Der Wille zur Macht

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Morningstar

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Morningstar »

Tania hat geschrieben: Doch. Nur dieses Öffnen und Ausbreiten ist bei ABs selten zu beobachten. Und man muss natürlich auch jemanden finden, der lange genug zuhört ...
Das kann ich so absolut bestätigen da ich erkannt habe das das bei mir Teil der Problems ist. Öffnen heißt ja noch lange nicht das man dem Gegenüber seine ganze Lebensgeschichte vorjammert aber doch zumindest ehrlich mit seinen Emotionen umgeht, diese zeigt usw. Vor allem aber auch in der Lage ist Schwächen offen zu zeigen und sich nicht eine unauthentische Fasade aus Neutralität oder Nettigkeiten aufzubauen hinter der man sich dann so versteckt das man als Mensch nicht mehr zu erkennen ist.

Sich zu öffnen bedeutet aber auch verwundbar zu sein, davor haben wohl viele Angst.
Tyralis Fiena
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Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Tyralis Fiena »

Beim Durchlesen bekam ich ein wenig Bauchschmerzen, weil es so gegen meine tiefsten Überzeugungen angeht.
Morningstar hat geschrieben:
Nichts desto trotz geht es auch bei der charismatischen Machtausübung darum andere Menschen so zu beinflussen das diese das tun was man von ihnen will. Es ist somit eine Form der Machtausübung über andere Menschen. Wenn ihr euer ODB also davon überzeugen könnt eine Beziehung mit euch einzugehen dann greift ihr natürlich massiv in sein/ihr Leben ein und verändert dieses in vielerlei Hinsicht für immer.

Zum einen braucht man da natürlich die Fähigkeiten diese Macht auszuüben und entsprechend jemand anderen zu überzeugen. Im Gegensatz zum Flirt Profi ist das für einen AB natürlich ungleich schwerer. Aber das ist ja noch nichteinmal alles, man braucht dazu nicht nur gewisse Fähigkeiten man braucht dazu auch den Willen es zu tun. Nennen wir es mal den "Willen zur Macht", den Willen in das Leben anderer Menschen einzugreifen.
Ich habe das Gefühl das es vor allem der Mangelnde Wille zur Macht ist der viele von uns zu ABs gemacht hat. Wir sind extrem viel zu zurückhaltend damit Einfluss auf andere auszuüben. Vielleicht aus Angst davor was andere von uns Denken, aus Angst vor Ablehnung, vielleicht auch weil wir niemanden Führen wollen, also gar keine Macht anwenden wollen. Also so "nett" sind das wir keine Methoden anwenden wollen um andere zu unseren gunsten zu beinflussen.
Mein Senf dazu wäre: Ich will in der Tat niemanden führen, im Gegenzug verlasse ich umgehend jeden, der mich übergebührlich zu führen versucht. Dafür glaube ich zu sehr an absolute Selbstverantwortung und Gleichberechtigung/Verpflichtung. Massiv in jemandes Leben eingreifen, womöglich auch noch emotional löst bei mir eine Gedankenkette aus, an dessen Ende das steht, was du ja schon erwähnt hast, ein Soziopath. Im Gegenzug zu dir habe ich kein klares moralisches Gerüst, dass mich effektiv davor bewahren könnte, vielleicht ansatzweise dahin zu mutieren.

Viel besser halte die Option, die eigene Person darzustellen und die jeweilige Frau entscheiden zu lassen ohne sie emotional in ihrer Wahlmöglichkeit einzuschränken.
Spekulatives am Rande: Ich glaube auch nicht daran, dass die meisten Frauen geführt werden wollen. Das womöglich etliche dennoch passiv bleiben, mag schlicht daran liegen, dass sie wohl eh genug Angebote bekommen und nicht in der aktiven Suche Energie verschwenden müssen.

Es wäre wünschenswert, wenn die Frau selbst zur Überzeugung gelangt, die eigene Person zu wollen. Und jemanden nach einem Strassennamen zu fragen, ist für mich noch keine echte Machtausübung. Demjenigen stehen ja alle Möglichkeiten frei, darauf zu antworten (und sei es durch Nichtreaktion).
Morningstar hat geschrieben: Das dürfte dann auch der Grund sein warum viele ABs immer und immer wieder in der berühmten berüchtigen "Friendzone" landen da sie einfach zu "nett" sind, also versuchen "Ihr" alles nur recht zu machen ohne dabei aber ihren eigenen Willen einzusetzen um sie dahingehend zu beinflussen das sie zu der Überzeugung gelangt das Sex/Beziehung mit ihm eine absolut super Sache ist.
Ohne den von Nietzsche so bezeichneten "Willen zur Macht" scheint es einfach nicht zu funktionieren, solange wir nicht bereit sind die emotionale Innenwelt anderer Menschen zu beinflussen solange sind unsere Chancen beim anderen Geschlecht wohl ausgesprochen gering.
Ihr alles recht zu machen, immer schön "nett" zu sein ist für mich auch nur eine Art Unterwerfung (etwas, was ich auch ablehne). Am Ende kann die jeweilige Person womöglich alles mit dir machen und dich danach einfach "wegwerfen". Sich selbst aufzugeben halte ich auch für keinen akzeptablen Weg. Aber das es ohne diesen "Willen zur Macht" nicht geht, will ich auch nicht so recht glauben.
Zuletzt geändert von Tyralis Fiena am 17 Feb 2017 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
Bergkristall

