Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Hallo Leute,
Ich selbst habe mich bisher noch niemandem aus meinem persönlichen Umfeld offenbart, lediglich Psychologen gegenüber, die mich betreut haben war ich diesbezüglich ehrlich.
Deshalb würde mich mal interessieren, wie ihr das so haltet. Habt ihr euch mal jemandem anvertraut? Wie hat die Person reagiert? Seid ihr in deren Ansehen gesunken oder sowas in der Art? Um wen hat es sich gehandelt? Enge Freunde, Verwandte, flüchtig Bekannte? Und hat es euch was gebracht? Zum Beispiel Rückhalt, Unterstützung oder zumindest Tipps? Was würdet ihr mir empfehlen? Weiter geheimhalten oder mich jemandem anvertrauen?
Meinen engsten Freunden gegenüber würde ich zum Beispiel nie darüber reden. Höchstens, falls sich meine Situation in ein paar Jahren immer noch nicht gebessert hat und der Leidensdruck die Scham übersteigt. Mit denen rede ich einfach nicht großartig über Frauen und bin immer schön still, wenn die gegenseitig mit ihren neuesten Eroberungen prahlen (ein paar von denen sind echte Womanizer und könnten das wahrscheinlich gar nicht nachvollziehen). Aber obwohl oder auch gerade weil es meine engsten Freunde sind, könnte ich es nicht verkraften, wenn die mich plötzlich als Versager sehen. Natürlich würden sie weiter zu mir halten, aber es wäre mir voll unangenehm trotzdem. Bin auch einfach zu stolz, um bei denen um Hilfe zu betteln.
Ich selbst habe mich bisher noch niemandem aus meinem persönlichen Umfeld offenbart, lediglich Psychologen gegenüber, die mich betreut haben war ich diesbezüglich ehrlich.
Deshalb würde mich mal interessieren, wie ihr das so haltet. Habt ihr euch mal jemandem anvertraut? Wie hat die Person reagiert? Seid ihr in deren Ansehen gesunken oder sowas in der Art? Um wen hat es sich gehandelt? Enge Freunde, Verwandte, flüchtig Bekannte? Und hat es euch was gebracht? Zum Beispiel Rückhalt, Unterstützung oder zumindest Tipps? Was würdet ihr mir empfehlen? Weiter geheimhalten oder mich jemandem anvertrauen?
Meinen engsten Freunden gegenüber würde ich zum Beispiel nie darüber reden. Höchstens, falls sich meine Situation in ein paar Jahren immer noch nicht gebessert hat und der Leidensdruck die Scham übersteigt. Mit denen rede ich einfach nicht großartig über Frauen und bin immer schön still, wenn die gegenseitig mit ihren neuesten Eroberungen prahlen (ein paar von denen sind echte Womanizer und könnten das wahrscheinlich gar nicht nachvollziehen). Aber obwohl oder auch gerade weil es meine engsten Freunde sind, könnte ich es nicht verkraften, wenn die mich plötzlich als Versager sehen. Natürlich würden sie weiter zu mir halten, aber es wäre mir voll unangenehm trotzdem. Bin auch einfach zu stolz, um bei denen um Hilfe zu betteln.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Ich bin da sehr offen und rede mit Freunden, Verwandten, Bekannten und sogar mit Kollegen drüber, zu denen ich ein Vertrauensverhältnis habe.
Es gab dabei noch nie blöde Kommentare, nur überraschte Gesichter und Sätze wie "das hätte ich nie gedacht" oder "Du wirkst aber so selbstbewußt".
