Auf den Reset-Knopf drücken

[Frangipani210]

Also ich stelle mir manchmal vor, wie mein Leben so verlaufen wäre, wenn ich damals viele Dinge anders gemacht hätte.

Wäre ich unabhängiger und selbstbewusster?
Würde ich offener und sozialer sein?
Hätte ich beruflich mehr aus mir gemacht?

Und die wichtigste Frage (auf das Forum bezogen)
Wäre ich dann noch ein AB?

Stellt sich nur die Frage, ob man nicht dann doch wieder am selben Punkt (wie jetzt) stehen würde.

Würdet ihr (wenn ihr die Wahl hättet) auf den Reset-Knopf drücken?
Was würdest ihr dann ändern oder würde sich nichts verändern, weil man ja charakterlich noch die gleiche Person ist?
Würdet ihr Fehler, die ihr möglicherweise gemacht habt, wieder tun (Macht der Gewohnheit )?

[Automobilist]

Würdet ihr (wenn ihr die Wahl hättet) auf den Reset-Knopf drücken?
Was würdest ihr dann ändern oder würde sich nichts verändern, weil man ja charakterlich noch die gleiche Person ist?
Würdet ihr Fehler, die ihr möglicherweise gemacht habt, wieder tun (Macht der Gewohnheit )?

Nein - bitte nicht all das noch einmal...

Soweit ich betroffen bin, so würde sich wohl nichts ändern (wobei sich die Frage erhebt, zu welchen Veränderungen man denn fähig wäre !)

Fehler - wenn es denn welche waren - wohl ja - nicht unbedingt aus Gewohnheit; vielmehr aus Überzeugung !

[Reinhard]

Huhu,

die Antwort darauf ist tautologisch: wenn du es geschafft hättest, dein Leben zu ändern, dann hättest du ein anderes Leben geführt. Wenn nicht, dann nicht.

Die bessere Frage ist doch: hast du bisher ein zu dir passendes Leben geführt? Wenn du, beispielsweise, als starken Wesenszug Neugier hast und als schwachen Wesenszug Geselligkeit, dann passt zum Beispiel ein Leben zu dir, bei dem du dich irgendwo eingräbst -- hinter Büchern, vor einem Rechner, an einem Messgerät -- und viel über komische Thesen nachdenkst. Wenn du so ein Leben hattest, obwohl du eigentlich ein Plappermaul bist (rein hypothetisch), dann wäre das für dich falsch.

Ich gehe mal davon aus, sein Wesen kann man nicht so grundlegend ändern, wie man es bräuchte, um deine Frage sinnvoll beantworten zu können.

Leben passiert halt, während man andere Pläne macht.

[Unkreativer]

Ich würde definitiv, wenn ich das gleiche Wissen hätte.

Ich würde mehr Quatsch machen.
Ich würde mehr mit Gleichaltrigen machen.
Ich würde mehr versuchen.
Ich würde mir früher Hilfe holen, wenn es nicht klappt.
Ich würde mich nicht mehr von meinem Vater runterziehen lassen.
Und so weiter…

Ich frage mich nur, ob dann nicht was anderes schlechter läuft. Habe ich dann Freunde und Beziehungen, aber kein Abitur? Wäre das nicht besser?

[Garfield77]

Ich würde definitiv, wenn ich das gleiche Wissen hätte.
....
Ich frage mich nur, ob dann nicht was anderes schlechter läuft. Habe ich dann Freunde und Beziehungen, aber kein Abitur? Wäre das nicht besser?

Das bringt es genau auf den Punkt!

Fehler machen wir immer im Leben. Hätten wir die, über die wir uns jetzt ärgern, nicht gemacht, dann würden sie uns vielleicht noch bevorstehen.
Und ich bin froh dass ich die Fehler gemacht habe die hinter mir liegen, denn es hätte noch viel schlimmer kommen können mit anderen Fehlern, die ich stattdessen gemacht hätte.

Hättiwaridadi, wie man so schön bei uns sagt.
(Hätte ich, wäre ich, täte ich) Soll sagen, spekulieren über die Vergangenheit bringt nichts mehr.

[Morningstar]

Würdet ihr (wenn ihr die Wahl hättet) auf den Reset-Knopf drücken?

Haha, ja klar. Ich würde dann 15 Jahre früher wieder neu anfangen mit diesem Leben und alles anderst machen

[Unkreativer]

Fehler machen wir immer im Leben. Hätten wir die, über die wir uns jetzt ärgern, nicht gemacht, dann würden sie uns vielleicht noch bevorstehen.
Und ich bin froh dass ich die Fehler gemacht habe die hinter mir liegen, denn es hätte noch viel schlimmer kommen können mit anderen Fehlern, die ich stattdessen gemacht hätte.

