Berührungen und deren Wirkung

[zumsel]

Liebe Leute,
ich möchte mal einen wunden Punkt berühren.

Heute saß ich im Auto bei McDrive, um mir einen heißen Schokomuffin mit Eis zu holen, als ich unerwartet einen interessanten Bericht im Radio hörte. Er handelte von so genannten Sexualbegleitern, die ihre Dienste Menschen mit Handicap, aber auch z.B. Bewohnern von Altenheimen zur Verfügung stellen. Sex findet bei diesen Begegnungen aber eher nicht statt. Der zentrale Punkt ist das Berühren. Das Berühren, dass ausnahmsweise einmal keine medizinischen oder pflegerischen Gründe hat sondern rein von Mensch zu Mensch stattfindet. Es wurden ältere Menschen interviewt die allesamt das selbe sagten: Durch Berührungen haben sie wieder unheimlich viel Lebensqualität gewonnen. Es ist eine Quelle großen Glücks für sie. Ohne diese waren sie ein Schatten ihrer selbst. Diese Äußerungen haben mich sehr nachdenklich gemacht.

In diesem Thread soll es nicht um denn Sinn und Zweck von Sexualbegleitern gehen sondern darum, was Berührungen mit einem machen.
Wenn mir mein Friseur die Haare schneidet und hinten am Nacken herumschnippelt, dann stimuliert das meine Kopfhaut auf so dermaßen positive Weise, dass ich danach oft freudestrahlend aus dem Salon gehe und diese Berührungen noch den ganzen Tag nachwirken. Ich schätze mich jetzt nicht als übersensibel ein. Aber mir fehlen Berühungen sehr und deshalb reagiere ich glaube ich auch so stark auf sie.

Ich glaube ohne eine Beziehung kann ich es irgendwie aushalten, ich bin daran gewöhnt solo zu sein. Aber fehlende Berührungen (und damit meine ich jetzt nicht sexuelle) nehme ich jeden Tag war. Nicht zuletzt wenn ich mich Abends in meine Dortmund-Bettwäsche verkrieche und einfach gerne jemand ankuscheln und streicheln würde. Wenn mich jemand umarmt kralle ich mich nicht fest. Aber ich merke, dass ich jede Sekunde davon aufsauge wie ein Seriensüchtiger die nächste Episode. Ich kann einfach nicht genug bekommen und das, was ich an Berührungen erlebe ist mir derzeit einfach viel zu wenig. Ein Tropfen auf den heißen Zumsel sozusagen

Wie geht ihr mit fehlenden Berührungen um? Welche Berührungen erlebt ihr als positiv ? Was bedeuten Berührungen für euch? Seht ihr sie auch als ganz bedeuten Baustein auf dem Weg zum eigenen Glücksempfinden?

[NBUC]

Zumindest Anspruchskuschler bist du dann ja nicht ...

Ein akutes Defizit fühlte ich jetzt nicht, aber auch das kenne ich ja nicht anders.
Ob das dann wirklich "was taugt" ist dann ja auch eien Frage des Vertrauens.
So sporadisch sich einstellende Umarmungen sonst sind zu allererst einmal ungewohnt und erzeugen zu allererst Unsicherheit und Alarmzustand.
In wie weit der sonstige Mangel entsprechend schon (weitergehende als diesen Alarmzustand) "Schäden" verursacht hat, kann ich mangels Vergleich auch nicht beurteilen.

[schmog]

Ich vermisse Berührungen schmerzlich!

Mit meiner Kollegin konnte ich vor einigen Jahren regelmässig kuscheln.
Das fehlt mir ausserordentlich.
Für mich ist es eine tägliche Plage, ohne liebevolle Berührungen leben zu müssen.
Es macht mich ungehalten und aggressiv.

[Automobilist]

Offengestanden, das macht mir absolut nichts aus. Es mögen in meinem Leben Dekaden ohne Berührungen verstrichen sein - wenn man rein zufällige Berührungen beim gemeinsamen Schrauben nicht dazuzählt.

