Es wird Zeit...

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
zumsel

Es wird Zeit...

Beitrag von zumsel »

Ich möchte nicht immer nur ein Schön-Wetter-Prediger sein. Manche Sachen sind einfach Realität.
Wir haben ein endliches Leben. Ein Leben, dass uns dazu nötigt Schritte voran zu gehen.
Ob wir wollen oder nicht. Machen wir den einen oder anderen Schritt nicht steht man da wo der eine oder andere von uns steht.

Der Psychologe Eric Ericson stellte dazu eine sehr bekannte und populäre Therorie auf.
Diese besagt, dass wir unsere Persönlichkeit in acht Stadien entwickeln die einer festgelegten Reihenfolge unterliegen.
Das Fortschreiten von einem Stadium zum anderen ist zum Teil durch unseren Erfolg oder durch
mangelnden Erfolg in allen vorangegangenen Stadien bestimmt. Ähnlich wie die Entfaltung einer
Rosenknospe öffnet sich jedes Blatt zu einer bestimmten Zeit.

Als erstes lernt der Mensch als Baby idealer Weise Urvertrauen in andere Menschen.
Aber genau so gut kann auch hier der Grundstein für ein Urmissvertrauen gelegt werden.

Die weiteren Phasen sind hier abgebildet:
http://picpaste.de/pics/9d1b5e31b318363 ... 130278.jpg

Mir ist beim Studium dieser Tabelle aufgefallen, dass ABs in Stufe 6 explizit erwähnt werden.
Anstatt es zu erleben sich in einem anderen Menschen wieder zu finden haben viele von uns das Problem isoliert zu sein und ein exklusives Leben ohne Partner zu führen. Das kann eine zufällige Entwicklung sein aber laut Erikson ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man vorherige Phasen nicht positiv bewältigt hat und man Fehlanpassungen entwickelt hat, die es einem schwer machen den nächsten Schritt positiv zu bewältigen.
Übrigens begründet Ericson das Verhalten von promiscuitiven Menschen, also denen, die im Gegensatz zu den Abs alles an Sex mitnehmen was geht, ganz ähnlich. Wir sind quasi Leidensgenossen. Nur das sie auf der anderen Seite der Medallie sind. man sollte deshalb nicht unbedingt neidisch auf die sein, die so ein Leben führen.

So weit so gut. Das scheint ja auch plausibel und verständlich und man wusste es bestimmt auch irgendwie vorher.
Aber wenn die Theorie von Erikson stimmt, dann ist die Frage wie es mit einem selbst weiter geht, wenn man so bleibt wie man bisher ist.
Laut Erikson wird man nie die Chance haben glücklich zu sein. Im Gegenteil. Mit jeder neuen Phase die ansteht wird die Kluft größer. Zum Beispiel die Auseinandersetzung mit der Generativität, also der Weitergabe eigener Werte an jüngere Menschen oder aber der Rückblick auf das eigene Leben wenn man alt ist. Wenn man keine für sich gute Lösung findet wird es mit der Zeit immer schlimmer. Schlechte nachrichten für Träumer.

Ericson fügt mildernd an, dass man jede der Phasen aufholen kann. Und einige von euch machen ja auch eine Therapie oder versuchen sich selbst zu helfen. Es kann also alles gut werden. Vorraussetzung ist aber, dass man etwas tut und nicht abwartet.

Daher Leute.... es wird Zeit.....

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Volta
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Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Volta »

zumsel hat geschrieben: Laut Erikson wird man nie die Chance haben glücklich zu sein. Im Gegenteil.
Demotivierendes Bla bla ohne Nutzen.
Automobilist

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Automobilist »

Eine fundamentale Erkenntnis...erinnert doch sehr an goldene Sprüche à la " Hast Du jetzt endlich eine Freundin ? " Steigender Wasserstand ? Was tun, so ohne Lenzpumpe...
zumsel

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von zumsel »

Volta hat geschrieben:
zumsel hat geschrieben: Laut Erikson wird man nie die Chance haben glücklich zu sein. Im Gegenteil.
Demotivierendes Bla bla ohne Nutzen.
Erstens hast du nicht korrekt Zitiert und damit denn Sinn der Aussage verdreht.

