Sich aus der AB-Falle tanzen

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Gahaltan
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Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Gahaltan »

Naja, ok, der threadtitel ist vielleicht ein bißchen übertrieben, aber bei einigen threads in der letzten zeit, bei denen es um probleme wie fehlenden körperkontakt, probleme beim finden gleichgesinnter in der freizeit etc. ging, wollte ich schon das schreiben, was im folgenden als beitrag hier stehen wird. jetzt habe ich mich für einen eigenen thread entschieden, dann kann man das ganze auch vernünftig diskutieren.

"mach doch einen tanzkurs" ist generell ein weniger exotischer vorschlag, man hört ihn von normalos und auch in diesem forum häufiger und ich will im folgenden beschreiben, worauf man sich da genau einlassen würde und wie es mit dem ab-tum in diesem zusammenhang aussieht.

ich schicke voran, dass ich mich nur mit lateinamerikanischen/afrokaribischen tänzen (salsa, bachata, kizomba, zouk) und deren szenen auskenne.

wie fängt man nun also an, wenn man "mach doch einen tanzkurs" tatsächlich umsetzen will? eigentlich ist es ganz einfach, man googelt nach tanzschulen in der umgebung oder nach "salsa stadt", vereinbart probestunden, die normalerweise kostenlos sind, auf jeden fall muss man sich nicht gleich fest binden. nachdem man einen gewissen eindruck gewonnen hat, geht man dort hin, wo es einem am besten gefallen hat.
als ersten tanz würde ich bachata empfehlen, weil er einfacher ist als salsa, aber ebenfalls schön und weitverbreitet.



vorteile:

- man bekommt ein unverkrampfteres verhältnis zu körperkontakt
ein bißchen körperkontakt braucht es auf jeden fall, um einen partnertanz miteinander ausüben zu können und deswegen ist es auch ganz natürlich, sich an den händen zu berühren oder nah aneinander zu stehen. je nach tanz und könnenslevel sieht der tanz manchmal auch aus wie öffentliche paarung.

- man kann überall in der welt anschluss finden
- man kann alleine weggehen

was in der normalen disko seltsam wirkt und sich niemand außer fifaboy traut, ist auf salsapartys ganz normal, man kann alleine kommen und dann einfach "mitmachen", das gilt für die nachbarstadt wie für die asiatische metropole. ich bin hin und wieder auf konferenzen auswärts und weiß, dass es jedes wochenende die möglichkeit gibt, etwas cooleres zu machen, als im hotel rumzuhängen.

- den partys fehlt vieles, das viele ABs an partys stört
die szene ist sehr inklusiv, jeder tanzt mit jedem, kaum jemand sagt "nein" wenn er zum tanzen aufgefordert wird. alkohol macht das tanzen schwieriger, der wird vergleichsweise in geringen mengen auf salsapartys konsumiert. die stimmung ist normalerweise sehr viel weniger agressiv und sehr freundlich. man braucht nicht dumm in der ecke zu stehen, denn man ist ja zu einem zweck dort, zum tanzen. die musik ist allerdings auch hier laut.

- partys gibt es fast überall
jede halbwegs große stadt hat eine salsaparty am wochenende

- man kommt leicht mit leuten in kontakt
man hat schon ein gemeinsames thema, die szene ist normalerweise von überschaubarer größe, selbst in großstädten und wenn man schon miteinander getanzt hat, ist jemanden ansprechen auch ein eher kleiner schritt.

- man lernt potenzielle partner kennen
für diejenigen, die sich immer beschweren, dass an der vhs nur alte leute im kurs sitzen. in der tanzszene sind normalerweise fast alle generationen irgendwie vertreten, U40 natürlich dominant. manche stadt hat mehr frauen, eine andere mehr männer, aber normalerweise ist das verhältnis relativ ausgeglichen.


