Stillstand durch Anderssein?

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Frangipani210
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Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Frangipani210 »

Habe in letzter Zeit das Gefühl, dass es in keinem Bereich meines Leben vorangeht. Es gibt ja immer solche Phasen im Leben in denen man nicht so wirklich vorankommt, aber was ist wenn diese Phase extrem viel Lebenszeit einnimmt und man über Monate oder Jahre hinweg nur auf der Stelle tritt bzw. die Situation zum Dauerzustand wird?
Was passiert wenn man sich irgendwann an diesen Zustand gewöhnt und beginnt zu resignieren?
Wenn einem alles auf die Nerven geht, man auch niemanden hat der genauso denkt wie man selbst. Das ist einfach nur ein beschissenes Gefühl.
Dazu kommt dann auch noch, dass irgendwie jeder so wie der andere ist, aber man sich selbst nie darin wiederfindet. Man tanzt eben immer aus der Reihe.
Merken es andere Menschen wenn man anders ist und gehen einem deswegen aus dem Weg?
Andererseits möchte ich mich auch nicht verbiegen und mich dem Gruppenzwang unterwerfen, denn das entsprach nie meiner Person.
Nur nimmt man sich so im Vorfeld schon selbst aus dem Spiel wenn man so denkt?
Sollte man Zeit und Nerven in ein Vorhaben investieren von welchem man nicht sicher sein kann, dass es auch wirklich funktioniert und man dabei nicht ausgenutzt wird? (Thema Freundschaft)
Geht es euch auch so?
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kreisel
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Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von kreisel »

Hallo,
das anders-sein kenne ich auch und ich finde es oft schwierig.

Dass ich z B auf Arbeit die Leute in sich ähnlich eingestellt, sich bestätigend empfinde,
und ich das nicht so selbstverständlich in mir trage, und mein Beitrag dann eher
nicht so geschätzt? verstanden? wird.

Es ist ein Akt, zwischen Anpassung und Authenzität zu pendeln.
In vorgegebenen Kontexten, wo man sich die Leute nicht ausgesucht hat, z B Arbeit,
kann man wohl eher keine Freunde gewinnen, es wäre reiner Zufall.
Da scheint die Anpassung dann geeigneter zu sein.

Welche Beispiele meinst du mit den Freundschaften, in denen man ausgenutzt wird?

Wie meinst du das mit dem Stillstand? In Bezug auf was?
Zuletzt geändert von kreisel am 08 Feb 2017 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
Wozn

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Wozn »

@Frangipani120
So etwas kenne ich auch, ich könnte mir vorstellen daß viele ABs das kennen. Augenblicklich geht es mir sogar ganz ähnlich - ich würde gerne irgendetwas tun, um die Lage zu ändern/verbessern, mir fällt nur ums Verrecken nicht ein was ich tun könnte.
Ich denke auch daß dieses Gefühl des "Stillstandes" etwas mit Einsamkeit zu tun hat - wenn man viel Zeit allein verbringt, gibt es sehr viel Routine, sehr viele Dinge/Tätigkeiten/Abläufe die sich wiederholen. Irgendwann ist man wohl tatsächlich in so eine eigene Blase gehüllt, so daß es schwierig wird überhaupt aus der Situation rauszukommen.
Man führt dann eine Existenz die auf das nötigste beschränkt ist, ein schnörkelloses kontinuierliches Band aus Tagen und Nächten in denen einen höchsstens mal das Murmeltier wieder und wieder grüßt.
Es ist nicht lebensbedrohlich, nur deprimierend.
Morningstar

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Morningstar »

Interessant was du hier schreibst, und lustig das ich grad zeitgleich auch einen Beitrag geschrieben habe der inhaltlich in die selbe Richtung geht.
Kann deine Gedankengände sehr gut nachvollziehen, zu sehen das das Leben an einem vorbeizieht und dabei ständig das Gefühl zu haben nirgends wirklich dazu zu gehören ist eben schon sehr schwierig.