Zweitens ist nicht alles was demotivierend ist sinnlos und ohne Nutzen. Auch zu merken, dass bestimmte Wege nicht dahin führen wo man hin will ist wichtig.
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Arsonist
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Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Arsonist »

Es ergibt schon Sinn was da steht. Stufe 6 habe ich nun mal ausgelassen, das ist nun mal so und lässt sich nun nicht mehr ändern. Alle anderen Stufen habe ich aber absolviert, in Stufe 7 finde ich mich wieder. Eigentlich ist es ziemlich deprimierend, aber im Grunde genommen sind wir ABs genauso verhaltensgestört wie andere Leute die von ihren Eltern keine Zuwendung erfahren und damit elementare Entwicklungsschritte im Kindesalter nicht durchlaufen haben.

Habe ich das richtig verstanden?
Morningstar

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Morningstar »

Volta hat geschrieben:
zumsel hat geschrieben: Laut Erikson wird man nie die Chance haben glücklich zu sein. Im Gegenteil.
Demotivierendes Bla bla ohne Nutzen.
Doch es hat einen Nutzen, es ist die Wahrheit oder gibt es tatsächlich sowas wie den glücklichen AB ?

Kann bei mir sagen das mir das Urvertrauen in mich selbst fehlt. Scham, Zweifel und Gefühl von Unterlegenheit sind mir auch bekannt. Das aufzuarbeiten ist aber nicht ganz einfach.

Würde mich mal interessieren ob das in der Studie angeführt wird wie das geht ? Bzw welche Möglichkeiten am vielversprechendsten sind.
Volta
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Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Volta »

zumsel hat geschrieben:
Volta hat geschrieben:
zumsel hat geschrieben: Laut Erikson wird man nie die Chance haben glücklich zu sein. Im Gegenteil.
Demotivierendes Bla bla ohne Nutzen.
Erstens hast du nicht korrekt Zitiert und damit denn Sinn der Aussage verdreht.

Zweitens ist nicht alles was demotivierend ist sinnlos und ohne Nutzen. Auch zu merken, dass bestimmte Wege nicht dahin führen wo man hin will ist wichtig.
Nö, wieso?

Aussagen wie, wenn man das und das nicht macht wird man nie glücklich sein sind schon übel. Woher will jemand denn wissen, ob jemand anders glücklich sein kann? Man kann sicherlich Empfehlungen aussprechen, aber so?
zumsel

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von zumsel »

Automobilist hat geschrieben:Eine fundamentale Erkenntnis...erinnert doch sehr an goldene Sprüche à la " Hast Du jetzt endlich eine Freundin ? " Steigender Wasserstand ? Was tun, so ohne Lenzpumpe...
Das ist es aus meiner Sicht eben nicht!
Die Frage ob man einen Partner hat tut zwar auch weh, aber sie hilft einem nicht den Weg zu finden. Ericson sagt: Zeit rettet dich nicht, es wird nicht irgenwann einfach so alles gut. Man muss was dafür tun. Man selber redet sich doch gerne alles schön oder verdrängt. Aber das hilft alles nicht. Man kommt nur heraus, wenn man für sein eigenes Leben die Verantwortung übernimmt und sich den Dingen stellt die einen blockieren. Wie gesagt, es sind Dinge, die man sich auch vlt selber schon gedacht hat. Die Einsicht, dass es nur auf diese Weise geht ist so fundamental. Aber ich z.B. habe mich lange Zeit nicht daran orientiert und mehr oder weniger nur gewartet.
Automobilist

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Automobilist »

@ Zumsel : Wirklich kritisch wird es nun allerdings dann, wenn Du an manchen Parametern einfach nichts zu ändern im Stande bist...ich spreche da aus leidvoller Erfahrung.
Faust

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Faust »

Sehr interessante These und macht mit Sicherheit Sinn.
Aber was ich mich bei der ganzen Psychologie immer wieder frage ist "was ist normal?" wo fängt eine psychische Störung an und wo beginnt deine Persönlichkeit? Ist ein Mensch der eher introvertiert ist automatisch krank weil er nicht so offen ist wie ein anderer?
Wir sind das Produkt aus dem sozialen Umfeld, dem natürlichen Umfeld und unseres eigenen Geistes, eine Kombination aus 3 Instanzen.
Wenn man das alles bedenkt wie viel ist dann noch von der Persönlichkeit eines jeden Menschen übrig?
Für mich eine interessante Frage, obwohl sie doch unwichtig ist.