Einwände:

"ich bin untalentiert"
naturtalente sind rar gesät, den meisten fällt es anfangs schwer. männern generell, weil sie beim tanzen sehr viel mehr machen müssen als die frau. die weibliche lernkurve steigt steil und stetig mit jeder stunde, während jeder normaltalentierte mann wochen-bis monatelang das gefühl haben wird, gar nichts auf die reihe zu kriegen. da muss man durch. grade von männern erfordert das eine gewisse frustrationstoleranz, wenn man unglaublich lange das gefühl hat, nur rumzustümpern und man merkt, dass einzig und allein höflichkeit dafür verantwortlich ist, dass die frau lächelt, wenn sie im kurs zu einem wechseln muss oder auf der party mit einem tanzt.
auf der anderen seite kann so gut wie jeder ein akzeptabler tänzer werden, wenn er dran bleibt.

"körperkontat ist mir unangenehm"
ganz ohne wirds nicht gehen, aber man kann sich ja entscheiden, relativ distanziert zu tanzen und nicht unbedingt eine bodywave am partner zu fabrizieren. und vielleicht wird man mit der zeit etwas lockerer.

"ich habe keinen partner, mit dem ich dort hingehen könnte"
in einem guten kurs werden die partner ständig gewechselt. da kann man auch alleine kommen.

"es sind nur leute meines eigenen geschlechts dort"
das ist nervig, kann aber passieren, in beide richtungen. dranbleiben, bis sich die kurskomposition ändert oder einen anderen kurs suchen.

"ich habe keinen spass daran"
grade für männer ist das ganze wie gesagt zunächst auch einiges an arbeit. wenn man besser wird, macht es normalerweise mehr spass. ob es das einem wert ist und man den frust aushält, ist eine frage, die sich jeder selbst stellen muss.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“

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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von NBUC »

Das meiste stimmt (soweit ich das beurteilen kann) - bis auf das "jeder kann das lernen".

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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Happy Future »

Tanzen hat ja auch olle Wolle Huke bei der Ent-ABsierung geholfen...

Aber meins wäre es nicht.

Bin aber sicher, dass es vielen hier helfen würde. Grad den unbefangenen Umgang mit Körperkontakt üben, wird Vorteile bringen.
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Mannanna
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Mannanna »

Ist alles richtig, aber bei meinem Talent zu sportlicher Betätigung tanze ich mich höchstens weiter in die AB-Falle hinein.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Logan 5 »

Ich bewundere Menschen, die sich teils sehr komplizierte Tanzschritte merken und in reale Bewegungen umsetzen können ;)
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Gilbert
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Gilbert »

Tanzen funktioniert für mich nur mit 3,8 bar auf dem Kessel. Ansonsten finde ich es oberpeinlich.
Nun gut, ich habe auch keine Probleme mit Körperkontakt, Alkohol und Party feiern.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Unkreativer
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Unkreativer »

Alle so negativ hier. Da schließe ich mich mal an :mrgreen:

Einen Tanzkurs habe ich vor einigen Jahren mal gemacht, aber es hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich verstehe nicht, was es bringen soll, mit irgendwelchen auswendig gelernten Schritten rumlaufen.
Ich fände es auch persönlich blöd
1. einen Tanzkurs als Singlebörse zu missbrauchen
2. etwas machen zu müssen, was ich überhaupt nicht mag, um eine Frau kennenzulernen. Jeder aus meinem persönlichen Umfeld hat es anders geschafft, bin ich wirklich der Versager, der so einen 'Mist' machen muss, um es zu schaffen (Mist aus meiner Sicht, mir gefällt es halt nicht)

