strasse nur von Bettlern für Geld angequatscht oder von jungen Studenten, um eine Mitgliedschaft bei Terre des Hommes/Greenpeace/etc. abzuschliessen.
Aus diesem Grund reagieren die meisten wohl auch eher ablehnend wenn sie angequatscht werden.
Ich finde die Verschlossenheit der Menschen allgemein in DE schon schlimm. In Nordeuropa ist es noch schlimmer. Da soll es an öffentlichen Plätzen sogar Bänke nur für eine Person geben, da sich eh nie zwei Fremde nebeneinander setzen würden.

Aber gibt es Länder, in denen das besser ist? Lieber den Blick fest aufs Handy haben oder gar nicht kommunizieren während echte Menschen um einen rum sind, finde ich einfach traurig.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Endura

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Endura »

Wozn hat geschrieben:In der Großstadt geht man tendenziell eher unter, während man auf dem Dorf entweder mißtrauisch beäugt oder integriert wird.
Ein konkretes Beispiel, ich trage bei Wanderungen gerne sichtbar ein Gürtelmesser. Im Dorf kennt man mich, und niemand hat daran etwas auszusetzen. In der Großstadt würde ich mich das offen gar nicht trauen.

Oder ein homosexuelles Pärchen, das ins kleine Dorf gezogen ist, auf die Frage ob sie hier schon Ablehnung oder Diskriminierung erfahren hätten.
"Im Gegensatz zu Großstadt müsse man sich hier nicht Sorgen machen angepöbelt zu werden, weil zwei Männer Händchen halten." In bestimmten Bezirken Wiens würden sie das sein lassen.
Innerhalb einer Subkultur muß man sich sehr anpassen & der Gruppendynamik folgen
In der Stadt muss man in Gruppen schon sehr aufpassen, was man zu bestimmten Themen sagt, hier am Land ist von grün bis blau meist alles vertreten, hier wird niemand rausgeekelt, wenn er zugibt rechts oder links gewählt zu haben. Die Gräben in der Stadt sind einfach breiter.
Wozn

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Wozn »

Ich würde noch nicht mal sagen daß die Gräben breiter sind - auf dem Dorf kann es durchaus auch ein Problem sein, z.B. wenn man in Bayern der einzige "Sozi" in einem traditionell CSU-wählenden Dorf ist. Nur ist die persönliche Beziehung auf dem Land wichtiger - ob nun Zu- oder Abneigung, alles ist persönlicher, weil die Gemeinschaft enger ist.
In der Großstadt kann man dafür jahrelang nebeneinander leben, ohne etwas vom anderen zu wissen - meine Nachbarn könnten, soweit ich weiß, Satanisten, Salafisten, Heino-Fans oder Außerirdische sein, ich habe sie höchstens ein paar mal im Treppenhaus gegrüßt & wir haben gelegentlich Pakete für einander entgegengenommen & das wär´s.

Für die Partnersuche heißt das:
In der Großstadt ist die Oberflächlichkeit größer, auf dem Dorf ist oft die soziale Stellung, die Familie & die Meinung der anderen Dorfbewohner von Belang. In der Großstadt gehen keine Gerüchte über einen umm - solange ich mir nichts zu schulden kommen lasse, kann ich hier leben wie´s mir passt, interessiert keine Sau, ob ich am Sonntag in der Kirche war oder für die Feuerwehr gespendet habe.

Wirklich leicht ist es als AB nirgends, weil es in der Großstadt sehr viel Konkurrenz gibt und man auf dem Land schnell als "komisch" auffällt - den Dorftrottel gibt es so wohl nicht mehr, aber Außenseitertum oder Andersartigkeit ist in engen Gemeinschaften immer ein Anlass für Argwohn.
Endura

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Endura »

Wozn hat geschrieben:In der Großstadt kann man dafür jahrelang nebeneinander leben, ohne etwas vom anderen zu wissen - meine Nachbarn könnten, soweit ich weiß, Satanisten, Salafisten, Heino-Fans oder Außerirdische sein, ich habe sie höchstens ein paar mal im Treppenhaus gegrüßt & wir haben gelegentlich Pakete für einander entgegengenommen & das wär´s.
Aber dank dünner Wände, hört man jeden lauten Streit, jede Musik, die Fernsehvorlieben, mitunter bekommt man ungewollt auch das Sexleben der Nachbarn mit, obwohl man sich so gut wie gar nicht kennt.
Wozn

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Wozn »

Och, so dünn sind die Wände bei mir gar nicht - ich höre nur geleentlich am morgen, daß einer der Bewohner der Wohnung über mir sich öfters mal fast die Leber rauskotzt...