Am Ende ist es egal ob man es psychische Krankheit oder Persönlichkeit nennt, es gibt einfach Verhaltensmuster die für eine Beziehungsanbahnung unglaublich hinderlich sind.
Nehmen wir mich als Beispiel, meine wirklich echte Persönlichkeit ist nicht darauf ausgelegt offen zu sein und sich mit Menschen zu umgeben. Ich bin oft gern allein, behalte gerne Sache für mich und mag keine lauten Veranstaltungen, gehen wir jetzt mal ganz allein von dem aus was ich mir wünsche würde:
Eine Frau sollte mich unterwegs sehen und mich aktiv und heftig anbaggern, um das ganze wirklich perfekt zu machen auch sehr aufdringlich sein um wirklich jeden Zweifel zu zerstreuen. Dann bleiben wir in trauter Zweisamkeit unter uns, vielleicht hier und da ein paar Besuche von Freunden, aber keine zu großen Gruppen.

Und wie hört das sich an? Ziemlich realitätsfern und unmöglich, richtig? Und das meine ich mit inkompatibler Persönlichkeit. Introvertierte Menschen haben einfach ein Verhaltensmuster das es ungemein erschwert neue Leute kennenlernen zu können und das ist auch ganz logisch.

Da setzt dann auch das Problem an, man muss sich quasi selbst zerstören und neu aufbauen, notfalls mit einem gravierenden cut im Leben.
Man muss sich gegen die eigenen Wünsche stellen, Hemmungen abbauen und einfach ein ganz anderer Mensch werden.
Sowas KANN nicht schnell und im ganzen passieren, so eine umprogarmmierung ist mühselig, langsam, beschämend, oft mit Rückschlägen verbunden und vor allem sehr schwer, aber nicht unmöglich. Aber ich kann jetzt schon sagen, man muss ein verdammt, wirklich ein verdammt dickes Fell entwickeln denn was einem da alles entgegengeschmettert werden kann, kann sehr unschön werden.

Wenn man mal von Frauenerfolgen absieht habe ich schon einiges in meinem Leben auf die Beine stellen können und nicht alles war einfach, aber die Aufgabe gegen meine Natur zu handeln und das wieder und wieder, Dinge die für andere normal sind unter schweren Bemühungen in meine Persönlichkeit einzuflechten war die schwerste Aufgabe die ich in meine Leben bewältigen musste und ich bin noch lange nicht am Ziel, mir fallen noch 1000 Dinge ein die nicht so laufen wie sie laufen sollten und an denen ich weiter arbeiten muss und dieses "schritt für schritt" Vorgehen geht mir häufig gewaltig auf die Nerven, weil es sich manchmal echt kriechend anfühlt und eigentlich will man seine Probleme ja schnell beheben.

Also ja, es wird Zeit, je früher desto besser.
Happy Future

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Happy Future »

Morningstar hat geschrieben: Doch es hat einen Nutzen, es ist die Wahrheit oder gibt es tatsächlich sowas wie den glücklichen AB ?
Wenn man sich nicht ausschließlich über die Beziehungslosigkeit definiert, gibt es auch glückliche ABs. Würde mich zumindest dazu zählen.
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Captain Unsichtbar
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Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Ich finde diese Theorie sehr interessant und teilweise auch aufschlussreich, auch wenn ich jetzt feststellen musste, dass ich wahrscheinlich weit mehr aufholen muss als gedacht. Von Stufe 3 an muss ich wohl alles nachholen... :?
Ich kann die viele Kritik hier allerdings nicht ganz nach vollziehen, die Theorie sagt ja nicht, dass der Zustand per se schlecht bleibt, sondern wenn man nichts ändert. Es heisst ja ausdrücklich, dass man die Stufen "nachholen" kann. Weshalb das jetzt nun auf Kritik stösst ist mir ein wenig schleierhaft. Oder geht es genau darum, dass viele Menschen einfach so tun als wäre alles in Ordnung und "die Zeit wirds schon richten"? Mir scheint ein wenig, diese Lebenseinstellung ist weit verbreitet.

Ich finde hier folgendes Zitat, dass oft Einstein zugeschrieben wird, sehr passend:
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
Happy Future hat geschrieben: Wenn man sich nicht ausschließlich über die Beziehungslosigkeit definiert, gibt es auch glückliche ABs. Würde mich zumindest dazu zählen.
Ich finde dieses Argument mittlerweile ziemlich schwach. Gut rein auf den Status gesehen mag das stimmen, aber ich finde es merkwürdig zu sagen, es gäbe wichtigeres als Liebe im Leben, denn das bedeutet diese Aussage im Endeffekt. Ich habe früher auch oft gedacht, ach komm andere haben grössere Probleme. Aber das ist im Grunde schwachsinnig, Liebe ist das elementarste und wertvollste Gut im Leben. Was bleibt einem sonst noch ausser Materiellem?
"And sometimes I get nervous
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Close your eyes, clear your heart
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Charlie

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Charlie »

Ob jetzt die Einteilung in der Tabelle so zutrifft kann ich nicht ganz beurteilen, aber vom Prinzip her macht es schon Sinn was Ericson.

