Beratungsfindung

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NBUC
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Beratungsfindung

Beitrag von NBUC »

Hallo.
Ich habe einmal eine Frage an diejenigen, die bereits psycho* Hilfe (vorzugsweise erfolgreich) in Anspruch genommen haben:

Wie habt ihr den entsprechenden Berater gefunden, wie war das einen Termin zu bekommen und wie habt ihr vor allem überhaupt den passenden Berater gefunden und überzeugt, dass er für euer Problem zuständig ist?
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Mr. Lonely

Re: Beratungsfindung

Beitrag von Mr. Lonely »

Mit "erfogreich" kann ich leider nicht dienen :mrgreen:
Erster Ansprechpartner wäre natürlich der Hausarzt > dann Neurologe > Psychotherapeut + evtl. Medikamnte / evtl. auch stationäre Behnadlung
Oder du kannst dir direkt eine Liste mit Neurologen / Psychotherapeuten besorgen und direkt dort hin gehen.
Es kann Wochen dauern einen Termin zu bekommen.
NBUC
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von NBUC »

Mr. Lonely hat geschrieben:Mit "erfogreich" kann ich leider nicht dienen :mrgreen:
Erster Ansprechpartner wäre natürlich der Hausarzt > dann Neurologe > Psychotherapeut + evtl. Medikamnte / evtl. auch stationäre Behnadlung
Oder du kannst dir direkt eine Liste mit Neurologen / Psychotherapeuten besorgen und direkt dort hin gehen.
Es kann Wochen dauern einen Termin zu bekommen.
Es gibt da ja wohl einen Haufen unterschiedliche Typen und als ich das letzte Mal rumtelepfomniert habe, haben die sich jeweils nicht zuständig gefühlt. Die hatten scheinbar genug mit Standardfällen wie Drogen/Alkohol, Krankheitsbegleitung etc zu tun.
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Mr. Lonely

Re: Beratungsfindung

Beitrag von Mr. Lonely »

NBUC hat geschrieben:Es gibt da ja wohl einen Haufen unterschiedliche Typen und als ich das letzte Mal rumtelepfomniert habe, haben die sich jeweils nicht zuständig gefühlt. Die hatten scheinbar genug mit Standardfällen wie Drogen/Alkohol, Krankheitsbegleitung etc zu tun.
Beim Bereich Psychotherapeuten gibt es keine "Zuständigkeiten". Höchsten zwischen Tiefen- und Verhaltenstherapie. Es kommt mehr darauf an, wie du mit deinem Therapeuten auskommst.
Du solltest also erst mal mit einem Neurologen/Psychiater ob du eher zur Verhaltenstherapie oder zur Tiefen Thearpie gehen solltest, und dann die Therapeuten gezielt darauf ansprechen.
NBUC
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von NBUC »

Ist der Neurologe nicht nur für "Hardwareschäden" zuständig?
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TheRealDeal
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von TheRealDeal »

Hallo NBUC, an deinem Beitrag stören mich zwei Dinge: 1. "psycho*", 2. "Problem". Das suggeriert, dass du "einen an der Murmel" hättest. Hast du aber nicht. Du suchst für gewisse Schwierigkeiten eine Lösung. Das finde ich gut. :daumen: Ich helfe dir gerne, allerdings habe ich "meine" Therapeutin ohne Beratung gefunden. Ich hatte einen Zettel von einem Freund meines Bruders. Da standen drei Namen drauf, die Erste war es dann. :)

Es gibt die "ZIP-Zentrale Informationsbörse Psychotherapie" für NRW. Da können dir Therapeuten mit freien Therapieplätzen genannt werden.

Selbsthilfegruppen kann ich empfehlen, wobei du deine Themen am besten kennst. Vorteil ist, dass du damit zeitnah beginnen kannst.

So, wie ich dich erlebe, gibt es für mich als Laie zwei Ansätze: Tiefenpsychologische Therapie, für Menschen, die analysieren möchten, was sie hemmt, lange und ausführlich. Die zweite Möglichkeit geht in die Richtung "So genau will ich das gar nicht wissen, Hauptsache ich komme ins Leben". Das wäre dann eine "Bindungsfördernde Kleingruppentherapie", wie ich sie gemacht habe. Mit dem irgendwann definierten Fernziel "Ich möchte eine glückliche Liebesbeziehung führen können". :vielglueck: Darfst mich gerne fragen, sage dir dann, was ich weiß, bzw. selbst gemacht habe.