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Ich habe es ein paar Leuten erzählt (sowohl Freunden als auch flüchtigen Bekannten), entweder weil ich nach Ex-Freunden gefragt wurde oder weil es sich so ergeben hat. Manche haben sehr überrascht, aber nicht negativ, reagiert. Andere sind überhaupt nicht darauf eingegangen und haben das Gespräch fortgesetzt, als sei es das Normalste der Welt, AB zu sein. Negative Reaktionen habe ich noch nie bekommen. Eine Freundin erzählte mir dann zu meiner eigenen Überraschung sogar, dass sie und ihr Freund vor ihrer Beziehung selbst beide ABs waren.Loser hat geschrieben:Habt ihr euch mal jemandem anvertraut? Wie hat die Person reagiert? Seid ihr in deren Ansehen gesunken oder sowas in der Art? Um wen hat es sich gehandelt? Enge Freunde, Verwandte, flüchtig Bekannte? Und hat es euch was gebracht?
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Hallo Loser, hast du denn das Bedürfnis, mit jemandem aus deinem Freundeskreis darüber zu reden? Es bedeutet ja nicht gleich um Hilfe zu betteln. Ich habe mit einigen engen Freunden über das AB-Sein gesprochen und nur positive Erfahrungen damit gemacht. Dass irgendwas nicht stimmt oder anders ist, wenn jemand jahrelang ohne festen Partner durchs Leben geht, merken gerade die engeren Bezugspersonen die dich schon lange kennen ja sowieso. Im Grunde hat man nichts zu verlieren. Für mich war es ein schambehaftetes, unangenehmes Thema. Es hat lange gedauert, bis ich das AB-Sein als Teil meines Lebens akzeptiert und begonnen habe, mich aktiv damit auseinanderzusetzen. Mich gegenüber meinen Freunden zu öffnen und über meine Probleme zu reden hat nicht nur unsere Beziehung (durch diesen Vertrauensbeweis auf der einen und den Akzeptanzbeweis auf der anderen Seite) auf eine neue Ebene gehoben, sondern mir beim Bewältigungsprozess geholfen. Die Reaktionen waren mitfühlend und aufmunternd. Es wurden Beispiele von anderen ABs aus dem jeweiligen Umfeld genannt, die noch irgendwann den Absprung geschafft hatten etc.
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Um die Frage zu beantworten: ich erzähle grundsätzlich nichts, das nicht stimmt. Aber ich erzähle freilich nicht alles.
Kam schon des Öfteren vor, daß ich drauf angesprochen wurde, daß ich "übliche" Themen wie Sex und Partnerschaft nie von mir aus anschneide. Wenn dann derart gequengelt wird, und ich mich in der jeweiligen Gruppe auch ausgegrenzt fühle, da ich nichts zum Gespräch beitragen kann, mache ich diffuse Andeutungen. Ich bin es nämlich ziemlich leid, mir seit 20 Jahren anhören zu müssen: "Daß Du keine Partnerin hast, versteh ich nicht" oder "Du findest bald 'ne Partnerin, sei Dir da gewiß", oder Jammereien wie "ich hab schon seit 'nem halben Jahr nix mehr mit 'ner Frau gehabt". Da kommt dann manchmal ein zorniges "ich seit 13 Jahren nicht, und ich war auch froh, als das letztemal vorbei war". Meistens ist danach Ruhe.
Ansonsten schmiere ich das den Leuten nicht unbedingt auf's Brot und bin froh, wenn das Thema nicht provoziert wird. Ich muß mir nicht unbedingt Minderwertigkeitsgefühle antun, denn ich bin nicht minderwertig. Das hat alles seinen Grund, und ich arbeite an dem Problem, aber dafür brauche ich nicht unbedingt meine Umwelt einzuweihen. Erzählen tue ich es denjenigen, bei denen ich das Gefühl habe, daß sie bei der Lösung des Problems hilfreich sein könnten. Etwa meiner Therapeutin. Oder eben hier im Forum. Deswegen bin ich ja hier.
