Der Körper => Wichtig oder nicht?

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Captain Unsichtbar
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Nell The Sentinel hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Aber zu deinem Beitrag fiel mir gerade das wieder ein. SCNR  :mrgreen:
http://i0.kym-cdn.com/photos/images/ori ... 94/893.jpg
Kannste vergessen. In der Realität unterscheiden sich beide Bilder in der Verurteilung nicht. "Big is beautiful" gilt auch bei Frauen nur für ein paar Pfunde zuviel.
Es ging dabei aber eigentlich auch nicht um die tatsächliche Akzeptanz sondern um die Doppelmoral grosser Teile der Gesellschaft, bei den Aussagen. Oder hast du schon mal gehört wie Werbung für dicke Männer gemacht wird? Die Sprüche vom zweiten Bild sind nämlich eher unter Frauen verbreitet. Aber man sollte den Beitrag auch nicht zu ernst auffassen, das war bloss ein kleiner Denkanstoss.
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Captain Unsichtbar
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Wuchtbrumme hat geschrieben:Tja, Captain Unsichtbar. Manche Frauen haben es halt drauf. So wie ich. Ich mach mich immer bemerkbar, mich übersieh keiner. Du solltest mal anfangen Dich selbst zu schätzen für das, was Du kannst und nicht kritisch aufzuzählen, was Du nicht kannst.
Habe ich wo getan? Es geht doch hier gar nicht um mich. ;)
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Versingled »

Wuchtbrumme hat geschrieben:Tja, Captain Unsichtbar. Manche Frauen haben es halt drauf. So wie ich. Ich mach mich immer bemerkbar, mich übersieh keiner. Du solltest mal anfangen Dich selbst zu schätzen für das, was Du kannst und nicht kritisch aufzuzählen, was Du nicht kannst.
Ich kann auch viel. Manches kann ich nicht. Und wenn ich es können lernen will, dann gibt's halt niemanden, mit dem ich können lernen darf.
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Captain Unsichtbar hat geschrieben:
Wuchtbrumme hat geschrieben:Tja, Captain Unsichtbar. Manche Frauen haben es halt drauf. So wie ich. Ich mach mich immer bemerkbar, mich übersieh keiner. Du solltest mal anfangen Dich selbst zu schätzen für das, was Du kannst und nicht kritisch aufzuzählen, was Du nicht kannst.
Habe ich wo getan? Es geht doch hier gar nicht um mich. ;)
Der Link :mrgreen: da hat jemand mich gezeichnet :mrgreen: das Pärchen da rechts ...
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Versingled hat geschrieben:
Wuchtbrumme hat geschrieben:Tja, Captain Unsichtbar. Manche Frauen haben es halt drauf. So wie ich. Ich mach mich immer bemerkbar, mich übersieh keiner. Du solltest mal anfangen Dich selbst zu schätzen für das, was Du kannst und nicht kritisch aufzuzählen, was Du nicht kannst.
Ich kann auch viel. Manches kann ich nicht. Und wenn ich es können lernen will, dann gibt's halt niemanden, mit dem ich können lernen darf.
Dann musst Du Dir halt jemanden suchen. Denkst Du mir sind die Leute hintergelaufen? Nein, ich habe mich an sie gewandt und irgendwann mochten sie mich. Das kannst Du auch.
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Nachtwesen »

@Wuchtbrumme: Hast du das Sticheln hier wirklich nötig? Ich empfinde das gerade als provozierend gegenüber anderen Menschen hier. Aus meiner Sicht hat dich auch niemand angegriffen. Es freut mich wirklich, dass du Menschen hast, die dich mögen. Ehrlich, kein Sarkasmus. Freu dich doch für dein Glück! Das hat hier leider nicht jeder.

Das ist wieder etwas, das mich stört: Dieses Denken "ich kann es, also müssen es andere auch können". Menschen sind nunmal verschieden, haben andere Startbedingungen, sind vom Charakter her anders. Etwas das mir leicht fällt kann für dich unmöglich sein und umgekehrt. Wäre auch irgendwie langweilig, wenn alle gleich wären.

Da finde ich deine "Argumentation" doch etwas unfair. Gerade da sie auf mich nicht gut gemeint sondern bewusst provozierend wirkt. Mag sein, dass du es anders gemeint hast, aber bei mir kommt es gerade so an.
Nell The Sentinel hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Aber zu deinem Beitrag fiel mir gerade das wieder ein. SCNR :mrgreen:
http://i0.kym-cdn.com/photos/images/ori ... 94/893.jpg
Kannste vergessen. In der Realität unterscheiden sich beide Bilder in der Verurteilung nicht. "Big is beautiful" gilt auch bei Frauen nur für ein paar Pfunde zuviel.
Auch wenn ich mich damit sicher unbeliebt mache, weil es keine Mainstream-Meinung darstellt: Genau das ist ebenfalls meine Beobachtung. Nicht so krass vielleicht abwertend gegenüber dem Mann vielleicht nicht, aber tendenziell passt das auf das, was sich so um mich herum abspielt. Ich sehe regelmäßig die Kombination "er schlank, sie mollig". Beide mollig oder umgekehrt sehe ich so gut wie nie und das, obwohl statistisch deutlich mehr Männer als Frauen in Deutschland übergewichtig sind. Als ich in meiner zweiten Beziehung eine schlanke Partnerin hatte (ja, die hat sich tatsächlich mich ausgesucht) gab es in der Öffentlichkeit oft sehr schräge Blicke, die wenig Wertschätzung für mich als Partner einer viel zu schönen Frau transportierten.

Was ich mir als Erklärung vorstellen kann: Männer gelten gerne als das belästigende Geschlecht. Und Übergewicht wird gesellschaftlich gerne mit unattraktiv gleichgesetzt. Addiert man also Mann und übergewichtig, so verstärkt das möglicherweise den Belästigungs-Charakter und wirkt anzüglich. "Dass der (abfällig betont) denkt, dass sie etwas von ihm wollen würde, also echt jetzt." Das ist aber nur eine weit hergeholte Erklärung, die jeglicher empirischen Belegung entbehrt. Aber etwas, das ich nicht für von vornherein ausgeschlossen sehe.
Mit rein dürfte zudem spielen, dass Übergewicht in den Augen vieler Menschen einen Mann "verweiblicht", also ihm "Kurven" verleiht, die er an diesen Stellen in schlanker Form nicht hätte. Männer werden ja auch mit Attributen wie stark, kantig, kernig etc. verbunden.
Schon oft habe ich das von Frauen, die sich vor dicken Männern ekeln (und ja, die haben explizit ekeln geschrieben), auch als Argumentation dafür gesehen: "Das ist ja kein Mann mehr."

Es gibt zudem Pornos für Männer, wo extrem dicke Frauen gezeigt werden. Diese Pornos machen sogar einen nicht kleinen Prozentsatz der Gesamtmenge aus. Aber einen Porno, wo er wirklich dick ist, müsste man mir mal zeigen - die halte ich für einen Mythos, noch nie so etwas gesehen (und ja, ich gebe hiermit zu, Pornos zu schauen, steinigt mich ruhig). Und das, obwohl es durchaus auch Pornos für Frauen gibt. Aber hier gilt auch: Er ist durchtrainiert. Oder zumindest normal. Schwach bestückt kann er durchaus in Amateuraufnahmen (oder Aufnahmen, die wie Amateur aussehen sollen) sein, dick anscheinend nicht.
Wenn man den logischen Gedanken voranstellt, dass solche Videos produziert werden, um die Vorlieben der Kunden oder in diesem Fall Kundinnen zu treffen könnte man daraus ebenfalls schließen, dass es keine Frauen gibt, die auf mollige oder dicke Männer stehen, sonst gäbe es sie, da sie bestimmt auch nachgefragt würden. In der Wirtschaft ist es nun mal so: Entweder erzeugt Nachfrage Angebot oder Nachfrage wird künstlich durch Werbung und ähnliches erzeugt. Wenn es etwas nicht gibt, bedeutet es, dass es entweder verboten ist oder sich keine Nachfrage danach aggregieren lässt. Für jeden Fetisch gibt es Pornos, nur dieser scheint nicht zu existieren. Dass auch bei Frauen nur ein paar Punde zu viel sein dürfen beweisen übrigens Videos, in denen sie locker in der 300 kg-Kategorie liegen dürfte. Die werden geklickt und nicht selten. Für mich sind auch mehr als ein paar Pfunde zu viel durchaus okay, ich habe keine alleinige Präferenz auf schlanke Frauen (aber auch keine alleinige auf dicke). Das Komplettpaket zählt für mich mehr.