Auch ein Neurologe könnte dir z. B. Psychopharmaka verschreiben.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von Mr. Lonely »

NBUC hat geschrieben:Ist der Neurologe nicht nur für "Hardwareschäden" zuständig?
Der kann das zumindest schon mal ausschließen.
NBUC
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von NBUC »

TheRealDeal hat geschrieben:Hallo NBUC, an deinem Beitrag stören mich zwei Dinge: 1. "psycho*", 2. "Problem". Das suggeriert, dass du "einen an der Murmel" hättest. Hast du aber nicht. Du suchst für gewisse Schwierigkeiten eine Lösung. Das finde ich gut. :daumen: Ich helfe dir gerne, allerdings habe ich "meine" Therapeutin ohne Beratung gefunden. Ich hatte einen Zettel von einem Freund meines Bruders. Da standen drei Namen drauf, die Erste war es dann. :)

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So, wie ich dich erlebe, gibt es für mich als Laie zwei Ansätze: Tiefenpsychologische Therapie, für Menschen, die analysieren möchten, was sie hemmt, lange und ausführlich. Die zweite Möglichkeit geht in die Richtung "So genau will ich das gar nicht wissen, Hauptsache ich komme ins Leben". Das wäre dann eine "Bindungsfördernde Kleingruppentherapie", wie ich sie gemacht habe. Mit dem irgendwann definierten Fernziel "Ich möchte eine glückliche Liebesbeziehung führen können". :vielglueck: Darfst mich gerne fragen, sage dir dann, was ich weiß, bzw. selbst gemacht habe.

Auch ein Neurologe könnte dir z. B. Psychopharmaka verschreiben.
Psycho* stand für die unübersichtliche Vielzahl an verschiedenen Typen an entsprechenden Anbietern.

Ich habe da (vermutlich. Hört sich der Erinnerung nach passend an und war eine zentrale Stelle, die mir die Krankenkasse genannt hat) angerufen und dann hat man mich dort einfach auf die Liste an Anbietern im Internet verwiesen.
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TheRealDeal
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von TheRealDeal »

Achso. Ist aber trotzdem gut, die Dinge beim Namen zu nennen. Psychotherapeutische Hilfe/Unterstützung zum Beispiel.

Lass dich nicht abwimmeln, bei der ZIP melden Psychotherapeuten freie Therapieplätze.
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von Einzelstück »

Hallo NBUC,

ich habe seit mehr als zehn Jahren immer mal wieder depressive Schübe. Das erste mal wurde eine Depression ein halbes Jahr nach dem Tod meines Vaters diagnostiziert. Er hatte am Tag seines Rentenantritts einen schweren Schlaganfall und lag dann ein halbes Jahr im Wachkoma, bevor er starb. Bin in dieser Zeit alle 14 Tage am Wochenende zwischen meinem Wohnort und dem Wohnort meiner Eltern gependelt - einmal 800km hin, einmal 800km zurück.

Damals wurde eine Belastungsdepression (auch Burn-Out genannt) zunächst vom Hausarzt vermutet und vom Psychiater bestätigt. Einen Psychotherapueten durfte ich mir dann selbst suchen. Damals (2004) wußte ich noch nichts vom "Phänomen" AB und habe das nicht thematisiert. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass ich sicher schon seit meiner Pubertät depressive Symptome mit mir rumgetragen habe.

Im Moment bin ich bei einer Therapeutin in Behandlung, bei der ich zum ersten Mal wirklich das Gefühl habe, dass ich den Kern meiner psychischen Probleme, von denen mein AB-Dasein ein Aspekt ist, zu erkennen glaube. Ich habe auch klar kommuniziert, dass ich AB bin und unter diesem Zustand leide. Ich bin bei ihr auf großes Verständnis gestoßen und ich bin wohl nicht der/die Erste mit einer derartigen Situation, die sie behandelt.