Gruß
Tom_der_Baum
Kam schon des Öfteren vor, daß ich drauf angesprochen wurde, daß ich "übliche" Themen wie Sex und Partnerschaft nie von mir aus anschneide. Wenn dann derart gequengelt wird, und ich mich in der jeweiligen Gruppe auch ausgegrenzt fühle, da ich nichts zum Gespräch beitragen kann, mache ich diffuse Andeutungen. Ich bin es nämlich ziemlich leid, mir seit 20 Jahren anhören zu müssen: "Daß Du keine Partnerin hast, versteh ich nicht" oder "Du findest bald 'ne Partnerin, sei Dir da gewiß", oder Jammereien wie "ich hab schon seit 'nem halben Jahr nix mehr mit 'ner Frau gehabt". Da kommt dann manchmal ein zorniges "ich seit 13 Jahren nicht, und ich war auch froh, als das letztemal vorbei war". Meistens ist danach Ruhe.
Ansonsten schmiere ich das den Leuten nicht unbedingt auf's Brot und bin froh, wenn das Thema nicht provoziert wird. Ich muß mir nicht unbedingt Minderwertigkeitsgefühle antun, denn ich bin nicht minderwertig. Das hat alles seinen Grund, und ich arbeite an dem Problem, aber dafür brauche ich nicht unbedingt meine Umwelt einzuweihen. Erzählen tue ich es denjenigen, bei denen ich das Gefühl habe, daß sie bei der Lösung des Problems hilfreich sein könnten. Etwa meiner Therapeutin. Oder eben hier im Forum. Deswegen bin ich ja hier.
Gruß
Tom_der_Baum
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Ich habe schon mit wenigen Freunden darüber gesprochen. Und immer mal wieder bin ich direkt etwas in die Richtung gefragt worden und war dann z.T. zu überrumpelt, um zu lügen. Freunde, die ich schon länger kenne, können es sich sowieso denken. Aber selber spreche ich das nicht an. Was sollen sie auch dazu sagen? Ich muss an den Ursachen sowieso selber arbeiten.
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Ich habe das Thema eigentlich immer nur oberflächlich angekratzt (wenn es mal aufkam und unausweichlich schien) und auch nie das tatsächliche Ausmaß meiner Erfahrungslosigkeit offenbart. Da ich auch viel umgezogen bin in den letzten 20 Jahren, denken sich die meisten wohl, ich hätte immer mal was kurzes am Laufen gehabt. Beziehungsanbahnungsversuche gab es ja so einige ...
Einer sehr engen langjährigen Freundin habe ich dann erstmalig diesen Sommer von meiner Persönlichkeitsstörung (die auch Ursache des Abinenproblems ist) erzählt ... da sie selbst auch psychologisch versiert ist, hat sie das nicht wirklich überrascht, sie hatte ähnliches schon erahnt.
Loser,
das AB-tum ist m.E. bei den meisten hier ohnehin nur ein Symptom für tiefgreifende psychische Störungen. Vielleicht würde es dir ja auch grundsätzlich leichter fallen, über diese zu sprechen.
Einer sehr engen langjährigen Freundin habe ich dann erstmalig diesen Sommer von meiner Persönlichkeitsstörung (die auch Ursache des Abinenproblems ist) erzählt ... da sie selbst auch psychologisch versiert ist, hat sie das nicht wirklich überrascht, sie hatte ähnliches schon erahnt.
Loser,
das AB-tum ist m.E. bei den meisten hier ohnehin nur ein Symptom für tiefgreifende psychische Störungen. Vielleicht würde es dir ja auch grundsätzlich leichter fallen, über diese zu sprechen.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Manchmal mit einem Kumpel, der allerdings HC++++ AB ist.
Da bin ich mit meinen spärlichen Erfahrungen voraus.
worin wir übereinstimmen, ist die Ansicht, daß für uns eine Partnerschaft wohl nur noch hypothetisch möglich ist....
Da bin ich mit meinen spärlichen Erfahrungen voraus.
worin wir übereinstimmen, ist die Ansicht, daß für uns eine Partnerschaft wohl nur noch hypothetisch möglich ist....
