Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

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Amadeus
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Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Amadeus »

Hallo,

ich bin zwar schon lange kein AB mehr, fühle mich aber trotzdem nach wie vor einer. Beispiel Alltagsleben… Gerade im beruflichen Umfeld nehme ich wahr, dass viele meiner Mitmenschen einen sehr lockeren Umgang mit dem anderen Geschlecht pflegen. Ich meine damit Verhaltensweisen, die man umgangssprachlich als "rumschäkern" oder vielleicht auch als "flirten" bezeichnen würde. Auch ich werde "Ziel" solchen Verhaltens. (Vorweg: ich spreche hier ausnahmslos von Frauen, die nachgewiesenermaßen fest vergeben sind und nach allem, was ich weiß, nicht vorhaben, etwas an diesem Zustand ändern.) Was ich konkret meine:
- Auffällige körperliche Nähe im persönlichen Gespräch
- Blicke, die sich treffen und die nach meinem Empfinden so tief nicht sein sollten
- Körperliche Ausdrucksformen, die im "Pickup"-Umfeld als Signale des Interesses ausgelegt würden (körperliche Zugewandtheit im Gespräch, obwohl man sich in einer Gruppe befindet, "Spiegeln" von Bewegungen usw.)
- Einmal hat sich eine Kollegin auf dem Weg zum Bahnhof, als es stark regnete, nicht nur unter meinen Regenschirm geflüchtet, sondern sich gleich auch noch unter meinem Arm eingehakt. Zu der Zeit war ich noch HC+AB und habe angesichts solch überraschender Nähe fast einen Herzinfarkt erlitten ;)

Ich habe mich manchmal schon gefragt, ob solches Verhalten unter Kollegen nicht irgendwie auffallen sollte (Gerüchte à la "hat der Amadeus irgendwas mit der soundso?"). Meine Wahrnehmung: es fällt nicht auf und interessiert auch keinen. Solches Verhalten ist offensichtlich Standard unter Normalos. Ich beobachte es auch im Umgang anderer Kolleginnen und Kollegen.

Einzige Ausnahme: in Situationen, in denen für beide Seiten klar war, worum es ging (sprich: Dates, die aus Singlebörsen heraus verabredet wurden), hatte die An- oder Abwesenheit derartiger Signale tatsächlich eine hohe Aussagekraft.

Man könnte solche Erlebnisse als Luxusprobleme bezeichnen ("freu dich doch"), mir wäre jedoch etwas mehr Distanz im Alltagsverhalten lieber. Problem: keines des vermeintlichen "Signale" hatte jemals eine nachweislich tiefere Bedeutung. Es steckte aller Wahrscheinlichkeit nach einfach nur Sympathie dahinter und war als freundliches, aufgeschlossenes Alltagsverhalten gemeint. Für mich fühlt sich das allerdings eher wie ein täglicher Abwehrkampf gegen aufkeimende Hoffnungen an. Wie wahrscheinlich viele andere Menschen auch, sehne ich mich nach Zuwendung, danach, als Mann an- und wahrgenommen zu werden. Leider treffen solche Signale, sicherlich unbewusst und ungewollt, genau diesen wunden Punkt bei mir.

Vielleicht ist die Frage in diesem Forum falsch gestellt, aber ich versuche es trotzdem mal: wenn im Alltagsleben eine solche Beliebigkeit herrscht, dass vermeintliche Signale in den meisten Fällen gar keine sind – woran erkennen "Normalos" dann überhaupt, dass das Gegenüber tatsächlich einmal weitergehendes Interesse hat? Warum stecken "Normalos" (mutmaßlicherweise) nicht in einem ständigen Teufelskreis aus Hoffnung und Enttäuschung?

Beste Grüße,
Amadeus

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Swenja
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Swenja »

weil man die signale e r s t m a l als das nimmt, was sie sind - sympathiebekundungen ... nicht mehr und nicht weniger.
schmog

Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von schmog »

Interessant auf den Punkt gebracht!
Ich habe als alter MAB (auch schon früher mit 20, 25, 30) grosse Probleme mit körperlicher Nähe und Distanz.
Was bedeutet das Lächeln einer Frau? Will sie mehr? Warum sitzt im ÖV eine vis a vis?
usw ....