Trotzdem habe ich daran gedacht, einen Tanzkurs zu machen, nachdem ich gemerkt habe, dass ich
1. angesprochen und angetanzt werde, wenn ich rumstehe, aber nicht, wenn ich tanze
2. nachdem ich angetanzt wurde, keine Ahnung hatte, was ich mit der Frau machen soll. :? Mein Partytanzstil ist auf alleine tanzen ausgelegt (mangels Erfahrung)
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Captain Unsichtbar
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Mit Körperkontakt habe mittlerweile keine Probleme mehr (ausser mit dem Fehlen... :sadman:)
Mit Tanzen allerdings sehr wohl. Unbeweglicher kann man wahrscheinlich kaum sein, und dass ganze dann noch in der Öffentlichkeit? Ich bräuchte wahrscheinlich Privatstunden im tiefsten Bunker bei ausgeschalteter Beleuchtung und dreifach verschlossenen Türen.  :roll: :shy:
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von BartS »

Mannanna hat geschrieben:Ist alles richtig, aber bei meinem Talent zu sportlicher Betätigung tanze ich mich höchstens weiter in die AB-Falle hinein.
Das Tanzen, was man in de Tanzschulen lernt, hat nichts mit Hochleistungssport zu tun. Ich würde es eher mit betreuten Gehen vergleichen. ;) Ich würde es wirklich mal mit Schnupperstunden probieren.
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von BartS »

Unkreativer hat geschrieben:Ich fände es auch persönlich blöd
1. einen Tanzkurs als Singlebörse zu missbrauchen
2. etwas machen zu müssen, was ich überhaupt nicht mag, um eine Frau kennenzulernen. Jeder aus meinem persönlichen Umfeld hat es anders geschafft, bin ich wirklich der Versager, der so einen 'Mist' machen muss, um es zu schaffen (Mist aus meiner Sicht, mir gefällt es halt nicht)
Du solltest nicht zum Tanzen gehen, um ent-ab-inisiert zu werden. Du solltest Tanzen, wenn es Dir Spaß macht. Du hast es probiert und es hat Dir nicht gefallen. Das ist vollkommen okay. Es gibt viele andere Dinge, die man im Leben machen kann. Tanzen hat eben den Vorteil, in kurzer Zeit den körperlichen Kontakt auf vorgegebenen Bahnen zu erlernen. Ich habe nie gedacht, so ein Mist, jetzt muss ich auch noch tanzen, weil ich keine Freundin finde. :roll:
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Hoppala »

Ich stimme Gabaltan vollumfänglich zu und erlaube mir ein paar Ergänzungen/Erweiterungen - die nebenbei auch die eine oder andere bereits geäußerte Abneigung/Befürchtung/Meinung relativieren könnten:

Musiklautstärke
Es gibt andere Paartanz-Richtungen, bei denen die Musik meist moderat(er)e Lautstärken hat. Das reicht vom Standard/Latein-"Tanztee" über Tango Argentino bis zu den Swingtänzen.

"Ohne festen Tanzpartner"
Das Partnerwechseln und Auffordern fremder Tanzpartner bereitet beim Standard/Latein oft etwas mehr Probleme (wo viele mit "festem" Tanzpartner tanzen gehen); und beim Tango werden für viele (nicht alle) Kurse Paaranmeldungen gefordert. "Fremd tanzen" ist aber bei allen diesen Tänzen nicht verpönt; nur eine Frage des Fingerspitzengefühls. Im Zweifel kann man sich tatsächlich auch oft an die/den Tanzlehrer wenden; der hat ja ein Interesse daran, dass möglichst viele Leute, als auch du, bei seinen Veranstaltungen auf ihre Kosten kommen, und hilft, wo immer möglich. Fragen hilft.