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Bergkristall »

Du liebes bisschen.
Deine Ausführungen zu meinem Text sind jetzt so komplex, dass ich bei der Hälfte nicht mal mehr verstehe was deine Ängste eigentlich sind.

Aber zu deinem Beispiel.
Entscheide ich mich für den Nerd oder den anderen Typ?

Das liegt am Mann Morningstar und nicht am Typus.
Ich schaue Menschen in die Augen und wenn ich dort etwas sehe was mir kein gutes Gefühl gibt fallen sie durch. Das zweite worauf ich achte ist das Lächeln und die generelle Offenheit im Gesicht.
Würde mein Bauch sagen dass mit dem Typ was nicht stimmt könnte er noch so charmant sein.

Der Nerd auf der anderen Seite hätte wunderschöne Augen die voller Leben und diverser Erfahrungen in demselben etwas ausstrahlen.
Natürlich würde ich irgendwann das Gefühl haben wollen dass ich erwünscht bin.

Notfalls würde ich Fragen und den Mann weiter bewerten wie ehrlich er meiner Ansicht nach antwortet.

Der Mann mit dem ich jetzt die kurze Beziehung hatte hat bei mir nicht nur durch Interesse zeigen gepunktet.
Sondern durch seine Ehrlichkeit und seine Einstellungen.
Er sagte deutlich und von Anfang an dass Lieben und Verlieben nicht so schnell geht und Männer die gleich von großer Liebe reden Lügner sind.
Er sagte alles beginnt mit Mögen und mit Anziehung und mit Respekt und nach unserem zweiten Treffen legte er alles was er zu seinem Leben wichtig fand auf den Tisch und ließ mich entscheiden ob ich weiter gehen möchte.
Auf so etwas reagiere ich.
Auf einen Mann mit einem menschlichen Herz und Grundsätzen.
Und das kann jeder haben oder nicht.
Egal ob Normalo oder AB.

Es ist grundsätzlich falsch in der Anbahnung oder in der Beziehung über Macht nachzudenken davon bin ich überzeugt.

Respekt. Das ist wichtig. Sich offen so geben wie man ist.
Und hoffen dass man angenommen wird von dem richtigen Menschen und sei es nur für einen Lebensabschnitt.
Morningstar

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Morningstar »

Tyralis Fiena hat geschrieben: Viel besser halte die Option, die eigene Person darzustellen und die jeweilige Frau entscheiden zu lassen ohne sie emotional in ihrer Wahlmöglichkeit einzuschränken.
Weder ich noch du können jemanden in der Wahlmöglichkeit einschränken, ich wollte das im übrigen auch gar nicht selbst wenn ich es könnte. Wir leben in einem freien Land, da hat jeder das Recht Nein zu sagen, gerade wenn es um Beziehungen geht.
Tyralis Fiena hat geschrieben: Spekulatives am Rande: Ich glaube auch nicht daran, dass die meisten Frauen geführt werden wollen. Das womöglich etliche dennoch passiv bleiben, mag schlicht daran liegen, dass sie wohl eh genug Angebote bekommen und nicht in der aktiven Suche Energie verschwenden müssen.
Naja, schau dir doch mal alle Flirt Ratgeber und Foren an. Auch den Thread hier zum Küssen wo von den meisten Frauen die These vertreten wird das es bitte schön der Mann sein sollte der hier die Initiative ergreift. Also vom Ansprechen bis zum ersten Kuss soll Er führen und schritt für schritt den Weg dahin vorbereiten. Das setzt aber vorraus das man bis zu einem gewissen Punkt aber auch den Willen hat diese Rolle einzunehmen und bei gewissen Schritten die Führungsrolle zu übernehmen. Das schließt ja nicht aus das das im Gegenseitigen Einverständniss geschiet.
Tyralis Fiena hat geschrieben: Es wäre wünschenswert, wenn die Frau selbst zur Überzeugung gelangt, die eigene Person zu wollen.
Dann schau dir doch die Threads an wo normalas in ABs verliebt sind und sich wundern warum er auf ihre Signale nicht reagiert, nicht aktiv wird usw obwohl sie ja weiß das er sie mag. Auch wenn eine Frau den AB will kann es also dennoch gut sein das sie dann Monatelang verzweifelt darauf wartet das er endlich die Initiative ergreift. Hier im Forum gibts ja mehr als einen Thread wo das so beschrieben stand. Natürlich gibts auch Frauen die die Initiative ergeifen, das scheint aber doch deutlich seltener vorzukommen.