Und das deckt sich stark mit meiner persönlichen Erfahrung. Meine Partnerinnen haben mich wohl eher trotz meiner Pfunde genommen.

Szenen aus einem anderen Forum ohne direkten Bezug zu mir:

Sie fragt: "Ich bin dick, stehe aber auf schlanke Männer. Ist das ein Problem?" Antworten, die sinngemäß "warum sollte das ein Problem sein? Geschmäcker sind unterschiedlich, es gibt viele Männer, die auf mollige Frauen stehen, lass dich nur nicht verunsichern. Und auf keinen Fall deine Ansprüche reduzieren" aussagen.

Er fragt: "Ich bin dick, stehe aber auf schlanke Frauen. Ist das ein Problem?" Antworten, die sinngemäß "Du bist dick und willst eine schlanke Freundin? Findest du nicht, dass du nicht das erwarten kannst, was du nicht bietest? Und generell: Jammern kommt bei Frauen nie gut an. Normal aussehende Frauen wollen normalaussehende Männer" aussagen.

Wie gesagt: Bevor ich nicht ansatzweise im Normalgewicht angekommen bin, lasse ich es. Mein Ego steht eh schon wieder am Abgrund (extremes Depressionstief), wenn ich mir da jetzt Chancen ausmalen würde wäre es morgen einen schritt weiter und ich könnte jahrelange Arbeit an mir wieder von vorne anfangen. Und das als Motivator fürs Abnehmen ist sicher nicht der beste - aber auch nicht der schlechteste. Alleine die Gewichtsdiskriminierung bei der Arbeitssuche ist alles andere als schön. Mag sein, dass das auch nicht jeder dicke Mensch erlebt, ich aber habe es erlebt, mehrfach.

Und nochmal sicherheitshalber: Das hat nichts mit "Frauen haben es leichter" zu tun, obwohl man es so interpretieren könnte. Diese Interpretation ist aber nicht meine Intention, da ich diesen Spruch für Blödsinn halte. Nur glaube ich, dass übergewichtige Männer in der Partnersuche kein gutes Blatt auf der Hand haben, zumindest ein schlechteres als Frauen in der Situation. Und ich bin selber einer, also kann ich da denke ich mitreden. Und ich kenne genug mollige Frauen. Übrigens alle vergeben. Übrigens mit schlanken Partnern.

Dennoch: Steine dürfen gerne geworfen werden. ;)

Letzte Anmerkung: Dieses Bild verstärkt gerade irgendwie meine Schuldgefühle dafür, mich jemals einer Frau zugemutet zu haben. Wahrscheinlich ist es wirklich besser, ich lasse das. Und auch wenn ich abnehme: Dann hängts halt überall 10 cm. Wer will sowas schon anschauen müssen? Aber es ist auch gut so, wenn da für mich ein noch stärkeres moralisches Problem drin besteht, halte ich die Enthaltsamkeit vielleicht besser aus, weil ich weiß, dass ich damit das moralisch richtige tue. (Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann, aber eigentlich reicht es ja auch, wenn ich etwas gutes daraus ableiten kann und niemals jemanden mit meinem Anblick belästige.)
Zuletzt geändert von Nachtwesen am 25 Feb 2017 20:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Nell The Sentinel
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Nell The Sentinel »

Captain Unsichtbar hat geschrieben:Es ging dabei aber eigentlich auch nicht um die tatsächliche Akzeptanz sondern um die Doppelmoral grosser Teile der Gesellschaft, bei den Aussagen. Oder hast du schon mal gehört wie Werbung für dicke Männer gemacht wird? Die Sprüche vom zweiten Bild sind nämlich eher unter Frauen verbreitet. Aber man sollte den Beitrag auch nicht zu ernst auffassen, das war bloss ein kleiner Denkanstoss.
Ich glaube, dass war jetzt exemplarisch dafür, dass ich da gleich an die ehrliche Meinung der Leute denke, denn die teilen sie dir im Internet unumwunden mit.

Ich würde zwar gern jetzt noch etwas darüber diskutieren, wie das mit der Körperakzeptanz bei Männern und Akzeptanz im medialen Umfeld allgemein so aussieht, aber erstens sprengt das den Rahmen und zweitens kenne ich mich, ich werde da nur wieder bissig und rechthaberisch. :schwitzen:
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Silvina
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Silvina »

Nachtwesen hat geschrieben:Meine Partnerinnen haben mich wohl eher trotz meiner Pfunde genommen.
Nö.....und das hab ich Dir ja auch oft genug gesagt....

Eigentlich wollt ich mich hier raushalten, aber da Du mich explizit erwähnst...
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Captain Unsichtbar
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Nachtwesen hat geschrieben:Mit rein dürfte zudem spielen, dass Übergewicht in den Augen vieler Menschen einen Mann "verweiblicht", also ihm "Kurven" verleiht, die er an diesen Stellen in schlanker Form nicht hätte. Männer werden ja auch mit Attributen wie stark, kantig, kernig etc. verbunden.
Schon oft habe ich das von Frauen, die sich vor dicken Männern ekeln (und ja, die haben explizit ekeln geschrieben), auch als Argumentation dafür gesehen: "Das ist ja kein Mann mehr."
Ich kann dir versichern, wenn du nicht gerade das perfekte Mittel hast, ist schlank sein auch nicht wirklich besser. Gerade hier im Forum habe ich schon öfters gelesen, dass schlank/dünn als hässlich empfunden wird, speziell bei Männern. Wirkt wohl genauso unmännlich. Allgemein stelle ich fest, dass sich unsere Gesellschaft zur Realsatire wandelt. Plötzlich wird der Spiess umgekehrt und Dünn-sein wird angeprangert. Ich wurde in meinem Leben schon zig mal darauf angesprochen, ich müsse mehr essen. :roll: Dabei bin ich einfach von Natur aus so, da ändert Essen gar nichts, und da ich halt recht gross bin, fällt das eher auf. Aber besonders schlimm finde ich es, dass mittlerweile eine richtige Hexenjagd auf dünne Frauen entstanden ist. Eine gute Freundin von mir, welche ziemlich zierlich ist, hat sich schon öfters darüber beklagt, dass man ihr Magersucht vorwirft, obwohl sie ganz offensichtlich von Natur diesen Körperbau besitzt. Ich weiss nicht, weshalb der Mensch das tut. Neid? Gehässigkeit? Denn meist kommen solche Kommentare ja von Menschen mit dem gegenteiligen Gewicht/Körperbau.
Ich glaube wenn es ums Gewicht geht, wird jeder der nicht dein Gewicht hat zum Feind. Kommt mir zumindest manchmal so vor. :sadman:
Lass dich auf jeden Fall nicht runterziehen, ich finde deine ganzen Anstrengungen und Zielsetzungen echt bewundernswert! :daumen:
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Nachtwesen »

@Silvina: Naja, eigentlich habe ich dich ja nicht explizit erwähnt, da da keinerlei personenbezogene Daten von dir standen. Tut mir leid, wenn es dir unangenehm ist. Wenn du möchtest, kann ich hier auch komplett gehen.