Bei mir ist es so, dass ich die Unbeschwertheit der Jugend (zwischen ca.10-19) nie richtig genießen konnte.
In der Zeit habe ich keine neuen Freundschaften aufgebaut geschweige denn eine Beziehung gehabt. Dabei kann ich gut mit Menschen.
Für die Krankenhausmitarbeiter war ich eben der sympathische Patient, der nach Dienstschluss nicht vorhanden war (ok waren ja auch älter) und für die Mitpatienten/-innen war ich eben der nette Mitpatient. Da letztere aber meist nach 3-4 Tagen wieder weg waren, hat sich daraus auch nie was ergeben.
Naja worauf ich hinaus möchte ist, dass ich eben den ganzen typischen Erfahrungsschatz aus der Pubertät nicht habe. Ich musste vernünftig sein und unangenehme medizinischen Behandlungen über mich ergehen lassen, während andere sich ausprobierten und ihre ersten Liebeserfahrungen machten.
Jetzt ist zwar wieder besser, aber ich wüsste jetzt echt nicht wie ich das aufholen sollte. Aktuell bin ich schon extrem froh, dass mich ein Mädel gefunden hat^^
Auch wenn wir (noch) nicht zusammen sind, hilft es mir glaube ich schon, weil ich einfach den Umgang in einer längerfristigen Beziehung lernen und einfach erfahren kann.
Happy Future

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Happy Future »

Captain Unsichtbar hat geschrieben:Was bleibt einem sonst noch ausser Materiellem?
Weiß nicht, ob Du das nachempfinden kannst. Aber ich meinte z.B. Selbstverwirklichung im kreativen Sinn.

Ich mache Musik und schreibe auch eigene Songs und das ist eine unglaublich erfüllende Sache, die mich richtig glücklich machen kann. Das Gefühl wenn man einen Song hört, den man selbst geschrieben und aufgenommen hat und der einen dann noch selbst berührt...ich habe noch nie was besseres im Leben gefühlt. Diese Euphorie dabei ist unbeschreiblich. Ich denke dann immer - "wow - das habe ich ganz allein hinbekommen - ohne jegliche musikalische Ausbildung".

Leute, die schreiben, schauspielern oder malen haben bestimmt ähnliche Gefühle dabei.

Allein deshalb macht mir das Leben Spaß - es ist meine ganz persönliche "driving force".
Morningstar

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Morningstar »

Captain Unsichtbar hat geschrieben:Ich finde diese Theorie sehr interessant und teilweise auch aufschlussreich, auch wenn ich jetzt feststellen musste, dass ich wahrscheinlich weit mehr aufholen muss als gedacht. Von Stufe 3 an muss ich wohl alles nachholen... :?
Ach du glücklicher, ich muss wohl bei Stufe 1 anfangen.....
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Captain Unsichtbar
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Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Happy Future hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Was bleibt einem sonst noch ausser Materiellem?
Weiß nicht, ob Du das nachempfinden kannst. Aber ich meinte z.B. Selbstverwirklichung im kreativen Sinn.

Ich mache Musik und schreibe auch eigene Songs und das ist eine unglaublich erfüllende Sache, die mich richtig glücklich machen kann. Das Gefühl wenn man einen Song hört, den man selbst geschrieben und aufgenommen hat und der einen dann noch selbst berührt...ich habe noch nie was besseres im Leben gefühlt. Diese Euphorie dabei ist unbeschreiblich. Ich denke dann immer - "wow - das habe ich ganz allein hinbekommen - ohne jegliche musikalische Ausbildung".

Leute, die schreiben, schauspielern oder malen haben bestimmt ähnliche Gefühle dabei.

