Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

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Antimainstream
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Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von Antimainstream »

Das kennen sicher Einige von euch. Ihr trefft ganz unvorbereitet eine/n gute/n bekannte/n. Und euch fällt außer einer Begrüßung nichts ein, was ihr noch sagen könntet. Somit bleibt es beim Gruß und das war's. Nur 5 Minuten später fällt euch etwas passendes ein. :wuetend:

Ist mir heute mal wieder passiert. Da kommt mir der Sohn von meinem Vermieter entgegen und wir grüßen uns nur. Später fällt mir ein, dass ich noch sagen hätte können "Mensch, heute bist du ja oft bei der Heizung." Daraus hätte sich ja ein Gespräch entwickeln lassen. Leider zu spät.

Gibt es unter euch welche, die es geschafft haben, sich in diesem Punkt verbessern konnten. Wie habt ihr das gemacht?

Irgendwas muss ich ja auch mal sagen, wenn ich Freunde haben möchte. Sicher, kommt es durchaus vor, dass Leute auf mich zugehen. Aber, wenn ich nur stumm dastehe und nicht reagiere wird das nichts. :mrgreen:
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.
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nougat

Re: Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von nougat »

Wieso MUSST du denn unbedingt was sagen? Das ist doch ziemlich verkrampft und machts nur schlimmer. Wenn man sich nichts zu sagen hat, hat man sich nichts zu sagen. Vor allem ist es der Sohn deines Vermieters... bei Frauen könnte ich die Sorgen eher verstehen, aber da? ^^
MagnesiumOxid

Re: Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von MagnesiumOxid »

Kenn ich leider zu gut :(

Da steht man vor einer Person und versucht panisch Themen zu finden... nur 10 Minuten später nachdem man wieder alleine ist, fallen einem dutzende Dinge ein die man hätte sagen können!
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stopitstop
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Re: Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von stopitstop »

Das kommt aber sowas von auf die Person an. Wenn ich bestimmte Bekannte treffe, kann ich einfach nach den Fakten fragen. Z. B. den Vermietersohn nach dem Elternteil fragen. Die Bäckerin nach der Bäckerei. Vielleicht muss man nicht immer was sagen sondern auch mal fragen. Wobei bei Leuten die man kennt meistens ein Thema hat und dadurch darüber reden kann.
Jetzt gerade kann man auch frohes neues Jahr wünschen.

Aber wenn eine attraktive Frau mich nach dem Weg gefragt hat, dann war spontan Lähmung und rotes Gesicht die Reaktion. Früher vorallem, das hat sich glücklicherweise geändert. Zum großen Redner mutiere ich immer noch nicht, aber eine holprige Wegbestimmung schaff ich.

Wie habe ich mich verbessert? Puuh schwer zu sagen. Ich habe viel über die Teilzeitarbeit gelernt . Habe unteranderem im Telefonsupport oder Supermarkt gearbeitet. Da lernt man sehr schnell spontan was zu antworten. Oft auch etwas zu sagen ohne informativen Mehrwert.

Aber wenn du nichts zu sagen hast, schweig. Finde ich zum Beispiel sehr sympathisch, besser als irgendein Mumpitz zu erzählen nur um überhaupt was gesagt zu haben.
Ansonsten Fragen:
Zum Beispiel: "Was machst du in der Freizeit?"
Fast jeder hat eine Freizeitbeschäftigung oder sogar ein Hobby.

Ansonsten hilft es immer wenn man über aktuelle Themen spricht. Also mit Arbeitskollegen über den kommenden Urlaub oder mit der Frisörin über die aktuellen Herbsttrend. Das lässt sich nur nicht verallgemeinern. Da muss man Erfahrungen sammeln.

Hier gibt es noch ein aktueller Beitrag zu SmallTalk und Gesprächen mit Gruppen. Vielleicht ist der auch interessiert.
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Gilbert
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Re: Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von Gilbert »

nougat hat geschrieben:Wieso MUSST du denn unbedingt was sagen? Das ist doch ziemlich verkrampft und machts nur schlimmer. Wenn man sich nichts zu sagen hat, hat man sich nichts zu sagen. Vor allem ist es der Sohn deines Vermieters... bei Frauen könnte ich die Sorgen eher verstehen, aber da? ^^
Sehr kurzsichtige Einstellung. Auch wenn es nur der Sohn des Vermieters ist. Es geht um die Übung an sich. Wer nicht übt und sich nicht dabei wesentlich verbessert, wird im Ernstfall erst recht scheitern.....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
zumsel

Re: Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von zumsel »

Ich war früher auch überhaupt nicht schlagfertig.
Als ich mein Büro an der Hochschule hatte kamen andauernd Studentinnen vorbei die oft sehr neckische und flippige Bemerkungen machten. Ich habe nett aber sehr neutral geantwortet, weil diese Situationen für mich einfach ungewohnt waren und ich auch zu viel Respekt hatte. Irgendwann sagte mir eine: "Zumsel, du bist ja echt clever, aber an Deiner Schlagfertigkeit müssen wir arbeiten." Irgendwann hat es sich ergeben, dass ich mich mit ihr und anderen Studentinnen regelmässig in eine Bar ging um zu quatschen. Ich gab mein bestes aber kam nicht gegen sie an. Gut, sie hatte ehrlich gesagt auch eine echt große Klappe.