@Captain Unsichtbar: Ich glaube tatsächlich, dass ich dieses Mittel treffen könnte. Bin vom Knochenbau her für meine Größe recht breit ausgefallen und habe ansich eine hohe Knochendichte, was wohl darauf schließen lässt, dass eine gewisse Breite bleiben wird. Zudem baue ich massiv schnell Muskeln auf. Aber was bringt das, wenn die Haut in Lappen vom Körper hängt?

Ich bewundere da einen amerikanischen Fitness-YouTuber. Nicht so einer der nur seine Muskeln zeigt und harte Sprüche klopft sondern auch etwas von sich erzählt. Der hat 80 kg abgenommen und hat sein Leben früher und Nachher, seine Gedanken etc. in seinen Videos für alle dokumentiert, damit andere davon profitieren können und ich mag seine Ehrlichkeit und die positive Stimmung, die er verbreitet. Er sagte, dass trotz seiner Hautlappen die Frauen kein Problem gehabt hätten. Aber ich sehe allgemein große Unterschiede zwischen dem Partnermarkt dort und hier, sodass ich es nicht auf mein Leben übertragen würde.

Er betreibt den Kanal obesetobeast und hat hier (https://www.youtube.com/watch?v=CpKDteQ3FIQ) sogar seine Hautproblematik gezeigt. Und genau so sehe ich in 1 - 2 Jahren auch aus. Er geht damit zwar offen um und berichtet immer wieder, wie extrem viel besser sein Leben jetzt ist, aber ich glaube wie gesagt nicht, dass man das auf das doch sehr spießige Deutschland übertragen kann. Dort scheint zumindest zwischenmenschlich alles etwas lockerer auszusehen als hier. Ich glaube nicht, dass es hier eine Frau besonders berauschend finden würde. Wobei ich ihn um seine Arme beneide, bei mir hängt da _jetzt schon_ alles.

Aber dennoch geben mir seine Videos extrem viel. Ich lerne nicht nur, extrem viel besser englisch zu verstehen sondern habe in dem Bezug schon viel mehr positives Denken als früher (auch wenn man das nicht so rauslesen kann, weil ich momentan in einer depressiven Episode festhänge seit 2 Monaten). Aber seine Videos haben mich über so manche Fressattacke gerettet - und zwar ohne dass ich gegessen hätte. ;)

Tut mir aber sehr leid, dass es dir so geht. Ich wette aber, dass deine Chancen mit deiner Figur alles andere als gering sind. :) Und keine Sorge, egal ob ich dick oder dünn bin, ich würde niemals jemanden wegen meiner Figur blöd anmachen. Ich finde sowas absolut daneben. Aber es zeigt mal wieder, wie diese Menschheit so drauf ist. Manchmal habe ich echt das Gefühl, dass es immer mehr in die Richtung "jeder gegen jeden" geht. Wahrscheinlich haben die alle ihre eigenen Selbstzweifel und ihnen geht es dann besser, wenn sie gegen andere wettern.
(Und da werde ich oft kritisiert, weil ich zu sehr gegen mich selbst wettere. Naja, ich bin ehrlich zu mir, meine Probleme werden dadurch auch nicht geringer dass ich andere klein mache, ich verstehe diese Logik nicht.)

---------------------------------

Dann war das eben bei meinen anderen Partnerinnen so. Bei einer weiß ich es sicher, weil sie es mir sagte und bei der anderen bin ich mir ziemlich sicher, dass sie eher auf den Charakter achtet und meine Augen schön fand (wobei ich dieses 0815 Graublau habe, das wohl nicht aus der Masse heraussticht). Naja, vielleicht auch nicht zielführend, darüber nachzugrübeln - aber wenn es eines gibt, worin ich wirklich überdurchschnittlich gut bin, dann ist das Nachgrübeln. :lol: Und das auch noch bei Themen, die ich nicht ändern kann. Es sollen schon Leute verrückt geworden sein, weil 1+1 nunmal 2 ist. (jaja, ich weiß, dass man mit ein paar Tricks beweisen kann, dass 1+1=1 gilt, aber soweit ich weiß (kenne den Beweis nicht) ist der so unsauber, dass er eigentlich in meinen Augenschon kein Beweis mehr ist ;) )

OT: So sehr ich mich auf die Semesterferien gefreut habe, so sehr wünschte ich mir jetzt gerade, dass ich wieder lernen müsste, benotete Abgaben en masse hätte und meine Hauptsorge "bestehe ich diese Klausuren" wäre. Da kann man wunderbar andere Dinge in den Hintergrund schieben, die natürlich jetzt wieder gebündelt kommen. Wahrscheinlich sollte ich mein Hiersein wieder mehr darauf ausrichten, das ganze leidige Beziehungsthema an sich zu bekämpfen, also diese Bedürfnisse weiter unterdrücken zu lernen. Hey, ich bin zwar keiner, aber die Vulkanier haben es mit allen Emotionen geschafft, beneidenswert. (jaja, Fiktion, ich weiß schon) Vielleicht macht dann der Rest vom Leben irgendwann wieder Spaß. Es gibt schließlich genug Menschen, die privat vollkommene Einzelgänger sind und es sich so aussuchen. Die beneide ich ein wenig, weil die mit sich selbst so im reinen sein müssen, dass ihnen da draußen sicher wenig etwas anhaben kann. (Damit meine ich nicht die Leute, die sich zurückziehen, weil sie in der Gesellschaft keinen Platz haben. Da bin ich ja schon.) Wahrscheinlich muss dafür aber tatsächlich die Freiwilligkeit Teil des Ganzen sein. Also das Wissen, theoretisch Anschluss (und damit meine ich nicht rein Beziehungs-technisch) zu finden, aber sich bewusst dagegen zu entscheiden. Wenn man das nicht kann, dann ist es ja keine Entscheidung, dann ist man dazu verdammt. Dann ist das so, wie die Wahl zwischen BMW und Audi zu haben und den BMW zu kaufen. Den Audi hätte man ja auch haben können. Oder so ähnlich. ;)

OT2: Vielleicht ist das der Grund, warum ich plötzlich in einem doch sehr mathe-nahen Studienfach komplett aufgehen kann: Mathe ist logisch. Ich mag es, wenn man Dinge auf logische Axiome zurückführen und genau "das ist so, ich kann es beweisen" sagen kann. Das fehlt mir bei zwischenmenschlichen Dingen: Ich kann mit zwischenmenschlichen Themen nichts anfangen, ich verstehe sie nicht. Das ist wie Mathe, wo 1+1 plötzlich je nach Situation 0, 1, 20, "Div by 0 Error", "ich kriege ein paar aufs Maul" oder Pi sein kann. Damit kann ich nichts anfangen. So langsam verhärtet sich meine Theorie, doch eine leichte Form des Autismus zu haben. Das ist in einer Form, wie ich sie habe, nicht mehr "normal". Ich stelle mir Fragen zu zwischenmenschlichen Themen, wo andere einfach machen und damit richtig liegen. Ich grüble, überlege und trete dann so dermaßen ins Fettnäppchen, dass ich 10 Meter durch den Raum rutsche und danach aus dem 13. Stock eines Hochhauses durchs geschlossene Fenster zu fliegen. Ich fühle mich momentan wieder so wie der einzige Vogel, der nicht fliegen kann. Beobachte andere dabei und kriege es ums Verrecken nicht hin. Ich muss das Thema echt demnächst mal angehen, ich will endlich wissen woran ich bin. Vor allem warum ich erst bei 100 %iger Sicherheit, was mich erwartet, handeln kann, wenn es um andere Menschen geht.