Allein deshalb macht mir das Leben Spaß - es ist meine ganz persönliche "driving force".
Das ist aber ein anderes Thema und ändert ja nichts an der Tatsache, dass der Mensch wahrscheinlich nicht dafür geschaffen wurde, alleine zu sein. Es mag Dinge geben, die auf einer ähnlich hohen Stufe stehen ja, aber der zwischenmenschlichen Beziehung Unwichtigkeit zu attestieren finde ich sehr krass. Und das was du als "driving force" bezeichnest geht bei mir schon lange mehr und mehr flöten. Wenn das Leben jahrelang unausgeglichen läuft, dann muss man sich nicht wundern, dass der Treibstoff irgendwann mal leer ist. Meine ganze Kreativität ist mittlerweile nur noch ein Schatten ihrer selbst. :crybaby:
Woher soll sie auch unendlich fliessen, wenn da nie neue Gefühlseindrücke dazukommen? Gerade Kreativität ist enorm auf den Zufluss von Emotionen, Gefühlen angewiesen.
Morningstar hat geschrieben: Ach du glücklicher, ich muss wohl bei Stufe 1 anfangen.....
Naja da habe ich gerade mal 2 Stufen Vorsprung. :mrgreen:
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Cut the cord"
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Happy Future

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Happy Future »

Also ich mache mein Glück davon nicht abhängig.

Habe festgestellt, dass es bei mir drei Säulen gibt, die mich stabilisieren:

1. Job/Existenzsicherung
2. Selbstverwirklichung
3. Soziales

Unter Punkt 3 sind Freundschaften und Beziehung zusammengefasst. Freundschaften habe ich viele und auch sehr gute. Punkt 3 ist also zu einem großen Teil erfüllt, nicht optimal, aber ausreichend. 1 und 2 läuft auch gut. Also kein Grund zum Unglücklichsein.

Kenne viele, bei denen Punkt 1 große Probleme macht. Habe das Gefühl, dass ich viel glücklicher und unbeschwerte bin als diese Menschen.

Existenzprobleme finde ich viel schlimmer als Alleinsein.
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Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Versingled »

Morningstar hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Ich finde diese Theorie sehr interessant und teilweise auch aufschlussreich, auch wenn ich jetzt feststellen musste, dass ich wahrscheinlich weit mehr aufholen muss als gedacht. Von Stufe 3 an muss ich wohl alles nachholen... :?
Ach du glücklicher, ich muss wohl bei Stufe 1 anfangen.....
Da sehe ich mich auch ... :?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Volta »

Versingled hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Ich finde diese Theorie sehr interessant und teilweise auch aufschlussreich, auch wenn ich jetzt feststellen musste, dass ich wahrscheinlich weit mehr aufholen muss als gedacht. Von Stufe 3 an muss ich wohl alles nachholen... :?
Ach du glücklicher, ich muss wohl bei Stufe 1 anfangen.....
Da sehe ich mich auch ... :?
Demotivation erfolgreich?!
Faust

Re: Es wird Zeit...

Beitrag von Faust »

Happy Future hat geschrieben:Also ich mache mein Glück davon nicht abhängig.

Habe festgestellt, dass es bei mir drei Säulen gibt, die mich stabilisieren:

1. Job/Existenzsicherung
2. Selbstverwirklichung
3. Soziales

Unter Punkt 3 sind Freundschaften und Beziehung zusammengefasst. Freundschaften habe ich viele und auch sehr gute. Punkt 3 ist also zu einem großen Teil erfüllt, nicht optimal, aber ausreichend. 1 und 2 läuft auch gut. Also kein Grund zum Unglücklichsein.

Kenne viele, bei denen Punkt 1 große Probleme macht. Habe das Gefühl, dass ich viel glücklicher und unbeschwerte bin als diese Menschen.

Existenzprobleme finde ich viel schlimmer als Alleinsein.

Du vergisst einfach etwas wichtiges:
http://www.stamatis.biz/wp-content/uplo ... amide1.jpg

Die Bedürfnispyramide nach Maslow, die kommt nicht von ungefähr sondern von daher was ein Mensch an grundsätzlichen Dingen braucht, was auch logisch ist wenn man bedenkt das der Mensch eigentlich nur ein weiterentwickeltes Tier ist.
Die Physiologischen Bedürfnisse sind das aller wichtigste für den Menschen, dazu gehört neben Essen und Trinken eben Sex.
Erst danach kommen Sicherheitsbedürfnisse, Soziale Bedürfnisse, Ich-Bedürfnisse und ganz zum Schluss die Selbstverwirklichung. Es mag ein paar ganz seltene Ausnahmen geben, Leute denen Sex nicht wichtig ist, aber im Grunde stimmen die meisten Menschen dieser Einteilung zu.