Auf die AB-Problematik bezogen war 2016 ein ziemlich tolles Jahr. Habe Anfang dieses Jahres zum ersten mal Sex gehabt... und dafür bezahlt. Auch wenn die Romantik-Dogmatiker jetzt die Nase rümpfen werden so hat mir dieser Pay6 doch sehr geholfen und in gewissem Maße einen Bann gebrochen. Nach 15 Jahren ohne jede körperliche Nähe wurde eben Jene zu etwas real Greifbaren. Vor allem half es meine überhöhte Vorstellung von Sexualität auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Im Laufe des Jahres kamen noch einige Bordellbesuche dazu aber dann auch Kontakte in "freier Wildbahn". Im letzten Drittel dieses Jahres war ich dann in der Lage einer Frau mein sexuelles Interesse an Ihr zu offenbaren. Auch das war mein erstes Mal im Sinne von "jemanden real anzusprechen". Glücklicherweise gefolgt von einigen sehr schönen Treffen.
...Im Laufe des Jahres ist mir auch klar geworden dass ich keine Beziehung möchte. Ich war niemals verliebt und ob ich jemals für jemanden geschwärmt habe könnte ich nicht mit einem klaren "JA" beantworten. Ich kann mir zur Zeit nicht vorstellen eine so tiefe emotionale Bindung zu einem Menschen aufzubauen dass man es eine Beziehung nennen könnte. Eine depremierende Erkenntnis aber zumindest eine Erkenntnis. In den zurückliegenden Jahren waren die Themen Beziehung und Sexualität stark verknüpft in einer diffusen Wolke aus "hätte, wäre, könnte". Für mich als recht unsicheren Menschen ist es aber eher positiv in einem Lebensbereich für sich selber eine klare Linie gefunden zu haben.
...eine weitere einschneidende Erkenntnis war dass es mir keine Befriedigung verschafft wenn ich meinem Gegenüber keine Lust bereiten kann. Von daher gibt mir der Pay6 auch nicht das was ich suche.
Zum Ende dieses Jahres komme ich dann schon ins Grübeln. Ich bin in einer "gefühlt" ziemlich kleinen Nische angelangt. Immernoch recht unerfahren und stark gehemmt hätte ich gerne die unkomplizierte Freundschaft+.
Was gabs sonst noch dieses Jahr...
Bin mehr unter Leute gegangen und vor allem mehr unter Leute die mir nicht vertraut sind. Die eigenen Freunde sind zwar ein sicherer Hafen aber zumindest mein Schiff verrottet am Pier wenn es nur da vor Anker liegt.
War dieses Jahr in eine AB Selbsthilfegruppe gegangen was auch sehr geholfen hat... Und als kleiner Tipp von jemanden der schon Jahre Erfahrungen mit einer anderen Selbsthilfegruppe ausserhalb der AB-Problematik hat: Zumindest für mich sind diese Treffen regelmäßig recht öde und man kann schnell den Eindruck gewinnen dass es einem nichts bringt. Weshalb ich trotzdem immer hingehe ist die Tatsache dass irgend ein Teilnehmer mal etwas sagt bei dem ich mir zuerst nur denke "du bist doch bescheuert"... Nur um kurz danach fest zu stellen dass ich selber ähnliche Verhaltens bzw Gedankenmuster habe. Was bei anderen funktioniert hat und was nicht ist zwar interessant aber mir gehts erst richtig ins Mark wenn mir jemand den Spiegel vorhält und ich es im ersten Moment noch nichtmal realisiere. Kurz gesagt: Erstmal hingehen und etwas länger am Ball bleiben auch wenn man Sinn und Zweck bezweifelt.
Auch nett: Wenn ich mit Freunden einen Film schaue in dem das Wort "Jungfrau" ausgesprochen wird so verfalle ich nichtmehr in eine Schockstarre und wünsche mir auf einem anderen Planeten zu sein
In anderen Lebensbereichen war das Jahr 2016 eher der gleiche Sumpf aus dem die vorherigen Jahre entsprungen sind. Man hat noch immer seine Päckchen und auch Pakete mit sich rumzutragen aber vielleicht kann ich diesem Jahr zusprechen dass es eine gewisse Stabilität gab. Auf die AB-Problematik hin betrachtet war 2016 schon abgefahren und aufregend und trotzdem kann ich nur mit einem, wenn auch positiven, Fragezeichen in das Jahr 2017 gehen.
Ging es rapide Berg ab mit der Laune ... Ausser Arbeiten und Schlafen habe ich nicht viel gemacht in diesem Jahr ... 2017 muss und wird anders werden, so geht nicht mehr weiter .... Mein Antrieb tendiert auch gegen null. Meine miese Laune ist mittlerweile legendär in der Arbeit und im Bekanntenkreis 