Ich kann das nicht
Gahaltan hat geschrieben:en meisten fällt es anfangs schwer. männern generell, weil sie beim tanzen sehr viel mehr machen müssen als die frau. die weibliche lernkurve steigt steil und stetig mit jeder stunde, während jeder normaltalentierte mann wochen-bis monatelang das gefühl haben wird, gar nichts auf die reihe zu kriegen.
Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Tanzrichtungen.
Allgemein ist es so, dass viele Frauen bereits früher, in Kindheit oder Jugend, mal etwas mehr an das Thema Tanzen herangeführt wuirden als Jungs. Dafür wurden den Jungs eher mal Hämmer und Schraubendreher in die Hand gedrückt. Das "rächt" sich später, ist aber kein Grund, die verschütteten Fertigkeiten nicht auch wieder wachrütteln zu können. Auch die Verteilung der Aufgabengewichtung innerhalb des Paares ("sehr viel mehr") ist je nachdem unterschiedlich.
Richtig ist, dass es sehr(!) seltene Menschen gibt, deren Rhythmusfähigkeit gegen Null tendiert (verschiedene Ursachen). Wie gesagt: SEHR selten. Bei den allermeisten ist es nur mangelnde Übung. Tanzen an sich ist nicht schwerer als geradeaus laufen (das musste man ja auch erst mal lernen).

Spaß

Man sollte sich zuerst klar machen, was man vom Tanzen will. Leute kennenlernen, Körperkontakt, Geselligkeit, Bewegung, was lernen, tänzeriische Ziele erreichen? Dann schauen, ob Tanzen/Tanzkurse einem das näher bringen. Wer sich keine zwei Schritte nacheinander merken kann, aber vor allem viele verschiedene Frauen kennen lernen will, ist in Anfängerkursen, in dem laufend gewechselt wird, prima aufgehoben, und hat gar keinen Anlass, ein "besserer" Tänzer werden zu müssen. Den Anfängerkurs kann man dann auch noch zum 10. Mal machen. Ziel erreicht - warum sollte das keinen Spaß machen?
Unkreativer hat geschrieben:rgendwelchen auswendig gelernten Schritten
Auch hier kommt es sehr drauf an, welchen Tanzstil und auf welchem Niveau man das betreiben will. Richtig ist, dass es ganz am Anfang bei keinem Tanz ohne ein paar einstudierte Bewegungsmuster geht. Denn darum geht es ja: sich auf eine Art bewegen, wie man es bisher nicht gemacht hat. Also muss man neue Bewegungsmuster lernen. Spätestens dann gehen die Wege aber schon auseinander - bei der einen Sorte Tanz legt man sich eine Schritt/Figurensammlug zu, bei der anderen Sorte lernt man, seine eigenen Bewegungschakteristika mit einem Tanzpartner zu harmonisieren; und meistens braucht man beides, in unterschiedlicher Gewichtung.

Captain Unsichtbar hat geschrieben:Unbeweglicher kann man wahrscheinlich kaum sein
Das ist ein hervorragender Grund, daran was zu ändern. Bedenke, dass das im Alter nicht besser wird, und du eher keine Kinder hast, die dir dann aus dem Bett und unter die Dusche helfen.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von ogor »

Gahaltan hat geschrieben:- man kommt leicht mit leuten in kontakt
man hat schon ein gemeinsames thema, die szene ist normalerweise von überschaubarer größe, selbst in großstädten und wenn man schon miteinander getanzt hat, ist jemanden ansprechen auch ein eher kleiner schritt.

- man lernt potenzielle partner kennen
für diejenigen, die sich immer beschweren, dass an der vhs nur alte leute im kurs sitzen. in der tanzszene sind normalerweise fast alle generationen irgendwie vertreten, U40 natürlich dominant. manche stadt hat mehr frauen, eine andere mehr männer, aber normalerweise ist das verhältnis relativ ausgeglichen.
Das stimmt, trifft aber so gut wie auf jeden anderen Verein bzw. Kurs ebenso zu.