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)
"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Das unterschreibe ich sofort. Bei mir ist es eine soziale Phobie, die aber mitlerweile nach 1,5 Jahren harter Selbsttherapie endlich am aussterben zu sein scheint. Das teuflische an SP ist halt, dass man sich schwer tut, anderen zu vertrauen bzw. sich anderen anzuvertrauen, also genau diesen Prozess des darüber sprechens, was mir sicher gut täte, nochmal zusätzlich erschwert. Ich persönlich habe daraus meine absolute Geheimsache gemacht und das wie eine Leiche im Keller behandelt, obwohl ich eigentlich weiß, dass ich mich nicht dafür schämen muss. Leider habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass viele Leute, auch aus dem engeren persönlichen Umfeld, einfach kein Verständnis haben. Es passiert mir so oft, dass meine Schüchternheit für Arroganz gehalten wird. Dabei sollte man doch zumindest mal von Nachbarn, die einen ein ganzes Leben lang kennen, erwarten können, dass die sowas mal merken. Stattdessen heißt es dann, "der ist komisch", "mit dem stimmt was nicht", etc. Und das wird mir dann auch irgendwie (nonverbal) kommuniziert, habe ich das Gefühl. Aber vieleicht bilde ich mir das auch nur ein... Sone verzerrte Wahrnehmung is garnicht coolLoser,
das AB-tum ist m.E. bei den meisten hier ohnehin nur ein Symptom für tiefgreifende psychische Störungen. Vielleicht würde es dir ja auch grundsätzlich leichter fallen, über diese zu sprechen.
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Meine Freunde wissen, dass ich noch nie einen Partner hatte (wüsste auch gar nicht, wie ich das verheimlichen sollte, teilweise kenne ich die Leute schon zehn Jahre oder länger), aber nehmen mich glaub ich nicht als "AB" wahr, sondern als ewig unglücklich Verliebte. Ansonsten gab es ja auch "Geschichten" (vier Typen, mit denen ich zumindest mal im Bett war, und eben die beiden unglücklichen Verliebtheiten, eine große und eine kleine), deren Scheitern sich vermutlich leichter kommunizieren lässt als ein "Da war gar nichts".
Im Übrigen sind in meinem Umfeld auch einige, die ebenfalls noch nie Partner/Partnerin hatten, und sehr viele, deren Beziehungen nicht gut laufen. So außerirdisch fühle ich mich da nicht. Und über die dahinterstehenden Ängste kann ich mit meinen engen Freunden auch reden.
Bei Leuten, die ich nicht so gut kenne, oder neuen Bekanntschaften kommt es immer auf Sympathie / Gesprächsverlauf usw. an, wie viel ich da preisgebe / ob ich dem Thema eher ausweiche. Kann aber glaub ich ganz gut einschätzen, mit wem man darüber reden kann und mit wem besser nicht. Wirklich negative Reaktionen habe ich da jedenfalls noch nicht erlebt, eher das Übliche: Unverständnis, wohlmeinende Ratschläge, die man aber nicht umsetzen kann, oder auch: "Du willst doch in Wirklichkeit gar nicht."
Im Übrigen sind in meinem Umfeld auch einige, die ebenfalls noch nie Partner/Partnerin hatten, und sehr viele, deren Beziehungen nicht gut laufen. So außerirdisch fühle ich mich da nicht. Und über die dahinterstehenden Ängste kann ich mit meinen engen Freunden auch reden.
Bei Leuten, die ich nicht so gut kenne, oder neuen Bekanntschaften kommt es immer auf Sympathie / Gesprächsverlauf usw. an, wie viel ich da preisgebe / ob ich dem Thema eher ausweiche. Kann aber glaub ich ganz gut einschätzen, mit wem man darüber reden kann und mit wem besser nicht. Wirklich negative Reaktionen habe ich da jedenfalls noch nicht erlebt, eher das Übliche: Unverständnis, wohlmeinende Ratschläge, die man aber nicht umsetzen kann, oder auch: "Du willst doch in Wirklichkeit gar nicht."