In der Therapie geht es im Wesentlichen darum, wie ich mich selbst und meine Rolle als sozial interagierendes männlches Wesen sehe. Dabei ist mir klar geworden, dass ich als konfliktscheuer Mensch meine eigenen Bedürfnisse bisher immer hintangestellt habe und mich selbst nur dann annehmen kann, wenn ich positive Rückmeldungen zu meiner Person von Dritten, also von außen, erhalte. Wir sind dabei, Wege zu finden, wie ich ein positives Selbstbild entwickeln kann, um aus mir selbst die Kraft zu schöpfen, mit der ich mich selbst als Mensch annehmen kann, der nicht den (von mir angenommenen) Ansprüchen Dritter genügen will, sondern der mit sich selbst im Reinen ist.

Das mangelnde Selbstvertrauen bzw. Selbstwertgefühl standen und stehen mir bisher im Weg, mich als Mann zu sehen, den Frauen interessant, attraktiv und als potentiellen (Intim-) Partner finden könnten. Ich hoffte bisher, meine Probleme wären gelöst, wenn ich denn nun endlich die Eine treffe. Das würde aber heißen, dass ich meine Partnerin für mein psychisches Wohlbefinden verantwortlich mache. Diese Rolle kann aber kein Außenstehender übernehmen. Das bürdet einer Partnerin eine enorme Verantwortung auf, die sie auf Dauer nicht übernehmen kann. Eine solche Beziehung wäre nur zum Scheitern verurteilt.

To make a long story short:
1. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich profesionelle Hilfe zu suchen, sondern zeugt von einer erwachsenen und verantwortungsvollen Sorge für Dich selbst.
2. Es braucht Zeit, den richtigen Therapeuten zu finden und es braucht Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen.
3. Das ist harte Arbeit, die zu heftigen Gefühlswallungen führen kann. Die Arbeit mußt Du selbst tun. Eine Veränderung kann Dir nicht von außen eingegeben werden (durch Pillen oder den Therapeuten).
4. Sprich mit Deinem Hausarzt.
5. Mach Dich schon mal auf die Suche nach einem Therapeuten, z.B.
- https://www.deutschepsychotherapeutenve ... utensuche/
- http://www.psychotherapiesuche.de/
6. Geduld und Ausdauer - es gibt leider nach wie vor einen Mangel an kassenfinanzierten Therapieplätzen.
7. Vereinbare ein Erstgespräch. Dort bekommst Du ein Feeling, ob ihr miteinander könnt. Eventuell empfiehlt Dir der Therapeut eine andere Therapieform, die er nicht anbietet.
8. Dran bleiben und nicht aufgeben!

So long...
Damit das Mögliche entstehe, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.
(Hermann Hesse, Zen, Brief an Wilhelm Gundert)
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Hoppala
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von Hoppala »

Hier werden schon gute Tipps genannt.
Erste goldene Regel: es gibt keinen goldenen Weg.

Ergänzend zum Genannten (welches ich immer auch als Option präsent hatte, aber aus verschiedenen Gründen nicht in Anspruch genommen habe):

Ich habe mich grob über Verfahren, Tätigkeitsfelder und Settings von Psychtheraperuten, Coaches etc. informiert (Bücher, Webseiten). Auch über Abgrenzungen,, was kassenbezahlt ist und was nicht.

ich habe erste Versuche mit teilrelevanten Themen in unverbindlichen Kursen/workshops unter Leitung entsprechend ausgebildeter "Psycho"-Fachleute mitgemacht. Nicht um deren Kompetenz, Verfahren, Settings zu beurteilen(!), sondern um festzustellen, was bei mir am ehesten positiv erlebte "Bewegung" verursacht.

Ich habe aus öffentlich zugänglichen Quellen (Therapeuitenverzeichnisse online, Liste der Ärztekammer, Beratungsstelle - gibt es hier am Ort von einem Therapeutenverband zu genau dem Zweck, vorzufiltern; eventuell auch anderswo? -, Telefonbuch) eventuell passende Kandidaten ermittelt (Tätigkeitsschwerpunkte - soweit erkenntlich; Kassenzulassung; Erreichbarkeit), die daraus resultierende Liste nach rein praktischen Prioritäten sortiert und Kontakt aufngenommen mit der Bitte um ein Erstgespräch.

Was danach folgte ist sehr unterschiedlich, von gar nichts über "eventuell mal wieder in einem halben Jahr nachfragen" bis "bitte rufen Sie mich dann und dann an, damit wir Ihr Anliegen besprechen können".

