Asexualität herbeiführen

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Wozn

Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

[quote Silvina hat geschrieben:

Wozn hat geschrieben:
Und nein, es geht mir nicht nur um Sex - allerdings ist, meiner Meinung nach Sex der entscheidende Unterschied zwischen Freundschaft & Liebe.
Wenn ich Jemanden mag, ohne Sie (oder bei anderen eben Ihn) sexuell zu begehren, ist das eine Freundschaft.



Was Du beschreibst, ist Freundschaft plus, auch nicht dasselbe wie Verliebtheit. ][/quote]

Nö, bei Freundschaft plus gibt es zwar sexuelles Begehren, allerdings hält es sich mit den tieferen Gefühlen die Waage - bei Liebe (die natürlich erstmal aus Verliebtheit entsteht) ist noch eine tiefere Zuneigung mit im Spiel - ich stelle mir das halt tatsächlich wie eine Waage vor, bei der beide Pole - also körperliches Begehren & die Gefühle die man für jemanden entwickelt - in bestimmten Verhältnissen zu einander stehen. Bei Freundschaft plus sind beide ungefähr gleich, bei Verliebtheit überwiegen schon die Gefühle & bei richtiger Liebe sowieso. ABER es müssen beide vorhanden sein - ohne jegliche körperliche Anziehung ist es halt Freundschaft, oder irgendeine Form platonischer Liebe (die aber selten sein dürfte).
Die körperliche Anziehung, die ich einfach mal mit dem Begriff "Sexualität" umrissen habe (damit war nie der bloße Sexualakt gemeint) ist, sozusagen, das "Salz in der Suppe", welches die Beziehung erst anfeuert.
Wobei ich den Asexuellen nichts absprechen will - allerdings glaube ich daß "Liebe" für sie eine etwas andere Bedeutung hat. Wahrscheinlich werden sich aber auch Asexuelle nach Zärtlichkeiten mit ihrem OdB sehnen, wenn auch nicht nach einer sexuellen Zusammenkunft - wäre interessant darübe Etwas zu erfahren, vielleicht irre ich mich ja...
Ich könnte mir vorstellen, daß Du, wenn Du von Deiner Verliebtheit redest, eigentlich Schwärmerei meinst. Schwärmen kann man für irgendwen, man muß ihn oder sie dafür nicht mal wirklich kennen. Wenn man (noch) nicht weiß, wie sich Verliebtheit wirklich anfühlt, kann man das leicht verwechseln.
Schwärmerei asoziere ich eher mit einem mit der Pubertät und einem ungleichen Verhältnis - also wenn man z.B. für einen Popstar schwärmt, oder sich in jemanden verguckt der älter ist als man selbst (also z.B. einen Lehrer/eine Lehrerin oder Jemanden aus der peer group der älteren Geschwister).
In der Regel sind diese Personen unerreichbar & man projiziert lediglich seine aufkeimenden, pubertären, Wünsche auf Sie.

Bei Verliebtheit hat man es mit jemandem aus dem Umfeld zu tun, der ungefähr gleich Alt ist & oder zumindest (eventuell nur theoretisch) "erreichbar" ist.
Man hat auch mehr, bzw. überhaupt Kontakt mit der Person & somit Gelegenheit tiefere Gefühle für Sie zu entwickeln.

Da ich beides kenne, kann ich es unterscheiden - allerdings liegen beide, bei Jemandem wie mir, natürlich relativ nahe beieinander, da ein gewisses Maß an Unerreichbarkeit immer bleibt.
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Silvina
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Silvina »

Bevor ich jetzt weiter darauf eingehe: ich warte immer noch auf Textstellen meinerseits, die das, was Du mir unterstellt hast, untermauern.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

@Silvina
Eigentlich habe ich das schon belegt - wobei du nie explizit geworden bist, sondern nur Andeutungen gemacht hast, die in eine bestimmte Richtung gingen.

Nachtrag:
Übrigens glaube ich nicht daß man all die oben genannten Zustände, bzw. Beziehungsformen, so sauber trennen kann - aus einer Freundschaft Plus könnte theoretisch Liebe werden, oder Sie könnte zu einer reinen Freundschaft werden.

Allerdings ist das ja eigentlich gar nicht das Thema, sondern die Frage nach dem Vermeiden dieser Zustände & ob das überhaupt möglich, bzw. sinnvoll, wäre.

Wobei ich auch bei einigen anderen Kommentatoren eine eher ablehnende Haltung gegenüber der bloßen Fragestellung festgestellt habe - somit könnte man jetzt fragen:

Was ist so falsch daran, zu versuchen Etwas das man nicht haben kann nicht mehr zu wollen?

