Therapie-Erfolg?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Wenona

Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

Hallo, hatte jemand von euch schon mal Erfolg in einer oder durch eine Psychotherapie?
Also ich meine Therapie in jeglicher Hinsicht, aber besonders natürlich in Bezug aufs AB-sein.
An mir haben Therapeuten schon ganz ordentlich verdient, ohne je effektiv was für mich getan zu haben.
Und ich kenne niemanden, der Therapieerfolg hat oder hatte.
Wie war das bei euch? Falls ihr Gruselgeschichten loswerden wollt, könnt ihr das hier auch. :D
Wurdet ihr ordentlich diagnostiziert? Stabilisiert? Behandelt? Ernst genommen? Welche Therapieform wurde an euch praktiziert?
Könnt ihr vielleicht sogar einen Therapeuten weiterempfehlen?
VLG

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Happy Future

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Happy Future »

Bin mittendrin, es läuft immer besser und ich konnte schon einige Ängste besiegen. Depressiv bin ich gar nicht mehr und fühle mich schon wesentlich wohler mit mir selbst.
Tom_der_Baum

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Tom_der_Baum »

@Wenona: ich selbst kann Erfolge vorweisen.

Zunächst: nicht jede Therapieform ist für jeden geeignet. Nicht jeder Therapeut kommt mit jedem Patienten zurecht. Da eine Empfehlung abzugeben, halte ich für riskant.
Dann: Therapie ist immer Arbeit an sich selbst. Wichtig ist, daß die Chemie zwischen Dir und Therapeut stimmt. Für wichtig halte ich auch, daß man an der richtigen Stelle arbeitet. Beispielsweise ist es relativ sinnfrei, an Beziehungssachen zu arbeiten, wenn die Bindungsfähigkeit noch nicht entwickelt ist. Als Bild: man kann nicht das zweite Stockwerk einrichten, wenn das Fundament noch gar nicht steht. Und dieses Fundament muß man selbst aufbauen, das kann der Therapeut oder die Therapeutin nicht für Dich übernehmen. Therapie ist eine Sonderform der Gesundheitsbehandlung, da der Patient operiert und der Therapeut nur assistiert. Ich halte es für wichtig, sich das vor Augen zu halten.
Dann: es ist Geduld erforderlich. Ich mache jetzt seit 1996 Therapien, kann gar nicht zusammenzählen, was da schon alles an Stunden zusammengekommen ist, sowohl stationär als auch ambulant. Dabei bin ich auch an zweifelhafte Institutionen geraten, beispielsweise eine Tagesklinik, in der recht schnell deutlich wurde, daß deren Aufgabe vorwiegend darin besteht, für die Pharmalobby den Pillenkonsum zu erhöhen (ich war der Einzige, der jegliche Pillen abgelehnt hat und das auch unverändert tue, da hab ich so meine Prinzipien), was ich denen auch deutlich gesagt habe, als ich die Therapie dann abgebrochen habe. Ich denke auch, daß man da aufpassen muß.

Soviel erstmal von mir. Noch was vergessen? Ganz sicher sogar ;) ich kenne mich...

Gruß, viel Erfolg

Tom_der_Baum
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

Tom_der_Baum hat geschrieben: Und dieses Fundament muß man selbst aufbauen, das kann der Therapeut oder die Therapeutin nicht für Dich übernehmen.
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass Therapeuten, die einem sowas einreden, zu faul sind, ihre Arbeit zu tun.
Benutzeravatar
Ringelnatz
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3417
Registriert: 05 Mär 2014 09:07
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Ringelnatz »

Wenona hat geschrieben:An mir haben Therapeuten schon ganz ordentlich verdient, ohne je effektiv was für mich getan zu haben.
Und ich kenne niemanden, der Therapieerfolg hat oder hatte.
Kannst du sagen, weshalb du therapiert wurdest? Persönlichkeitsstörungen, wie zum Beispiel Borderline, sind leider ziemlich schwierig...
In a world where you can be anything, be kind.
Tom_der_Baum

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Tom_der_Baum »

Wenona hat geschrieben:
Tom_der_Baum hat geschrieben: Und dieses Fundament muß man selbst aufbauen, das kann der Therapeut oder die Therapeutin nicht für Dich übernehmen.
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass Therapeuten, die einem sowas einreden, zu faul sind, ihre Arbeit zu tun.
Das hat mir kein Therapeut eingeredet, sondern ich bin alleine drauf gekommen ;)