Zwar sagten mir Menschen, die mich näher kennen (eher kannten), immer öfter, dass ich zu emotional für so eine Diagnose sei, aber soweit ich weiß schließt das eine das andere nicht unmittelbar aus. Ich glaube das alles nimmt kein gutes Ende für mich. :schwitzen:

Okay, das gehörte jetzt eigentlich alles hier nicht hin. Ich warte daher immernoch auf den ersten Stein, der durch meinen Monitor geflogen kommt.
Zuletzt geändert von Nachtwesen am 25 Feb 2017 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Silvina »

Nachtwesen hat geschrieben:Naja, eigentlich habe ich dich ja nicht explizit erwähnt, da da keinerlei personenbezogene Daten von dir standen. Tut mir leid, wenn es dir unangenehm ist. Wenn du möchtest, kann ich hier auch komplett gehen.
Naja, als eine Deiner Ex-Partnerinnen habe ich mich da schon angesprochen gefühlt, gerade weil diese Aussage in meinem Fall ja nun so gar nicht zutrifft. Unangenehm ist es mir nicht, warum auch? Ich fand Dich immer attraktiv, und wenn Du mal an die Reaktionen denkst, als Du Fotos von Dir hier gepostet hast, bin ich da wohl kaum die Einzige. Wie auch immer....wegen mir mußt Du das Forum nun wirklich nicht verlassen. Wenn es Dir hilft, hier Dein Herz auszuschütten, bin ich froh drum :)
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Nachtwesen »

Dann tut es mir ehrlich leid, ich wollte dir damit kein negatives Gefühl geben. Aber ich kann offenbar auch einfach nicht akzeptieren, wenn mich jemand attraktiv findet, daher habe ich es mir im Kopf wohl immer wieder falsch zurecht gedreht. Vielleicht, weil das in meiner Welt einfach nicht "sein darf".

---------------------------

Ich merke immer mehr, dass da ein moralisches Problem in mir ist, dass ich das Gefühl habe, ich begehe ein Verbrechen, indem ich einer Frau meinen Körper zumute, egal ob sie es will oder nicht. So als würde ich sie damit für ihr Leben traumatisieren. Genau so wie der Typ auf der linken Seite des einen Fotos auf der letzten Seite. In letzter Zeit habe ich viele Meinungsäußerung von Frauen im Netz gefunden, die mich genau darin bestätigt haben - im Internet sind die Menschen ja bekanntlich brutal ehrlich. Das macht es mir nicht leichter. Besonders, da ich Frauen per se auf ein Podest stelle und der Meinung bin, dass sie viel besser als ich sind und und und... irgendwie eine neverending Story.

Aber jetzt genug OT für heute. ;)
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Silvina »

Nachtwesen hat geschrieben:Dann tut es mir ehrlich leid, ich wollte dir damit kein negatives Gefühl geben. Aber ich kann offenbar auch einfach nicht akzeptieren, wenn mich jemand attraktiv findet, daher habe ich es mir im Kopf wohl immer wieder falsch zurecht gedreht. Vielleicht, weil das in meiner Welt einfach nicht "sein darf".
:umarmung2:
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Wuchtbrumme »

@Nachtwesen

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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Siegfried »

Nachtwesen hat geschrieben: Und nochmal sicherheitshalber: Das hat nichts mit "Frauen haben es leichter" zu tun, obwohl man es so interpretieren könnte. Diese Interpretation ist aber nicht meine Intention, da ich diesen Spruch für Blödsinn halte. Nur glaube ich, dass übergewichtige Männer in der Partnersuche kein gutes Blatt auf der Hand haben, zumindest ein schlechteres als Frauen in der Situation. Und ich bin selber einer, also kann ich da denke ich mitreden. Und ich kenne genug mollige Frauen. Übrigens alle vergeben. Übrigens mit schlanken Partnern.
Liegt aber vielleicht auch darin das es viel mehr gestörte Männer gibt, Männer sich eher gehen lassen und ihr Leben eigentlich nicht im Griff haben. Ich sehe generell viel mehr Männer die alleine ihr Leben nicht im Griff haben und eher zu komischen Sonderlingen werden als Frauen. Ob das saufen ist, sich persöhnlich gehen lassen und zum messi werden, ewig bei mutti wohnen, kein soziales Umfeld haben, oder einfach nur gestört und notgeil rüberkommen. Ich denke schon das sich viele Langzeitsingles bei Männern aus so einem Umfeld rekrutieren. Ist natürlich nicht hilfreich um einen Partner zu finden. Generell gibt es das bei Frauen bestimmt auch nur habe ich das Gefühl das es viel weniger sind.

Bei dicken Männern fällt mir auch oft auf das sich da viele irgendwann auch einfach nur gehen lassen. Der ungefplegte dicke Mann der vielleicht auch noch durch schwitzen muffelt weil seit einer Woche nicht geduscht und in Jogginghosen durch die Stadt läuft. Wer dann noch lüstern den jungen gut aussehenden Frauen hinterher sabbert hat bei den Frauen bessere Karten als gestörter oder Kinderschänder durchzugehen als als attraktiver Partner.
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Nell The Sentinel »

@Nachtwesen: Ich hab das Gefühl, wir sind uns da total ähnlich. Ich seh auch nur das Negative an meinem Gewicht und meinem Körper. Und der hat dann gefälligst auch Schuld daran zu sein, dass ich mich einsam fühle und mich von anderen Menschen fernhalte.
Dicke Frauen mit Partnern? Fallen mir nicht auf, ich seh nur die Paare, bei denen sie wie ein Engel aussieht.

Wir spielen übrigens in der gleichen Gewichtsklasse. Ich bin dazu auch noch groß, 1,80 m. Glaub mir also, wenn ich sage, dass sich bei mir die Männer nur dann umdrehen wollen, wenn ich unter 100 kg wiege. All meine geringen Erfahrungen mit Männern habe ich gemacht als ich leichter als diese Kilozahl war.
Es gilt also für beide Geschlechter: Bei extremen Übergewicht habens beide Seiten sehr schwer.
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Raptus »

Siegfried hat geschrieben:
Liegt aber vielleicht auch darin das es viel mehr gestörte Männer gibt, Männer sich eher gehen lassen und ihr Leben eigentlich nicht im Griff haben. Ich sehe generell viel mehr Männer die alleine ihr Leben nicht im Griff haben und eher zu komischen Sonderlingen werden als Frauen. Ob das saufen ist, sich persöhnlich gehen lassen und zum messi werden, ewig bei mutti wohnen, kein soziales Umfeld haben, oder einfach nur gestört und notgeil rüberkommen. Ich denke schon das sich viele Langzeitsingles bei Männern aus so einem Umfeld rekrutieren. Ist natürlich nicht hilfreich um einen Partner zu finden. Generell gibt es das bei Frauen bestimmt auch nur habe ich das Gefühl das es viel weniger sind.

Bei dicken Männern fällt mir auch oft auf das sich da viele irgendwann auch einfach nur gehen lassen. Der ungefplegte dicke Mann der vielleicht auch noch durch schwitzen muffelt weil seit einer Woche nicht geduscht und in Jogginghosen durch die Stadt läuft. Wer dann noch lüstern den jungen gut aussehenden Frauen hinterher sabbert hat bei den Frauen bessere Karten als gestörter oder Kinderschänder durchzugehen als als attraktiver Partner.
Ja hast du völlig recht, man wird komisch und zum Sonderling, wenn man 30 Jahre und mehr alleine lebt. Vor allem wenn man dann auch noch stark übergewichtig ist.

Problem ist halt, dass sich ein Teufelskreis entwickelt, weil man es mit den Jahren immer schwerer hat ,,wieder den Anschluss zu finden" und dadurch wieder komischer wird usw.
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von stopitstop »

Zur mir persönlich:

Kommt es sehr auf die Tagesform an. Manchmal fühle ich mich wie ein junger Gott, manchmal wie das uneheliche Kind von Gollum und Quasimodo.