Aber nur mal so als Gedanke:
Wie wäre es mit einem Umzug in eine Kleinstadt oder eine mittelgroße Universitätsstadt?
Dort kann man auch gut in angrenzenden kleinen Orten wohnen & dann reinpendeln...
Die bieten quasi das Mittelding: vieles was Städte ausmacht (also z.B. kulturelles Leben), sind aber nicht ganz so riesig.

Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das wirklich dem ABtum abträglich ist - kann, muß aber nicht.
Ich habe jahrelang in Marburg gelebt & bin HC-AB geblieben...
Schön war´s dort aber trotzdem.
Nonkonformist

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Nonkonformist »

Xanopos hat geschrieben:
Wozn hat geschrieben:In der Großstadt kann man dafür jahrelang nebeneinander leben, ohne etwas vom anderen zu wissen - meine Nachbarn könnten, soweit ich weiß, Satanisten, Salafisten, Heino-Fans oder Außerirdische sein, ich habe sie höchstens ein paar mal im Treppenhaus gegrüßt & wir haben gelegentlich Pakete für einander entgegengenommen & das wär´s.
Aber dank dünner Wände, hört man jeden lauten Streit, jede Musik, die Fernsehvorlieben, mitunter bekommt man ungewollt auch das Sexleben der Nachbarn mit, obwohl man sich so gut wie gar nicht kennt.
Nein, kann ich so nicht bestätigen. Ich lebe seit zwanzig jahren in einen millionenstadt, in verschiedene wohnungen, und hatte noch nie lärmüberlast wegen den nachbarn. Und auch keine nachbarn die sich in meinen leben eingemischt haben - das war in der kleinstadt in Holland wo ich aufgewachsen bin schon noch anders. Einige der nachbarn waren ziemlich kleinkarriert, konformistisch, intolerant und haben gerne mal ungefragt hinweise gegeben wie man leben soll und wie man sich zu verhalten hat. Da gab es auch unter den nachbarn mal übelsten mobbing - zum glück hatten die allen einen riesenschiß für meinen vater, also ist das großteilig an uns vorbei gegangen.

Ich mag der anonymität der großstadt. Kein schwein den es hier interessiert das ich ein vereinshassender atheist bin, ich mag meine kinofilme gerne in der originalsprache, am sommer gibt es hier unzälhige straßenfesten, es gibt hier museen und große buchlädern, es gibt unmengen an biergärten, cafes, kneipen, restaurants, ich mag der studentenambiente, es gibt eine multikultur, ich hätte mir meinen stadt nur noch ein bisschen kosmopolitischer und internationaler gewünscht
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Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Elli »

LonesomeCoder hat geschrieben:Aber gibt es Länder, in denen das besser ist? Lieber den Blick fest aufs Handy haben oder gar nicht kommunizieren während echte Menschen um einen rum sind, finde ich einfach traurig.
Meiner Reiseerfahrung nach ist es in vielen Ländern viel üblicher, auf der Straße Gespräche anzufangen, als in Deutschland. Ich habe es jedenfalls so erlebt in Ost- und Südeuropa, China und Taiwan, England und USA. Man hält einfach öfter ein Schwätzchen mit irgendwem, da ist nichts dabei. Wenn einen jemand anspricht, unterstellt man auch nicht gleich eine Absicht, sondern quatscht erstmal, das ist in Deutschland krampfiger, finde ich. Innerhalb DEs kommt es auch noch auf die Region an, im Rheinland zB wirst Du auch eher mal unterwegs angelabert. Naja, und dann ist natürlich auch die Situation entscheidend. Tagsüber in der Fußgängerzone kann man jetzt nicht wirklich mit einem lauen Sommerabend am Flussufer vergleichen, wo die Leute sitzen und ihr Feierabendbier trinken.

Frauen erleben aber auch öfters unangenehme Anmachen (Beispiel: Mich hat mal einer ganz nett angesprochen, und im nächsten Satz meinte er dann, dass er wirklich toll lecken kann und mir multiple Orgasmen verschaffen würde, wenn ich ihn nur ranlasse - extrem übergriffig). Je weniger das Ansprechen zum üblichen Protokoll vor Ort gehört, desto eher rechnet man mit sowas. Vielleicht gehen manche auch deswegen wortlos weiter, wenn ein Mann sie auf der Straße anspricht?
Wozn

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Wozn »

Hmmm, Osteuropa - also in Polen sind die Letue auch eher zurückhaltend - es sei denn man kennt sich aus der Nachbarschaft...
Endura

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Endura »