Gruß

Tom_der_Baum
Happy Future

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Happy Future »

Tom_der_Baum hat geschrieben:
Das hat mir kein Therapeut eingeredet, sondern ich bin alleine drauf gekommen ;)

Gruß

Tom_der_Baum
Dem kann ich nur zustimmen. Die Arbeit muss man selbst machen. Sonst funktioniert Therapie nicht.
Shisouka

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Shisouka »

Wenona hat geschrieben:
Tom_der_Baum hat geschrieben: Und dieses Fundament muß man selbst aufbauen, das kann der Therapeut oder die Therapeutin nicht für Dich übernehmen.
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass Therapeuten, die einem sowas einreden, zu faul sind, ihre Arbeit zu tun.
Sorry, aber ein Therapeut kann dir DEINEN Teil der Arbeit nicht auch noch abnehmen. Psychotherapie ist mehr eine Hilfe zur Selbsthilfe. Der Therapeut begleitet dich unterstützend mit den richtigen Fragen und Aufgaben, so dass es bei dir Klick macht. Da jeder Mensch nunmal anders tickt, achtet ein guter Therapeut auf die Auswahl seiner Werkzeuge. Deine Aussagen, deuten auf eine abweisende Skepsis hin. Wenn du zu einem Therapeuten gezwungen wurdest und dir eigentlich nicht helfen lassen willst, dann nützt dir auch der beste Therapeut der Welt nichts ...

Mir persönlich hat die Therapie geholfen ein paar Knoten in meinem Kopf zu lösen und die ganze Sache lockerer zu sehen .. Jetzt brauche ich nur noch Gelegenheiten. :boxing:
Benutzeravatar
TheRealDeal
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4346
Registriert: 05 Jun 2013 18:55
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: Freunde.

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Mein Name ist Therapieerfolg. :D

Die "Arbeit" musste ich natürlich selbst leisten. Aber unterstützt durch sehr fachkundige Unterstützung. Und vor allen Dingen auch durch viele liebe Menschen, von denen ich viel empfangen habe. Irgendwann konnte ich auch gut von mir geben. Ich habe als reguläre Therapie eine Kleingruppentherapie (4 Menschen) gemacht. Im Wesentlichen mit bindungsförderndem Ansatz.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Benutzeravatar
Swenja
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5019
Registriert: 04 Feb 2013 23:40
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Swenja »

Wenona hat geschrieben:...
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass Therapeuten, die einem sowas einreden, zu faul sind, ihre Arbeit zu tun.
...und diejenigen, die dieser überzeugung sind, haben es sich in ihrer komfortzone bequem gemacht,...könnte man meinen...

aber abgesehen davon, Wenona, da du ja scheinbar generell der meinung bist, ärzte und therapeuten hätten keine ahnung von dem, was sie tun ...sei´s also drum...

Swenja
Morningstar

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Morningstar »

Bisher haben mir Therapien nicht so wirklich viel gebracht, lag aber vielleicht auch an mir weil ich nicht daran geglaubt habe das diese wirklich was bringen. Denke es kommt sehr stark darauf an mit welcher Einstellung man an eine solche Sache ran geht.
Quasi-AB

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Quasi-AB »

Eine wirkliche gute Therapie würde darin bestehen, dass ein Therapeut einen dabei beobachtet, wie man mit dem anderen Geschlecht umgeht. Sprich: Der Therapeut müsste einen z.B. auf eine Party begleiten, dann gucken, wie man sich verhält, eventuell unmittelbar Feedback geben, Tipps geben etc. So wie Flirttrainer das ja machen. Was bringt es dagegen, bei einem Therapeuten zu sitzen und ihm die Ohren voll zu labern. Würde mich interessieren, ob es vielleicht solche Therapieformen gibt, wo der Therapeut mit einem mit nach draussen geht ...
Benutzeravatar
Berglöwe
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1009
Registriert: 16 Jan 2016 09:29
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Berglöwe »

Hier wurden viele Interessante Sachen gepostet aber wie üblich wurden die essentiellen Fakten (großteils nicht immer) vergessen:
Wie heißen die Therapieformen, die ihr mit Erfolg gemacht habt? (Schlagworte reichen)
Wit welcher Problemstellung seit ihr beim Therapeuten aufgekreuzt? (Depression? Chronische Beziehungslosigkeit? Bindungsangst?)
Von welcher Spezialrichtung war der Therapeut? (Verhaltenstherapeut? Analythischer Therapeut/Psychoanalytiker? Tiefenpsychologe?)