Leider scheint es also trotz Emanzipation immer noch so zu sein das die Meisten erwarten das der Mann die Führungsrolle einzunehmen habe. Ich wünschte es wäre anderst, wäre für AB wohl deutlich einfacher dann.
Ninja Turtle

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Ninja Turtle »

Vielleicht könnte man die "Machtausübung" auch mit dem Erzählen eines richtig guten Witzes vergleichen. Wenn der Witz gut ist muss mein gegenüber einfach lachen. Es kann sich nicht vorher überlegen, ob es das will oder nicht. Oder ob es mich mag und mit mir zusammen überhaupt lachen will.
Und dieses Lachen löst dann automatisch positive Emotionen aus, die der Beziehungsanbahnung dienlich sein können.
Und niemand würde das als Manipulation oder so brandmarken.
Kief

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Kief »

Reinhard hat geschrieben:Oder man kann die Erkenntnis fördern, was die Überzeugungen und Interessen der Angesprochenen sind, und dass sie ja eigentlich mit den eigenen Interessen übereinstimmen. Das ist dann KEINE Macht.
Ist es nicht?

Ich sehe den Unterschied zwischen Deinen beiden Varianten lediglich im Missbrauch der psychologisch-kommunikativen Kompetenzen.
Beides jedoch ist eine Form von Macht.

Wenn Du die rhetorischen/psychologischen Kompetenzen nicht besitzt, und einen Freund vor einem antagonistischen Verfuehrer verbal nicht bewahren kannst, dann bist Du ohnmaechtig dem Verfuehrer gegenueber.
Wenn Du dagegen Deinen Freund vor dem Verfuehrer bewahren kannst, dann besitzt Du keine Macht?
Wenn Du Dich zurueckhaeltst, dann uebst Du definitiv keine Macht aus.
Wenn Dein Eingreifen den Unterschied ausmacht, ob der Freund dem Verfuehrer verfaellt, oder die Gefahren erkennt, dann hat man keine Macht und keinen Einfluss auf die Situation?


CU, Kief
Morningstar

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Morningstar »

Ninja Turtle hat geschrieben:Vielleicht könnte man die "Machtausübung" auch mit dem Erzählen eines richtig guten Witzes vergleichen. Wenn der Witz gut ist muss mein gegenüber einfach lachen. Es kann sich nicht vorher überlegen, ob es das will oder nicht. Oder ob es mich mag und mit mir zusammen überhaupt lachen will.
Und dieses Lachen löst dann automatisch positive Emotionen aus, die der Beziehungsanbahnung dienlich sein können.
Und niemand würde das als Manipulation oder so brandmarken.
Sehr gutes Beispiel. Genau so habe ich das gemeint, nur das ich das wohl in meinem Eingangsbeitrag irgendwie sehr ungünstig, mißverständlich und viel zu umständlich formuliert habe. Es geht darum den Willen zu haben Einfluss auf andere auszuüben. Bei der Beziehungsanbahnung natürlich in einer positiven Hinsicht, alles andere wäre ja die Garantie für einen sofortigen Korb.

Das kann ein Witz sein, eine spannende Geschichte, ein charmantes Kompliment, ein kleines Geschenk, Körperkontakt usw. Alles was das Gegenüber nunmal so beinflussen kann das es einen mehr mag als vorher. Im Grunde machen wir das auf einem Date/Treffen ja immer irgendwie, nur unbewusst und daher vielleicht ungeschickt weil wir ABs eine ungünstiges Gefühl dafür haben wie sowas ablaufen kann. Das etwas bewusster anzugehen kann dann ja nur helfen um das mit dem Flirten etwas besser hinzukriegen anstatt sich einfach nur selbst zu präsentieren und zu hoffen das das Gegenüber einen dann mag.

Flirten ist ja immer irgendwie eine versuchte Einflussnahme auf das Gegenüber. Mein Fehler war es wohl auch das ich da in der Vergangenheit wohl zu passiv war da ich diese dynamiken nicht richtig verstanden habe bzw auch so keinen Einfluss ausüben konnte/wollte.
Morningstar

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Morningstar »

Bergkristall hat geschrieben: Es ist grundsätzlich falsch in der Anbahnung oder in der Beziehung über Macht nachzudenken davon bin ich überzeugt.
Du hast, wie viele andere natürlich auch eine eher negative Einstellung gegenüber Macht. Macht wird eben normalerweise leicht mit Mißbrauch derselben gleichgesetzt.