Es ist mir schon immer ein Rätsel wie lässig und cool das Normalos hinkriegen.
Wie ein Psychologe einmal sagte, man lernt den lockeren Umgang mit dem andern Geschlecht "normalerweise" in der Jugend.
Goldstück

Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Goldstück »

Amadeus hat geschrieben:
Vielleicht ist die Frage in diesem Forum falsch gestellt, aber ich versuche es trotzdem mal: wenn im Alltagsleben eine solche Beliebigkeit herrscht, dass vermeintliche Signale in den meisten Fällen gar keine sind – woran erkennen "Normalos" dann überhaupt, dass das Gegenüber tatsächlich einmal weitergehendes Interesse hat? Warum stecken "Normalos" (mutmaßlicherweise) nicht in einem ständigen Teufelskreis aus Hoffnung und Enttäuschung?

Beste Grüße,
Amadeus
Diese beliebigkeit bildest du dir mE ein. Die weit überwiegende Mehrheit der Leute ist nicht so touchy, vor allem bei völlig fremden. Die von dir geschilderten Situationen würde ich als Flirten und große Sympathie beschreiben. Das weitergehende Interesse erkennst du daran, wie die Person eben dir physisch nahe rückt, die Pupillen weiten sich, man spiegelt sich, du hast das ja sehr schön analysiert. Und sowas in stärkerer Ausprägung ist SEHR selten also durchaus nicht so üblich wie du das hier darstellst. Daran merkt man das. Oder dass die Person immer wieder zu einem guckt, alles mögliche.
Bist du so attraktiv dass die Frauen dich förmlich auffressen? :gruebel: ich muss sagen ein Foto von dir würde mich sehr interessieren. Und ich mag sowas im Alltag. Der ist eh langweilig und öde genug. :)
Nonkonformist

Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Nonkonformist »

Ich glaube, ob 'signale' bedeutungsvoll sind, ist sehr abhängig von der person und dessen/deren persönlichkeit.
Fasst ein person vielen personen häufig und gerne an, dann ist anfassen für diesen person wohl relativ bedeutungslos.
Flirtet er oder sie mit vielen? Dann soll man nichts dahinten suchen. Ich habe auch mal eine frau korben müssen,
die sich nie getraut hat mit mir zu flirten, die dermassen scheu war das ich ihre liebesgeständnis über ihren freundin
bekam. Also, sogar der abwesendheit von signale ist nicht mal ausschlaggebend.

Bedeutungsvoll ist eher, in wiefern der person sich gegenüber dich anders verhält als gegenüber den anderen.
Goldstück

Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Goldstück »

Nonkonformist hat geschrieben:Ich glaube, ob 'signale' bedeutungsvoll sind, ist sehr abhängig von der person und dessen/deren persönlichkeit.
Fasst ein person vielen personen häufig und gerne an, dann ist anfassen für diesen person wohl relativ bedeutungslos.
Flirtet er oder sie mit vielen?
Dann soll man nichts dahinten suchen. Ich habe auch mal eine frau korben müssen,
die sich nie getraut hat mit mir zu flirten, die dermassen scheu war das ich ihre liebesgeständnis über ihren freundin
bekam. Also, sogar der abwesendheit von signale ist nicht mal ausschlaggebend.

Bedeutungsvoll ist eher, in wiefern der person sich gegenüber dich anders verhält als gegenüber den anderen.
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Versingled
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Versingled »

Amadeus hat geschrieben: Vielleicht ist die Frage in diesem Forum falsch gestellt, aber ich versuche es trotzdem mal: wenn im Alltagsleben eine solche Beliebigkeit herrscht, dass vermeintliche Signale in den meisten Fällen gar keine sind – woran erkennen "Normalos" dann überhaupt, dass das Gegenüber tatsächlich einmal weitergehendes Interesse hat? Warum stecken "Normalos" (mutmaßlicherweise) nicht in einem ständigen Teufelskreis aus Hoffnung und Enttäuschung?
schmog hat geschrieben: Es ist mir schon immer ein Rätsel wie lässig und cool das Normalos hinkriegen.
Wie ein Psychologe einmal sagte, man lernt den lockeren Umgang mit dem andern Geschlecht "normalerweise" in der Jugend.
Eben ... "normalerweise" lernt man den lockeren Umgang in in der Jugend. Wobei ich damals schon relativ unbefangen mit dem Geschlecht der Begierde umgegangen bin. Nur wenn es um Interesse meinerseits ging ... heute bin ich alles andere als locker.
Swenja hat geschrieben:weil man die signale e r s t m a l als das nimmt, was sie sind - sympathiebekundungen ... nicht mehr und nicht weniger.
Ja ... das habe ich inzwischen auch begriffen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Wenona

Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Wenona »

Amadeus hat geschrieben: .. wenn im Alltagsleben eine solche Beliebigkeit herrscht, dass vermeintliche Signale in den meisten Fällen gar keine sind – woran erkennen "Normalos" dann überhaupt, dass das Gegenüber tatsächlich einmal weitergehendes Interesse hat?
KEINE Ahnung, wie die das machen. :shock: :? :roll:
Amadeus hat geschrieben: Auch ich werde "Ziel" solchen Verhaltens.
Ist mir noch nie passiert, aber vermutlich wäre ich auch überfordert. :o
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von NBUC »

Ich vermute das sind zu einem guten Teil schon Signale (wenn teilweise auch nur zum Abchecken des eigenen Marktwertes oder aus Langeweile), aber dazu bekannt wird erst, wenn es der Signalseite überhaupt Ernst war und das Ziel der Signale dann auch ein interessantes Angebot macht.
Ohne ein solches wird sich wieder geschmeidig in die unverbindliche Schwammigkeit des eigenen Beitrags zurückgezogen.

Nahezu alles andere dürfte dann unter Drogeneinfluss erfolgen.
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Nonkonformist »

Wenona hat geschrieben:
Amadeus hat geschrieben: .. wenn im Alltagsleben eine solche Beliebigkeit herrscht, dass vermeintliche Signale in den meisten Fällen gar keine sind – woran erkennen "Normalos" dann überhaupt, dass das Gegenüber tatsächlich einmal weitergehendes Interesse hat?
KEINE Ahnung, wie die das machen. :shock: :? :roll:
Vielleicht gar nicht.
Ich habe mal gelesen das es am zielführendsten ist, jedes signal als echt zu betrachten, und dementsprechend zu reagieren.
Klar wird man dabei gekorbt bei jeden fehleinschätzung, aber in den fälle wo man richtig liegt gibt es den möglichkeit auf
erfolg.
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Sky Captain »

Hallo Amadeus,

du beschreibst genau das, womit ich auch ziemliche Probleme habe.
Ich hatte ebenfalls oft solche Signale empfangen und wusste nicht, bzw. weiß es immer noch nicht, wie ich damit umzugehen habe.
Während meiner Schulzeit und auch während des Studiums hatte ich oft die Situation, dass sich Frauen an mich "ranschmissen" und dann hieß es "ach übrigens, ich habe einen Freund." Eine ganz üble Situation war gegen Ende, als mich eine aus einem Seminar oft anlächelte, mich öfters berührte und als ich dann fragte, ob sie Lust hätte, einen Kaffee zu trinken, ließ sie mich ständig abblitzen. Schließlich tauchte sie auf einer Exkursion mit ihrem Freund auf. Was soll bitte dieses dumme Verhalten?
Seitdem habe ich keine Frauen mehr angesprochen und einen regelrechten Hass entwickelt, weil ich das Gefühl bekam, dass sie nur mit mir spielen wollen.
Mittlerweile geht es zwar besser, aber flirten ist immer noch nicht meine Sache und "Spaß am Spiel" habe ich überhaupt nicht. Zum Glück habe ich nette Kolleginnen, mit denen ich völlig normal über alles reden kann und auch ohne Probleme meine Vorstellungen äußern konnte, wie ein Deutschkurs abzulaufen hat.
Ich glaube vor allem dadurch bin ich ínzwischen im Umgang mit dem anderen Geschlecht viel entspannter.
Körperliche Nähe und Flirtsignale bereiten mir jedoch immer noch Probleme und da habe ich wohl noch einen weiten Weg zu gehen...
Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht/ Doch der Haifisch lebt im Wasser/ so die Tränen sieht man nicht.... (RAMMSTEIN, Haifisch, aus dem Album "Liebe ist für alle da")
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Cavia »

Muss man sich dann Männern gegenüber immer ganz sachlich und leicht abweisend verhalten, damit sie nicht denken, man wolle was von ihnen? Das wäre mir zu anstrengend.
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Wenona

Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Wenona »

Cavia, wo ziehst du denn die Grenze, zwischen echtem Flirten, und Spielflirten?
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Cavia
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Cavia »

