Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

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Le Chiffre Zéro
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Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Alexas hat geschrieben:Wenn es in deiner Subkultur kaum Partner vom passenden Geschlecht gibt, ist man auch angearscht. Daher kann es per se nicht immer die Lösung sein.
Einmal das. Gerade die richtig geekigen Subkulturen haben meistens einen extremen MÜ.

Als unangenehmer Nebeneffekt kommt dazu, daß man mitunter durch die Subkultur für Frauen von außerhalb der Subkultur deutlich weniger attraktiv ist.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Mark29

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Mark29 »

Komischer Vergleich mit deinem Vater.

Dieser Mann schien in seiner besten Zeit eine "coole Sau" gewesen zu sein, der bei Frauen gut ankam, wenn auch nur in seiner "Subkultur" wie du schreibst...aber er konnte, was der gemeine AB nicht kann, er konnte mit diesen Frauen locker reden, flirten etc.
Reinhard
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Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Reinhard »

Ich bedaure gerade dass ich diesen Thread eine Weile vor mir hergeschoben habe ... :sadman: ... da dachte ich mir, brauche ich nicht lesen, Reborn sucht halt Hippies mit freier Liebe :) ... aber dass es hier darum geht, andere Enttäuschte (oder? Irre ich mich?) zu suchen, um mit ihnen den großen Weltschmerz zu teilen ... :shylove:

Tut mir leid, Weltschmerz klingt ein bisschen nach Pathos, aber ein besseres Wort fällt mir nicht ein. :oops: Dass man sowas überhaupt extra sagen muss, und es nicht schon selbstverständlich ist ... :crybaby: :crybaby:

Weiß nicht ... gibt es hier Leute, die eine Weltverbesserungs- und Utopistenkommune mit aufmachen würden? :hierlang:


"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world; indeed, it's the only thing that ever has."
Morningstar

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Morningstar »

Reinhard hat geschrieben: Weiß nicht ... gibt es hier Leute, die eine Weltverbesserungs- und Utopistenkommune mit aufmachen würden? :hierlang:
Oh ja sicher, wobei mir auch schon eine kommune reichen würde in der man einfach so sein könnte wie man ist und dafür einfach aktzeptiert wird. Eine Kommune von lauter schrägen Leuten die nirgends so wirklich reinpassen. Also ich fände das wirklich großartig. Einzige Vorraussetzung wäre dann so: "Leben und Leben lassen" damit es keine Konflikte gibt.
Automobilist

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Automobilist »

@ Morningstar : Rosarote Träume ! Etwas Derartiges zerfiele sofort in unendlich viele kleine Splitterparteien - welche sich dann sicherlich nicht immer grün wären !
Goldstück

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Goldstück »

Morningstar hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:DATE! :shylove: :shylove: :shylove:
Ich kann jedes deiner Worte nachfühlen und sehe es exakt so. Die Welt ist zum Kotzen grausam und ungerecht. Wer das negiert ist dumm oder verlogen. Und der Schmerz darüber bringt mich manchmal um den Verstand. Ich habe mich nie so wohl gefühlt wie in Subkulturen, da sind überdurchschnittlich viele verletzte und außergewöhnliche Menschen. In meinem Fall war es (Death) Metal. Mit den Normalen kann ich zwar gut klarkommen, aber auf Dauer ödet mich ihre Simplizität an. Ich habe mit ihnen wenig gemeinsam. Ich kann jeden Alkoholiker und Junkie besser verstehen als jemanden, der tatsächlich glücklich über sein kleines Leben ist. Auch wenn ich letztere natürlich unendlich beneide, da ich es nie können werde.
Fühl dich ganz fest umarmt. Du bist nicht allein.
Oh, kenne ich von mir selbst. Wenn ich so meinen kleinen Freundes/Bekanntenkreis anschaue, Ex-Junkies, Nerds, Gescheiterte Hacker, Aussteiger, Utopisten usw.