Philosophisch betrachtet haben wir alle aber die Macht die Dinge um uns herum zu verändern. Ob zum besseren oder zum schlechteren bleibt uns überlassen, wir haben die freie Wahl.
Jemand wie Gandhi war auch mächtig, er hat das British Empire zu fall gebracht und das mit pazifistischen Methoden die auf reiner Freiwilligkeit basiert haben. Dennoch hat er das Leben von millionen positiv beinflusst und den Lauf der ganzen Weltgeschichte verändert. Macht muss also nicht zwangsläufig Zwang oder Manipulation bedeuten. Darauf wollte ich hinaus, habe das nur sehr ungünstig/unverständlich formuliert. Sorry.

Im Grunde kann man also Sagen das man die Macht auch einsetzen kann um das Leben positiv zu beinflusse, das eigene, das von anderen.
Stell dir vor du bist auf einem Date mit deinem super ODB und du schaffst es seine Emotionen dir gegenüber zu beinflussen das er/sie sich in dich verliebt. Daraus entsteht dann eine Liebesbeziehung die bis ans Lebensende hält, das wäre ja für beide etwas gutes. Deine Fähigkeit/Macht die Dinge/Menschen um dich herum zu beinflussen hat sich dann für beide positiv ausgewirkt.
Tyralis Fiena
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Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Tyralis Fiena »

Morningstar hat geschrieben: Weder ich noch du können jemanden in der Wahlmöglichkeit einschränken, ich wollte das im übrigen auch gar nicht selbst wenn ich es könnte. Wir leben in einem freien Land, da hat jeder das Recht Nein zu sagen, gerade wenn es um Beziehungen geht.
Ja, zum Glück ist das so. Insgesamt habe ich darauf etwas zu allergisch reagiert. Krass, wie weit der fehlende Glaube an die eigene "gute" Person tragen kann.
Morningstar hat geschrieben: Naja, schau dir doch mal alle Flirt Ratgeber und Foren an. Auch den Thread hier zum Küssen wo von den meisten Frauen die These vertreten wird das es bitte schön der Mann sein sollte der hier die Initiative ergreift. Also vom Ansprechen bis zum ersten Kuss soll Er führen und schritt für schritt den Weg dahin vorbereiten. Das setzt aber vorraus das man bis zu einem gewissen Punkt aber auch den Willen hat diese Rolle einzunehmen und bei gewissen Schritten die Führungsrolle zu übernehmen. Das schließt ja nicht aus das das im Gegenseitigen Einverständniss geschiet.
Der Thread zum Küssen ist bei mir unter die Wahrnehmungsschwelle gefallen, von daher überrascht mich die These wirklich. Gegenseitiges Verständnis muss aber schon vorhanden sein, schliesslich vergibt Frau doch als ersten Schritt für gewöhnlich die nonverbale Einladung zum Ansprechen (und auch zum Küssen?). Wer führt da wen?
Morningstar hat geschrieben:
Tyralis Fiena hat geschrieben: Es wäre wünschenswert, wenn die Frau selbst zur Überzeugung gelangt, die eigene Person zu wollen.
Dann schau dir doch die Threads an wo normalas in ABs verliebt sind und sich wundern warum er auf ihre Signale nicht reagiert, nicht aktiv wird usw obwohl sie ja weiß das er sie mag. Auch wenn eine Frau den AB will kann es also dennoch gut sein das sie dann Monatelang verzweifelt darauf wartet das er endlich die Initiative ergreift. Hier im Forum gibts ja mehr als einen Thread wo das so beschrieben stand. Natürlich gibts auch Frauen die die Initiative ergeifen, das scheint aber doch deutlich seltener vorzukommen.

Leider scheint es also trotz Emanzipation immer noch so zu sein das die Meisten erwarten das der Mann die Führungsrolle einzunehmen habe. Ich wünschte es wäre anderst, wäre für AB wohl deutlich einfacher dann.
Ah, mein Kommentar zielte auf was anderes ab, egal. Und ja, das was du beschreibst, habe ich auch schon wahrgenommen. Wobei ich mir dazu denke, dass dieser Anspruch zu gross sein könnte. Ich nehme an, dass nicht jeder zur Führung geeignet ist.
Morningstar

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Morningstar »