Zuletzt geändert von Elli am 02 Nov 2016 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Da sich mein Freundeskreis in meiner jetzigen Lebenphase ausschliesslich aus ABs bzw. Ex-ABs zusammensetzt, kann ich natürlich auch mit diesen darüber reden. Meinem übrigen persönlichen Umfeld, Verwandte und Kollegen habe ich nichts diesbezüglich offenbart. Bin bisher auch nicht in die Verlegenheit gekommen, hier etwas preiszugeben.
Eine tiefgreifende psychische Störung sehe ich bei mir nicht. (Vielleicht bin ich da nur zu optimistisch, so nach dem Motto, es gibt keine gesunden Menschen, nur schlecht analysierte Patienten.) Ich sehe mich als Opfer unbeabsichtigter ungünstiger Lebensumstände und persönliche Defizite, die alleine alle nicht gravierend wären, aber in dieser Kombination zur "Katastrophe" AB geführt haben.
Eine tiefgreifende psychische Störung sehe ich bei mir nicht. (Vielleicht bin ich da nur zu optimistisch, so nach dem Motto, es gibt keine gesunden Menschen, nur schlecht analysierte Patienten.) Ich sehe mich als Opfer unbeabsichtigter ungünstiger Lebensumstände und persönliche Defizite, die alleine alle nicht gravierend wären, aber in dieser Kombination zur "Katastrophe" AB geführt haben.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Nachdem ich lange Zeit mit Fake-Stories aufgetreten bin, habe ich mich tatsächlich vor wenigen Jahren meinen engsten Freunden gegenüber geoutet. Muss mit meiner Anmeldung im Forum seinerzeit zu tun gehabt haben, dass ich das wagte.
Die Reaktionen waren eigentlich alle positiv. Besonders nett fand ich, dass es zwei Spezies einfach nicht glauben wollten
Die Reaktionen waren eigentlich alle positiv. Besonders nett fand ich, dass es zwei Spezies einfach nicht glauben wollten
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Ich spreche zurzeit eigentlich kaum noch darüber und versuche, mich eher anderen Dingen zu widmen. Wenn ich darüber reden möchte, kann ich mit meinem Bruder reden und mit einem sehr guten Freund, die insoweit weitgehend informiert sind. Der Rest meiner (engeren) Familie weiß natürlich automatisch, was Phase ist, aber ich rede nicht (mehr) mit ihnen darüber, weil ich mir davon überhaupt nichts verspreche. Jedenfalls hatte ich, wenn es in die Richtung ging, nie den Eindruck, dass Ratschläge zu erwarten wären, die mich weiterbrächten. Ansonsten bespreche ich das Thema mit niemandem. Ich bewege mich selten in Runden, in denen derartiges zur Sprache kommt, und ein paar Zoten kann man auch vom Stapel lassen, wenn man nicht übermäßig viel Erfahrung hat. Wer mir in der Hinsicht wirklich richtig dumm kommt (ist mir schon passiert; sogar mit Leuten, die ich kaum kannte), hat gute Chancen, dass das die letzte Unterhaltung mit mir war.
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Mit einer ABine, die auch mal hier im Forum recht aktiv war, und mit der ich mich ein paar mal getroffen habe, konnte ich recht gut über das Thema sprechen. Allerdings war damals meine seelische Verfassung davon noch nicht so beeinträchtigt wie später.
Mein Ex-OdB wusste es, es kam aber nie eine gehaltvolle Unterhaltung zu diesem Thema zustande. Sie meinte zurecht, dass sie ja nicht meine Therapeutin wäre, aber wenn sie mich wirklich als Freund betrachtet hätte (wie sie behauptete), dann hätte Zuhören schon sehr geholfen.