Nonkonformist hat geschrieben:kleinstadt
Gutes Stichwort. Ich wohne mittlerweile in einer Kleinstadt. Leistbare Mieten als in der Großstadt. Die Infrastruktur finde ich besser als in der Großstadt. Geschäfte, Ärzte, sogar Wald, alles in unmittelbarer Nähe. Es ist nicht so hektisch wie in der Großstadt, und man hat mehr Anonymität als am Dorf.
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Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Elli »

Wozn hat geschrieben:Hmmm, Osteuropa - also in Polen sind die Letue auch eher zurückhaltend - es sei denn man kennt sich aus der Nachbarschaft...
Grade in Polen hat mir zB eine Sitznachbarin im Zug ein Käsebrot geschenkt, eine Museumsangestellte begleitete mich einfach so zurück zu meinem Hotel, etc. Kommt alles in Deutschland eher selten vor. Ich habe auch einige polnische Freunde in Berlin, die sind teilweise sehr kontaktfreudig und extrovertiert und labern jeden an, wenn man mit ihnen unterwegs ist.
Aber kann auch totaler Zufall sein, also dass ich da grade an die Kontaktfreudigen geraten bin halt. Gibt ja auch exaltierte Deutsche.
Wenn man auf Reisen ist, ist man vielleicht auch selbst offener und strahlt das aus. Das kann auch mit reinspielen.
Holofernes

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Holofernes »

Wozn hat geschrieben:in Wahrheit sind viele Punks genauso spießig wie die von ihnen gehaßten Spießer, nur halt "in Grün".
Innerhalb einer Subkultur muß man sich sehr anpassen & der Gruppendynamik folgen - wer z.B. nicht weiß was "gut" & was "Kommerzscheiße" ist, fällt schnell negativ auf & das kann je nach Jahrgang auch stark variieren (also z.B. mal ist eher Ska-Punk angesagt, mal Streetpunk, mal eher politisches...mal darf man die Band gut finden, mal muß man eine Andere gut finden...). Wer schon mit "normaler" Mode & Popkultur Probleme hat wird hier auch nicht andocken können...
Klingt nach Wasser predigen und Wein trinken was die Punker da so machen.

Andererseits könnten Außenstehende toleranter sein.

Ein OdB, das einen komischen Nerd nicht mag, wird einen Punker erst recht nicht mögen. Das OdB wird dann lieber im Dorf leben bleiben wollen und bloß nicht in die Stadt ziehen wollen wo all die komischen Punker leben.

Das heißt, diese intoleranten OdBs sind nicht in der Stadt vertreten. In der Stadt sind dann nur noch tolerante OdBs. Diese tolerieren offensichtlich die Punker und sonstige Subkulturen sonst würden sie sich nicht wohlfühlen und dann tolerieren sie ja wohl erst recht die Nerds.
Punkerinnen haben z.B. nicht mehr für Behinderte oder Außenseiter
Punkerinnen sind doch selbst auch Außenseiter.
Nonkonformist

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Nonkonformist »

Holofernes hat geschrieben: Klingt nach Wasser predigen und Wein trinken was die Punker da so machen.

Andererseits könnten Außenstehende toleranter sein.

Ein OdB, das einen komischen Nerd nicht mag, wird einen Punker erst recht nicht mögen. Das OdB wird dann lieber im Dorf leben bleiben wollen und bloß nicht in die Stadt ziehen wollen wo all die komischen Punker leben.

Das heißt, diese intoleranten OdBs sind nicht in der Stadt vertreten. In der Stadt sind dann nur noch tolerante OdBs. Diese tolerieren offensichtlich die Punker und sonstige Subkulturen sonst würden sie sich nicht wohlfühlen und dann tolerieren sie ja wohl erst recht die Nerds.
Intolerante menschen hat man überall, auch in Großstädte.
Es gibt in großstädte aber mehr subkulturen.
Mitglieder von subkulturen können aber auch recht intolerant sein, mit einen großen konformität innerhalb der eigene gruppe (dress-code, musikgeschmack, politische meinungen, etc), und wenig toleranz für anderen subkulturen.
Ich habe keine probleme damit von sämtlichen subkulturen umkreist zu sein, finde das sogar interessant, wird aber keiner diesen subkulturen jemals beitreten.
Punkerinnen haben z.B. nicht mehr für Behinderte oder Außenseiter
Punkerinnen sind doch selbst auch Außenseiter.
Nicht innerhalb deren eigenen gruppe.
Die sind halt in einen stammenkrieg mit den spießertum.
Und innerhalb deren stamm git es auch regeln.