Sollten nicht gerade Frauen es begrüßen wenn diejenigen Männer, von denen sie sowieso nichts wollen, sich fragen wie sie unerwiderbare Gefühle ihrerseits abstellen, oder wenigstens im Zaum halten, um eben nicht belästigend zu werden?

Auch wenn es anscheinend nie wirklich hundertprozentig hinhauen kann, finde ich daß ein Mann, der sein ganzes Erwachsenenleben lang HC-AB, war sich damit auseinandersetzen sollte, weil die Wahrscheinlichkeit etwas daran zu ändern mit jedem Jahr sinkt & spätestens ab Mitte 40 der Zug wohl tendenziell abgefahren sein dürfte.
Kann natürlich sein daß diese Sicht auf einige defätistisch wirkt - möglicherweise ist Sie das teilweise sogar.
Sie muß ja auch nicht für jeden HC-MAB gelten, ich wünsche Jedem möglichst viel Glück bei der Überwindung des ABtums - aber ich selbst sehe halt nicht was ich tun könnte & die Zeit verinnt unerbittlich.
Um da noch irgendwas zu machen müßte ich zu viele Veränderungen an mir vornehmen, einige scheinen mir sogar nicht machbar zu sein & schon gar nicht in ein paar Jahren.
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Momo
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Momo »

Wozn hat geschrieben:Natürlich machen Therapeuten ihren Beruf um Geld zu verdienen - wir leben im Kapitalismus, da ist Alles dem Prinzip der Wertschöpfung unterworfen, also auch psychische Defekte und seelische Leiden, die dann dazu dienen das Geschäft mit Therapien & Medikamenten zu betreiben.
Dann meinst du etwas anderes als ich. Erstens ist der Kapitalismus ein gedankliches Konstrukt. Mag ja sein, dass es Menschen gibt, die in diesen menschenfeindlichen Strukturen denken, aber die verorte ich hauptsächlich in Spitzenpositionen in der Wirtschaft, nicht überall um mich herum.
Ist aber auch völlig irrelevant für meinen Punkt. Von mir aus, vielleicht würde der Therapeut lieber die Welt bereisen oder faul auf der Haut liegen, oder was weiß ich. Aber von allen Möglichkeiten, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, hat er sich für eine entschieden, mit der er anderen hilft. Das ist kein Beruf, den man sich aussucht, wenn man viel Geld verdienen will...
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Silvina
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Silvina »

Wozn hat geschrieben:@Silvina
Eigentlich habe ich das schon belegt - wobei du nie explizit geworden bist, sondern nur Andeutungen gemacht hast, die in eine bestimmte Richtung gingen.
Nein, Du hast gar nichts belegt, nur etwas behauptet. Was Du in meine Posts reininterpretierst, ist eben ausschliesslich das: Deine Interpretation. Das ist nichts Objektives, sondern allein Deine subjektive Meinung. Darum kannst Du es auch nicht anhand von Zitaten belegen. Und darum bist Du für mich unreflektiert und wegen dem, was Du inhaltlich reininterpretierst, auch ein sehr negativer Mensch.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Dann meinst du etwas anderes als ich. Erstens ist der Kapitalismus ein gedankliches Konstrukt. Mag ja sein, dass es Menschen gibt, die in diesen menschenfeindlichen Strukturen denken, aber die verorte ich hauptsächlich in Spitzenpositionen in der Wirtschaft, nicht überall um mich herum.
Ist aber auch völlig irrelevant für meinen Punkt. Von mir aus, vielleicht würde der Therapeut lieber die Welt bereisen oder faul auf der Haut liegen, oder was weiß ich. Aber von allen Möglichkeiten, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, hat er sich für eine entschieden, mit der er anderen hilft. Das ist kein Beruf, den man sich aussucht, wenn man viel Geld verdienen will...
Ich glaube wir reden wir hier an einander vorbei:
Es ist ncht so, daß ich glaube alle Therapeuten wären zynische Arschgeigen, die aasgeiergleich mein Leid für ihren Profit ausbeuten.

Ich könnte mir zwar durchaus vorstellen daß es auch solche gibt - diese Vorstellung habe ich in diesem Thread ja in satirischer Form geäußert, das muß aber nicht heißen daß alle so "drauf" sind.
Es gibt sicherlich auch Therapeuten die ehrlich darauf bedacht sind ihren Patienten zu helfen, so wie es mit Sicherheit auch immer noch den einen oder anderen "Ehrlichen Kaufmann" geben wird.

Ich habe eher das Gefühl daß dieses ganze Konzept eher so eine postmoderne Ersatzreligion ist, die nicht wirklich hilft & netten Akademikerkindern und 68ern als Placebo dient, um sich zu versichern Sie täten Etwas nützliches und sinnvolles. Im sinne von "Schön daß wir drüber gesprochen haben" - also viele sanftmütig vorgetragene Plattitüden & unnütze Gelehrsamkeit, die allerdings dann am Ende von den Strukturen in die sie eingebettet sind in bare Münze umgewandelt werden.