Meinen Hausärzten gegenüber habe ich das Thema angerissen (dem alten, weil ich eine Wundheilungsstörung hatte, und eine Ursache dafür können psychische Probleme sein / dem neuen, weil er mir bei einem Kontrolltermin meine Verfassung ansah und ich auf Nachfrage gleich in Tränen ausbrach....)
Meinen zwei letzten Freunden gegenüber bin ich in den letzten 2 Jahren etwas offener geworden, aber ohne allzu sehr ins Detail zu gehen.
Dann natürlich meine Logotherapeutin, bei der ich alles mal rauslassen konnte und die mir alleine durchs Zuhören schon geholfen hat.
Und die später einige hilfreiche Anregungen gegeben hat.
Mein Ex-OdB wusste es, es kam aber nie eine gehaltvolle Unterhaltung zu diesem Thema zustande. Sie meinte zurecht, dass sie ja nicht meine Therapeutin wäre, aber wenn sie mich wirklich als Freund betrachtet hätte (wie sie behauptete), dann hätte Zuhören schon sehr geholfen.
Meinen Hausärzten gegenüber habe ich das Thema angerissen (dem alten, weil ich eine Wundheilungsstörung hatte, und eine Ursache dafür können psychische Probleme sein / dem neuen, weil er mir bei einem Kontrolltermin meine Verfassung ansah und ich auf Nachfrage gleich in Tränen ausbrach....)
Meinen zwei letzten Freunden gegenüber bin ich in den letzten 2 Jahren etwas offener geworden, aber ohne allzu sehr ins Detail zu gehen.
Dann natürlich meine Logotherapeutin, bei der ich alles mal rauslassen konnte und die mir alleine durchs Zuhören schon geholfen hat.
Und die später einige hilfreiche Anregungen gegeben hat.
"You can´t always get what you want. But if you try sometimes you just might find you get what you need." - The Rolling Stones
"You spend your life waiting for a moment that just don´t come. Well, don´t waste your time waiting!" - Bruce Springsteen
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Mit niemandem.
Siehe auch keinen Sinn darin mich bezüglich dieses Punktes irgendjemandem gegenüber zu offenbaren.
Ich glaube zwar nicht, dass es direkt irgendwelche negativen Auswirkungen hätte und ich denke auch, dass meine Freunde da zwar einerseits überrascht/ungläubig wären, da ich wohl eher als das Gegenteil eines "typischen" ABs rüber komme, aber andererseits auch verständnissvoll wären.
Aber ich sehe auch nicht, was es mir großartig bringen sollte.
Bin jedenfalls nicht der Typ Mensch, der da irgendetwas aus verständnissvollem Zuhören bzw. generellem Reden über solche Probleme gewinnen könnte.
Auf Ratschläge kann ich auch verzichten, da ich auf diese entweder sehr wahrscheinlich schon selbst gekommen bin und es nur am Umsetzen hapert oder die Ratschläge ziemlich sicher an meinen Vorstellungen/Ideen bezüglich der Problematik vorbeigehen werden.
Auf eventuell passierende Verkupplungsversuche kann ich ebenfalls verzichten, da dies wenig an meinem allgemeinen Problem ändern würde.
Für die einzige für mich interessante Art von Hilfe durch Freunde fehlt mir leider momentan die passende Art von Freund im Freundeskreis und ausserdem wäre es genau bei so jemandem wohl eher ungünstig sich "zu outen".
Von daher kann ich gut auf Gespräche mit Freunden über das Thema verzichten.
Zum Glück ist bisher, wahrscheinlich bedingt durch mein alles andere als Ab-mäßige Auftreten, noch nie jemand auf die Idee gekommen das Thema anzusprechen. Wenns mal passieren sollte würde ich halt einfach irgend eine Lüge erfinden und gut ists.
Siehe auch keinen Sinn darin mich bezüglich dieses Punktes irgendjemandem gegenüber zu offenbaren.