Ein Kumpel von mir hat letzten Herbst seine neue Freundin im Handarbeitskurs (u.a. Stricken) der VHS kennengelernt. Mehr Klischee geht fast nicht mehr, aber sie wollen im Sommer zusammenziehen ... :D

Prinzipiell sind die Veranstaltungen gut, die sich regelmäßig treffen. Dann kommt man relativ locker ins Gespräch mit den anderen Teilnehmern und ein gemeinsames Thema hat man ja dann auch.
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Unkreativer »

BartS hat geschrieben:Du solltest nicht zum Tanzen gehen, um ent-ab-inisiert zu werden.
Mir wurde schon zweimal vorgeschlagen, einen Tanzkurs zu machen, um Frauen kennezulernen. Einmal hatte ich das Gefühl, dass danach ein Vorwurf mitschwang, dass ich das abgelehnt habe. Darauf war das bezogen.
Wenn man gerne tanzt, warum nicht. Ich will nichts gegen das Tanzen sagen. Für mich ist halt das Auswendiglerntanzen (das war es in dem Kurs) einfach nichts. Dazu kam dann noch, dass zwischendurch solche Gruppentänze gemacht wurden, wo sich alle synchron bewegen. Wo soll da der Spaß sein?
Auf Parties 'tanze' ich aber inzwischen ganz gerne. :shy:
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Automobilist »

@ Mannanna : Wie kommt es - Du schriebst exakt, was ich auch schreiben wollte !
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Mannanna »

BartS hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:Ist alles richtig, aber bei meinem Talent zu sportlicher Betätigung tanze ich mich höchstens weiter in die AB-Falle hinein.
Das Tanzen, was man in de Tanzschulen lernt, hat nichts mit Hochleistungssport zu tun. Ich würde es eher mit betreuten Gehen vergleichen. ;) Ich würde es wirklich mal mit Schnupperstunden probieren.
Naja, Rythmusgefühl habe ich bestenfalls im Kopf. Der Versuch, daß mit den Extremitäten umzusetzen, endet eher schauerlich. Stell dir eine Mischung aus Faxe (Wickie Zeichentrickserie) und den Marionetten aus der Augsburger Puppenkiste vor... ;)
Zuletzt geändert von Mannanna am 13 Feb 2017 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Mannanna »

Automobilist hat geschrieben:@ Mannanna : Wie kommt es - Du schriebst exakt, was ich auch schreiben wollte !
Grobmotoriker der Welt, vereinigt euch....
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Hoppala hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Unbeweglicher kann man wahrscheinlich kaum sein
Das ist ein hervorragender Grund, daran was zu ändern. Bedenke, dass das im Alter nicht besser wird, und du eher keine Kinder hast, die dir dann aus dem Bett und unter die Dusche helfen.
Ich glaube du hast das grundlegend was falsch verstanden. Ich rede vom Tanzen ("sich rhythmisch bewegen"), meine Mobilität ist ausgezeichnet. ;)

So war das eher gemeint: 
Mannanna hat geschrieben:Naja, Rythmusgefühl habe ich bestenfalls im Kopf. Der Versuch, daß mit den Extremitäten umzusetzen, endet eher schauerlich. Stell dir eine Mischung aus Faxe (Wickie Zeichentrickserie) und den Marionetten aus der Augsburger Puppenkiste vor...  ;)
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Hoppala »

Captain Unsichtbar hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Unbeweglicher kann man wahrscheinlich kaum sein
Das ist ein hervorragender Grund, daran was zu ändern. Bedenke, dass das im Alter nicht besser wird, und du eher keine Kinder hast, die dir dann aus dem Bett und unter die Dusche helfen.
Ich glaube du hast das grundlegend was falsch verstanden. Ich rede vom Tanzen ("sich rhythmisch bewegen"), meine Mobilität ist ausgezeichnet. ;)

So war das eher gemeint:
Mannanna hat geschrieben:Naja, Rythmusgefühl habe ich bestenfalls im Kopf. Der Versuch, daß mit den Extremitäten umzusetzen, endet eher schauerlich. Stell dir eine Mischung aus Faxe (Wickie Zeichentrickserie) und den Marionetten aus der Augsburger Puppenkiste vor... ;)
Dann meintest du mit "unbeweglich" "motorisch unkoordiniert"? ("mobil" ist ja "beweglich").
Was allerdings auch eine Frage der Übung ist. Denn du kannst deine Gliedmaßen ja koordinieren - sonst würdest du es heute schon nicht aus dem Bett unter die Dusche schaffen ... und ohne eine gewisse Portion Rhythmus geht das beim Menschen sowieso ncht. Du hast vermutlich nur irgendwann aufgehört, neue Muster dazuzulernen, womit nun das Muster-neu-lernen so länge dauert, dass du vorher aufgibst.
Plus wie gesagt die sehr seltenen Ausreißer, denen verschiedene Besonderheiten das besondes schwer machen - oder besonders leicht.