Tyralis Fiena hat geschrieben: Ah, mein Kommentar zielte auf was anderes ab, egal. Und ja, das was du beschreibst, habe ich auch schon wahrgenommen. Wobei ich mir dazu denke, dass dieser Anspruch zu gross sein könnte. Ich nehme an, dass nicht jeder zur Führung geeignet ist.
Ich denke das ist:
1.) Eine Frage der Erkentniss das dies bis zu einem gewissen Punkt nötig ist.
2.) Eine Frage des Willens dies dann auch zu tun um das zu bekommen was man will.
3.) Zu erkennen wann die andere Person es sich wünscht das man die Führung übernimmt. Tut man dies ohne ihr Einverständniss dann dürfte das schnell einen Korb geben. Also hat das ganze nur Sinn wenn man es in einem Kontext macht wo tatsächlich beide einen emotionalen Vorteil dadurch verspüren. Um solch eine Situation zu erzeugen braucht es also social skills und andererseits den Willen Einfluss auf fühlen und denken einer anderen Person zu nehmen.

Ich meine mal eine psychologische Studie gelesen zu haben das diese Entwicklung hin des sich bewusst werdens das man andere Menschen beinflussen kann und auch darf bei ABs bzw Dauersingles in der Jugend so nicht oder nur eingeschränkt stattgefunden hat und diese daher beim Flirten zu passiv sind bzw sich nicht recht trauen die Initiative zu übernehmen und somit schlechtere Karten haben jemanden für eine Beziehung/Sex zu gewinnen. Kann u.u auch Ursachen wie mobbing haben, geringes vertrauen in eigene Person so das man sich nicht traut oder es als unangemessen findet seinen Einfluss auf andere geltend zu machen. Oder unterbewusst da man sich "minderwertig" fühlt und so vielleicht denkt das es einem gar nicht zustehen würde Macht/Einfluss auf andere zu nehmen selbst wenn es in der Situation eigentlich völlig aktzeptiert und selbstverständlich wäre.
Zum Flirtspiel gehört ja gerade dazu das man sich als nicht einfach zu erobern ausgiebt, gerade bei Frauen die evtl noch mehrere Verehrer zur Wahl haben. Da kann schon der Anspruch da sein das sie eben erobert werden will und sich selbst erstmal nicht so aktiv einbringt. Mann muss da eben den willen haben sie dazu zu bringen zu glauben er wäre der Beste für sie. Das funktioniert natürlich nicht durch Angeberei ala "Mein Haus, Mein Auto, Meine Yacht" usw sondern durch emotionale Einflussnahme. Je besser sie sich in deiner Gegenwart fühlt desto eher läuft was.
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Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Reinhard »

Kief hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Oder man kann die Erkenntnis fördern, was die Überzeugungen und Interessen der Angesprochenen sind, und dass sie ja eigentlich mit den eigenen Interessen übereinstimmen. Das ist dann KEINE Macht.
Ist es nicht?

Ich sehe den Unterschied zwischen Deinen beiden Varianten lediglich im Missbrauch der psychologisch-kommunikativen Kompetenzen.
Beides jedoch ist eine Form von Macht.
Den Satz über die unklaren Grenzen zwischen beiden Formen hast du mitbekommen?

Und wo soll da Missbrauch sein, wenn ich jemandem ermögliche, besser-informierte Entscheidungen zu treffen?

Vorausgesetzt, dass besser-informiert tatsächlich zutrifft ... davon ausgehend, dass niemand tatsächlich neutral ist, und deshalb schon jede Information naturgemäß unvollständig und selektiert sein wird ... meinst du vielleicht, dass deswegen schon jede Kommunikation eine Form der Machtausübung ist?
Kief hat geschrieben: Wenn Du die rhetorischen/psychologischen Kompetenzen nicht besitzt, und einen Freund vor einem antagonistischen Verfuehrer verbal nicht bewahren kannst, dann bist Du ohnmaechtig dem Verfuehrer gegenueber.
Ist Widerstandsfähigkeit gegen die Macht anderer dasselbe wie eigene Macht?
Kief hat geschrieben: Wenn Du dagegen Deinen Freund vor dem Verfuehrer bewahren kannst, dann besitzt Du keine Macht?
Ist Widerstandsfähigkeit meines Freundes zu stärken gegen die Macht Dritter dasselbe wie eigene Macht über den Freund ausüben?
Kief hat geschrieben: Wenn Du Dich zurueckhaeltst, dann uebst Du definitiv keine Macht aus.
Wenn Dein Eingreifen den Unterschied ausmacht, ob der Freund dem Verfuehrer verfaellt, oder die Gefahren erkennt, dann hat man keine Macht und keinen Einfluss auf die Situation?


CU, Kief
Ist Einfluss auf die Situation dasselbe wie Macht?