In welcher Hinsicht unterscheidest du dich denn vom Mainstream bzw der Gesellschaft mit welcher du nicht so recht zurecht kommst ?
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Frangipani210
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Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Frangipani210 »

Morningstar hat geschrieben:
In welcher Hinsicht unterscheidest du dich denn vom Mainstream bzw der Gesellschaft mit welcher du nicht so recht zurecht kommst ?
Du hast mich in deinem heutigen Thread schon sehr gut beschrieben. Gehöre nicht zu dieser Spaßgesellschaft. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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TheRealDeal
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Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von TheRealDeal »

Also ich sehe das so: Wenn etwas lange in meinem Leben existent bleibt, dann wird es wohl zu mir gehören. Dann gilt es, dies in meine Persönlichkeit zu integrieren, statt es zu bekämpfen.

Natürlich dürfen wir Menschen Spaß am Leben haben. Aber eben nicht andauernd. Es nimmt mir eine Menge Druck, seit dem mir klar ist, dass mich genau eine Frau interessant und liebenswert finden muss. So laufe ich nicht Gefahr irgendetwas zu tun, was mir leid tun könnte. Weil ich mich verbogen habe. Die Versuchung ist manchmal groß. Aber ich weiß, was ich damit wirklich tun würde. Ich würde mich von mir selbst entfernen und dadurch irgendwann auch für das andere Geschlecht weniger bzw. weniger klar sichtbar werden.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Nachtwesen

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Nachtwesen »

Wozn hat geschrieben:@Frangipani120
Ich denke auch daß dieses Gefühl des "Stillstandes" etwas mit Einsamkeit zu tun hat - wenn man viel Zeit allein verbringt, gibt es sehr viel Routine, sehr viele Dinge/Tätigkeiten/Abläufe die sich wiederholen. Irgendwann ist man wohl tatsächlich in so eine eigene Blase gehüllt, so daß es schwierig wird überhaupt aus der Situation rauszukommen.
Das sehe ich - leider - genauso. Für mich fühlt sich das teilweise so an, als würde da eine imaginäre Grenze entstehen, die von Tag zu Tag wächst. Und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich da wieder rauskommen soll, weil sich einfach keine Alternativen anbieten. Ich könnte jetzt ein extrem interessanter Mensch sein, dann würden vielleicht andere diese Grenze für mich überwinden. Bin ich aber nicht, ich bin langweilig und uninteressant. Daher besteht aus meiner Sicht auch für andere Menschen kein Bedarf daran, dass ich selber aus meiner Blase komme. Erst letztens wurde mir bewusst, wie einsam ich unter Menschen bin. Das ist irgendwie so, als würden alle im Schwimmbad vom Wasser getragen, ich gehe aber sofort wie ein Stein unter, weil ich einfach nicht den gleichen physikalischen Eigenschaften unterliege.

Was man da jetzt konstruktiv dran ändert ist eine Frage, die ich mir in letzter Zeit sehr oft stelle. Ich habe für mich festgestellt, dass meine soziale Kompetenz lange nicht auf dem Niveau ist, dass ich in Gesellschaft angenehm mitschwimmen kann. Ist irgendwie wie ein Auto mit < 50 PS. Man fährt zwar, aber fühlt sich (ich zumindest) irgendwann als Hindernis, weil ständig die Leute hinter einem die Lichthupe anschmeißen, obwohl man schon das Pedal voll durchtritt. Das führt für mich dazu, dass ich mittlerweile wieder sehr schnell erschöpft bin, wenn ich unter Menschen bin, weil ich ständig 120 % von etwas geben muss, das ich gar nicht habe.

