Die Vorposter, die sagen, dass die Art der sexuellen Aufklärung, die du dir gerne wünschst,, Teil der "normalen" Sozialisation im Jugendalter ist haben damit schon durchaus Recht.
Stelle mir alles andere auch wirklich komisch vor.
Wie sollen einem die Schule, die Eltern oder irgendwelche anderen Institutionen denn beibringen, wie man im Club/im Internet ne Frau für Sex findet/klar macht?
Da bleiben dann halt eigentlich nur die Freunde und Bekannten im eigenen Alter übrig, denn wer will schon als Jugendlicher mit irgendwelchen Erwachsenen über Sex reden?
Natürlich ist das Ganze dann halt stark abhängig inwieweit man überhaupt/die richtigen Kontakte zu anderen Jugendlichen knüpfen kann.
Und natürlich kann es/kommt es dabei schnell zu einem Teufelskreis, wenn man den Anschluss in einem gewissen Altersbereich verpasst und dazu ggfalls noch gewisse eher hinderliche Eigenschaften besitzt.
Wie man daraus kommt und es nachher noch lernt?
Wird halt immer schwieriger, umso älter man ist und umso mehr Erfahrung man somit verpasst hat.
Tendenziell hilft da nur Veränderung der eigenen Gewohnheiten mit Verlassen der eigenen Komfortzone sowie halt praktisches Ausprobieren und dabei lernen durch Try-And-Error.
Mit irgendwelchen Anleitungen oder Kursen im Internet wird man da nicht weit kommen.
Das kann man eigentlich kaum besser darstellen; würde ich vollumfänglich so unterschreiben
Evtl. könnten noch so Stellen wie Pro Familia Kurse anbieten wie "Frauen klarmachen für Anfänger/Fortgeschrittene"
- aber ganz ehrlich, ich glaube kaum, dass ein nennenswerter Bedarf dafür da wäre. Der Großteil der Bevölkerung kriegt es offensichtlich auch ohne Nachhilfe auf die Reihe.
Im Rückblick denke ich - und von dem, was ich bei den Kindern meines Bruders so mitgekriegt habe, als die in dem bewussten Alter waren, hat sich das nicht groß geändert - dass es extrem wichtig ist, als Teenie gut in eine oder mehrere Cliquen eingebunden zu sein, mit der man die einschlägigen Events unsicher machen kann, wo üblicherweise erste Kontakte zum anderen Geschlecht stattfinden. Dort kann man ja sehen und ausprobieren, was so läuft; learning by doing eben, und gleichzeitig hat man dadurch die Möglichkeit, sich bei den Freunden was abzugucken.
Ich selbst hatte das Pech, auf der Schule in eine etwas altjüngferliche reine Mädchengruppe eingebunden zu sein, bei denen jungstechnisch ewig gar nichts lief; meinerseits war ich allerdings (aus unterschiedlichen Gründen) auch schon weit über 20, als ich auch nur ansatzweise erstes Interesse für junge Männer entwickelt habe. Dazu kamen bei mir einfach persönliche Defizite, was das allgemeine Sozialverhalten angeht.
Dabei war ich in jeder Hinsicht hervorragend aufgeklärt; hey, meine Grundschulzeit fiel in die frühen 70er, die Hippies, die 68er, der "Summer of Love" - freie Liebe, "Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment" - war allen noch frisch im Gedächtnis, und sogar auf meiner katholischen Grundschule war Sexualkundeunterricht eine Selbstverständlichkeit! Natürlich betraf der in erster Linie die Erläuterung der technischen Basics: wo kommen die kleinen Babys her (und vor allem: wie sind sie dahingekommen?) Aber für das Drumherum - das Mädchen- und-Jungs-Beziehungs-Gedöns: wie sag' ich ihm/ihr, dass ich Sex will, er/sie hat dieses und jenes gesagt/gemacht, will er/sie vielleicht Sex mit mir, wie geht Zungenkuss etc. pp.
- gab's, wie auch Wenona schon sehr richtig anmerkte, die Bravo.
Von seinen Eltern sollte man in dieser Hinsicht nicht zu viel erwarten, die sind in diesem Bereich meiner Meinung nach überfordert und in der Regel keine kompetenten Ansprechpartner für Teenager. Ich hätte es unfassbar peinlich gefunden, mit meiner Mutter (meinen Vater hätte ich erst gar nicht in Betracht gezogen) über solche Dinge zu reden und bin sicher, dass es ihr umgekehrt genauso gegangen wäre
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