Bei diesen letztgenannten Fällen ging es darum, in ein paar Sätzen das konkrete Problem zu umreißen. "Konkret" meinte hier nicht die Beschreibung der Lebenssituation, sondern der emotionalen Not udn deren Folgen fürs tägliche Leben. IdR gab es daraufhin ein Angebot zum Erstgespräch - allerdings auch hier teilweise erst "in 5 bis 6 Monaten". Ich habe die näherliegenden Termine bevorzugt.

Daraus sind 4 Erstgespräche geworden, teils mehrfach (bis zu 5 je Therapeut sind möglich, bevor - bei Kassenübernahme - eine Entscheidung fallen muss). 2 meinten, das wär nix für sie, bei einer war ich selbst froh, wieder aus der Tür zu sein, mit einer stand nach dem 3. Termin die Frage Ja oder Nein konkret im Raum, ich sagte Ja, sie sagte "Muss noch nachdenken" (unter anderem, weil sie einen Klinikaufenthalt bevorzugt hätte; ich aber nicht), beim 4. Mal haben wir die Vorbereitungen für den Kassenantrag getroffen.
Es war von mir aus gesehen eine hervorragende Entscheidung. Allerdings: es hat mich dazu gebracht, mein Leben sehr grundsätzlich umzukrempeln. Es ist nicht leichter geworden (unter anderem, weil vergangene Erfahrungen niemals weg sein werden und - ähnlich wie alte Brennstäbe - stetige Nachsorge benötigen). Aber es ist ganz bestimmt besser. Das merke ich daran, wenn ich an "davor" zurückdenke uind weiß: Gottseidank hab ich das hinter mir und "so nie wieder".

Ich habe später mal nach Coaches gesucht, auf ähnliche Weise. Das ist teils einfacher, weil wesentlich weniger reglementiert, teils aus genau diesem Grund schwieriger. Da habe ich mich nach 5 Erstgesprächen entschieden, auf einen Coach fürs erste zu verzichten, weil ich den Eindruck gewonnen hatte, dass das im Moment vielleicht doch keine so gute Idee ist - auch weil die eine, bei der ich ansonsten einen positives Eindruck hatte, leider nicht mit meinem Geldbeutel kompatibel war.


Du schreibst: "wie überzeugt, dass er für euer Problem zuständig ist?"
Gar nicht. Das entscheidet der gefälligst selbst. Diese professionelle Kompetenz gehört ihm und ist nicht meine. Deshalb suche ich ja Beratung.
So wie ich entscheide, ob ich ihn als Berater will. Da hat mir auch keiner reinzureden.
Ich schildere mein Problem und auf Nachfrage meine Möglichkeiten, ihn zu entlohnen (meist: "welche Kasse?" - der Prozess der Antragstellung ist sehr aufwändig für Therapeuten, und die Kassen sind unterschiedlich umgänglich; ich habe den Eindruck gewonnen, auch solche wirtschaftlichen Erwägungen spielen leider eine Rolle). Dabei achte ich darauf, dass ich auf seine Fragen antworte; und nicht ich ihm vorgebe, was er für wichtig zu finden hat. Der Beratungsprozess beginnt mit dem ersten Wort. Wenn er mitteilt, dass er dass nicht will/kann, ist das auch ein Beratungstipp.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass schon der Gedanke, den Berater von etwas überzeugen zu müssen/wollen, den Beratungsprozess im Ansatz ins Leere laufen lässt.

Bei keinem, auch bei denen, die ich deutlich nicht als Berater gwollt hätte, habe ich den Eindruck gewonnen, dass die mein Anliegen nicht ernst nähmen oder nicht aus Überrzeugung helfen wollten - die Frage war nur, ob sie es selbst im Rahmen ihrer Möglichkeiten sahen.

Klassischen Tschakka-Gurus bin ich dabei von vornherein und anscheinend erfolgreich aus dem Weg gegangen.