Wenona hat geschrieben:Cavia, wo ziehst du denn die Grenze, zwischen echtem Flirten, und Spielflirten?
Nirgendwo. Aber entwickelt ein Mann Interesse an einer Frau, nur weil sie sich ihm gegenüber nicht wie ein Eisblock verhält? Das fände ich schräg und es erweckt den Eindruck, dieser Mann würde wahllos jede Frau nehmen. Das ist auch nicht attraktiv ...
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Strange Lady
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Strange Lady »

Cavia hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:Cavia, wo ziehst du denn die Grenze, zwischen echtem Flirten, und Spielflirten?
Nirgendwo. Aber entwickelt ein Mann Interesse an einer Frau, nur weil sie sich ihm gegenüber nicht wie ein Eisblock verhält? Das fände ich schräg und es erweckt den Eindruck, dieser Mann würde wahllos jede Frau nehmen. Das ist auch nicht attraktiv ...
Das ist kein seltenes Phänomen. Als junge Frau ist mir das öfter passiert: ich war nur unverbindlich freundlich, aber die (oftmals älteren) Männer bildeten sich ein, ich wäre Ihnen irgendwie zugeneigt. Das hat u.a. dazu geführt, dass ich mich eine Zeitlang im zwischenmenschlichen Kontakt mit Männern bewusst zurückgehalten habe, um niemandem unnötig Hoffnungen zu machen.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von NBUC »

Cavia hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:Cavia, wo ziehst du denn die Grenze, zwischen echtem Flirten, und Spielflirten?
Nirgendwo. Aber entwickelt ein Mann Interesse an einer Frau, nur weil sie sich ihm gegenüber nicht wie ein Eisblock verhält? Das fände ich schräg und es erweckt den Eindruck, dieser Mann würde wahllos jede Frau nehmen. Das ist auch nicht attraktiv ...
Nein, er entwickelt erstes Interesse, wenn er etwas sieht, was ihm gefällt (was dann sehr individuell unterschiedlichen Ansprüchen genügen muss, von "ist weiblich" bis theoretisch nach oben offen udn auch von der Art des Kontakts geprägt ist) und ein gewisser, vermutlich nüchtern nicht so kleiner Anteil schaut dann auch noch, ob er ein Zeichen erkennen kann, dass er dann den ersten Schritt der effektiven Annäherung mit der Ansprache gehen kann/darf/... .

Ob das dann tatsächlich abseits diesem ersten Eindruck für ihn passt bzw. Angesichts seines Auftritts ihr, steht wieder ganz woanders und daher sind eben wohl Vielfachversuche üblich - einfach, weil zu dem Zeitpunkt noch gar nicht mehr bekannt ist über die Frau, aber umgekehrt auch ein Haufen Nieten dabei sind, aus welcher Richtung gesehen auch immer.

Und bei den Spielchen und Unaufrichtigkeiten, welche da unter Frauen weit verbreitet sind, kommt es angesichts dieser Störsignale eben auch zu entsprechenden Fehlern bzw. individuellen Strategien damit umzugehen.

Wahllos oder bedürftig erscheint das nur Leuten, welche die Informationslage dieser Situation nicht verstehen.
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Reinhard »

Cavia hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:Cavia, wo ziehst du denn die Grenze, zwischen echtem Flirten, und Spielflirten?
Nirgendwo. Aber entwickelt ein Mann Interesse an einer Frau, nur weil sie sich ihm gegenüber nicht wie ein Eisblock verhält? Das fände ich schräg und es erweckt den Eindruck, dieser Mann würde wahllos jede Frau nehmen. Das ist auch nicht attraktiv ...
Es gibt
Interesse = "die Frau ist toll, mit der würde ich gerne was anfangen" (was zu konkreten Schritten oder zu Anschmachten führt)
und
Interesse = "die Frau könnte interessiert sein, schauen wir mal, ob das so ist und wie weit das geht" (was zu uneindeutigen oder nur langsam eskalierenden Schritten führt, oder abklingt zu normaler Sympathie oder bloße Bekanntschaft)

*
*
*

Ansonsten ... die Attraktivitätsempfehlung der letzten Zeit scheint ja zu sein, dass Männer an Frauen kein Interesse zeigen sollten ... aber warum gibt es dann überhaupt Schüchternheits-ABs? :specht:
Make love not war!
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von NBUC »

Reinhard hat geschrieben:...
Ansonsten ... die Attraktivitätsempfehlung der letzten Zeit scheint ja zu sein, dass Männer an Frauen kein Interesse zeigen sollten ... aber warum gibt es dann überhaupt Schüchternheits-ABs? :specht:
Gefühlt:
Sollen sie ja, aber nur der Richtige (TM) und der dann bitte hoch engagiert, souverän gekonnt und das Alles zum ersten Mal und ausschließlich bei ihr.
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Schneeleopard

Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von Schneeleopard »

Amadeus hat geschrieben: Solches Verhalten ist offensichtlich Standard unter Normalos. Ich beobachte es auch im Umgang anderer Kolleginnen und Kollegen.