Aber wenn ich frisch geduscht vom Sport komme und zumindest 7 Stunden Schlaf gehabt habe, bin ich zufrieden. Liegt auch mehr an den Glückshormonen.

Ob ich anderen gefalle, kann ich kaum beurteilen. Eine starke Körperbehaarung ist wohl kein Schönheitsideal. Meine Größe und Statur gehen inrodnung, wobei es eher Richtung ZU schlank geht. Mir wird öfter gesagt, ich sehe müde aus, was auf Tatsachen beruht.

Zu anderen Menschen:

Seltsamerweise interessiere ich mich öfters für zierliche Frauen, aber das lag eher an ihrer Art, als an ihren Körpern.
Und da ist für mich der Knackpunkt. Ein schöner Mensch setzt sich aus Persönlichkeit und Körper zusammen.
Ich stelle mir aber öfters die Frage, ob mein Gegenüber mich auch körperlich anspricht. Und da muss ich zugeben reizen mich lange Haare, ein positive Ausstrahlung und nunja der Hintern.

Zum Gewicht :

Viele können wenig an ihrem Gewicht ändern. Es gibt nunmal verschiedene Stoffwechsel und Körpertypen.
Mit Sport und vorallem Ernährung kann man alles aus seinem Körper machen. Nur kann das verdammt große Änderungen sein.

Mein Stoffwechsel beispielsweise verbrennt 4/5 Mahlzeiten täglich. Ich esse morgens, mittags, abends und gerne mehrmals. Und gehe einmal wöchentlich zum Sport. Gewichtszunahme findet kaum statt.
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Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Strange Lady »

Nachtwesen hat geschrieben:Dann tut es mir ehrlich leid, ich wollte dir damit kein negatives Gefühl geben. Aber ich kann offenbar auch einfach nicht akzeptieren, wenn mich jemand attraktiv findet, daher habe ich es mir im Kopf wohl immer wieder falsch zurecht gedreht. Vielleicht, weil das in meiner Welt einfach nicht "sein darf".

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Ich merke immer mehr, dass da ein moralisches Problem in mir ist, dass ich das Gefühl habe, ich begehe ein Verbrechen, indem ich einer Frau meinen Körper zumute, egal ob sie es will oder nicht. So als würde ich sie damit für ihr Leben traumatisieren. Genau so wie der Typ auf der linken Seite des einen Fotos auf der letzten Seite. In letzter Zeit habe ich viele Meinungsäußerung von Frauen im Netz gefunden, die mich genau darin bestätigt haben - im Internet sind die Menschen ja bekanntlich brutal ehrlich. Das macht es mir nicht leichter. Besonders, da ich Frauen per se auf ein Podest stelle und der Meinung bin, dass sie viel besser als ich sind und und und... irgendwie eine neverending Story.

Aber jetzt genug OT für heute. ;)
Kann dich voll und ganz verstehen.
Ich habe auch lange gedacht, dass es an meinem Übergewicht liegen muss ... es ist so einfach, sich auf einen einzigen Faktor versteifen zu können. Es hat viel Arbeit am Selbst gebraucht zu erkennen, dass es doch eher innerpsychische Mechanismen, die mich von anderen Menschen trennen. Sehr ähnliche Selbstsabotage-Glaubenssätze wie bei dir, übrigens (nicht zumutbar, widerlich, hässlich etc.).
Seitdem ich übrigens weiß, dass es nicht am Übergewicht lag und liegt, habe ich sogar ein wenig abgenommen.

Ich empfehle dir einen guten Therapeuten. Anders kommst du da nicht raus. Tausend Leute können dir täglich sagen, dass du toll bist und okay so, wie du bist ... solange du deine destruktiven Glaubenssätze nicht losgeworden bist, wird das nicht richtig zu dir durchdringen können. Und Menschen werden genervt sein von dir, weil du ihnen womöglich Heuchelei unterstellen wirst.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Nachtwesen

Re: Der Körper => Wichtig oder nicht?

Beitrag von Nachtwesen »

Kurz noch reineditiert: Ist extrem lang geworden und darf gerne ignoriert werden. Ich habe viel über meine Einstellung zu Vorurteilen geschrieben und was diese oft mit mir machen. Dürfte "minimal" OT sein, weshalb ich, wenn ich dazu noch etwas schreibe, einen eigenen Thread erstellen werde, damit die Ursprungsdiskussion hier nicht abgleitet.
Siegfried hat geschrieben:Bei dicken Männern fällt mir auch oft auf das sich da viele irgendwann auch einfach nur gehen lassen. Der ungefplegte dicke Mann der vielleicht auch noch durch schwitzen muffelt weil seit einer Woche nicht geduscht und in Jogginghosen durch die Stadt läuft.
Interessant, den sehe ich gar nicht, obwohl ich dadurch, dass ich selber dick bin, sicherlich auch ein besonderes Augenmerk darauf richte. Eher im Gegenteil: Durch Vorurteile wie "dick = hässlich" oder "dick = ungepflegt" (wird ja gerne in einschlägigen TV-Sendungen drauf rumgeritten) verspüren nicht wenige Betroffene den Drang, dem absolut nicht zu entsprechen - mir eingeschlossen.

Ich gehe nie ungewaschen aus dem Haus, müffelnd schon mal gar nicht, habe immer die Haare frisiert, nutze Deo, trage saubere und ebenfalls nicht müffelnde Kleidung. Bei mir hat sich noch nie jemand über Ungepflegtheit gestört. Letztens fragte ich eine Bekannte, ob ich unangenehm riechen würde und ihre Antwort darauf war, dass ich noch nie unangenehm gerochen hätte, eher im Gegenteil, sie würde meinen Duft angenehm finden, da ich nicht in einer Deowolke untergehe, aber dennoch gepflegt wirke. Ich gehe nicht einmal in Trainingsklamotten ins Fitness und ziehe mich immer erst dort um. Ich bin zwar kein Verfechter sehr teurer Kleidung oder von besonderem Chic, aber gepflegt bin ich immer. Die einzige Möglichkeit, mich ungepflegt und müffelnd zu erleben, besteht nach dem Training (ich dusche nicht in der Gruppendusche dort). Aber nur theoretisch: Ich verlasse das Studio, gehe zum Auto, fahre nach Hause, steige dort aus und das 1. was passiert ist die obligatorische warme Dusche - mit Menschen komme ich nicht in Berührung.

Das Gefühl, für andere eine Beleidigung zu sein habe ich dennoch immer. Dementsprechend agiere ich und halte zu geringe Körpernähe in so kleinen Dosen wie möglich. Außer im Hörsaal, da muss man eng sitzen. Aber bisher hat sich noch niemand beschwert. Manchmal setzen sich sogar Frauen direkt neben mich, obwohl Platz wäre. Scheint also alles im grünen Bereich zu sein was die Körperhygiene angeht. ;)

Interessanterweise ändert sich das, sobald ich ÖPNV benutze: Da stapeln sich die Menschen lieber als sich neben mich zu setzen. Entweder das Betreten eines Busses oder einer Bahn führt bei mir zu einer plötzlichen Zustandsveränderung im Bezug auf meine Körperhygiene oder die Vorurteile bedingen das. Kann ich nicht ändern, aber ich bin definitiv kein ungepflegter Mensch - die Vorurteile kriege ich dennoch mit ab.

Ich neige zwar dazu - wohl aus Selbstschutz - meine Schwächen in den Vordergrund zu stellen, aber was Körperpflege angeht habe ich keine. ;)
Zwar kann ich nicht ausschließen, mal nicht nach Alpengras zu duften, da ich eben - nicht nur durch das Übergewicht - stark schwitze, aber ich tue mein möglichstes, dass es nicht auffällt und erneuere das Deo wenn ich den kleinsten Verdacht habe, unangenehm zu riechen.