Irgendwie komme ich mit Menschen die sehr kompliziert und abseits des Mainstreams sind sehr viel besser zurecht. Zum einen da ich recht tolerant bin und niemanden für die Andersartigkeit verurteile, zum anderen aber auch da ich ja selbst sehe das ich von den Mainstream Leuten mit meiner Lebenseinstellung nie so ganz ernst genommen worden bin. Ich finde das Menschen mit schwieriger Vergangenheit oft bereit sind einen so zu aktzeptieren wie man ist, man ist da nicht diesem Erwartungsdruck, nicht diese Ansprüchen ausgeliefert irgendwie auf diese oder jene Weise funktionieren zu müssen. Man kann so sein wie man ist und für die anderen ist es ok.
Ja. Sie haben mehr Verständnis für das Außergewöhnliche, also wenn man nicht von HausKindFamilie träumt sondern von was anderem...ich weiß nicht inwiefern ich nicht ernst genommen werde, aber ich weiß, viele halten mich für naiv und kindlich. Dabei bin ich einfach nur eine humanistische Utopistin, und zugleich extrem zynisch, da ich weiß, dass das niemals so sein wird. Der Großteil der Menschen hat dafür nullkommanull Verständnis, es ist doch "alles super" bei mir (haha), und Arbeit ist doch das höchste, und jeder kann schaffen was er will... diese Leier ödet mich so unendlich an... wobei ich bei vielen denke, dass es auch viel mit psychischer Gesundheit zu tun hat, da man als kranker sich mit den Dingen anders auseinandersetzt. Und natürlich mit der eigenen Veranlagung zum Weltschmerz. Ich weiß nicht, ob ich eine Kommune wollte. Ich bin Einzelgängerin und mag keine Menschen dauerhaft um mich.
Goldstück

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Goldstück »

Mark29 hat geschrieben:Komischer Vergleich mit deinem Vater.

Dieser Mann schien in seiner besten Zeit eine "coole Sau" gewesen zu sein, der bei Frauen gut ankam, wenn auch nur in seiner "Subkultur" wie du schreibst...aber er konnte, was der gemeine AB nicht kann, er konnte mit diesen Frauen locker reden, flirten etc.
:roll: :roll: :roll: du hast nichts begriffen.
Hauptsache, man kann möglichst viele Frauen knallen :wuetend:
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Wuchtbrumme
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Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Wenn ich mir den Thread hier so durchlese bin ich froh, mich im Mainstream zu befinden. Besonders meine Spinngruppe ist eine endlose Quelle gute Laune. Die Frauen dort stehen mitten im Leben. Sie können anpacken und ihr Leben aktiv gestalten. Obwohl fast alle Familie haben lassen sie es sich nicht nehmen ihre Leidenschaft auszuleben und intnsiv ihrem Hobby nachzugehen. Sie sind ein unerschöpflicher Quell interessanter Ideen, kreativer Lösungen und interessanter Geschichten. Ich profitiere immens von den Tipps und den "good vibrations " die dort herrschen. Alles ist so positiv. Die, denen es schlecht geht werden getröstet und beherzt mitgenommen. Frauen sind darin einfach genial. Sogar technische Hilfe war dank des Ehemanns einer Teilnehmern schnell organisiert.

Nach einem unserer Treffen fühle ich mich rundum glücklich und seelisch aufgeladen. Mädels, Ihr seid einfach toll! :shylove: (Auch wenn Ihr das jetzt nicht lest)

Wenn Ihr Männer es schaffen könntet, handarbeitende Frauen nicht als Freaks zu betrachten, könntet auch ihr profitieren. Männer snd in unserer Gruppe herzlich willkommen. Wir sind ja kein Frauen-Geheimbund.
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The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
Goldstück

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Goldstück »

Wuchtbrumme hat geschrieben:Wenn ich mir den Thread hier so durchlese bin ich froh, mich im Mainstream zu befinden.
.
Oh ja. Ich glaube, du hast gar keine Ahnung, wie gut du es insoweit hast.
Schneeleopard

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Schneeleopard »

@ Giebenrath: Das deckt sich zu 100 % mit meinen Beobachtungen.
Giebenrath hat geschrieben: Das Problem der geografischen Zerstreuung wird meistens durch die Zusammenkunft auf Festivals und
Events gelöst. Dadurch entsteht mitunter ein besonders intensiver Kontakt über 2 oder 3 Tage am Stück,
sodass die Illusion entsteht tiefsinnige Gespräche oder echte Feiern seien nur innerhalb der Szene möglich.
Bei mir war es zwar die Gewerkschaftsjugend .. aber das System ist überall das Gleiche. Spätestens wenn
reichlich Sex, geile Partywochenenden in Form von Sitzungen und Seminaren, kostenlose Urlaube als
Bildungsurlaub und Chancen auf gute Jobs die Gruppenzugehörigkeit versüßen kommt kaum einer davon
los. Von den vielleicht ~ 300 Leuten meiner damaligen Szene haben sicherlich 80 % in der Szene geheiratet
und sind auch jetzt mit über 50 noch 'in Amt und Würden' ... ich ja auch ;-)
Natürlich haben alle Teilnehmer vorausgesetzt, dass sie den anderen eben nicht am Montag im Büro oder
in der Straßenbahn wiedertreffen; sie konnten sich vor allem deswegen öffnen, weil sie gar nicht an Kon-
sequenzen denken mussten.
Aus der Zeit nächtelanger offener Gespräche stammt mein Lebensmotto:
Jeder ist normal - bis man ihn gut genug kennenlernt!
Wenn ich heute Kumpels aus der Jugend, die ihre Standartkarriere machten, im Fernsehen sehe und daran
denke, was man so zusammen erlebt hat mit 17, 20 oder 25 ... *lieber schweig*
Die Alltagstauglichkeit der Szene wird im Erwachsenenalter in der Regel nicht mehr überprüft.
Falsch .. sie ist zum Alltag geworden. Auch wenn 4 Tage Wacken als Ziel des Jahres mir etwas
dürftig erscheinen *fg*

