Liegt es am Beruf?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Mitleser

Liegt es am Beruf?

Beitrag von Mitleser »

Hallo liebes Forum

Ich hatte schon mal einen Thread hier eröffnet mit einem anderen Thema. Bin wie mein Name verrät eher der Mitleser

In diesem Thread geht es mir eher über die Frage ob mein Beruf was mit meinem scheitern bei dem weiblichen Geschlecht zu tun hat. Ich habe einen handwerklichen Beruf und zwar Elektroniker ( die Firma bietet auch noch Sanitär an also ein Mischbetrieb). Ich durfte schon öfters mit erleben bzw erfahren das man als Handwerker schon schräg angeschaut wird. Es gab zB eine Situation auf einer WG Feier, wo ich eingeladen war, ich kam mit den Leuten ins Gespräch und wenn ich meinen Beruf genannt hatte wurde ich a: gemieden oder b: gefragt was ich genau mache. Ich muss noch erwähnen das dort 95% Studenten waren und deren Weltanschauung in Sachen Berufsleben lief in einer anderen Welt zu sein. Auch wurde mir schon gesagt das man ja keine "Karriere" hinlegen kann was kompletter Nonsens ist oder man im Handwerk ja total wenig verdient und man ja einem nichts bieten kann. Auch werden die typischen Klischees immer wieder hervor geholt was heutzutage nicht mehr zu trifft. Ich finde es schade dass das Handwerk so verkommt in der Gesellschaft und immer schlecht geredet wird. Es gibt einfach Leute die sind mit der Hand geschickter und mögen es nicht stur aus Büchern zu lernen. Als Handwerker wird man mittlerweile nur gerufen wenn die Kacke richtig am dampfen ist und der Bekannte vom Bekannten selbst nicht mehr weiter weiß. Mir macht mein Beruf Spaß, man hat viel Abwechslung und man sieht sehr viel.
Manchmal habe ich das Gefühl Mensch 2. Klasse zu sein wegen meinem Beruf und bei dem weiblichen Geschlecht eher als Plan B,C gehandelt wird den man ja nicht braucht.

Wie seht ihr das?

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten. ;-)

Lg Mitleser

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Morningstar

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Morningstar »

Wenn dem so wäre dann müsste es doch massenweise beziehungslose Handwerker, Fabrikarbeiter, Postboten, Kellner, LKW Fahrer usw geben. Sind ja alles Berufe ohne solch einen hohen Status, dem scheint aber nicht so zu sein. Also kann es ja wohl nicht am Beruf liegen. Hab schonmal jemanden flüchtig kennen gelernt wo irgendwo als Küchenhilfe gearbeitet hat aber im Aufreißen dennoch irre Erfolge hatte, so ganz ohne jede Kohle.

Sry ich glaube das hat damit nicht so sehr viel zu tun. Aber wenn du dich wegen deinem Beruf total unsicher fühlst dann strahlst du das vielleicht auch aus so das entsprechend nix läuft.
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Arsonist
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Arsonist »

Naja, als Handwerker hast du bei Studentinnen und Akademikerinnen allgemein wohl schlechte Chancen weil sich Frauen eher jemanden suchen der den gleichen oder einen höheren sozialen Status hat. Denen ist wohl auch nicht klar dass ein guter Handwerker mehr verdient als Germanisten, Historiker oder Soziologen. Auch die unteren 25% der BWLer und Juristen überbietet ein Handwerker beim Gehalt.

Ich habe auch gemerkt dass man mit seinem Job durchaus Eindruck schinden oder verspielen kann. Ich habe auch mal auf einer WG Party erzählt dass ich Glasreiniger bin und die Frau meinte nur "Aha toll" und ist einfach weggegangen. Denk dir nix dabei, aber (angehende) Akademiker sind ganz schön arrogant und behandeln Leute die nicht ihresgleichen sind tatsächlich wie Menschen zweiter Klasse. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen und habe es mehrmals miterlebt.
Happy Future

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Happy Future »

Muss nicht unbedingt sein. In meinem Freundeskreis gibt es ein Pärchen, bei dem sie Master-Absolventin ist und er Malermeister. Funktioniert prima - Beziehung läuft schon seit über 16 Jahren.