Und irgendwie habe ich - Klischee sei dank - gerade das Gefühl gehabt, das so ausführlich zu beantworten. Das liegt wie oben beschrieben daran, dass ich dieses Vorurteil nicht mit mir als Person in Verbindung gebracht wissen möchte. Und weil es mir wichtig ist, diese Vorurteile allgemein abzuschwächen.
Siegfried hat geschrieben:Wer dann noch lüstern den jungen gut aussehenden Frauen hinterher sabbert hat bei den Frauen bessere Karten als gestörter oder Kinderschänder durchzugehen als als attraktiver Partner.
Sorry, wer tut das denn wirklich? Ich bezweifle, dass das eine vollkommen objektive Beobachtung deinerseits ist. Ist doch genau so ein (dein?) Vorurteil gegenüber dicken Menschen und sowas zu lesen stößt mir echt unangenehm auf. Ich kenne absolut keinen Mann, der sich so verhält, völlig egal welche Figur er hat. Und ich bin an der Uni von sehr vielen Männern umgeben. Nichts dergleichen beobachte ich. Aber interessant zu lesen, dass einige tatschlich übergewichtige Männer und Kinderschänder assoziieren. :shock:

Soll jetzt auch kein Angriff auf dich sein, bitte bezieh das nicht auf dich. Eher ein Angriff auf diese Vorurteile im Allgemeinen.

Hier gilt ebenfalls: Ich würde zwar eher etwas reiferen Frauen hinterher sabbern, die durchaus nicht schlank sein müssen, aber ich sabbere allgemein keinen Frauen hinterher. Ich weiß, dass sabbern bildlich gemeint ist, aber auch das tue ich nicht. Zwar nehme ich für mich attraktive Frauen wahr, das war es dann aber. Mir ist durchaus bewusst, dass da niemals unter keinen Umständen etwas laufen wird, warum also übergriffig hinterhergaffen? Das kann ich in meiner Phantasie tun, aber nicht in der Realität. Ich will nicht begafft werden, also begaffe auch ich nicht, so einfach lässt sich das eigentlich subsummieren. Zudem weiß ich um meinen Status als dicker Mann (und die von dir beschriebenen Vorurteile geben mir Recht in meiner Einschätzung - wenn das wirklich viele Leute so sehen, dann wäre ein anderes Verhalten auch gefährlich) und versuche, Frauen möglichst gar nicht anzuschauen. Wenn mir auf der Straße eine Frau - völlig egal ob attraktiv oder nicht - entgegenkommt, vermeide ich Blickkontakt, versuche sie nicht einmal anzuschauen (einmmal passiert das ja zwangsläufig, sonst hätte ich sie nicht bemerkt) und halte beim Passieren größtmöglichen Abstand. Auch hier geben mir die Vorurteile recht: Ich werde lieber als rückratloser Sonderling - der sich nichtmal traut, Frauen anzuschauen - als auch nur ansatzweise als Belästiger gehandelt. Ach scheiße: Die sind ja genauso Belästiger und gefährlich. "Der war so schüchtern und still, war klar, dass der irgendwann durchdreht." :wuetend:

Das ist auch eine große Angst: Unbewusst während ich in Gedanken bin eine Frau zu lange anzuschauen. Gerade wenn ich an solche Assoziationen wie beschrieben denke, die ich damit auslösen könnte. Wahrscheinlich würde ich sterben, wenn ich mich dabei erwischen würde.

Interessanterweise - und das habe ich erst vor kurzem erfahren - werde ich oft nicht einmal als wirklich dick wahrgenommen. Fast niemand ordnet mich in der Kategorie > 100 kg ein und die knacke ich doch deutlich. Liegt vielleicht daran, dass ich nicht alles Gewicht am Bauch trage.
Dick sein ist primär eh kein Problem des "sich gehen Lassens" (damit machen es sich andere extrem einfach) sondern primär ein Krankheitssymptom, oftmals Ausdruck von psychischen Leidens. Oftmals das Gefühl, eh keine Kontrolle zu haben. Die wenigsten Dicken wollen nichts ändern - sie fühlen sich nur schlichtweg nicht in der Lage, es zu tun. Wer jetzt argumentiert, dass jeder dicke abnehmen könne, der soll bitte auch Verständnis zeigen, wenn ABs oft gesagt wird, sie wollen ja gar keine Partnerschaft - schließlich kriegen das auch die meisten Menschen irgendwie hin. (sehe ich ausdrücklich nicht so, aber wäre eine ähnliche Argumentation) Ist letztendlich zwar ein hinkender Vergleich, aber beides ist meiner Meinung nach ein Symptom von etwas anderem. (Aber das ist oft leider ein Problem: Oft wird für das eigene Problem Verständnis erwartet, während man selber Unverständnis für anderere Themen ausdrückt.)

Was mir jedoch oft auffällt ist, dass nicht wenige dicke Menschen einen sehr schleifenden Gang haben, sich sehr in ihrer Körpersprache hängen lassen, obwohl sie wahrscheinlich körperlich im Stande wären, auch aufrecht zu gehen. Das ist etwas, worauf ich seitdem bei mir sehr achte - ich gehe möglichst gerade, zielgerichtet und versuche meinen Blick stets auf Augenhöhe zu lassen - auch wenn ich direkten Augenkontakt wie erwähnt gerade gegenüber Frauen vermeide - wobei es Männer gibt, denen ich schon zutraue, aggressiv zu werden, wenn man sie versehentlich anstiert. Ich möchte einfach selbstbewusst wirken, weil ich Angst habe, sonst von irgendwelchen Arschgeigen angepöbelt zu werden, wie ich es früher sehr oft wurde. Keine Schwäche mehr zeigen. 11 Jahre Mobbing prägen. Möglicherweise sticht diese schlappe Körperhaltung noch stärker aus der Menge hervor als ein dicker Mensch, der sich kraftvoll bewegt, da es dieses Klischee des "sich gehen Lassens" möglicherweise durch Körpersprache kanalisiert. Ich kann mir vorstellen, dass es bei vielen die Resignation ist: Ich weiß von einigen Dicken, dass sie es aufgegeben haben, gegen Windmühlen (Vorurteile) zu kämpfen, sie sind dessen einfach müde. Die Diskriminierung übergewichtiger Menschen ist leider keine Phantasie Betroffener. Oft geschieht das in der vermeintlichen Annahme, den dicken Menschen durch negative Aufmerksamkeit zu helfen, sich zu verändern. Klappt nicht, damit verstärkt man das Problem eher. Und letztendlich hat auch jeder Mensch einen anderen Fitness-Grad: Es gibt Menschen die mit 150 kg nicht mehr 200 Meter laufen können und andere, die mit 150 kg auf Berge steigen.

Oh man, was schreibe ich hier wieder für Romane. Persönlich leide ich unter solchen Vorurteilen. Ich möchte für mich und mein Verhalten beurteilt werden. Ich bin nicht der dicke Gaffer, der Frauen hinterhersabbert. Ich bin nicht der ungepflegte Dicke, der sich gehen lässt. Ich bin nicht der dumme Dicke, der intellektuell auf dem Niveau eines beliebigen Backsteins rumrudert. Ich bin nicht die dicke Jungfrau, die irgendwann ein Mädchen in sein Auto zerrt. Will never happen, I promise! (Und für mein Sternzeichen kann ich nichts. :mrgreen: Dieser Jungfrau-Status wird mir wohl bleiben, der andere ist lange weg.) Ich bin ein Mensch, der Frauen mit großem Respekt entgegentritt, versucht niemals belästigend rüber zu kommen, der sich pflegt, der versucht sein Leben - das zugegebenermaßen keinen Traumstart hatte - wieder aus dem Matsch zu ziehen (und weiß, dass eigenlich schon lange das Game Over über den Bildschirm flackerte), der an sich arbeitet, der tatsächlich Sport macht, aber ich bin dick. Das scheint zu reichen, um mich für viele Personen zur person non grata zu reduzieren, die am besten noch in den Knast gehört weil Belästiger - weil dick = Belästiger halt immer stimmen muss. Schade, aber ich werde es wohl nicht ändern können. Das einzige was ich tun kann: Irgendwann zu erkennen: "Ich bin nicht mehr dick." Und aus diesem Grund fühlt sich Abnehmen stellenweise wie eine scheiß Niederlage an, weil ich den Schwanz eingekniffen habe vor diesen idiotischen Vorurteilen und mich der Norm angepasst habe.
Und das gemeinste ist: Dicke, die abgenommen haben, fühlen sich meist innerlich immer noch dick und wie eine Belästigung. Tolle Leistung von denen, die nur Beleidigen, um Dicken eine Motivation zu geben. (wer's denen glaubt...)