Ich habe mal intensiv auf einer Plattform für Gesellschaftsspiele gesurft. Dort gabs je nach Zahl der
absolvierten Spiele Rangpunkte. Auf einem Usertreffen sagte mir eine sehr nette Frau: "Ich habe nur
Affären mit Männern ab W16". Daran erinnern mich viele Aussagen in dieser Diskussion ;-)
Schneeleopard

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Schneeleopard »

Wuchtbrumme hat geschrieben: Wenn Ihr Männer es schaffen könntet, handarbeitende Frauen nicht als Freaks zu betrachten, könntet auch
ihr profitieren. Männer snd in unserer Gruppe herzlich willkommen. Wir sind ja kein Frauen-Geheimbund.
Wenn ihr nicht so weit weg wärd, würde ich euch gern mal besuchen. Ich sticke sehr gern, vorallem Gobelin ;-)
Nonkonformist

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Nonkonformist »

Giebenrath hat geschrieben:
Peter hat geschrieben:Subkulturen sind aber häufig in sich spießig. Die Abgrenzung ist eher Eingrenzung. Elitäre Attitüden kommen hinzu. Die Außen- und Innendarstellung wird zur Uniform.
Das ist auch mein größtes Problem mit der Subkultur. Ganz wichtig im internen Diskurs ist natürlich die Unterschied der wahren Fans und der bloßen Mitläufer. Das trifft sowohl auf Subkulturen, die sich um eine bestimmte Musikrichtung drehen, als auch für die Fangemeinden von Bundesligavereinen. Individualismus ist dort auch nicht gefragt.
Mit Fanszenen (egal ob Musik oder Sport) konnte ich nie etwas anfangen.
So richtigen subkulturen waren auch nie etwas für mich. Die sind recht konformistisch; sogar die anarchistischen
Punks haben so was wie einen eigenen dress-code, und sind in sich null individualistisch, mit geteiltem musikgeschmack,
politischen überzeugungen, etc.
Kleinbürgerlichkeit bringt mich aber auch zum grauen; ich liebe die anonymität einer Großstadt, wo mann nicht
überall reinpassen braucht.

Ich habe mich einfach in den meisten homogenen gruppen unwohl gefühlt, fühlte mich immer am wohlsten bei
individualistischen äußenseitern, meist bei anderen nerds, nicht so sehr bei den rebellen. Erst seit ich in meinem
künstlerischen bereich gearbeitet habe gab es so was wie ein freundeskreis, vor diese zeit haben meine freunde
einander meist nicht mal gekannt, seit die mit einander kaum etwas gemeinsam hatten.
In meinem künsterichten bereich teilten wir uns allem den leidenschaft für trickfilm, und einen nicht-kleinbürgerlichen
lebensstil, waren einander dennoch sehr verschieden, mit einen großen toleranz für den individuellen unterschiede.
Da fühlte ich mich immer am wohlsten.
Mich an der 'normalgesellschaft' angleichen wäre für mich nicht 'an größe gewinnen', wie es Peter formuliert, aber an
individualität und authenticität verlieren. Square peg in a round hole....
(Im trickfilmbereich glaube ich sogar ein leitmotiv; filme wie Ratatouille handeln hauptsächlich von diesen thema.
Von dort hin gehen wo man auch richtig rein passt.)
Automobilist

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Automobilist »

Nonkonformist hat geschrieben: Von dort hin gehen wo man auch richtig rein passt.)
Immer unter der Prämisse, daß Derartiges überhaupt (noch) exsistiert !
Volta
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Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Volta »

Schneeleopard hat geschrieben: Bei mir war es zwar die Gewerkschaftsjugend .. aber das System ist überall das Gleiche. Spätestens wenn
reichlich Sex, geile Partywochenenden in Form von Sitzungen und Seminaren, kostenlose Urlaube als
Bildungsurlaub und Chancen auf gute Jobs die Gruppenzugehörigkeit versüßen kommt kaum einer davon
los. Von den vielleicht ~ 300 Leuten meiner damaligen Szene haben sicherlich 80 % in der Szene geheiratet
und sind auch jetzt mit über 50 noch 'in Amt und Würden' ... ich ja auch ;-)
AB-Vergangenheit??? Und wozu gibt es eigentlich Betreten auf eigene Gefahr?
Nonkonformist

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Nonkonformist »

Automobilist hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben: Von dort hin gehen wo man auch richtig rein passt.)
Immer unter der Prämisse, daß Derartiges überhaupt (noch) exsistiert !
Ja, das ist wohl mein jetziges problem. Sogar wann ich meinem weg im trickfilmgeschäft noch zurück
finde wird das daheim am eigenen PC sein, als einsamen one-man-show; die studio-infrastruktur von
damals, mit den vielen passenden kollegen, gibt es leider kaum noch, sicher nicht im 2D bereich.
Automobilist

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Automobilist »

@ Nonkonformist : Da geht es Dir wie mir - nur, daß mir auch der Rechner nicht helfen kann.
Goldstück

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Goldstück »

Schneeleopard hat geschrieben: Jeder ist normal - bis man ihn gut genug kennenlernt!
Das ist unzutreffend. Bzw es trifft nur zu, wenn man einen Standard Mensch im Kopf hat, wovon jegliche Abweichung eine Normabweichung ist. So sind Menschen aber nicht, wir sind alle unterschiedlich. Ich sehe deutlich einen Unterschied zwischen einem in jeder Hinsicht geistig gesunden Menschen und einem mit abweichender neuronaler Veranlagung. Das Gehirn ist einfach anders. Und ich sehe einen deutlichen Unterschied insoweit.
Reinhard
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Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Reinhard »

Morningstar hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben: Weiß nicht ... gibt es hier Leute, die eine Weltverbesserungs- und Utopistenkommune mit aufmachen würden? :hierlang:
Oh ja sicher, wobei mir auch schon eine kommune reichen würde in der man einfach so sein könnte wie man ist und dafür einfach aktzeptiert wird. Eine Kommune von lauter schrägen Leuten die nirgends so wirklich reinpassen. Also ich fände das wirklich großartig. Einzige Vorraussetzung wäre dann so: "Leben und Leben lassen" damit es keine Konflikte gibt.
:umarmung2:
Klar würde man Menschen einfach so als Mensch akzeptieren wollen, sonst wäre sie ja nicht utopisch. ;)
Naja, aber noch lieber wären mir die Weltverbesserungsstrategien. Wenn man die hat, kann man ja mal drangehen, sie umzusetzen ...
Einfach alles zu lassen, wie es ist, wäre eine Art zu kneifen. Was leider üblich zu sein scheint.

Wer mag hier eigentlich noch alles Stranger in a Strange Land? :hallo:
Automobilist hat geschrieben:@ Morningstar : Rosarote Träume ! Etwas Derartiges zerfiele sofort in unendlich viele kleine Splitterparteien - welche sich dann sicherlich nicht immer grün wären !
Es sind die Pessimisten (die sich noch dazu als Realisten ausgeben, oder sogar das von sich selber denken), die so argumentieren und dadurch am Stärksten verhindern, dass man überhaupt mal eine Organisationsform finden kann, die die Spannungen ausgleicht und Machtstrukturen bändigt ...
Make love not war!
Automobilist

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Automobilist »

Reinhard hat geschrieben:
Es sind die Pessimisten (die sich noch dazu als Realisten ausgeben, oder sogar das von sich selber denken), die so argumentieren und dadurch am Stärksten verhindern, dass man überhaupt mal eine Organisationsform finden kann, die die Spannungen ausgleicht und Machtstrukturen bändigt ...
Ich würde es Dir gewiß nicht mißgönnen; dessen kannst Du versichert sein. (Allerdings wäre ich dortselbst recht fehl am Platze - auch das ist sicher !)
Bewahre Dir Deinen Glauben an das Gute im Menschen - ich habe denselben längst verloren.
Garfield77

Re: Anders sein - Ist eine Subkultur die Lösung?