Ich verstehe schon, dass es sinnlos ist, konkrete Tipps für jemanden zu geben aber es segensreich so eine Art Landkarte der Psychologie zu haben. Damit könnte man ein bisschen wenigstens Eingrenzen in welche Richtung man grob als komplett Unwissender losmarschieren könnte.
Happy Future

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Happy Future »

Bei mir ist es eine tiefenpsychologische Therapie. Bin damals mit den Schlagworten Depressionen, Ängste und Beziehungslosigkeit hingegangen.

Das wird aber eh innerhalb der 5 Probesitzungen vor der Therapie geklärt, welche Therapieform als geeignet erscheint. Notfalls verweist der Therapeut auch auf einen Kollegen, wenn er selbst die Therapieform nicht anbietet oder die Kapazität nicht hat.

Die Verhaltenstherapie ist kürzer, oberflächlicher und befasst sich eher mit der Gegenwart. Die Tiefenpsychologie befasst sich eher mit der Vergangenheit und ist recht tiefgehend.

Bei der Psychoanalyse liegt der Patient auf der Couch und redet - diese dauert am längsten. Der Therapeut hört da mehr zu als alles andere, während die anderen Therapieform eher konfrontativ sind.

Am wichtigsten ist aber wirklich das Verhältnis zum Therapeuten. Wenn man sich nicht wohlfühlt, sich nicht öffnen kann, dann bringt es nichts.
Benutzeravatar
Berglöwe
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1009
Registriert: 16 Jan 2016 09:29
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Berglöwe »

Happy Future hat geschrieben:Bei mir ist es eine tiefenpsychologische Therapie. Bin damals mit den Schlagworten Depressionen, Ängste und Beziehungslosigkeit hingegangen. [...]
Sehr schöner informativer Post! :good:
Ninja Turtle

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Ninja Turtle »

Ich hab gerade eine Coaching bei einer Sexualtherapeutin angefangen. Die hilft einem die wichtigsten Erfahrungen, die man machen muss, um überhäuft Sex haben zu können, nachzuholen. Wie das dann genau abläuft ist immer unterschiedlich und ich bin noch nicht lange genug dabei, um was berichten zu können. Aber es ist immer eine Mischung aus Gespräch (Aufklärung) und Körperarbeit.

Parallel überlege ich eine Psychotherapie anzufangen um an meinen Bindungängsten zu arbeiten. Welche Form weiß ich noch nicht. Und die Motivation ist auch nicht wirklich vorhanden.

Eine Familientherapie/Beratung mit meinen Eltern und Schwestern ist beim ersten Versuch gescheitert. Im Moment verhandle ich mit meiner Mutter darüber einen zweiten Versuch in kleiner Runde zu starten. Ist echt anstrengend. Sie wehrt sich mit Händen und Füßen.
Happy Future

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Happy Future »

Ninja Turtle hat geschrieben:Aber es ist immer eine Mischung aus Gespräch (Aufklärung) und Körperarbeit.
Darf man fragen, wie die Körperarbeit aussieht? Sind es Berührungen oder eher Wahrnehmungsübungen?
Ninja Turtle

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Ninja Turtle »

Happy Future hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:Aber es ist immer eine Mischung aus Gespräch (Aufklärung) und Körperarbeit.
Darf man fragen, wie die Körperarbeit aussieht? Sind es Berührungen oder eher Wahrnehmungsübungen?
Irgendwie beides. Es wird die Wahrnehmung von Berührungen "geübt". Sanfte Berührungen können intensiver wahrgenommen werden als grobe usw. Das ganze kann auch sehr intim werden. Eventuell auch mit einem zweiten "Schühler/in". Da bin ich aber noch weit von endfehrnt.
Beschreibt sie auch alles auf ihrer Homepage. (Siehe Medien-Thread)
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Brax »

Ninja Turtle hat geschrieben:die wichtigsten Erfahrungen, die man machen muss, um überhäuft Sex haben zu können
Welche Erfahrungen braucht man denn, um Sex haben zu können?
Ninja Turtle

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Ninja Turtle »

Brax hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:die wichtigsten Erfahrungen, die man machen muss, um überhäuft Sex haben zu können
Welche Erfahrungen braucht man denn, um Sex haben zu können?
Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht wissen wie Selbstbefriedigung funktioniert. Ist bei ABinen häufiger anzutreffen, als bei mABs. ;)
Und die Tücken stecken oft im Detail. :schuechtern: