ich möchte euch eine kleine Geschichte erzählen, die sich neulich in meinem Leben abspielte, weil sie auch interessant für euch sein könnte.
Gerade eben vor dem Abschicken habe ich gesehen, dass es einen anderen Thread hier aktuell gibt, zu dem dieser Post eine Antwort sein könnte. Mir scheint mein Post allerdings „zu groß“ für eine dortige Antwort und mir klingt der dortige Titel etwas negativ. Ich möchte lieber nach Möglichkeiten und Wegen suchen, wie ich es zum Positiven wenden kann, anstatt zu erörtern, wie ich mit dem negativen Ausgang umgehen kann. Die Ziele der Threads sind also verschieden, soweit ich das beurteilen kann. Daher habe ich mich entschieden, einen neuen Thread zu eröffnen.
Die Geschichte
In der Vergangenheit wechselte ich mit einer attraktiven Frau nur ein paar Worte im Sinne von „Kannst du mir hier mal helfen?“ (also ich sollte ihr helfen) etc.. Sie selbst war zu der Zeit immer vergeben.
Ich kontaktierte sie nach ein paar Jahren mal wieder per Mail in der Hoffnung, Kontakt aufzubauen und gegebenenfalls mehr. Dies geschah gerade erst von ein paar Wochen.
Ich fing neutral an mit einem „Hey, wie geht’s?“. Sie antwortete sehr bald positiv und schien auch offen für einen Kontakt zu sein. Als sich ein Missverständnis gebildet hatte, antwortete ich neutral. Zumindest dachte ich, es sei neutral. Als ich mir meine Mail kurz nach dem Absenden noch einmal ansah, fand ich sie sehr abweisend – was nicht mein Ziel war, mir aber immer wieder unterbewusst passiert mit der sicheren Folge, dass der Kontakt abbricht.
Ich setzte mir also zum Ziel, mit einer Nachantwort wieder mehr Nähe herzustellen, um meine letzte Mail etwas auszugleichen, damit der Kontakt nicht abbricht. Erst nach einer geschlagenen Stunde des Überlegens, währenddessen ich mich um mein leibliches Wohl kümmerte, kam mir eine Idee, was ich ihr schreiben könnte. Ich schrieb es gleich und schickte es ab, sodass sie nun in Summe zwei Mails von mir hintereinander erhalten hatte.
Am nächsten Tag erhielt ich eine Antwort. Die Frau war etwas verwirrt ob meiner zweiten Mail, denn sie klang, wie sie es beschrieb, als würden wir uns schon lange kennen. Ich schloss daraus, dass ich über mein Ziel hinausschoss: Nähe ja, aber zu nahe.
Gleich darauf betrachtete ich noch einmal meine letzte Mail, mit der ich es „geschafft“ hatte, und suchte darin nach einer Antwort, wie ich das hingekriegt hatte. Das Ergebnis: Ich fand es nicht mehr! Mir war meine eigene Mail ein Rätsel.
Schlussfolgerungen
Daraus schloss ich einige für zumindest mich bemerkenswerte Dinge:
- Ich wirke im Allgemeinen eher abweisend. Ich muss aktiv „dagegenkämpfen“, um in einen „Nähe-Modus“ zu gelangen.
- Bin ich im „Nähe-Modus“, dann kann ich Nähe herstellen, sonst nicht.
- Bin ich im „Nähe-Modus“, dann kann ich erkennen, wie ich Nähe herstelle, sonst nicht.
- Bin ich im „Nähe-Modus“, dann kann ich vermutlich auch erkennen, wie andere Menschen Nähe herstellen, sonst nicht.
- Bin ich im „Nähe-Modus“, dann kann ich vermutlich auch erkennen, wie andere Menschen zu mir Nähe herstellen, sonst nicht.
- Ich verlasse nach einiger Zeit den „Nähe-Modus“ automatisch, wenn ich nichts dagegen tue.
Fazit
Ich fand das jetzt auch für euch interessant, da ja viele sich immer wieder fragen, wie die anderen („Normalos“) es schaffen, einen Menschen für sich zu gewinnen. Und warum man es selbst nicht schafft, obwohl man doch (rein äußerlich) genau dasselbe tut. Möglicherweise ist der Wunsch nach Nähe, manifestiert im Denken, Fühlen und Handeln, eine wichtige Voraussetzung dafür und somit ein großer Baustein in Richtung Beziehung.
Wie seht ihr das? Ist es nachvollziehbar? Gibt es bei euch auch so eine Art „Nähe-Modus“? Wenn ja, wie gelangt ihr dorthin?