Ich halte da tatsächlich Vereine oder Stammtische zu Themen, die interessant sind, für eine gute Ausgangsbasis. Leute, die zumindest ähnliche Interessen haben, damit man irgendwie andocken kann. Gerade bei Interessen, die doch nicht unbedingt so Mainstream sind, kann ich mir das gut vorstellen. Ich habe lange einen Stammtisch für Menschen mit sozialer Phobie besucht - da fühlte ich mich lange Zeit sehr gut angenommen, bis ich gemerkt habe, dass ich mich auch von Menschen mit sozialer Phobie irgendwie deutlich unterscheide, denen bin ich meistens zu aufgedreht und zu sehr "Axt im Walde", kurz einfach anstrengend.

Irgendwie scheint es wirklich fast für jeden Menschen irgendwo eine Nische zu geben, die muss der jenige nur leider selber finden. Ich wüsste da einige für mich, aber meine Erfahrungen und meine soziale Phobie im Bezug auf privaten Kontakt zu anderen Menschen funken mir da zu sehr rein - die Gefahr, vielleicht "den Platz für mich" wieder zu verlieren, weil ich mich zu komisch verhalte, ist mir zu groß. Wenn man erst einmal irgendwo unten durch ist ist man halt irgendwo unten durch und erhält nur selten die Chance, nochmal von vorne anzufangen.

Ohne das jetzt tatsächlich als Tipp geben zu wollen: Ich habe resigniert - und es fühlt sich besser an. Was bringt es mir, immer gegen Wände zu rennen? Ich sehe das für mich so ein wenig wie @TheRealDeal, zäume nur das Pferd von der anderen Seite auf: Was bringt es mir, immer wieder und immer wieder etwas zu tun, das keinen Erfolg bringt? Vielleicht ist es für mich besser, mir einzugestehen, dass ich eben etwas nicht kann, statt mich daran festzubeißen wie der Terrier im Reifen eines fahrenden Autos – das kann für mich nicht gut gehen und die Erkenntnis, dass ich nicht da bin, um so zu leben, wie andere es tun, tut mir momentan gut. Vielleicht ändert sich das übermorgen, aber dann habe ich auch wieder mehr Energie, das Projekt wieder anzugehen. Es gibt Dinge, mit denen ich mich wohl fühle. Die machen mich zwar einsam, weil es halt Einzelgängerhobbys sind (fotografieren, programmieren (lernen), Grafikdesign, Lesen), aber ich mag sie dennoch. Und führt mich für mich zu einer elementaren Frage: Bin ich einsam, weil ich Menschen brauche oder bin ich einsam, weil mir von außen vermittelt wird, dass man Menschen braucht und der Leidensdruck entsteht vielleicht eher daraus, dass ich etwas erreichen will, was ich nicht erreichen kann? Eins habe ich mein Leben lang nämlich immer wieder vermittelt bekommen: Ich und andere Menschen, das geht nicht lange gut. Sollte ich mich also anderen noch weiter antun (was sicher nicht immer positiv für diese Menschen ist) oder es akzeptieren (und zumindest anderen das Ärgernis „Ich“ ersparen)?

Wie gesagt, kein Tipp, ich möchte jetzt wirklich niemandem empfehlen, das Thema so ad acta zu legen, aber für mich persönlich funktioniert es anders offenbar nicht.
Danger Mouse

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Danger Mouse »

Ich trete schon seit Jahren auf der Stelle. Alles hier um mich herum passt irgendwie nicht zu mir.
Happy Future

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Happy Future »

Ich hatte das neulich als Thema in der Therapie. Es ging auch um das Anderssein.

Ich sprach darüber, dass ich halt nicht emotional nach außen bin und im zwischenmenschlichen Kontakt nunmal einfach nicht so viel empfinde, wie es normal ist. Bin eher jemand, der Distanz brauch.

Wurde schon desöfteren "Sonderling" genannt, ich fand das eher beleidigend. Denn auf mich wirkt fast die ganze Menschheit sonderbar.

Der Unterschied ist aber: Ich versuche die anderen zu verstehen und kann deren "Andersartigkeit" (aus meiner Sicht) akzeptieren.