Erst als ich in den Jahren danach durch das AB-Forum anfing Dates zu haben und auf AB-Treffen ging veränderte sich etwas. Ich merkte, dass die Abinen oft noch schüchterner waren als ich und ich Gespräche aktiv lenken konnte. Das war bei den flippigen Studentinnen damals weniger der Fall, da sie einfach zu schnell irgendwelche Sprüche rausgehauen haben, frecher und direkter waren und ich gefühlt immer ein paar Sekunden wenn nicht Minuten hinterherhing.

Ich entdeckte, dass es super viel Spaß macht Abinen aus der Reserve zu locken und zu necken. :mrgreen: Dadurch gab es viel zu lachen. Und durch den Spaß kam von ganz alleine eine Schlagfertigkeit in mir zum Vorschein, mit der ich nie gerechnet hätte. Diese Schlagfertigkeit und Unerschrockenheit hat sich mittlerweile auf meine gesamte Kommunikation übertragen. Heute könnte ich mit der Studentin von damals locker auf Augenhöhe reden. Und ich bin echt froh, dass ich mich in dieser Hinsicht so gewandelt habe.

Und das Necken und (liebevolle) Provozieren hier im Forum macht mir nachwievor Spaß :mrgreen:
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klex
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Re: Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von klex »

Ich frage einfach "Na, wie geht's?" und hab dann genug Zeit, mir ein passendes Thema zu überlegen, falls der andere nicht schon mit einem Thema kommt. Und falls der andere mich zurückfragt, antworte ich und nutze die Gelegenheit, von mir selbst zu erzählen, und anschließend lasse ich den anderen von sich erzählen. Ansonsten gehe ich davon aus, dass der andere eh gerade nicht viel Zeit zum Plaudern hat, und das Gespräch endet halt vorzeitig.

Spontane Idee: Sich für jede Person einprägen, welches (möglichst nur eine) Thema für diese Person aktuell am wichtigsten ist, und dieses Thema dann anführen.
Es ist nicht das Gefühl, auf dem letzten Platz zu stehen, sondern das Gefühl, nicht mitspielen zu dürfen.
Sophies

Re: Reaktionsvermögen bei unvorhergesehener Begegnung

Beitrag von Sophies »

Das Problem kenn ich gut und "arbeite" auch schon seit längerem daran. Richtige Gespräche mit Leuten die man gut kennt, können lang und breit geführt werden, aber bei smalltalk mit losen bekannten, die man zufällig trifft, weiß man nicht was man sagen soll. Leider sind diese Gespräche unverzichtbare, wenn man Menschen neu kennen lernen will.
Für mich selbst habe ich auch den Weg gefunden zum Einstieg immer eine Frage zu stellen. Entweder nach etwas wichtigem, das grade im Leben der anderen Person passiert, oder nach etwas zu dem der andere mehr Wissen hat als ich. So kann der/die Bekannte erstmal erzählen und ich dann an einer für mich passenden Stelle einsteigen. Außerdem zeigt man durch die gezielte Frage ja Interesse an der Meinung des anderen und zeigt auch noch, dass man sich die Dinge, die für den anderen wichtig sind, merkt. Wenn ich z.B. mit einer bekannten vor längerer Zeit über ein Problem gesproche habe, dass sie mit ihrer Tochter hat und ich dann im aktuellen Gespräch einen Todpunkt habe und mir partout nichts einfällt, sage ich einfach: "Ach übrigens, was ich dich doch schon länger fragen wollte, hat sich das mit deiner Tochter wieder gelöst?"
Ansonsten gehen auch klassische smalltalkfragen, z.b. aktuell: "Hat das neue Jahr bei dir gut angefangen?" eigentlich immer, wenn einem spontan noch nichts eingefallen ist.

Und ja, das klingt so beschrieben alles ein bisschen erzwungen, ist ja aber nur als Anker zu verstehen für die Momente in denen ich mich gerne noch unterhalten möchte, aber nicht weiß, was ich sagen soll. Bis ich mit Leuten richtig warm werde und völlig spontan reden kann, brauche ich einfach etwas länger und auf dem Weg dorthin ist solches Handwerkszeug wirklich praktisch.