Angenommen, ich bringe alle dazu, das zu tun, was sie eigentlich eh hätten tun wollen, habe ich dann Macht ausgeübt?
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Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Reinhard »

Morningstar hat geschrieben: Du hast, wie viele andere natürlich auch eine eher negative Einstellung gegenüber Macht. Macht wird eben normalerweise leicht mit Mißbrauch derselben gleichgesetzt.
Welchen Zweck hat Macht denn, außer sie zu missbrauchen? Bild
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Morningstar

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Morningstar »

Reinhard hat geschrieben: Welchen Zweck hat Macht denn, außer sie zu missbrauchen? Bild
Die Dinge um sich herum zum positiven zu verändern ?

Geld = Macht

Nun stell dir vor du bist 100 facher Milliardär. Du könntest deine Macht mißbrauchen um die Politiker deines Landes zu bestechen um noch reicher zu werden. Oder du könntest dein Geld für wohltätige Zwecke verwenden. Macht ist immer neutral, ob das Ergebniss davon dann gut oder Böse ist hängt doch davon ab wie man sie verwendet.
Kief

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Kief »

Reinhard hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Oder man kann die Erkenntnis fördern, was die Überzeugungen und Interessen der Angesprochenen sind, und dass sie ja eigentlich mit den eigenen Interessen übereinstimmen. Das ist dann KEINE Macht.
Ist es nicht?

Ich sehe den Unterschied zwischen Deinen beiden Varianten lediglich im Missbrauch der psychologisch-kommunikativen Kompetenzen.
Beides jedoch ist eine Form von Macht.
Den Satz über die unklaren Grenzen zwischen beiden Formen hast du mitbekommen?
Klar.
Ich habe nur den Eindruck, dass es hier eher um Begriffsdefinition geht.

Sehe es wie Morningstar.
Aus Deinem anderen Beitrag:
Reinhard hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:Du hast, wie viele andere natürlich auch eine eher negative Einstellung gegenüber Macht. Macht wird eben normalerweise leicht mit Mißbrauch derselben gleichgesetzt.
Welchen Zweck hat Macht denn, außer sie zu missbrauchen?
Wenn ich sie zum Wohle anderer einsetze, ist das zwar Macht, aber kein Missbrauch.
Und wo soll da Missbrauch sein, wenn ich jemandem ermögliche, besser-informierte Entscheidungen zu treffen?
Habe ich nicht gesagt - das ist mMn eine Anwendung von Macht, die keinen Missbrauch darstellt.
Das betrachte ich als psychologisch-kommunikative Arbeit, bei die man Klarheit hergestellt wird.
Vorausgesetzt, dass besser-informiert tatsächlich zutrifft ... davon ausgehend, dass niemand tatsächlich neutral ist, und deshalb schon jede Information naturgemäß unvollständig und selektiert sein wird ... meinst du vielleicht, dass deswegen schon jede Kommunikation eine Form der Machtausübung ist?
Kann man so sehen.
Wobei das meiste eher unwillkuerlich ist, und damit eher Informationsbereitstellung ueber die eigene Situation.
Soweit nur unwillkuerliche Einflussnahme.

Absichtliche Einflussnahme basiert weniger auf Koerpersprache (nutzt sie lediglich als "Traeger", einer von vielen Faktoren), sondern mehr auf Psychologie, Erfolgsstrategie und Verwendung von Dynamiken/Wechselwirkungen.
Kief hat geschrieben:Wenn Du die rhetorischen/psychologischen Kompetenzen nicht besitzt, und einen Freund vor einem antagonistischen Verfuehrer verbal nicht bewahren kannst, dann bist Du ohnmaechtig dem Verfuehrer gegenueber.
Ist Widerstandsfähigkeit gegen die Macht anderer dasselbe wie eigene Macht?
Da musste ich gerade einen Moment nachdenken.

Fuer mich ist Macht, wie stark ich die Moeglichkeit habe, eine Situation zu veraendern.
Meine eigene Widerstandsfaehigkeiten wirkt da nur indirekt hinein.