Aber es stimmt, dass Studenten sich oft auch elitär verhalten. Und manche von denen arbeiten später in Jobs, bei denen sie 1.800 € brutto in irgendeiner kleinen Klitsche verdienen...

Kenne aber auch Abiturienten, die danach ins Handwerk gegangen sind, weil sie einfach wollten.

Ich persönlich habe auch einen Bürojob, habe aber großen Respekt vor Handwerken und finde es immer cool, was die alles können. Bin auf deren Geschick sogar eher neidisch und sehr froh, dass es sie gibt.
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Ringelnatz
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Ringelnatz »

Ich bin handwerklich komplett unbegabt und bewundere immer, wenn Leute da geschickt sind! Außerdem verdienen Handwerker meines Wissens nach ziemlich gut. Was ich immer toll finde ist, wenn jemand seine Arbeit mag. Ich denke, wenn du dich selbst nicht schämst für deinen Beruf, sondern die Begeisterung transportierst, die du ja hast, dann dürfte das überall gut ankommen.
Was ich persönlich besonders attraktiv finde sind vielseitige Personen. Also wenn ein Akademiker auch handwerklich geschickt ist oder umgekehrt ein Handwerker sehr belesen ist.
Ich kenne zudem auch viele Handwerker in glücklichen Beziehungen. Von daher bin ich überzeugt, dass du dich mit deinem Beruf auf gar keinen Fall ins Aus schießt! Die Frage wäre vielleicht noch, wo du suchst. Bist du selbst nur an Akademikerinnen interessiert? Auch das kann gut funktionieren, wenn du neben deinem handwerklichen Geschick auch geistig einen Blick über den Tellerrand werfen kannst. Du tust dir aber vielleicht einen Gefallen, wenn du dein "Suchraster" auch auf andere Mädels ausweitest.
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Der Coon

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Der Coon »

Wenn ich meinen beruf nenne (Fachlagerist), fragen die meisten was man da alles so für tätigkeiten macht.
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von LonesomeCoder »

Laut Statistik sollen in Deutschland mit 30 Jahren gut doppelt so viele Akademiker (14 % der Männer und 7 % der Frauen) ABs sein als im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (7 % bzw 3 %). Vom dem her wird Handwerker generell nicht der Grund sein, warum deine Chancen gering sind. Manche Akademiker haben aber eine geringe Wertschätzung gegenüber Menschen ohne akademischen Hintergrund. Suche vllt mal an Orten, wo nicht 95 % der Anwesenden Akademiker sind.

Generell hat der Beruf aber schon Einfluss auf die Chancen. Davon hängen Dinge wie die Arbeitszeit und Gehalt ab. Wer dann arbeiten muss, wenn andere normal frei haben (spät abends, nachts, am Wochenende oder an Feiertagen) oder wegen viel Reisen nur am Wochenende oder sogar nur im Urlaub daheim sein kann, hat es schwerer. Ok, Piloten, Kapitäne oder Unternehmensberater können das zum Teil durch ihre hohen Gehälter ausgleichen. Ein sehr niedriges Einkommen kann sich (vor allem als Mann) schon negativ auswirken. Aber wenn ich vergleiche, wie viel ein Handwerker verdient und wie viel so manche Uni-Absolventen mit Diplom oder Master haben (mich inklusive), dann stehen hier Handwerker schon gut da. Nur dass es Akademiker gibt, die weniger als 2000 € im Monat bei Vollzeit verdienen gibt (sogar in der IT-Branche), können sich viele nicht vorstellen.