Vielleicht ist die Frage in diesem Forum falsch gestellt, aber ich versuche es trotzdem mal: wenn im Alltagsleben eine solche Beliebigkeit
herrscht, dass vermeintliche Signale in den meisten Fällen gar keine sind – woran erkennen "Normalos" dann überhaupt, dass das Gegenüber
tatsächlich einmal weitergehendes Interesse hat?
Warum stecken "Normalos" (mutmaßlicherweise) nicht in einem ständigen Teufelskreis aus Hoffnung und Enttäuschung?
Das Geheimnis hinter all dem heisst meiner Erfahrung nach 'Skalierung'

Unter dem Einfluss von ausländischen Gewohnheiten (z.B. Bussi zur Begrüßung in Frankreich) oder Arbeitsbedingungen (lockere
Sprache in US-Firmen) oder Medien (US-Serien) hat sich da in der Gesellschaft in den letzten 40 Jahren extrem viel verändert beim
Zeigen von Sympathie und Interesse. Aber damit umzugehen haben eben nicht alle gelernt bzw einige haben eine Erziehung, die
sie da ziemlich an die Wand fahren läßt.

Alles was du beschreibst, würde ich als 'Einstiegssignale' und/oder Sympathiebekundungen sehen nicht mehr - aber auch nicht
weniger. Wie bei einem Dialog antwortet man darauf mit eigenen Signalen und Handlungen. Nur liegen zwischen z.B. großer
körperlicher Nähe, während man sich am Konferenztisch über einen Probeausdruck beugt, und dem Beginn einer Beziehung
viele Stufen. Jedes Zeichen bedeutet dabei nur auf der aktuellen Stufe etwas. In dem Beispiel bedeutet es, das deine Nähe nicht
unangenehm wirkt und diese Nähe für die Arbeit sinnvoll ist. Wenn du diese Nähe dann auch suchst wenn der Probeausdruck sehr
groß ist und die Arbeit die Nähe nicht erfordert, ist das eine Antwort. Wenn sie diese Situation längere Zeit bestehen läßt ist das
ihre Antwort. Wenn du dann mal zu ihr rüber siehst und sie verträumt betrachtest antwortet sie mit einem süssen Lächeln oder
hat das nächste Mal einen Knopf mehr an der Bluse auf. Oder sie bricht ab und geht erst mal un den Tisch rum um was anderes
anzusehen. Das kann 'Stop' bedeuten' ... oder es liegt daran, dass es Zuschauer gab, die nicht realisieren sollen das da was entsteht.
So entwickelt sich über die Zeit ein Kontakt weiter. Wo er endet, ist am Anfang unklar und man darf das alles auch nicht zu sehr
als geplanten Prozess verstehen. So schaukelt sich das Ganze hoch und bei 'Naturells' (oder wie die PUAs das nennen) erfolgt
alles weitgehend unwillkürlich.

Hoffnungen sollte man sich dabei auch immer nur in Relation zur erreichten Stufe machen. Wenn sie einen Blick ins Decoltee erlaubt,
dann hofft man auf noch einen Blick irgendwann. Mehr nicht. Dadurch entgeht man dem Teufelskreis recht sicher. Immer alles ganz
am Anfang zu Zerdenken ist da der sichere Weg zum Scheitern!
NBUC
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Re: Fremd in der Welt der Normalos oder: Signale, die keine sind

Beitrag von NBUC »

Schneeleopard hat geschrieben:Immer alles ganz
am Anfang zu Zerdenken ist da der sichere Weg zum Scheitern!
Wenn diú das mangels Erfahrung nicht intuitiv erkennst, was machst du denn dann anstelle zu versuchen durch Nachdenken den angemessenen nächsten Schritt zu erkennen ?

Sowohl biologischer Reflex wie auch Nichtstun sind ja wohl ebenfalls sicheres Scheitern.
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