Daher sehe ich es so:
sofern ich eine Situation gar nicht veraendern kann, hilft es mir nicht, der Einflussnahme anderer widerstehen zu koennen. Dann macht meine Widerstandsfaehigkeit mich nicht maechtiger.
Wenn ich allerdings eingreifen kann, dann macht es mich umso maechtiger, wenn ich dabei klaren Bewusstseins bin, und bessere Entscheidungen treffen kann. Dann bin ich durch meine Widerstandsfaehigkeit maechtiger.
Kief hat geschrieben:Wenn Du dagegen Deinen Freund vor dem Verfuehrer bewahren kannst, dann besitzt Du keine Macht?
Ist Widerstandsfähigkeit meines Freundes zu stärken gegen die Macht Dritter dasselbe wie eigene Macht über den Freund ausüben?
Es ist beides eine Einflussnahme. Beide ueben Macht aus.
Eine moralische Wertung ist nur auf der Ebene moeglich, wenn ich die Werte und Zielsetzungen von mir bzw. dem Dritten abgleiche.
Und dabei kann auch noch herauskommen, dass wir beide ethisch integer sind.
Kief hat geschrieben:Wenn Du Dich zurueckhaeltst, dann uebst Du definitiv keine Macht aus.
Wenn Dein Eingreifen den Unterschied ausmacht, ob der Freund dem Verfuehrer verfaellt, oder die Gefahren erkennt, dann hat man keine Macht und keinen Einfluss auf die Situation?
Ist Einfluss auf die Situation dasselbe wie Macht?
Eine derartige Definition habe ich mal gehoert, die sagt mir zu, und so handhabe ich es.
Angenommen, ich bringe alle dazu, das zu tun, was sie eigentlich eh hätten tun wollen, habe ich dann Macht ausgeübt?
Ja.
Wenn sie es vorher lediglich gewollt, aber nicht umgesetzt haben, dann hast Du die Situation veraendert.

Ob Du das per emotionaler Motivation machst,
oder indem Du rational argumentative Klarheit herstellst, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich aufzuraffen ...
in jedem Fall hast Du dafuer gesorgt, dass sie ihren Willen umsetzen.
Bei lethargischen Menschen kann das eine ganz schoene Arbeit sein.

Wenn Du allerdings einen bereits vorhandenen (Zeit-)Plan lediglich wiederholt/bestaetigt hast, dann hast Du die Situation und den Ablauf nicht veraendert.
Dann waere Deine Aktion redundant, ein simpler Ausruf oder so, aber keine Einflussnahme.


CU, Kief
Nonkonformist

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Nonkonformist »

Morningstar hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben: Welchen Zweck hat Macht denn, außer sie zu missbrauchen? Bild
Die Dinge um sich herum zum positiven zu verändern ?

Geld = Macht

Nun stell dir vor du bist 100 facher Milliardär. Du könntest deine Macht mißbrauchen um die Politiker deines Landes zu bestechen um noch reicher zu werden. Oder du könntest dein Geld für wohltätige Zwecke verwenden. Macht ist immer neutral, ob das Ergebniss davon dann gut oder Böse ist hängt doch davon ab wie man sie verwendet.
Ich bin in der Filmbranche und Werbebrache schon einige sehr reiche und mächtige menschen begegnet.
Ausnahmelos A-löcher, die gerne gedroht haben, und menschen runter gemacht haben.
So einige haben es genossen, wann anderen für sie zittern.

Für mich ist in diesen spruch viel drinn: Power corrupts, and absolute power corrupts absolutely.
Kief

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Kief »

Nonkonformist hat geschrieben:Für mich ist in diesen spruch viel drinn: Power corrupts, and absolute power corrupts absolutly.
Prinzipiell sehe ich das ueberall in der Praxis,
in der Theorie jedoch sehe ich es mittlerweile anders.

Dass naemlich, je mehr Macht ich habe, sich womoeglich meine Ziele veraendern.
Sofern ich meine urspruenglichen Ziele verfolgen will, kann ich mit groesseren Institutionen/Strukturen keinen konstanten Level halten.
Je integrer/qualitativer ich vorgehen will, desto mehr muss ich auf die passende Groesse achten.
Wenn meine Firmen/Methoden erheblich wachsen, gibt es eine Groessenordnung, bei der ich optimale Qualitaet bieten kann.
Darueber und darunter muss ich Kompromisse eingehen, kann meinen Level nicht mehr umfassend halten - je nachdem, wie tragend die Strukturen sind.

Dieser Umstand fuehrt dazu, dass die meisten Leute sich an Umstaende fatal anpassen, um wenigstens halbwegs ihre Ziele zu unterstuetzen.
Oder den Eindruck haben, sie wuerden das noch tun.
Dies betrachte ich als den haeufig einsetzenden Verfall der Ziele.

Bei mir selbst habe ich festgestellt, dass ich beispielsweise weniger Geduld habe, auf Personen einzugehen, die ich als schaedliche Ablenkung empfinde von meinen Kernzielen.
Das schont meine Ressourcen. Allerdings wenn ich mich dabei verschaetze, koennte ich auch relevantes Feedback verpassen, welches mich darauf hinweist, dass ich von meinem Weg abkomme.


CU, Kief
Nonkonformist

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Nonkonformist »

Die falle ist immer da.

Ein illustrator war der machtsmisbrauch seiner agenten satt, hat selber einen agentur gegründet.
Er würde so schlimm als diejenigen gegen den er sich absetzen wollte.