Also sei stolz auf deine handwerklichen Fähigkeiten und lass dich von ein paar arroganten Akademikerinnen nicht unterkriegen :)
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von NBUC »

Es ist vermutlich einfach auch eine Frage des Umfelds. In einem anderen Forum hat jemand die Zustände beklagt, der als Bildungsaufsteiger sich nun in gehobeneren Kreisen bewegt hat, dort auch entsprechend angepasst und von seinem Umfeld Komplimente gehört hat - und dann versucht hat mit seinen alten "Ghetto"-kumpels auf Brautschau zu gehen und sich über die dort anliegenden Maßstäbe und damit sein Versagen gewundert hat.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Nonkonformist

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Nonkonformist »

NBUC hat geschrieben:Es ist vermutlich einfach auch eine Frage des Umfelds. In einem anderen Forum hat jemand die Zustände beklagt, der als Bildungsaufsteiger sich nun in gehobeneren Kreisen bewegt hat, dort auch entsprechend angepasst und von seinem Umfeld Komplimente gehört hat - und dann versucht hat mit seinen alten "Ghetto"-kumpels auf Brautschau zu gehen und sich über die dort anliegenden Maßstäbe und damit sein Versagen gewundert hat.
Für mich liegt es auch nicht an den beruf, aber an den interessen und den verhaltensart.

Wann die hauptinteressen sport, autos, alkohol und frauen in kneipen abschleppen sind, und dabei das testosteron-gehalt
überdurchschnittlich hoch ist, fühle ich mich bei den menschen unwohl, und gibt es kaum gemeinsamkeiten.

Mit handwerker (u.a) die nicht zu diesen macho-kultur gehören, und nebenbei weltoffen sind, habe ich keine probleme.

Nicht das beruf ist für mich entscheidend, nur in wie fern man einen 'proletenkultur' angehört.

Mit überdurchschnittlich kompetetive und materialistische akademiker komme ich überigens genau so wenig zu recht.
Logan 5

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Logan 5 »

Mitleser hat geschrieben:Wie seht ihr das?
Da ich sehr viel mit Studenten zu tun habe, kann ich leider bestätigen, dass viele dazu neigen, etwas "abzuheben" und sich als was "Besseres" fühlen. Aber auch unter den Studierten/Akademikern gibt es solche und solche.

Zum Handwerk: also ich kenne noch den Spruch "Handwerk hat goldenen Boden". Wir schon einige vor mir geschrieben haben, kann man dort mit dem Verdienst durchaus manchen Akademiker übertreffen. Und als Meister lebt es sich, glaube ich, auch nicht schlecht.
Den schlechten Ruf kann ich mir allerdings erklären. Ein Kumpel von mir war auch Handwerker (Maler). Er hat sich oft über das teils niveaulose Verhalten seiner Kollegen beschwert. Hinzu kommt der oftmals ziemlich raue Ton untereinander. Auch hier gibt es eben solche und solche.

Wenn der vielseitig interessierte Handwerker auf eine unvoreingenommene Akademikerin oder umgekehrt trifft, ist alles offen :)
Auch ich bin kein Akademiker. Wenn ein/e Studierte/r meint auf mich herabzublicken, stecke ich sie/ihn samt ihres/seines Charakters in eine Schublade, schließe sie ab und kümmere mich nicht mehr drum...
LastHope

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von LastHope »

Ja die Leute bei uns im Lande spinnen mit Ihrem Akademisierungswahn. Gefühlt sind 90% heute Studenten...

Was sollen die Leute alle mal arbeiten, es muss auch noch normale Jobs geben, kann halt nicht jeder, Arzt, Anwalt oder BWLer werden ...