Beispiel: Ich möchte keine Kinder und ich verreise nicht gerne. Wenn Leute das zu ersten Mal von mir hören, wollen sie mich fast immer bekehren. Ich denke dann immer nur:"Mann, ich finde es ja toll, dass Du Kinder möchtest und gerne verreist! Aber es ist nicht mein Ding. Why can't you just let it go?"

Meine Therapeutin sagte, dass Menschen halt immer auf Harmoniesuche sind und Gemeinsamkeiten finden wollen und daher dann Unverständnis herrscht, wenn jemand dabei aus dem Rahmen fällt.

Sie sagt, dass die Gesellschaft heute z.B. alle abnormen Formen der Sexualität akzeptiert - aber immer noch nicht die Toleranz für die Menschen aufbringt, die mit Sexualität, Emotionalität und Beziehungen generell Probleme haben.
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TheRealDeal
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Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von TheRealDeal »

Happy Future hat geschrieben:Meine Therapeutin sagte, dass Menschen halt immer auf Harmoniesuche sind und Gemeinsamkeiten finden wollen und daher dann Unverständnis herrscht, wenn jemand dabei aus dem Rahmen fällt.

Sie sagt, dass die Gesellschaft heute z.B. alle abnormen Formen der Sexualität akzeptiert - aber immer noch nicht die Toleranz für die Menschen aufbringt, die mit Sexualität, Emotionalität und Beziehungen generell Probleme haben.
Das sind gute Aussagen. :daumen: Ich reagiere auch empfindlich darauf, wenn Menschen versuchen, an mir herum zu schrauben. Ich bin anders und das ist gut so, wie ich finde. Und einige andere Menschen sehen das auch so. Das reicht mir.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Happy Future

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Happy Future »

TheRealDeal hat geschrieben:
Happy Future hat geschrieben:Meine Therapeutin sagte, dass Menschen halt immer auf Harmoniesuche sind und Gemeinsamkeiten finden wollen und daher dann Unverständnis herrscht, wenn jemand dabei aus dem Rahmen fällt.

Sie sagt, dass die Gesellschaft heute z.B. alle abnormen Formen der Sexualität akzeptiert - aber immer noch nicht die Toleranz für die Menschen aufbringt, die mit Sexualität, Emotionalität und Beziehungen generell Probleme haben.
Das sind gute Aussagen. :daumen: Ich reagiere auch empfindlich darauf, wenn Menschen versuchen, an mir herum zu schrauben. Ich bin anders und das ist gut so, wie ich finde. Und einige andere Menschen sehen das auch so. Das reicht mir.
Jepp, habe das Gefühl, dass das auch der Plan meiner Therapeutin fur mich ist: Andersartigkeit akzeptieren und dazu stehen -> mehr Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Bessere Ausstrahlung und dadurch höhere Attraktivität sollten dann die automatische Folge sein.
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Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von TheRealDeal »

Ist es. :daumen: Und spüren wirst du dich auch besser.
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Happy Future

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Happy Future »

TheRealDeal hat geschrieben:Ist es. :daumen: Und spüren wirst du dich auch besser.
Ein bißchen besser spüren tue ich mich auch schon. Allerdings kommen da auch viele negative Emotionen an die Oberfläche, die natürlich für Verwirrung und Gefühlsschwankungen sorgen. Aber das gehört wohl dazu, wenn man sich immer mehr öffnet.

Das sorgt jetzt auch dafür, dass ich von Beziehungen erst mal nichts wissen will. Zuviele negative Gefühle hängen damit zusammen. Da ist auch viel Frust und Wut. Die muss erst mal verarbeitet werden.
ogor

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von ogor »

Happy Future hat geschrieben:Sie sagt, dass die Gesellschaft heute z.B. alle abnormen Formen der Sexualität akzeptiert - aber immer noch nicht die Toleranz für die Menschen aufbringt, die mit Sexualität, Emotionalität und Beziehungen generell Probleme haben.
Ich empfinde persönlich keine Intoleranz meines Umfeldes wegen meines AB-Seins. Ich erlebe es nicht, dass ich aufgrund meines AB-tums von Freunden oder Kollegen gemieden oder geschnitten werde. Das kann ich von mir und meinem Umfeld nicht behaupten ...