Gut gemeint ist auch nicht immer gut gemacht & für mich stellt sich hier die Frage, ist das hilfreich (und kann man mir überhaupt helfen?), oder ist das eine postmoderne Schlumpfiade, an der sich am Ende tatsächlich Leute die mich verachten bereichern & die mir Null hilft, sondern vielleicht sogar aus Versehen schädlich für mich ist.
Wozn

Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

Silvina hat geschrieben:

Was Du in meine Posts reininterpretierst, ist eben ausschliesslich das: Deine Interpretation. Das ist nichts Objektives, sondern allein Deine subjektive Meinung. Darum kannst Du es auch nicht anhand von Zitaten belegen. Und darum bist Du für mich unreflektiert und wegen dem, was Du inhaltlich reininterpretierst, auch ein sehr negativer Mensch.
Ich sehe zwar immer noch nicht was hier "unreflektiert" sein soll - als negativ kann man das aber natürlich werten.

Sollte ich dich beleidigt haben Silvina, so entschuldige ich mich dafür ausdrücklich - allerdings habe auch ich mich beleidigt gefühlt, so hatten wir beide Was davon.

Sollte ich "negativ" sein, so ist das eine Auswirkung meiner Lebenserfahrung.

Deine Aussage könnte man auch als Urteil über mich lesen - das hieße dann ich bin HC-AB weil ich ein "sehr negativer Mensch" bin, also zurecht, wohingegen ich sagen würde:
Kann ja sein daß ich augenblicklich, bzw. innerhalb dieses Threads, als "sehr negativ" rüberkomme, aber das war nicht immer so, ist keine Absicht und nicht die Ursache meines ABtums, sondern ein Ergebnis.

Für mich wäre ein negativer Mensch Jemand der Andere bewußt herabsetzt & ihnen schaden will, was sicher nicht in meiner Intention liegt.
Aber darüber läßt sich trefflich streiten - ich kann nur sagen daß ich allenfalls nach einem Weg suche mit meinem Problem so umzugehen, daß ich Niemandem damit schade.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Silvina »

Wozn hat geschrieben:Deine Aussage könnte man auch als Urteil über mich lesen - das hieße dann ich bin HC-AB weil ich ein "sehr negativer Mensch" bin, also zurecht, wohingegen ich sagen würde:
Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Du Dinge hineininterpretierst, die ich nicht gesagt habe. "Sehr negativer Mensch" habe ich gesagt, das ist wahr. Btw mit einem "für mich", was aussagen soll, daß das mein Empfinden ist ohne Anspruch auf Richtigkeit, schon weil ich Dich RL ja gar nicht kenne. Aber wo steht etwas von "zurecht"? Das habe ich weder geschrieben, noch gemeint. Mir das zu unterstellen, finde ich nicht in Ordnung.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

Silvina hat geschrieben:
Aber wo steht etwas von "zurecht"? Das habe ich weder geschrieben, noch gemeint. Mir das zu unterstellen, finde ich nicht in Ordnung.
Das habe ich dir gar nicht unterstellt, deswegen habe ich ja auch "könnte man lesen" davor geschrieben - muß man natürlich nicht.

Es stimmt ja möglicherweise daß ich zur Schwarzseherei neige - aber das macht mir weder Freude noch ist es bösartig gemeint, sondern einfach nur Ausdruck der Erfahrungen die ich im Leben gemacht habe.

Wäre die Aussage so gemeint wäre "zurecht" genau das richtige Adjektiv - man sollte andere Menschen nicht herabsetzen oder ihnen Schaden, um seinen Selbstwert zu erhöhen (so interpretiere ich jedenfalls "negativer Mensch", kann aber auch falsch sein...), Jemand der das tut wäre zurecht AB.

Das ist also die Frage nach dem Ei und dem Huhn - bin ich AB, weil an meinem Charakter was nicht stimmt oder stimmt an meinem Charakter mittlerweile irgendwas nicht weil ich AB bin.

Sollte das letztere zutreffen, so sollte man entweder versuchen an sich zu arbeiten (möglicherweise ohen Aussicht darauf das ABtum jemals hinter sich zu lassen & nur zur Schadensbegrenzung), oder sich möglichst von anderen Menschen zurückziehen, um Schlimmeres zu vermeiden.
Bei längerfristigem ABtum kann das zweite vielleicht eine bessere Lösung sein, da der Schaden möglicherweise zu groß & irreversibel geworden ist.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Silvina »