Für Handwerker und co. werden wir in 10 Jahren mal richtig Geld hinlegen müssen. :hammer:
Sittenhaft
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Sittenhaft »

Hallo liebes Forum

Ich hatte schon mal einen Thread hier eröffnet mit einem anderen Thema. Bin wie mein Name verrät eher der Mitleser

In diesem Thread geht es mir eher über die Frage ob mein Beruf was mit meinem scheitern bei dem weiblichen Geschlecht zu tun hat. Ich habe einen handwerklichen Beruf und zwar Elektroniker ( die Firma bietet auch noch Sanitär an also ein Mischbetrieb). Ich durfte schon öfters mit erleben bzw erfahren das man als Handwerker schon schräg angeschaut wird. Es gab zB eine Situation auf einer WG Feier, wo ich eingeladen war, ich kam mit den Leuten ins Gespräch und wenn ich meinen Beruf genannt hatte wurde ich a: gemieden oder b: gefragt was ich genau mache. Ich muss noch erwähnen das dort 95% Studenten waren und deren Weltanschauung in Sachen Berufsleben lief in einer anderen Welt zu sein. Auch wurde mir schon gesagt das man ja keine "Karriere" hinlegen kann was kompletter Nonsens ist oder man im Handwerk ja total wenig verdient und man ja einem nichts bieten kann. Auch werden die typischen Klischees immer wieder hervor geholt was heutzutage nicht mehr zu trifft. Ich finde es schade dass das Handwerk so verkommt in der Gesellschaft und immer schlecht geredet wird. Es gibt einfach Leute die sind mit der Hand geschickter und mögen es nicht stur aus Büchern zu lernen. Als Handwerker wird man mittlerweile nur gerufen wenn die Kacke richtig am dampfen ist und der Bekannte vom Bekannten selbst nicht mehr weiter weiß. Mir macht mein Beruf Spaß, man hat viel Abwechslung und man sieht sehr viel.
Manchmal habe ich das Gefühl Mensch 2. Klasse zu sein wegen meinem Beruf und bei dem weiblichen Geschlecht eher als Plan B,C gehandelt wird den man ja nicht braucht.
Wenn Dir eine Frau so etwas entgegnet, wieso drehst du dich nicht um und gehst einfach? Jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch würde so einen Nonsense nicht von sich geben. Auch unter Studierenden. Zugegeben, unter weiblichen Stunden (auch unter den "Männlichen") gibt es schon recht primitive Gemüter, aber mal ehrlich? Du trägst als Handwerker mindestens genauso viel, wenn nicht mehr, zum Gelingen unserer Gesellschaft bei. Jede Frau die es Wert, weiß das. Und eine Familie ernähren kannst du als Handwerker genauso gut, wie als "Studierter".

Gib diesen Gedanken auf, er ist es nicht wert.
Mitleser

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Mitleser »

Hallo

Vielen Dank für die Antworten. Mit so einer viel zahl positiver Antworten habe ich gar nicht gerechnet. :)

Mein Freundeskreis besteht überwiegend aus Abiturienten die auch studiert haben mit mir sind es 3 Leute im Handwerk. Mir fällt es halt nur auf Feiern auf wenn jemand "neues" dabei ist. Viele sind immer erfreut mal jemand der was handwerkliches kann kennen zu lernen.
Wie schon geschrieben wurde gibt es so manche Studenten die abheben und sich als was besseres fühlen. Diese lasse ich auch links liegen da die sowieso auf die Nase fallen.

"Handwerk und goldenen Boden" da bin ich zwei geteilt. Durch die Baumärkte und Online Handel versucht jeder was zusammen zu murksen. Dank Online Videos ja meist kein Problem. Erst wenn man nicht mehr weiter weiß wird der Handwerker gerufen. Ich traue mir so manche Sachen zu Frage aber meist nach bei welchen die das Tag täglich machen. Es gibt auch Sachen wo ich mich überhaupt nicht dran traue und lieber einen Fachmann hole.

Ich suche nicht speziell eine Akademikerin sondern einfach den Partner fürs Leben ( wie so manche hier). Die Suche erstreckt sich über Singlebörsen, Apps, Kontaktanzeigen online und das alltägliche Leben. Aber leider ohne nennenswerten Erfolg.