Die meisten Menschen unterschätzen chronisch, was sie bereits alles (oft unbewusst) erlernt haben; und dass sie diese Lernfähigkeit auch später noch aktivieren können. Es ist nur der "Weg durch den Kopf", der einem beim Laufenlernen erspart blieb, und einem das Ganze jetzt sehr schwer vorkommen lässt. Also am besten gar nicht erst verstehen wollen - nur machen. Dann klappt das besser.

In solchen Erfahrungen liegen übrigens auch manche hilfreichen Erlebnisse für ABs: was Neues lernen, was ganz anderes machen und im ganzen Körper spüren, sich mit jemand harmonisieren wollen, die/der das auch will(!) (hat man ja nicht immer - und dann auch noch rhythmisch ...), die Fertigkeiten des Körpers ausspielen (oder die Hindernisse an dieser Stelle erleben), den Kopf mal außen vor lassen.


Naja, und wer sich partout nicht überwinden mag, ist im Strickkurs o.ä. ja auch gut aufgehoben, wie wir hier imer wieder erfahren! ;-) (für Frauen ist das Äquivalent vielleicht der örtliche Linux-Stammtisch?)
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Gahaltan »

NBUC hat geschrieben:Das meiste stimmt (soweit ich das beurteilen kann) - bis auf das "jeder kann das lernen".
Gahaltan hat geschrieben: auf der anderen seite kann so gut wie jeder ein akzeptabler tänzer werden, wenn er dran bleibt.
wie hoppala später geschrieben hat, es gibt einige hoffnungslose fälle. ich kann dir per ferndiagnose nicht mitteilen, ob du dazugehörst, aber ich denke, dass du das mit deinen bisherigen erfahrungen auch nicht kannst. du hast bei solchen dingen nicht wirklich einen langen atem. dass du schnell rausgefunden hast, dass du zu den untalentierteren gehörst, will ich dir dabei noch nichtmal bestreiten, das stellt man durchaus fest über sich selbst.
es ist ja auch ok, dann zu sagen, "mir ist das zuviel aufwand", aber stell das nicht wie eine aufgezwungene konsequenz dar, weil du angeblich einfach zu der kleinen minderheit gehörst, die das wirklich nicht auf die reihe kriegt ( wir reden von leuten, die vom marschieren bei der bundeswehr befreit werden, weil sie es einfach nicht auf die reihe bekommen. das ist weit entfernt von einem koordinierten leistungsschwimmer.)

noch etwas dazu:
Mannanna hat geschrieben:Ist alles richtig, aber bei meinem Talent zu sportlicher Betätigung tanze ich mich höchstens weiter in die AB-Falle hinein.
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Mit Körperkontakt habe mittlerweile keine Probleme mehr (ausser mit dem Fehlen... :sadman:)
Mit Tanzen allerdings sehr wohl. Unbeweglicher kann man wahrscheinlich kaum sein, und dass ganze dann noch in der Öffentlichkeit? Ich bräuchte wahrscheinlich Privatstunden im tiefsten Bunker bei ausgeschalteter Beleuchtung und dreifach verschlossenen Türen.  :roll: :shy:
genauso habe ich auch begonnen. ich habe inzwischen 10 jahre erfahrung und habe in dieser zeit zig anfänger gesehen, ich schätze die quote derer, die ähnlich untalentiert oder noch untalentierter waren, als ich es am anfang war auf höchstens 5%.
meine tanzlehrerin hat mir einige jahre später mal gesagt, wie unangenehm es ihr immer war, von mir geld zu nehmen, als ich so 3 / 6 / 12 Monate tanzen lernte, weil sie sich absolut sicher war, einen hoffnungslosen fall vor sich zu haben.
inzwischen beherrsche ich fünf tänze und bin selber tanzlehrer.
ja, geschenkt, ich unterrichte zouk und profitiere damit vom "big fish in a small pond"-effekt, da diesen tanz nicht viele leute beherrschen und geschenkt mein aufwand : ertrag-verhältnis ist unter aller sau, da mir eben jedes talent fehlt.
trotzdem werdet ihr verstehen, dass ich mit dieser hintergrundgeschichte von "ich kann das einfach nicht"-aussagen relativ unbeeindruckt bin.
dass manche leute halt die frustration vermeiden wollen, weil das ziel es ihnen einfach nicht wert ist, das geht natürlich völlig in ordnung, entscheidet jeder selbst.