Ich hoffe,. das hllft. Wenn nicht: forget it. Es gibt keinen goldenen Weg. Aber es gibt mindestens einen Weg für dich.
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von TheRealDeal »

Hoppala hat geschrieben:Du schreibst: "wie überzeugt, dass er für euer Problem zuständig ist?"
Gar nicht. Das entscheidet der gefälligst selbst. Diese professionelle Kompetenz gehört ihm und ist nicht meine. Deshalb suche ich ja Beratung.
So wie ich entscheide, ob ich ihn als Berater will. Da hat mir auch keiner reinzureden.
Ich schildere mein Problem und auf Nachfrage meine Möglichkeiten, ihn zu entlohnen (meist: "welche Kasse?" - der Prozess der Antragstellung ist sehr aufwändig für Therapeuten, und die Kassen sind unterschiedlich umgänglich; ich habe den Eindruck gewonnen, auch solche wirtschaftlichen Erwägungen spielen leider eine Rolle). Dabei achte ich darauf, dass ich auf seine Fragen antworte; und nicht ich ihm vorgebe, was er für wichtig zu finden hat. Der Beratungsprozess beginnt mit dem ersten Wort. Wenn er mitteilt, dass er dass nicht will/kann, ist das auch ein Beratungstipp.
So sieht es aus. So viel zum Nachdenken wollte ich NBUC gar nicht geben, dass er das kann, wissen wir ja. NBUC hat einen großen Vorteil im Vergleich zu mir, als ich auf Therapeutensuche war. Ich war entweder auf dem Weg in eine Depression, oder gerade heraus. Diese Zustände sind nicht gut geeignet, sich beraten zu lassen, weil die Aufnahmefähigkeit/Urteilsfähigkeit getrübt war. Ich brauchte Hilfe, ich war in Not. Und bedauerlicherweise hätte ich meine geistige Fitness gerade da gebraucht. NBUC ist geistig fit.
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von Hoppala »

Hoppala hat geschrieben: Wenn er mitteilt, dass er dass nicht will/kann, ist das auch ein Beratungstipp.
Nachtrag: In solchen Fällen würde ich empfehlen - soweit es die Situation zulässt (Zeitrahmen), nach dem "Warum" zu fragen. Nicht insistierend, sondern informationshalber neugierig. Nicht jeder wird seine Gründe offenlegen (hat aber dafür wiederum Gründe), aber falls was kommt, ist das ja auch schon wertvoll.
Und natürlich nachfragen, was er einem denn ansonsten für weitere Schritte empfehlen würde.

Du selbst hast in deinem Beruf jahrelange Erfahrung. Da weißt du, was für dich funktioniert und was nicht.
Das geht den (erfahrenen, guten) "Psycho*s" nicht anders. Bevor sie sich niederlassen, haben (kassenzugelassene) ja schon 6 bis 10 Jahre praktische Erfarung hinter sich. Das ist einer der wenigen Vorteile der Kassenzulassung - wer die bekommt, hat in diesem Teilbereich wirklich eine fachliche Ausbildung gründlich durchlaufen.
Da die Bezeichnungen aber sehr ähnlich sind und man, wenn man nicht aufpasst, auch beim praktischen Arzt mit einer 3monatigen "Nebenbei"-Zusatzausbildung landen kann (was bei persönlicher Passung nicht schlecht sein muss!), heißt es, genau hinzugucken und im Zweifel genau zu fragen.
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Re: Beratungsfindung

Beitrag von TheRealDeal »

Hoppala hat geschrieben:Da die Bezeichnungen aber sehr ähnlich sind und man, wenn man nicht aufpasst, auch beim praktischen Arzt mit einer 3monatigen "Nebenbei"-Zusatzausbildung landen kann (was bei persönlicher Passung nicht schlecht sein muss!), heißt es, genau hinzugucken und im Zweifel genau zu fragen.
Das ist halt die Frage, wie Menschen gelagert sind. Die Einen legen Wert auf eine fundierte Ausbildung und Berufserfahrung, die Anderen darauf, ob Sie sich wohlfühlen. Beim Berater würde ich mich auf mein Gefühl verlassen. Bei einem Psychotherapeuten eben auch darauf gucken, was er für eine Ausbildung hat. Wichtiger ist aber, dass ich ihm vertraue und mich ihm öffnen kann. Oder ihr. Ich habe mir damals gedacht, es könnte hilfreich sein, eine Therapeutin zu finden. Weil ich dachte, Sie könne mir sagen, wie ich als Mann auf Sie wirke. Das war die richtige Entscheidung, aber aus anderen Gründen.
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