Ich würde von einfacher trickfilmzeichner zum regisseur.
Eine position mit macht über bis zu hundert mitarbeiter, und krasse deadlines von meinen eigenen
vorgesetzten, den noch mächtigeren produzenten.

Es ist verdammt schwierig um unter drück nicht zu entgleisen, auch wann ich mich mühe gegeben
habe was es nicht immer zu vermeiden. Ich mag macht nicht, ich mag nicht was es mit menschen
macht, aber es ist wie bei Sauron's machtsring aus Herr der Ringe; mann müß sich immer im acht
nehmen, sich krass zurück halten, oder der macht korrumpiert dich.
Der eine Ring, die dunkle seite der Macht, diese metaphern basieren alle auf den prinzip.
Reinhard
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Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Reinhard »

Ich kürze mal stark auf das (meines Erachtens) Wesentliche.
Kief hat geschrieben: Ich habe nur den Eindruck, dass es hier eher um Begriffsdefinition geht.

Sehe es wie Morningstar.

Fuer mich ist Macht, wie stark ich die Moeglichkeit habe, eine Situation zu veraendern.

Es ist beides eine Einflussnahme. Beide ueben Macht aus.
Veränderungsmöglichkeiten und Einfluss auf eine Situation nenne ich nicht Macht. Das würde ich "Fähigkeit" nennen. Wenn ich einen Berg versetzen wollte, dann erhöht der Besitz eines Baggers gegenüber bloß einer Schaufel zwar meine Fähigkeit, den Berg zu versetzen, aber für mich passt es sprachlich nicht, das "größere Macht" zu nennen. Um von Macht zu sprechen, müsste dasjenige, über das man Macht hat, einen eigenen Willen haben. Menschen, vielleicht noch Tiere, hypothetisch noch Künstliche Intelligenzen oder Aliens. Natürlich auch Organisationen, die sich aus Menschen zusammensetzen. Man kann Macht über ein Unternehmen ausüben, während ein Auto zum Beispiel, das lenkt man.

Fraglicher sehe ich den Punkt, ob es auch dann Macht ist, wenn die Machtausübung mit dem Willen desjenigen übereinstimmt, gegen den die Macht eingesetzt wird. Aber auch da würde ich eher verneinen, weil das dann ja jeder Art der Motivation, Anfrage, Auftrag oder Handlungsanleitung als "Macht" definieren würde.
Make love not war!
Nonkonformist

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Nonkonformist »

Reinhard hat geschrieben: Veränderungsmöglichkeiten und Einfluss auf eine Situation nenne ich nicht Macht. Das würde ich "Fähigkeit" nennen. Wenn ich einen Berg versetzen wollte, dann erhöht der Besitz eines Baggers gegenüber bloß einer Schaufel zwar meine Fähigkeit, den Berg zu versetzen, aber für mich passt es sprachlich nicht, das "größere Macht" zu nennen. Um von Macht zu sprechen, müsste dasjenige, über das man Macht hat, einen eigenen Willen haben. Menschen, vielleicht noch Tiere, hypothetisch noch Künstliche Intelligenzen oder Aliens. Natürlich auch Organisationen, die sich aus Menschen zusammensetzen. Man kann Macht über ein Unternehmen ausüben, während ein Auto zum Beispiel, das lenkt man.

Fraglicher sehe ich den Punkt, ob es auch dann Macht ist, wenn die Machtausübung mit dem Willen desjenigen übereinstimmt, gegen den die Macht eingesetzt wird. Aber auch da würde ich eher verneinen, weil das dann ja jeder Art der Motivation, Anfrage, Auftrag oder Handlungsanleitung als "Macht" definieren würde.
Ich würde macht definieren als sich durchsetzen gegen der wille der anderen.
Jemanden überzeugen mit besseren argumenten ist für mich keine machtsausübung.
Jemanden zu etwas manipulieren was er eigentlich nicht will, gehört für mich aber schon zu macht und machtsmisbrauch.
Auch wann man es schön wascht mit wörter wie Charismatisches Auftreten.
Auch wann diese person dabei über längerem zeit in eine zustand von kognitiver dissonanz bleibt und gehirrnwascht bleibt.
(Im grunde genau das was PUAs machen. Reiner manipulation.)
Automobilist

Re: Der Wille zur Macht

Beitrag von Automobilist »

Nonkonformist hat geschrieben:

Jemanden zu etwas manipulieren was er eigentlich nicht will, gehört für mich aber schon zu macht und machtsmisbrauch.
Auch wann man es schön wascht mit wörter wie Charismatisches Auftreten.
Auch wann diese person dabei über längerem zeit in eine zustand von kognitiver dissonanz bleibt und gehirrnwascht bleibt.
Du denkst dabei an " Jago "in Shakespeare's " Othello " ? ( Psychologische Beeinflussung ?)