Wirklich nonformistische aussenseiter werden auch solche subkulturen eher nicht beitreten. Viel zu viel gruppenzwang.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 07 Jul 2017 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
Wozn

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Wozn »

@Holofernes
Nicht ganz richtig. Das mag vielleicht in den 70ern oder frühen 80ern der Fall gewesen sein, heutzutage ist das anders.
Überhaupt sind Subkulturen seit den 90ern deutlich ausgehölter & oberflächlicher - Punker heißt fast nichts mehr, außer Haarschnitt & das was heute als Punkmusik durchgeht (also recht melodische Rockmusik mit leidlich kritischen Texten).

Punkerinnen geben gute Kumpelfreundinnen ab, werden aber eher nix für einen Nerd empfinden - die wollen eher einen aus´ner Band, oder eben einen aus ihrer lokalen Punk-Clique. Das ist eine ganz eigene Form von Snobismus, die da auftritt.
Außerdem wächst man irgendwann aus so ´ner Subkultur einfach raus - mit fast 30 sowieso, wer da noch richtig Punk ist, wird sicher vor allem unter Seines/Ihresgleichen Ausschau halten wollen....

Wobei man natürlich sagen muß: Den Punk/ die Punkerin gibt´s natürlich so nicht, aber man muß damit rechnen das gewisse Konstanten auftreten - und Subkulturen sind nun mal sehr stark von Mode und bestimmten visuellen Idealtypen abhängig.

Außerdem darf man nicht vergessen: Punk ist, mittlerweile, mitnichten eine Sache der "working class" - die meisten Punks sind Akademikerkinder, die ein wenig Anarchie spielen wollen. Sowas geht aber auch mal vorbei & man wird Anwalt oder Werber oder sonstwas gehobenes.
Ich bin da ja auch schon rausgewachsen - ich mag die Musik immer noch, würde aber nicht so rumlaufen wollen.

Die einzigen die das wirklich noch halbwegs leben sind die Künstler - und selbst die haben irgendwann Familie & leben so in ihrem eigenen Biotop.
Die letzte Person die ich kurz mal getroffen habe, die weitestgehend was mit Punk/Alternative Rock zu tun hatte, eine Musikerin von der ich mir bei Gelegenheit was signieren ließ, machte auf mich den Eindruck als hätte sie in ihrem kreuzberger Biotop noch nie einen Typen mit Blindenstock gesehen - sie war sehr freundlich, aber offenbar ein wenig überfordert damit mich nicht als Objekt ihres Mitleids zu sehen, da sie in Wahrheit doch aus recht behüteten Verhätlnissen Stammt & mit Behinderungen oder echten Abweichungen von der physischen Norm wohl kaum je konfrontiert worden ist.
Wozn

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Wozn »

@Elli
Polen siind oft extrem - sowohl extrem freundlich, als auch unfreundlich oder schüchtern.
Tatsächlich kommt man dort eher als in Deutschland mit Leuten ins Gespräch - naja, Kunststück.
Es gibt aber auch sehr viel mehr graue Mäuse & vermutlich sehr viele ABs.
Polen sind tendenziell sehr konformistisch & eher konservativ - es ist also sehr einfach sich ihr Mißtrauen einzuhandeln, wenn man z.B. sehr fremdartig wirkt. Wenn nicht sind sie oft sehr freundlich, das stimmt....
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Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Elli »

Wozn: Das mit dem Konservatismus habe ich nochmal anders erlebt bei meinen polnischen Bekannten - das sind alles Leute, die man erstmal per default für links halten würde, wenn man sich deren Lebensstil und Habitus anschaut. Spricht man mit ihnen über Politik, äußern sie aber manchmal unerwartet konservative Ansichten, auch mit xenophobem Einschlag hier und da. Manche finden auch die jetzige polnische Regierung gut, oder zumindest nicht so schlecht ("tut was für die einfachen Leute"). Oder zB meine beste Freundin ist auch Polin und blickt etwas spöttisch auf meine (vergleichsweise) political correctness oder die von anderen gemeinsamen (deutschen) Bekannten. Aber das sind jetzt auch alles Leute, die in Deutschland leben, da ist es auch nochmal eine andere Situation.

Warum auch immer das so ist, vermutlich hat es historische Gründe und mit der eingekesselten Lage zwischen Russland und Deutschland zu tun. Also ein politisches Klima halt, in dem man leicht auf die Idee kommen kann, dass der Selbstschutz an erster Stelle steht, nach früheren Ereignissen in der Geschichte. Oder was denkst Du, woher es kommt? Ich habe bei den Polen, die ich in Berlin kenne, auch das Gefühl, dass sie in dieser Hinsicht extra querschießen wollen, und sich gemaßregelt fühlen bzw. sich halt dann darüber belustigen, wenn man ihnen zB sagt, dass man eine bestimmte Äußerung rassistisch findet. Also dass ihnen das widerstrebt, wenn man ihnen mit "linkem Mainstream-Gedankengut" kommt, und sie das dann als arrogante germanische Überlegenheitsgeste sehen.