Tut mir leid, dass es so ausladend war, aber irgendwie musste ich das jetzt einfach mal loswerden. Vielleicht findet sich der eine oder andere dicke Mensch in diesem Roman wieder. Ich beneide alle dicken Menschen, die es geschafft haben, diese verkackten Klischees hinter sich zu lassen und als Mensch gesehen zu werden. Einigen wird das niemals gelingen, so sieht die traurige Wahrheit aus. Wäre ja auch scheiße, wenn das Feindbild weg wäre...
stopitstop hat geschrieben:Viele können wenig an ihrem Gewicht ändern. Es gibt nunmal verschiedene Stoffwechsel und Körpertypen.
Mit Sport und vorallem Ernährung kann man alles aus seinem Körper machen. Nur kann das verdammt große Änderungen sein.
This.

Zwar ist die Formel relativ einfach: "Nehme weniger zu dir als du verbauchst und achte auf genug Proteine, damit du keine Muskeln abbaust." Aber das Umsetzen kann so verdammt schwer sein. Gerade wenn eine Essstörung vorliegt. Wenn der einzige Seelentröster eine Tafel Schokolade ist, dann ist es alles andere als einfach.

Irgendwie macht es mir wieder mut, zu lesen, dass nicht alle Menschen "abnehmen ist einfach" propagieren. :)

Abnehmen ist sogar formell relativ einfach, aber die Umsetzung ist für viele auf einer Skala von 1 bis 10 eine glatte 666, the number of the beast. Besonders wenn das Umfeld nicht unterstützt, z.B. dort regelmäßig geschlemmt wird und man zusehen darf oder eben eine Sucht vorliegt. Und während man bei einer Drogensucht dem Stoff fernbleiben (zugegebenermaßen: Nikotin- und Alkohol begegnet man im Alltag auch sehr oft) kann muss man zum Abnehmen jeden Tag mehrfach den Kampf mit seinem Suchtmittel suchen - und wird niemals abstinent sein können. Ich möchte damit keine Drogensucht romantisieren oder klein reden, das ist ebenfalls eine krasse Aufgabe und durch die noch stärkeren körperlichen Abhängigkeiten extrem perfide, aber eine Esssucht hat leider diesen feinen Unterschied zu einer Drogensucht: Man kann nicht abstinent leben, egal wie man es auch aufzieht, das funktioniert nicht. Man kann höchstens verhungern. Und man muss ständig, täglich mehrfach, nein sagen. Darum scheitern die meisten Diäten: Wenn man die Sucht nicht loswird oder zumindest unter Kontrolle bekommt, kommt das Verlorene schnell wieder zurück, wenn man "wieder darf".
Man muss damit sein Leben lang einen Deal machen. Jetzt kann man sagen: Klar, macht man eben Sport, das erhöht den Gesamtumsatz und man kann mehr genießen. Nur was ist, wenn man durch Krankheit, Unfall, etc., keinen Sport mehr treiben kann? Dann fällt auch diese Taktik in den Bach.

Das nochmal zum obigen Punkt "sich gehen lassen". :)
Raptus hat geschrieben:Problem ist halt, dass sich ein Teufelskreis entwickelt, weil man es mit den Jahren immer schwerer hat ,,wieder den Anschluss zu finden" und dadurch wieder komischer wird usw.
Ja, das ist leider ein nicht zu unterschätzender Punkt. Persönlich könnte ich mir in den Arsch beißen, nicht schon mit 17, wo es das erste Mal an mich herangetragen wurde, eine stationäre Therapie gemacht zu haben. Das war noch in der Jugend, da hätte ich so einige Probleme noch präventiv angehen können. Mittlerweile fühlt sich das alles nur noch wie Schadensbegrenzung an. 1 stationärer Aufenthalt und eine 50-stündige Einzeltherapie: Einige Probleme habe ich im Griff. Dafür kamen andere an die Oberfläche.

Und das war's erstmal: Die Kasse bezahlt erst in 2 Jahren wieder eine erneute Therapie. Bis dahin bin ich mein eigener Therapeut. Es mag hier zwar anders rüberkommen, aber ich arbeite an mir. Mache die Schritte, die ich eben kann, wenn ich sie kann (und akzeptiere, wenn ich an einem Punkt bin, wo ich einfach eine Pause brauche, wie momentan). Nur bewege ich mich nach wie vor langsammer als mein Leben vor mir wegrennt. Und die Erkenntnis ist manchmal eine ganz schön bittere Pille.

Was hilft ist positiv denken: Wie oft habe ich gehört, es sei nie zu spät. Jetzt müsste nur die eigene Fähigkeit mitziehen, das auch umzusetzen. Vorher müsste es sich wohl erst einmal überhaupt richtig anfühlen. Wenn ich mir sage, dass ich eine Chance habe, lacht mich eine innere Stimme aus.
Nell The Sentinel hat geschrieben: Dicke Frauen mit Partnern? Fallen mir nicht auf, ich seh nur die Paare, bei denen sie wie ein Engel aussieht.
Was genau das Gegenteil meiner Beobachtung ist. :? Ich sehe nur Adonisse mit Frauen jeglicher Figur und dicke Männer stets alleine (was nicht automatisch heißen muss, dass die Single sind). Da du eine andere Erfahrung machst, scheint wohl an diesem Gespenst der selektiven Wahrnehmung mehr dran zu sein als ich bisher dachte.

Mir ist das irgendwie zu hoch. Ich weiß nur, dass ich früher alles Lachen irgendwo auf mich bezogen habe: Kaum hat jemand gelacht, habe ich die Finger und Blicke gespürt, die auf mich zeigten. Und nein, ich habe eindeutig keine Psychose, das wäre in 10 Wochen offener Psychiatrie sicher jemandem aufgefallen oder diagnostiziert worden - zugegeben, das mit dem Lachen liegt auch schon länger zurück. Wahrscheinlich war das meine Erwartungshaltung, weil ich das aus der Schule so gewohnt war, der Witz für alle zu sein. Irgendwann bat mich eine Freundin, jedes Mal genau hinzuschauen. So blöd es klingt: Plötzlich war das Lachen zwar noch da, aber ich konnte nirgendwo Finger auf mich sehen oder Menschen, die mich dabei angeschaut haben. Logische Erkenntnis: Die lachen über was anderes, ich bin nicht der Nabel der Welt. Kann es sein, dass mir in der Hinsicht tatsächlich genau das passiert? In der Therapie habe ich es immer für Quatsch befunden. Aber da du das genau umgekehrt wahrnimmst, könnte ja doch mehr dran sein.
Nell The Sentinel hat geschrieben:Wir spielen übrigens in der gleichen Gewichtsklasse. Ich bin dazu auch noch groß, 1,80 m. Glaub mir also, wenn ich sage, dass sich bei mir die Männer nur dann umdrehen wollen, wenn ich unter 100 kg wiege. All meine geringen Erfahrungen mit Männern habe ich gemacht als ich leichter als diese Kilozahl war.
Bitte nicht falsch verstehen, aber wenn sich doch mal einer umdreht: Das könnte ich sein. ;) Wie erwähnt, mir ist die Figur an sich nicht wichtig, eher das Gesamtpaket. Und ich finde oft Frauen in unserer Gewichtsklasse umwerfend anziehend. (das soll keine versteckte Anmache sein ;))