Beitrag von Garfield77 »

Reborn hat geschrieben:Ich habe 3 Stunden bei diesen Typen verbracht und fühlte mich unendlich wohl. Endlich wie zu Hause.
...
Ich fühlte mich so verdammt verstanden.
Das kann auch nur ein schöner, erster Moment gewesen sein, der eben viele gemeinsame Punkte hervorbrachte, den dieses Umfeld mit dir hat.
Aber du hast ja nur an der Oberfläche gekratzt, am ersten Prozent vielleicht. Wie es darunter aussieht, kann eine komplet andere Geschichte sein.
Reborn hat geschrieben: Könnte es für andersartige Menschen eine Lösung sein ähnlich denkende Menschen zu suchen - etwa in einer Subkultur...für mich z.B. Rockerszene oder ähnliches? Hatte jemand hier schonmal die Idee und es vielleicht versucht?
Ich finde dieses Thema sehr interessant.
Vor allem, weil ich nie verstanden habe, warum man sich unbedingt mit irgend einer Gruppe identifizieren können muss. Ich muss mich nur mit mir selbst identifizieren können, das schließt doch nicht aus, dass man andere Menschen findet, die einem ähnlich sind. 100%iges gibt es sowieso nie und wenn, dann ist es sehr wahrscheinlich nur ein Schauspiel.

Ich habe schon viele Gruppen und Kulturen kennen gelernt, es gibt überall Menschen, die so ähnlich sind wie man selbst.
Ob auf Death Metal oder Blasmusikkonzerten. Ob auf Studentenpartys oder bei heruntergekommenen Branntweinern neben Gemeindebauten.
Man darf sich lediglich nicht davon abschrecken lassen, dass man den Verhaltenscodex dieser Gruppen nicht versteht.
Das kann so ausschauen, dass ständig über alles geredet und nachgedacht werden muss, dass man präsentiert wie klug man ist.
Oder dass alles scheiße ist und die Spießer die Welt zerstören. Oder dass man nur biederes Mainstreamverhalten an den Tag legt und sich immer zurückhaltet, damit man nicht heraussticht. Oder dass man sich besonders Proletenhaft und ordinär verhält. Oder angeblich offen und verständnissvoll für alles und jeden ist. Oder sich von Früh bis spät nur zudröhnt. Oder gewaltbereit und böse zu sein. Oder besonders fromm und Gottesfürchtig. Oder, oder oder.
Aber alle haben es gemeinsam, dass sich die Leute zu einem gewissen Teil verbiegen müssen, um zu ein perfektes Mitglied sein zu können.

Ich habe das Glück, dass ich dieses Bedürfnis nicht habe. Die Menschen die ich sympathisch finde, brauchen nicht einem Schema anzugehören.
Ich scheisse auf irgend einen Dress- oder Verhaltenscodex, weil ich es schleimig finde, mich für was auch immer anpassen zu müssen, um voll und ganz dazu zu gehören.
Wer mich nach meiner Kleidung schon als Außenseiter abstempelt, ist sowieso komplett daneben. Wer die Nase rümpft, weil ich meine Sprechweise und meine Wortwahl nicht anpassen, steht für mich auch nicht viel besser da.
Wer anhand von solchen Äußerlichkeiten nicht dazu im Stande ist, meine Persönlichkeit wertzuschätzen, kann mir ruhig gestolen bleiben.
Aber es gibt in jeder Gruppe Menschen, die eigentlich auch damit hadern, dass man in jeglicher Gruppe einem gewissen standard entsprechen muss. Diese Menschen sind dann auch eher an anderen Menschen interessiert und nicht am Stil der Gruppe.
Diese Menschen sind dann auch nicht die Mitläufer, sondern einfach sie selbst. Die Mitläufer sind für mich eher die, die alles um jeden Preis tun, um die Gruppe perfekt zu repräsentieren, denn die laufen nur einem Bild hinterher, dass auch nur auf Floskeln und Regeln aufbaut. Egal wie unterschiedlich die Regeln zwichen den Gruppen auch sein mögen, man muss sie einhalten, wenn man selbst keine eigene Persönlichkeit hat zu der man steht.

Um es kurz zu sagen, man braucht keine spezielle Kultur der man sich anschließen muß um die Menschen zu finden, die ungefähr auf gleicher Wellenlänge sind.
Man darf sich nur nicht verbiegen, damit sie einen auch erkennen können!