Und wegen positiver Erfahrungen beim Reisen in Polen: Das stimmt, ich wirke nicht sehr fremdartig. Kann mir vorstellen, dass ich es als Asiatin oder Afrikanerin deutlich weniger schön fände, da zu reisen, denn als dunkelhaarige, bleiche Europäerin, die ich bin.

Aber damit sind wir jetze auch denkbar weit vom Threadthema entfernt ...
Holofernes

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Holofernes »

Elli hat geschrieben:denn als dunkelhaarige, bleiche Europäerin, die ich bin.

Aber damit sind wir jetze auch denkbar weit vom Threadthema entfernt ...
Wieso? "Dunkelhaarige bleiche Europäerin" ist ja ein Aussehen. :mrgreen:
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Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Elli »

Ha ha, stimmt. Nochmal elegant den Bogen zurück geschlagen. :mrgreen:
Wozn

Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Wozn »

@Elli
Ja, die deutschen Rechts/Links-Schemata passen in Polen (und in vielen osteuropäischen Ländern) nicht so ganz.
Ich kenne auch viele Polen die, wenn es um Fragen wie Arbeit/Lohn/Gesundheit/Bildung geht ziemlich "links" sind, dann aber bei Dingen wie Homosexualität/Multikulturalität und "Political Correctness" Franz-Josef Strauß channeln. Das hat wirklich mit der historischen Situation zu tun - Patriotismus ist in Polen hoch im Kurs, die polnische Kunst & Literatur ist randvoll mit schwiemeligen Beschwörungen Polens. Es gab in der Romantik z.B. das Konzept Polen sei "der Christus unter den Völkern", weil es dauernd aufgeteilt wurde & immer "leiden" mußte.
Im Grunde sieht sich Polen so ein bißchen wie "das Kleine gallische Dorf, das nicht aufhört dem Eindringling Widerstand zu leisten", ob´s nun die UdSSR, Deutschland, die EU oder sonstwer ist.
Diese Mischung aus Xenophobie und kleinbürgerlicher Piefigkeit findet sich ja auch in der ehemaligen DDR. Ich glaube das hat was mit dem "real existierenden Sozialismus" zu tun, der ja bekanntlich nur oberflächlich links & in Wahrheit schwer autoritär war, jedenfalls gab es in Polen kein "68" & eine echte gesellschaftliche Liberalisierung fand nie statt.

Das merkt man übrigens auch bei den Subkulturen: Polnischer Punk ist, musikalisch, meist härter (oft mit Ska-Einschlag), aber auch irgendwie konservativer - er begann ja in den 80ern unter Jaruzelski, somit sind "Kommunisten" für viele polnische Punks ein echtes "rotes Tuch".
Auch unter anderen Künstlern & Musikern ist das so - Polen hat eine große eigene Musikszene, in der meist polnisch gesungen wird, ob nun Punk, Metal, Reggea oder New Wave.
Aber echtes Hinterfragen ist eher selten - meist genügt Spott um als "subversiv" zu gelten.

Ich denke auch daß die Aversion gegen "Political Correctness" kommt wohl auch daher, daß Polen ein extrem homogenes Land ist - das war zwar nicht immer so, die "Adelsrepublik" (das Polnisch-Lithauische Reich) war ein Vielvölkerstaat, aber seit den letzten 100 Jahren ist das ungefähr so.
"Normal" sein gilt in Polen als besonders wichtig - man soll sich doch bitte "normal" verhalten & es soll doch bitte "normal" zugehen.
Eine etwas merkwürdige Mischung Rebellentum nach Außen 6 Konformität nach Innen...
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Re: liegt es doch am Aussehen? ( kaum Interesse der Frauen)

Beitrag von Reinhard »

Wozn hat geschrieben: Ich kenne auch viele Polen die, wenn es um Fragen wie Arbeit/Lohn/Gesundheit/Bildung geht ziemlich "links" sind,
Klassische linke Themen. :hierlang:
Wozn hat geschrieben: dann aber bei Dingen wie Homosexualität/Multikulturalität und "Political Correctness" Franz-Josef Strauß channeln.
Das ist aber doch eher Lifestyle ... :gruebel:
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