Beim Coiffeur war ich noch niemals; das macht meine Mutter - ist auch billiger.

Berührungen mit Aphrodite jagen allerdings Stromstöße durch meinen völlig entwöhnten Corpus ! Facit : Fehlt mir nicht - wenn es nicht Aphrodite ist.

[Ich31]

Ich habe das "Glück" jeden Tag beruflich mit Berührungen zu tun zu haben.
Natürlich gebe ich mehr als ich bekomme ( es ist nichts unseriöses ).

Ich kann mir nicht vorstellen wie es wäre wenn ich nicht regelmäßig durch den Beruf Berührungen bekomme.

Man berührt Menschen ja nicht grundlos und man will ja auch selbst mal der Grund sein.

[Versingled]

Offengestanden, das macht mir absolut nichts aus. Es mögen in meinem Leben Dekaden ohne Berührungen verstrichen sein - wenn man rein zufällige Berührungen beim gemeinsamen Schrauben nicht dazuzählt.

Beim Coiffeur war ich noch niemals; das macht meine Mutter - ist auch billiger.

Berührungen mit Aphrodite jagen allerdings Stromstöße durch meinen völlig entwöhnten Corpus ! Facit : Fehlt mir nicht - wenn es nicht Aphrodite ist.

Wirklich nicht?

[Automobilist]

@ Versingled : Nein; wirklich nicht. Die Macht der Gewohnheit wohl...und die letzte Berührung mit Aphrodite ist auch über 10 Jahre her.

[Versingled]

Wie geht ihr mit fehlenden Berührungen um? Welche Berührungen erlebt ihr als positiv ? Was bedeuten Berührungen für euch? Seht ihr sie auch als ganz bedeuten Baustein auf dem Weg zum eigenen Glücksempfinden?

Ich wurde bis vor wenigen Jahren überhaupt nicht berührt. Sicher auch deswegen, weil ich es nicht zugelassen habe/nicht zulassen konnte. Ich konnte seither ein paar Umarmungen ergattern und habe mich auch getraut, einen anderen Menschen zu berühren. Das hat mich dahin gebracht, dass ich mich eher elender fühle als vorher. Einmal erlebt zu haben, was fehlt und nicht fähig zu sein es zu wiederholen ...

[Versingled]

@ Versingled : Nein; wirklich nicht. Die Macht der Gewohnheit wohl...und die letzte Berührung mit Aphrodite ist auch über 10 Jahre her.

Und Du kannst sie nicht wiederholen ...

[Automobilist]

@ Versingled :

Und Du kannst sie nicht wiederholen ...

Friedrich der Große sagt : Eine Schlacht ist erst verloren, wenn der letzte Schuß gefallen ist !

[Reinhard]

Wie geht ihr mit fehlenden Berührungen um? Welche Berührungen erlebt ihr als positiv ? Was bedeuten Berührungen für euch? Seht ihr sie auch als ganz bedeuten Baustein auf dem Weg zum eigenen Glücksempfinden?

Ich hatte ja recht lange praktisch keine Berührungen erfahren ... man gewöhnt sich daran. Bis dahin, dass Berührungen ungewohnt sind und man (also: ich) dabei erschrickt. Nicht so schlimm mit zusammenzucken, aber doch "oh was war das jetzt". Dabei sind Berührungen was sehr Schönes. Die flüchtigen und unabsichtlichen jetzt nicht unbedingt, aber die anderen

Wieso habe ich nur damit angefangen? Jetzt habe ich sie viel zu selten.

[Automobilist]

Bis dahin, dass Berührungen ungewohnt sind und man (also: ich) dabei erschrickt. Nicht so schlimm mit zusammenzucken,

Doch; bei mir durchaus. Wenn ich nicht d e u t l i c h s t vorgewarnt werde, so zucke ich wirklich zusammen.