Wobei: Könnte doch nicht ich sein, ich würde den Teufel tun und einer Frau, die ich attraktiv finde, das mitteilen. Da habe ich schon zu oft ins Feuer gegriffen und wurde im Alltag eigentlich nur verarscht, weshalb ich es aufgegeben habe, im normalen Alltag zu suchen. Aber ich wette, dass es da Männer gibt, die dich toll finden. Vielleicht drehen die sich nur nicht um, weil die Angst haben, zu aufdringlich zu sein. Aber ich würde mich wohl auch keiner Frau nähern, die größer ist als ich, weil das einfach der typischen Beobachtung widerspricht und die meisten Frauen aussagen, dass ihr Partner größer sein muss. Doof, wenn man als Mann eher klein geraten ist. Dass ich mit 1,78 zu klein sein könnte ist übrigens eine Überlegung, die ich in AB-Foren aufgeschnappt habe. Scheinbar ist diese These sonst nicht so sehr verbreitet. (Und ich musste mir den Schuh natürlich direkt anziehen, typisch ich. ^^)
Strange Lady hat geschrieben:Es hat viel Arbeit am Selbst gebraucht zu erkennen, dass es doch eher innerpsychische Mechanismen, die mich von anderen Menschen trennen. Sehr ähnliche Selbstsabotage-Glaubenssätze wie bei dir, übrigens (nicht zumutbar, widerlich, hässlich etc.).
Seitdem ich übrigens weiß, dass es nicht am Übergewicht lag und liegt, habe ich sogar ein wenig abgenommen.
Mich freut es sehr, dass du das so gut hinter dir lassen konntest. :) Das Problem ist, dass man im Internet so oft Beiträge und Artikel liest, die Aussagen, dass für einen dicken Mann nie was laufen wird. So viele Frauen, die schreiben, wie sehr sie dicke Männer anekeln. Viele Frauen, die es hassen, wenn sie lächeln und irgendwein unattraktiver dicker Mann fühlt sich angesprochen und macht Avancen. Ich könnte hier das Beitragszeichenlimit nur mit dem Zusammenstellen einer Linkliste knacken. Wahrscheinlich ist es die von dir beschriebene Selbstsabotage, die da am Werk ist. Schließlich haben sich schon Frauen zu mir bekannt, die sogar den ersten, zweiten, dritten und vierten Schritt für mich gemachth aben. Aber so kann ich das irgendwie nicht sehen. So lange ich weiß, wie zumindest ein relevanter Anteil der Frauen extrem negativ gegenüber dicken Männern eingestellt ist, so lange habe ich den "Beweis" dafür, wie sehr ich auf die Schnauze fallen kann und sicherlich irgendwann werde. Ich weiß nicht, ob das Verständlich ist. Ist sicher tatsächlich Teil einer Selbstsabotage. Das Problem ist: Intellektuell weiß ich das, aber es fühlt sich falsch an.

Hier mal eine Kostproble: http://www.frauenzimmer.de/cms/attrakti ... 67886.html
Es geht hier darum, dass sich hässliche Männer überschätzen und oft Frauen ansprechen, bei denen sie eigentlich gar nicht das Recht dazu haben:
Sie schaut sich gelangweilt um und erblickt einen Kerl, der ein scheußlich gemustertes Hemd trägt, das nicht gebügelt ist und über dem Schmerbauch des Herrn auch noch ungünstig spannt. Sie denkt: "O je, o je, hat dieser Mann keinen Spiegel zu Hause?" Und schon ist es geschehen. Der Gemusterte grinst glücklich zurück - und beauftragt den Kellner, die Dame zu fragen, was sie trinken wolle. Natürlich nichts! Es handelt sich um ein Missverständnis! Wie kann dieser hässliche Kerl nur glauben, dass eine Frau wie ich ihn anziehend finden könnte?
Wundert es bei sowas (das man so und ähnlich 10000-fach findet) wirklich, wenn man als dicker Mann der Überzeugung ist, keine Frau der Welt könnte ihn attraktiv finden? Wenn es sogar in Artikeln so verbreitet wird? Gibt man "dicker mann zu hässlich für Freundin" oder ähnliches ein findet man solche Meinungen galore. Ich glaube daher nicht, dass es als Mann nur die eigene Einstellung ist. Der umgekehrte Fall - also dass Männer sich so äußern - ist mir zwar auch untergekommen, aber nicht in diesem enormen Grad der Abwertung.
Strange Lady hat geschrieben:Ich empfehle dir einen guten Therapeuten. Anders kommst du da nicht raus. Tausend Leute können dir täglich sagen, dass du toll bist und okay so, wie du bist ... solange du deine destruktiven Glaubenssätze nicht losgeworden bist, wird das nicht richtig zu dir durchdringen können. Und Menschen werden genervt sein von dir, weil du ihnen womöglich Heuchelei unterstellen wirst.
Letzteres ist passiert. Schon sehr oft. Durch meinen Leidensdruck und die Depressionen bin ich kein guter Umgang und darum habe ich mich auch von allen Menschen, die mich noch mochten, losgesagt, einfach nicht mehr gemeldet (und ich glaube, einige waren echt scheiß froh drüber und scheiße, ich verstünde vollkommen wenn es wirklich so wäre). Einfach um sie nicht länger mit meiner ständigen depressien Art zu nerven, die nunmal mit einer mittleren bis schweren Depression einher geht. Einen Ausweg aus der Tretmühle weiß ich nicht, wahrscheinlich muss ich wohl einfach ohne andere Menschen klar kommen, wenn ich die Probleme nicht überwinden kann.

Da ich keine Menschen kennen lernen kann (nie gelernt, zu viele Ängste, vielleicht tatsächlich autistische Züge) kann ich auch keine Situationen schaffen, wo ich das lernen kann. Ich weiß garnicht, was mich mehr runterzieht: Das, mein Aussehen oder die Beziehungslosigkeit. Wobei ich in letzter wohl Jammern auf hohem Niveau betreibe (wurde mir mehrfach schon so gesagt), weil es schließlich Menschen gibt, die sowas nie erleben und ich hatte sogar 3x dieses Mordsglück. Mein Problem ist: Ich muss wissen, was ich tun muss. Vorher blockiert mich irgendwas.

Das mit dem Therapeuten habe ich leider schon ausgeschöpft: 1x stationär für 10 Wochen und eine 50-stündige Einzeltherapie. Die Krankenkasse wird wahrscheinlich einen weiteren Ansatz ablehnen und oft lese ich auch, es sei unfair, mehr als ein Therapieangebot zu nutzen, da die Wartelisten voll sind und andere Menschen sicher essenziellere Probleme haben.

Letztendlich bin ich schließlich funktional, kann mein Studium schaffen und - sofern mich mit meinem Lebenslauf noch jemand einstellt - auch arbeiten. In meiner Ausbildung, wo es nicht selten 45 Stunden + Berufsschule gab, habe ich es auch geschafft und weiß, dass ich arbeitsfähig bin. Ich glaube, da haben dann doch die Menschen Vorang, die da das schlechtere Blatt auf der Hand haben. Wahrscheinlich aber die typische Denkweise, mich selber möglichst weit hinten anzustellen und mich gleichzeitig innerlich dafür zu zerfleischen, nie auch mal etwas gesunden Egoismus an den Start zu bringen.

Aber danke. :)