Ich glaube zwar nicht, dass es direkt irgendwelche negativen Auswirkungen hätte und ich denke auch, dass meine Freunde da zwar einerseits überrascht/ungläubig wären, da ich wohl eher als das Gegenteil eines "typischen" ABs rüber komme, aber andererseits auch verständnissvoll wären.
Aber ich sehe auch nicht, was es mir großartig bringen sollte.
Bin jedenfalls nicht der Typ Mensch, der da irgendetwas aus verständnissvollem Zuhören bzw. generellem Reden über solche Probleme gewinnen könnte.
Auf Ratschläge kann ich auch verzichten, da ich auf diese entweder sehr wahrscheinlich schon selbst gekommen bin und es nur am Umsetzen hapert oder die Ratschläge ziemlich sicher an meinen Vorstellungen/Ideen bezüglich der Problematik vorbeigehen werden.
Auf eventuell passierende Verkupplungsversuche kann ich ebenfalls verzichten, da dies wenig an meinem allgemeinen Problem ändern würde.
Für die einzige für mich interessante Art von Hilfe durch Freunde fehlt mir leider momentan die passende Art von Freund im Freundeskreis und ausserdem wäre es genau bei so jemandem wohl eher ungünstig sich "zu outen".
Von daher kann ich gut auf Gespräche mit Freunden über das Thema verzichten.
Zum Glück ist bisher, wahrscheinlich bedingt durch mein alles andere als Ab-mäßige Auftreten, noch nie jemand auf die Idee gekommen das Thema anzusprechen. Wenns mal passieren sollte würde ich halt einfach irgend eine Lüge erfinden und gut ists.
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Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Wirklich intensiv mit keinem Menschen in meiner Umgebung. Ich bewege mich auch in einem Umfeld, in dem solche Probleme wie auch bspw. meine einstige langjährige Arbeitslosigkeit und die depressiven Episoden bestenfalls unzureichend wahrgenommen werden. Beides wäre für mich Urlaub gewesen, so der Tenor, den ich dort zu hören bekomme. Meine Eltern wollen oder können es auch nicht wahrhaben und im weiteren familären Umfeld kommt das Thema alle Jubeljahre nur flüchtig in Form von Standardsprüchen (Topf-Deckel, musst nur warten... blablabla) auf. Niemand dort kennt solche Probleme, insofern würde ich da eh nichts anderes erwarten.
Im Bekanntenkreis kommt es nie auf und als Single fällt man ja nun heutzutage auch nicht mehr wirklich auf. Ein wenig intensiver ging man nur bei den vergeblichen Therapieversuchen darauf ein. Allerdings war es dort kein zentrales Thema, sondern wurde nur im Rahmen therapeutischer Diagnoseversuche (hauptsächlich angebliche soziale Phobie) mit aufgegriffen.
Ich dränge mich damit auch nicht auf, zumal ich eh keinen Rückhalt bei Anderen suche und mich darauf auch nicht verlassen würde.
Im Bekanntenkreis kommt es nie auf und als Single fällt man ja nun heutzutage auch nicht mehr wirklich auf. Ein wenig intensiver ging man nur bei den vergeblichen Therapieversuchen darauf ein. Allerdings war es dort kein zentrales Thema, sondern wurde nur im Rahmen therapeutischer Diagnoseversuche (hauptsächlich angebliche soziale Phobie) mit aufgegriffen.
Ich dränge mich damit auch nicht auf, zumal ich eh keinen Rückhalt bei Anderen suche und mich darauf auch nicht verlassen würde.
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Familie. Wenn meine freunde mich fragen würden ob ich denn jemals eine freundin gehabt hätte, würde ich wahrheitsgemäß antworten.
Re: Mit wem sprecht ihr über euer AB-Dasein
Ich frage mich, wie das AB-Thema Therapeuten besprechen bzw. ob das helfen würde. Es gehören ja immer zwei Seiten dazu und wenn man niemand passendes findet oder niemand gefällt, können die auch nicht helfen.