Das sehe ich für mich anders. Ich durfte nie Fehler machen. Wichtig war, Fehler zu vermeiden. Deshalb habe ich auch eine große Angst vor Fehlern und vermeide sie weiterhin. Ich wünsche, ich hätte gelernt, Fehler zu machen und damit zu leben.

[Morningstar]

Das sehe ich für mich anders. Ich durfte nie Fehler machen. Wichtig war, Fehler zu vermeiden. Deshalb habe ich auch eine große Angst vor Fehlern und vermeide sie weiterhin. Ich wünsche, ich hätte gelernt, Fehler zu machen und damit zu leben.

Geht mir genau so, dabei sind Fehler doch so wichtig um zu lernen. Sich weiter zu entwickeln. Wer diese vermeidet bleibt doch immer irgendwie in seiner Entwicklung stehen, ob AB oder nicht AB. Aber irgendetwas in mir ist eben immer noch darauf bedacht alle Fehler zu vermeiden, obwohl mein Verstand mir sagt das es ein Fehler ist keine Fehler zu machen.

[Unkreativer]

Aber irgendetwas in mir ist eben immer noch darauf bedacht alle Fehler zu vermeiden, obwohl mein Verstand mir sagt das es ein Fehler ist keine Fehler zu machen.

Bei mir ist es (wie viele andere Dinge) anerzogen. Wie ein Psychologe mal sagte, was man jahre-, fast jahrezehntelang, besonders in der wichtigen Zeit der Entwicklung, anerzogen bekommen hat, kann man selbst mit professioneller Hilfe nicht in ein paar Wochen wieder rauskriegen.
Leider sind meine Gefühle in akuten Situationen stärker an mein Verstand. Ich weiß, dass diese Gefühle falsch sind, aber ich kann nichts dagegen machen.

[Reinhard]

Jaaa ... die Angst davor, Fehler zu machen kenne ich auch.
Komischerweise ist die Angst davor schlimmer, als tatsächlich einen Fehler zu machen. Das kann man sich als Mutmacher mitnehmen.

[Wozn]

@Frangipani210
Wie sind denn da die "Spielregeln"?
Kann ich mich an meine alten Fehler/ mein erstes Leben noch erinnern, damit ich dann weiß wann ich was "falsch gemacht habe? Wenn nicht wäre es ja wohl sinnlos, da ich wahrscheinlich wieder automatisch die gleichen Fehler begehen würde, weil ich´s ja nicht besser wüsste...

Kann ich auch grundlegende Dinge, wie Familie, körperliche Verfassung etc. ändern, oder nur dasselbe nochmal durchgehen, nur diesmal an den richtigen Stellen das Richtige tun? Ich vermute mal daß es wohl so gemeint ist...

Dabei fällt mir ein: Ich glaube es gibt einen Science-Fiction Roman, der genau von Sowas handelt, bin mir aber nicht sicher weil ich den nicht gelesen hab & der Titel mir mehr oder weniger entfallen ist - ich glaube er hieß Replay, bin mir jetzt aber nicht hundertprozentig sicher...

[Versingled]

Also ich stelle mir manchmal vor, wie mein Leben so verlaufen wäre, wenn ich damals viele Dinge anders gemacht hätte.

Wäre ich unabhängiger und selbstbewusster?
Würde ich offener und sozialer sein?
Hätte ich beruflich mehr aus mir gemacht?

Und die wichtigste Frage (auf das Forum bezogen)
Wäre ich dann noch ein AB?

Stellt sich nur die Frage, ob man nicht dann doch wieder am selben Punkt (wie jetzt) stehen würde.

Würdet ihr (wenn ihr die Wahl hättet) auf den Reset-Knopf drücken?
Was würdest ihr dann ändern oder würde sich nichts verändern, weil man ja charakterlich noch die gleiche Person ist?
Würdet ihr Fehler, die ihr möglicherweise gemacht habt, wieder tun (Macht der Gewohnheit )?

Es würde nur dann anders laufen, wenn Du den Reset mit dem Wissen, das Du jetzt hast, machst. Insofern ein schöner Traum ...

[Hoppala]

Auf die unklare Paradoxie des Themas sind schon andere eingegangen.

Ich interpretiere das jetzt mal so, wie das üblicherweise (meines Erachtens) gemeint ist:

"Meinst du rückblickend, wenn du in einer bestimmten Situation deines Lebens etwas mutiger / etwas zurückhaltender gewesen wärst, dass du dann heute eine entscheidend bessere Lebenszufriedenheit hättest?"
Was im grunde darauf hinausläuft: wieviel meiner akuten Hindernisse sind "in mir", und nur veränderlch, wenn ich mich selbst verändere, ansonsten nehme ich sie in jede konkrte Lebenssituation mit; und welche hätte ich mir durch andere Entscheidungen ersparen/erleichtern können?