Das "Problem" dabei ist, dass Toleranz als Mensch an sich nur wenig mit einer "Toleranz" als Beziehungspartner gemeinsam hat. (So gut wie) Niemand geht mit jemanden eine Beziehung ein, nur weil er ihn/sie "toleriert". Da muss schon noch deutlich mehr dabei sein. ;)
Happy Future

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Happy Future »

ogor hat geschrieben:
Happy Future hat geschrieben:Sie sagt, dass die Gesellschaft heute z.B. alle abnormen Formen der Sexualität akzeptiert - aber immer noch nicht die Toleranz für die Menschen aufbringt, die mit Sexualität, Emotionalität und Beziehungen generell Probleme haben.
Ich empfinde persönlich keine Intoleranz meines Umfeldes wegen meines AB-Seins. Ich erlebe es nicht, dass ich aufgrund meines AB-tums von Freunden oder Kollegen gemieden oder geschnitten werde. Das kann ich von mir und meinem Umfeld nicht behaupten ...

Das "Problem" dabei ist, dass Toleranz als Mensch an sich nur wenig mit einer "Toleranz" als Beziehungspartner gemeinsam hat. (So gut wie) Niemand geht mit jemanden eine Beziehung ein, nur weil er ihn/sie "toleriert". Da muss schon noch deutlich mehr dabei sein. ;)
In meinem Umfeld ierlebe ich diese Intoleranz auch nicht. Aber gesamtgesellschaftlich gesehen schon.
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Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Happy Future hat geschrieben:Beispiel: Ich möchte keine Kinder und ich verreise nicht gerne.
Damit würdest du bei den allermeisten weiblichen Singles meines Alters +1/–10 Jahre in Hamburg anecken. Die wollen Kinder, und die verreisen irgendwie jedes Jahr dreimal für mehrere Wochen nach Übersee (z. B. im Frühling nach Thailand, im Sommer auf die Seychellen, im Herbst nach New York zum Shoppen).

Mir geht's ja genauso. Ich will keine Kinder und habe mehr Gründe dafür, als irgendjemand hören möchte. Und ich habe hier schon mehrmals erklärt, warum ich Reiseziele ablehne, die nur mit dem Flugzeug realistisch erreichbar sind.
TheRealDeal hat geschrieben:
Happy Future hat geschrieben:Meine Therapeutin sagte, dass Menschen halt immer auf Harmoniesuche sind und Gemeinsamkeiten finden wollen und daher dann Unverständnis herrscht, wenn jemand dabei aus dem Rahmen fällt.

Sie sagt, dass die Gesellschaft heute z.B. alle abnormen Formen der Sexualität akzeptiert - aber immer noch nicht die Toleranz für die Menschen aufbringt, die mit Sexualität, Emotionalität und Beziehungen generell Probleme haben.
Das sind gute Aussagen. :daumen: Ich reagiere auch empfindlich darauf, wenn Menschen versuchen, an mir herum zu schrauben. Ich bin anders und das ist gut so, wie ich finde. Und einige andere Menschen sehen das auch so. Das reicht mir.
Aber genau das wird gerade auch hier im AB-Treff immer und immer wieder mit den ABweichlern versucht – sie auf die Masse einzunorden, wo auch immer sie von der Masse abweichen, weil sie angeblich sonst "nie eine finden" würden – ergo freiwillig Single sein müssen, denn sie haben sich ja einen Lebensstil ausgesucht, der sie für Die Frauen™ unattraktiv macht.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Automobilist