Mir ist halt die Frage halt schon lange im Kopf umher geschwirrt weil halt immer verschiedene Reaktionen seitens des weiblichen Geschlecht auf kamen. Über Nachwuchsmangel im Handwerk jammere ich nicht. Wenn es keinen Lehrling gibt gibt es keinen. Mehr als eine Lehrstelle ausschreiben kann ich nicht. Ich frage mich immer wo die ganzen Studenten später arbeiten wollen. Das ist halt der Trend in der Gesellschaft und dieser wird auch wieder verschwinden. Wir werden es ja sehen wo das ganze hinführt.

Lg Mitleser
Strange Lady
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Strange Lady »

Um Geld geht es da vermutlich gar nicht, sondern um Geistesverwandtschaft/Habitus. In meiner Familie gibt es unzählige Handwerker_innen, die auch tolle, warmherzige Menschen sind - aber so wirklich unterhalten kann ich mich mit denen leider nicht. Die sind einfach auf einer ganz anderen Spur unterwegs. Viele Akademiker_innen anderer Fachrichtungen allerdings auch: mit BWLern finde ich oft auch kaum eine gemeinsame Ebene.
Daher habe ich mich schon früh auf meine spezifischen Nischen konzentriert: Menschen, die so ähnlich drauf sind wie ich. Ich bin aber auch ein harmoniesüchtiger "Gleich-und-gleich-gesellt-sich-gern"-Mensch, Gegensätziges zieht mich gar nicht an.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Nonkonformist

Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Nonkonformist »

Strange Lady hat geschrieben:Um Geld geht es da vermutlich gar nicht, sondern um Geistesverwandtschaft/Habitus. In meiner Familie gibt es unzählige Handwerker_innen, die auch tolle, warmherzige Menschen sind - aber so wirklich unterhalten kann ich mich mit denen leider nicht. Die sind einfach auf einer ganz anderen Spur unterwegs. Viele Akademiker_innen anderer Fachrichtungen allerdings auch: mit BWLern finde ich oft auch kaum eine gemeinsame Ebene.
Daher habe ich mich schon früh auf meine spezifischen Nischen konzentriert: Menschen, die so ähnlich drauf sind wie ich. Ich bin aber auch ein harmoniesüchtiger "Gleich-und-gleich-gesellt-sich-gern"-Mensch, Gegensätziges zieht mich gar nicht an.
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von TheRealDeal »

Es können ja nicht alle Menschen Akademiker sein. Wer soll dann z. B. den Klempner "geben"? Ein Philosoph nützt mir da nicht viel, wenn er mir sagt, ich müsse den kontrollierten Wasserstrahl akzeptieren. Gutes Handwerk ist wertvoll. Wer soll die Häuser bauen? Autos reparieren? Wie soll das gehen, ohne Handwerk? Und so ein Brot vom Bäcker ist immer besser. Ich habe großen Respekt vor dem Handwerk. Und wenig Verständnis für Menschen, die ehrliche Arbeit nicht zu schätzen wissen. Mein Vater ist Landwirt und ich hatte daher auch Gelegenheit in viele Bereiche des Handwerks "hinein zu schnuppern". In meinem nächsten Leben werde ich auch Handwerker.
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Sahne mit Bohnen »

Ich erzähle einfach mal etwas das mir (bzw. so ähnlich) schon öfters passiert ist

Sie: Was machst du beruflich?
Ich: Ich bin Chemiker.
Sie: oh toll, etwa so wie Sheldon?
Ich: ehm... Nein
Sie: oh, dann ist das ja doof.
Und weg war sie...