[Frangipani210]

Die Berührungen beim Friseur sind wirklich schön, allerdings fasst mir dieser auch sehr gerne in mein dickes kurzes Haar und wuschelt darin herum Gibt anscheinend nicht soviele Kunden mit dicken Haaren dort, da muss man das als Friseur schonmal ausnutzen

[Nell The Sentinel]

Ich bin da zwiegespalten: Einerseits gibts Momente, da lasse ich eine zufällige Berührung ganz bewusst auf mich wirken und dann wiederum die wo ich am liebsten schreiend davonlaufen will. Erst vor kurzem bei einem Familienmitglied erlebt. Es war so unangenehm und ich konnte nicht einfach so aufstehen und gehen, weil halt Familie....

[Nonkonformist]

Ich kann nicht sagen das vom friseur berührt werden etwas positives in mir auslöst.

Wird generell ungerne von fremden angefasst.
Bei mir geht geistige nähe das bedarf nach körperliche nähe meist voraus.
Wann menschen die ich nicht mag mich berühren ist das für mich eine stress/ekelfaktor.
Kuschelpartys wären für mich der reine horror.
Berührungen können für mich durchaus negativ erfahren werden, und das ist immer personsabhängig.

Was körperliches flirten angeht - die richtige frauen lösen mit kleine quasi-zufällige berührungen positives in mir aus, und es kann dazu beitragen das meine interesse für diese frauen sich dabei steigert; die nicht-richtige frauen machen das ich mich unbequem fühle, lösen manchmal sogar ekel bei mir aus, und machen das ich schwer auf distanz gehe. Bin ich bereits (heimlich) verliebt, kann der kleinste berührung mich bereits im siebten himmel bringen. Das verlieben an sich lauft für mich vor allem auf geistig-empatische ebene, visuelle reize spielen eine wichtige rolle, berührungen sind in diesen prozess bei mir eigentlich nur unterstutzend, nicht führend, als bindungsfaktor. Da sind bei mir sogar die stimme oder der geruch der frau noch wichtigeren faktoren.

Was erfahre ich für mich als meine grenzen?

Menschen die ich nicht mag sollen mich am liebsten überhaupt nicht anfassen.
Bei neutrale menschen reicht mir einen händenschutteln.
Gute bekannten und freunde dürfen mich auch gerne mal drücken.
Nur von richtigen OdBs wünsche ich mich mehr als nur das.

Berührungen die ich geniesse sind bei miir eigenich nur von für mich atraktive und sympatische frauen mit wem es gleichzeitig auch eine geistig-empatische nähe gibt. Und sachen wie küssen und kuscheln kann ich mich nur vorstellen wann ich bereits ziemlich verliebt bin. Bei alle anderen wird ich das als unangenehm erfahren. Eine ONS mit einen frau der ich kaum kenne würde bei mir nur stress und ekel auslösen. In einen einzigen satz zusammen gefasst: Bei berührungen kommt es bei mir immer auf der person an.

[Lazarus Long]

Ich hatte geahnt, daß sie mir fehlen, schließliche hatte ich ferne Erinnerungen an meine Kindheit, an Partys zu Schulzeiten, den Schulabschlußball, die einzigen Küsse vor Swenja, ...
Wie sehr, daß weiß ich erst, seit ich sie habe.

[Versingled]

Ich hatte geahnt, daß sie mir fehlen, schließliche hatte ich ferne Erinnerungen an meine Kindheit, an Partys zu Schulzeiten, den Schulabschlußball, die einzigen Küsse vor Swenja, ...
Wie sehr, daß weiß ich erst, seit ich sie habe.

Meine Rede ...