Ich hätte früher mutiger sein sollen und mir früher persönliche Hilfe beschaffen müsssen. Damit habe ich viel zu lange gewartet. "Das schaffst du allein" ist bei allem, was notwendigerweise soziale Aspekte umfasst, ein offensichtlicher Widerspruch. Allein schafft man nur, was man allein macht. Soziale Veränderungen benötigen Veränderungen des Umfelds, und wenn die nicht von selbst passieren, muss man sie anstoßen - indem man gezielt andere Menschn hinzuzieht und/oder sich selbst in andere Zusammenhänge bewegt.
Ist zumindest meine Lehre und das, was ich seither anders mache und noch öfter anders machen sollte.

[Ninja Turtle]

Ich würde dann viiieeel früher anfangen mit anderen auch mal über mich zu reden und nicht immer nur der gute Zuhörer zu sein. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut es mir tut mir einfach mal alles von der Seele reden zu können und nicht mehr in mich reinzufressen.

[Reinhard]

Ich würde dann viiieeel früher anfangen mit anderen auch mal über mich zu reden und nicht immer nur der gute Zuhörer zu sein. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut es mir tut mir einfach mal alles von der Seele reden zu können und nicht mehr in mich reinzufressen.

+1

(Ich bin immer noch zu still.)

[Momo]

Ich würde es nicht machen.
Dann müsste ich ja alles, was ich gelernt habe, noch mal lernen, alle Entwicklungen noch mal durchlaufen. Und entweder hätte ich keine Garantie, wieder zu erreichen, was ich schon erreicht habe, oder es wäre witzlos, weil ich es sowieso alles nur noch einmal machen würde.

Ich meine, ich hab mich eine Zeit lang mit einer Wut auf mich selbst herumgequält. Es gibt viele Dinge, die mir mittlerweile wesentlich leichter fallen als früher. Also warum verdammt noch mal habe ich dies oder jenes nicht früher geschafft?
Weil ich es nicht konnte. Punkt. Dass ich es mittlerweile kann hat Arbeit erfordert. Veränderung. Die mir zu einem früheren Zeitpunkt noch nicht möglich war.
Mit anderen Worten, ich hätte in meinem Leben wieder dieselben Baustellen, dieselben Steine im Weg. Warum sollte es mir beim zweiten Mal gelingen, sie schneller aus dem Weg zu räumen? Sie wären schließlich noch genauso sperrig und schwer wie beim ersten Mal.

[TheRealDeal]

Ich hätte früher mutiger sein sollen und mir früher persönliche Hilfe beschaffen müsssen. Damit habe ich viel zu lange gewartet. "Das schaffst du allein" ist bei allem, was notwendigerweise soziale Aspekte umfasst, ein offensichtlicher Widerspruch. Allein schafft man nur, was man allein macht. Soziale Veränderungen benötigen Veränderungen des Umfelds, und wenn die nicht von selbst passieren, muss man sie anstoßen - indem man gezielt andere Menschn hinzuzieht und/oder sich selbst in andere Zusammenhänge bewegt.
Ist zumindest meine Lehre und das, was ich seither anders mache und noch öfter anders machen sollte.

Auch damit habe ich "meinen Frieden" gemacht. Ich war in gewissen Etappen meines Lebens eben nicht in der Lage anders zu handeln. Eben weil ich Dinge, die ich hätte erkennen sollen, nicht habe erkennen können. Ich war halt in vielen Prozessen. Und deshalb hätte mir vor 10 Jahren das nicht geholfen, was mir heute hilft. Sicher, mein Leben wäre anders verlaufen, hätte ich in meiner Kindheit auf andere Menschen zugehen können. Aber besser? Ich bin zufrieden mit mir und den Erfahrungen, die ich machen durfte. Ich möchte weiterhin noch sehr oft lieben und irren. Fehler waren keine darunter. Denn ich habe aus allen Irrungen und Wirrungen meines Lebens etwas gelernt. Wenn auch nicht immer zeitnah.

Also "Reset" ganz klar nein. Also nicht in diesem Leben jedenfalls...

[One One Seven]

Hallo zusammen,

ich stelle mir diese Fragen hin und wieder mal aus Spaß unter Freunden und Kollegen, aber ernsthaft nicht.
Ich habe keine Ahnung was alles hätte passieren können und wen ich eben auch gerade nicht kennen gelernt hätte, wäre ich sozial und beruflich irgendwann anders abgebogen.

[Nonkonformist]

Gut, vielleicht hatte ich mich das obdachlosenheim sparen können, und ein paar anderen sachen, aber
im großem ganzen habe ich das leben geführt das ich haben wollte, auch wann es dabei keine partnerin
gab.

Mein versagen bei meinem letzten OdB nervt mich vielleicht noch am meisten; einige der fehler und rückzieher
die ich da gemacht habe hätte ich gerne ungeschehen gemacht.

Also, ein paar details würde ich wohl ändern wollen, aber nicht den roten faden, nicht mein leben als
ganzes. Dafür gab es zuviel schönes.