Und da heißt es immer Quantenphysik sei Kompliziert...
A man that flies from his fear may find that he has only taken a short cut to meet it.
— J.R.R Tolkien

https://www.abtreff.de/viewtopic.php?f=21&t=27770
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von TheRealDeal »

Sahne mit Bohnen hat geschrieben:Ich erzähle einfach mal etwas das mir (bzw. so ähnlich) schon öfters passiert ist

Sie: Was machst du beruflich?
Ich: Ich bin Chemiker.
Sie: oh toll, etwa so wie Sheldon?
Ich: ehm... Nein
Sie: oh, dann ist das ja doof.
Und weg war sie...

Und da heißt es immer Quantenphysik sei Kompliziert...
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Siegfried »

Ist denn dieses Akademiker datet keinen nur Ausgebildeten das entscheidende ? Wird sich wirklich keine Studierte BWL Frau die im Marketing Arbeitet sich auf einen nur ausgebildeten Industriekaufman einlassen ?
Ich würde eher mal behaupten das die Art der Ausbildung und damit das resultierende Umfeld das eher entscheidende ist.
Es ist ja bekannt das sich ja auch viele Paare über die Arbeit kennenlernen. Wenn ich aber als Mann eine Ausbildung oder ein Studium in einem sehr männerlastigen Bereich mache und daraus rersultierend auch irgendwann einen Job haben werde der dann auch sehr Männerlastig sein wird ist die Wahrscheinlichkeit über den Beruf mal jemand kennenzulernen ja auch sehr gering . Mit einem Beruf der ein ausgeglichenes Geschlechterverhältniss hat ergeben sich eben viel mehr Möglichkeiten über den Zweig Beruf einen Partner zu finden.
Wenn man dann noch berücksichtigt das man ja auch viel Zeit auf der Arbeit verbringt ergeben sich ja auch die Möglichkeiten wenn man mit vielen Personen des anderen Geschlechts zusammenarbeitet seine Kommunikationsfertigkeiten mit denen zu verbessern und zu üben....wo man sich gut versteht, kann man ja auch auf der Arbeit mal bissi flirten oder sich über Persöhnliches unterhalten.
In einen reinen Männerberuf hat man das ja überhaupt nicht da man ja nur mit Männer zu tun hat und den Umgang mit dem anderen Geschecht kann man auch nicht üben.
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Re: Liegt es am Beruf?

Beitrag von Montecristo »

Eine Frau (Anfang 30, kein Abi, kaufmännische Ausbildung) lernt über eine SB einen älteren Mann (Ende 40) kennen. Der Mann (Promovierter Naturwissenschaftler, sportlicher Typ, 183cm) ist irgendwie nicht unsympathisch, aber er redet wirklich wenig. Manchmal führt er Selbstgespräche. Sie redet mit ihren Freundinnen aus dem Molly-Stammtisch darüber. Das Feedback ist wenig ermuntert. "Worüber unterhaltet ihr Euch überhaupt? Du bist gar nicht klug genug. Aber Du zeigst ja immer Dein Dekollete." Sie liest ein populärwissenschaftliches Buch um seine Arbeit besser zu verstehen. Sie gehen ins Kino, ins Museum und unternehmen viele Ausflüge. Einmal nimmt er sie ins Theater mit. Die Inszenierung ist eher modern. Es gefällt ihr nicht. Er sagt, das sei kein Problem. Sie schlägt ein paar Schwänke in Mundart vor. Es gefällt ihm ganz gut. Eine der Freundinnen aus dem Molly-Stammtisch meldet sich nicht mehr. "Du hast keine Zeit mehr für Deine alten Freundinnen." Sie ist verwirrt. Die Bekannte hat mehrere gemeinsame Verabredungen platzen lassen, bei denen die Bekannte ihren Freund hätte kennenlernen sollen. Ihre Familie gewöhnt sich schneller an ihren Freund. Aber auch hier Skepsis: "Vielleicht findet er doch noch heraus, dass zu durchgeknallt für ihn bist?" Ein Jahr vergeht. Die beiden sind immer noch zusammen.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.