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Automobilist »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Damit würdest du bei den allermeisten weiblichen Singles meines Alters +1/–10 Jahre in Hamburg anecken. Die wollen Kinder, und die verreisen irgendwie jedes Jahr dreimal für mehrere Wochen nach Übersee (z. B. im Frühling nach Thailand, im Sommer auf die Seychellen, im Herbst nach New York zum Shoppen).
Fliegen : Könnte für mich nicht in Frage kommen - auf die Gründe möchte ich gar nicht erst eingehen. Kinder : Keinesfalls - erfreulicherweise bin ich dafür nun wirklich schon zu alt. Bereits erwachsene Kinder bei einer Dame störten mich weniger - da Dieselben wohl ihr eigenes Leben führen.

Mir geht's ja genauso. Ich will keine Kinder und habe mehr Gründe dafür, als irgendjemand hören möchte. Und ich habe hier schon mehrmals erklärt, warum ich Reiseziele ablehne, die nur mit dem Flugzeug realistisch erreichbar sind.

Dito. Meine Gründe der Ablehnung von Flugzeugen führe ich aber nicht näher aus - es wäre für niemanden mehr nachvollziehbar !


Aber genau das wird gerade auch hier im AB-Treff immer und immer wieder mit den ABweichlern versucht – sie auf die Masse einzunorden, wo auch immer sie von der Masse abweichen, weil sie angeblich sonst "nie eine finden" würden – ergo freiwillig Single sein müssen, denn sie haben sich ja einen Lebensstil ausgesucht, der sie für Die Frauen™ unattraktiv macht.
Einen Lebensstil sucht man sich nicht aus - jedenfalls nicht bewußt. Jeder ist wohl das Finalresultat seines Vorlebens - und das kann man nicht so einfach ungeschehen machen oder komplett umkrempeln. Wenn, dann mit schrecklichen Schmerzen - die durch die Dame, welche Derartiges verlangte, wohl noch drastisch intensiviert werden würden. Es geht auch nicht um " die Frauen " - e i n e Passende genügte ja zu Hauf !
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TheRealDeal
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Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von TheRealDeal »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Aber genau das wird gerade auch hier im AB-Treff immer und immer wieder mit den ABweichlern versucht – sie auf die Masse einzunorden, wo auch immer sie von der Masse abweichen, weil sie angeblich sonst "nie eine finden" würden – ergo freiwillig Single sein müssen, denn sie haben sich ja einen Lebensstil ausgesucht, der sie für Die Frauen™ unattraktiv macht.
Aber nicht von meiner Wenigkeit... Und eine Partnerin würde mir auch völlig reichen. Insofern mache ich mir wenig Gedanken darüber. Ich finde, lieber eine "echte" Wahl, als irgendeine Kopie der Kopie toll finden zu müssen...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Happy Future

Re: Stillstand durch Anderssein?

Beitrag von Happy Future »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Happy Future hat geschrieben:Beispiel: Ich möchte keine Kinder und ich verreise nicht gerne.
Damit würdest du bei den allermeisten weiblichen Singles meines Alters +1/–10 Jahre in Hamburg anecken. Die wollen Kinder, und die verreisen irgendwie jedes Jahr dreimal für mehrere Wochen nach Übersee (z. B. im Frühling nach Thailand, im Sommer auf die Seychellen, im Herbst nach New York zum Shoppen).

Mir geht's ja genauso. Ich will keine Kinder und habe mehr Gründe dafür, als irgendjemand hören möchte. Und ich habe hier schon mehrmals erklärt, warum ich Reiseziele ablehne, die nur mit dem Flugzeug realistisch erreichbar sind.
Das ist in Berlin nicht anders. Ist halt der Lauf des Lebens. Die meisten wollen nunmal Kinder.
Ich habe auch meine Gründe, warum ich keine will. Da kann man mich auch nicht umstimmen.

Da passt es dann halt mit den meisten Frauen nicht. Die Schnittmenge ist dann nur noch sehr gering. Dessen muss man sich dann auch natürlich bewußt sein.