Unkreativer hat geschrieben: Einen Tanzkurs habe ich vor einigen Jahren mal gemacht, aber es hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich verstehe nicht, was es bringen soll, mit irgendwelchen auswendig gelernten Schritten rumlaufen.
Ich fände es auch persönlich blöd
1. einen Tanzkurs als Singlebörse zu missbrauchen
2. etwas machen zu müssen, was ich überhaupt nicht mag, um eine Frau kennenzulernen. Jeder aus meinem persönlichen Umfeld hat es anders geschafft, bin ich wirklich der Versager, der so einen 'Mist' machen muss, um es zu schaffen (Mist aus meiner Sicht, mir gefällt es halt nicht)
wenn es alle so blöd wie du fänden, so einen kurs als singlebörse zu benutzen, wäre die anzahl der männer, die nicht von ihren freundinnen mitgeschleppt wurden in anfängerkursen um ca. 90% geringer.

wenn es dir keinen spass macht, ist das wirklich ein gutes argument dafür, es nicht zu machen.
mir persönlich hat es die ersten 2 jahre keinen spass gemacht und jetzt bin ich ca. 3mal die woche weg auf tanzpartys.
ogor hat geschrieben:
Gahaltan hat geschrieben:- man kommt leicht mit leuten in kontakt
man hat schon ein gemeinsames thema, die szene ist normalerweise von überschaubarer größe, selbst in großstädten und wenn man schon miteinander getanzt hat, ist jemanden ansprechen auch ein eher kleiner schritt.

- man lernt potenzielle partner kennen
für diejenigen, die sich immer beschweren, dass an der vhs nur alte leute im kurs sitzen. in der tanzszene sind normalerweise fast alle generationen irgendwie vertreten, U40 natürlich dominant. manche stadt hat mehr frauen, eine andere mehr männer, aber normalerweise ist das verhältnis relativ ausgeglichen.
Das stimmt, trifft aber so gut wie auf jeden anderen Verein bzw. Kurs ebenso zu.

Ein Kumpel von mir hat letzten Herbst seine neue Freundin im Handarbeitskurs (u.a. Stricken) der VHS kennengelernt. Mehr Klischee geht fast nicht mehr, aber sie wollen im Sommer zusammenziehen ... :D

Prinzipiell sind die Veranstaltungen gut, die sich regelmäßig treffen. Dann kommt man relativ locker ins Gespräch mit den anderen Teilnehmern und ein gemeinsames Thema hat man ja dann auch.
ja, da stimme ich zu, auch wenn miteinander tanzen noch einen sinnlichen aspekt einbringt, der so beim stricken wohl nicht gegeben ist.
auch gilt es zu bedenken, dass die wahrscheinlicheit, im strickkurs keine einzige frau im passenden alter zu finden üblicherweise größer ist als im salsakurs.
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Re: Sich aus der AB-Falle tanzen

Beitrag von Volta »

Zwei Jahre keinen Spaß? Kann man sich noch zielgerichteter in die Depression treiben?