[zumsel]

Mit meiner besten Freundin konnte ich immer mal wieder kuscheln beim Filmabend. Das war superschön. Ran rutschen, Arm um sie legen, mehr hat mir in diesen Momenten nicht gefehlt um mich gut zu fühlen. Ich konnte meinen Akku dabei prima aufladen. Leider hatte sie so etwas wie eine Phobie und konnte Berührungen nicht so genießen wie ich. Sie meinte mal zu mir, dass sanfte Berührungen bei ihr sogar Schmerzreize auslösen und es ihr regelrecht weh tut. Sie meinte dann ich solle wenn, dann meine Wurstfinger nicht so vorsichtig auf sie draufpatschen sondern eher etwas fester, weil das dann nicht den Kribbelschmerz triggert

Obwohl nie soetwas wie eine Beziehung oder richtige Verliebtheitsgefühle im Raum standen wurde ihr irgendwann klar, wie gut mir diese Berührungen taten. Sie bekam Panik und empfand Nähe dann plötzlich als noch viel stressiger ohne, dass ich in irgendeiner Weise Druck ausgeübt hätte. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Erst habe ich es so hingenommen, weil unsere Freundschaft viel mehr war als diese Momente in denen wir kuscheln konnten, aber diese plötzliche strikte Ablehnung gegenüber Nähe hat mir dann doch sehr weh getan und führte letztendlich dazu, dass ich hinter ihr herrannte, um wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. Das tat mir nicht gut. Irgendwann erkannte ich es und da es keine Lösung gab suchte ich bewusst Distanz um nicht leiden zu müssen.

Eine Phase, in der ich regelmäßig Berührungen genießen kann wäre sooo cool. Immerhin weiß ich in diesem Punkt was ich will Und mein Ziel ist es noch diese Woche jemanden zu Berühren. Man soll ja ehrgeizig sein. So ich muss los, die Zeit läuft....

[Unkreativer]

Mir fehlen Berührungen nicht, aber schön sind sie schon. Das normale Umarmen zur Begrüßung bringt mit nichts, aber beim Friseur bestelle ich immer die Haarwäsche dazu, weil es angenehm ist, und natürlich mit einer Frau, die ich mag, Händchen zu halten, ist natürlich super. Handflächen zusammen oder Handfläche an Handrücken und dann die Finger verschränken… Das fehlt mir doch.

Die Berührungen beim Friseur sind wirklich schön, allerdings fasst mir dieser auch sehr gerne in mein dickes kurzes Haar und wuschelt darin herum Gibt anscheinend nicht soviele Kunden mit dicken Haaren dort, da muss man das als Friseur schonmal ausnutzen

Du hast nur ein Haar?
Bei mir sagen sie immer nur, was ich für schöne dicke Haare hätte. Ja super, mich nervt's. Jeden Morgen sehe ich nach dem Aufstehen erstmal aus wie ein dunkelhaariger Pumuckl.

Und mein Ziel ist es noch diese Woche jemanden zu Berühren.

Aber nichts illegales.

Mit meiner besten Freundin konnte ich immer mal wieder kuscheln beim Filmabend.

Das habe ich leider nie probiert. Wahrscheinlich was das auch der Grund, dass er mit der Freundschaft bergab statt bergauf ging.

Im Gegensatz zu manchen anderen hier habe ich kein Problem mit Berührungen. Wenn ein (gepflegter) Besoffener mich anmacht, finde ich das nicht schön, aber ich renne nicht weg. Erst wenn es zwischen die Beine geht, werde ich dann doch etwas distanzierter.

[fidelchen]

Also das mit dem Friseur kann ich auch nicht nachvollziehen.

Selbst bei dem Luxus Friseur bei dem ich war, wo bildhübsche Mädels dir vorher bei der Haarwäsche den Kopf massieren. Im Gegenteil, ich fühle mich dabei total unwohl, wenn ich sowas für "Geld" erhalte. Ist das gleiche bei Massagen.

Ich kenne das auch von vielen Frauen, wenn die betrunken sind, dann Suchen die ganz schnell nach Berührung. Bei einer guten Freundin von mir ist das immer ganz heftig, teilweise auch unangenehm. Oder geht mal tanzen, dann kommen andauernd leichte Körperkontakte zustande.

Ich glaube eher das Liebe, Zuneigung, Interesse an ein gepaart mit Berührungen das sind was jemand wirklich will und braucht.

Das heißt aber nicht das ich nicht gerne mal wieder mit einer heißen Dame kuschelnd im Bett rumlungern würde