Wozn hat geschrieben:
Silvina hat geschrieben:
Aber wo steht etwas von "zurecht"? Das habe ich weder geschrieben, noch gemeint. Mir das zu unterstellen, finde ich nicht in Ordnung.
Das habe ich dir gar nicht unterstellt, deswegen habe ich ja auch "könnte man lesen" davor geschrieben - muß man natürlich nicht.
Sicher, man könnte alles mögliche reinlesen. Man könnte aber auch nochmal hinschauen und sich fragen, ob einem das vielleicht öfter passiert, daß man Aussagen viel heftiger auffasst, als sie gemeint sind, weil man evtl. sein eigenes negatives Selbstbild auf sein Gegenüber projiziert. Das wäre für mein Empfinden eine wesentlich konstruktivere Reaktion, als so rumzueiern.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

Silvina hat geschrieben:
Sicher, man könnte alles mögliche reinlesen. Man könnte aber auch nochmal hinschauen und sich fragen, ob einem das vielleicht öfter passiert, daß man Aussagen viel heftiger auffasst, als sie gemeint sind, weil man evtl. sein eigenes negatives Selbstbild auf sein Gegenüber projiziert. Das wäre für mein Empfinden eine wesentlich konstruktivere Reaktion, als so rumzueiern.
Ich bin mir zwar nicht sicher inwieweit ich hier "rumeiere", aber ich werde mich gern bemühen in Zukunft Nichts Negatives in fremde Aussagen hineinzuinterpretieren, wenn´s nicht vorhanden ist - ob ich aber mein Selbstbild auf absehbare Zeit ändern kann, und ob das überhaupt möglich & sinnvoll ist, kann ich nicht sagen - von Nichts kommt bekanntlich Nichts & mein Selbstbild wurde von meinen Erfahrungen geformt & ist keine beliebig änderbare Sache.

Unterstellen würde ich Niemandem was wollen, aber meine Erfahrung lehrt mich daß Menschen wie ich oft pauschal herabgesetzt werden, damit sich mein Gegenüber seinen Selbstwert auf meine Kosten erhöhen kann, indem mir eine Hauptschuld an allen zur Debatte stehenden Problemen attestiert wird & alle meine Argumente herablassend zur Seite geschoben werden, indem mir einfach die nötige Urteilskraft abgesprochen wird, bzw. mir pauschal eine vollkommen falsche (und möglicherweise pathologische oder bösartige) Sicht auf die Dinge attestiert wird.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Momo »

Wozn hat geschrieben:Ich könnte mir zwar durchaus vorstellen daß es auch solche gibt - diese Vorstellung habe ich in diesem Thread ja in satirischer Form geäußert, das muß aber nicht heißen daß alle so "drauf" sind.
Dass das Satire sein sollte, habe ich nicht aus dem Beitrag rauslesen können. Auch wenn es tatsächlich eher Automobilists "Bravo!" war, dass mich dazu gebracht hat, überhaupt zu antworten.
Wozn hat geschrieben:Ich habe eher das Gefühl daß dieses ganze Konzept eher so eine postmoderne Ersatzreligion ist, die nicht wirklich hilft & netten Akademikerkindern und 68ern als Placebo dient, um sich zu versichern Sie täten Etwas nützliches und sinnvolles. Im sinne von "Schön daß wir drüber gesprochen haben" - also viele sanftmütig vorgetragene Plattitüden & unnütze Gelehrsamkeit, die allerdings dann am Ende von den Strukturen in die sie eingebettet sind in bare Münze umgewandelt werden.
Und ich reagiere aus verschiedenen Gründen allergisch auf eine derart negative - und in meinen Augen von mangelnder Beschäftigung mit dem Thema zeugenden - Einstellung dazu. Nichts für ungut, dafür kannst du ja nichts.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

@Tintenmalerin
Ich habe ja an sich nichts gegen Therapien & Therapeuten, ich glaube nur nicht daß sie bei allen persönlichen Problemen helfen können & hege die Befürchtung daß Vieles was so angeboten wird nicht sehr wirksam ist, oder einen auf eine falsche Fährte lockt & nur als "Beschäftigungstherapie" dient.

Sicher kann diese Einschätzung falsch sein - ich gestehe daß ich Vorbehalte dagegen habe (wobei ich generell ungern zu Ärzten gehe...), diese müssen nicht rational sein, da ich tatsächlich wenig Ahnung von der Materie habe.

Ich würde mich aber kaum darauf einlassen mich mit Fremden über Intimitäten zu unterhalten oder Jemanden in meiner Psyche rumstochern zu lassen, nur um am Ende herausfinden zu müssen daß es Zeitverschwendung, oder gar schädlich für mich war.

Könnte ja auch sein daß einem da falsche Hoffnungen gemacht werden, oder man am Ende noch mehr Probleme hat als vorher. Da scheint mir z.B. die Beschäftigung physischen Gründen für´s ABtum sinnvoller - man kann ja nicht alles auf die Psyche schieben & sich dann wundern wenn man Pfefferspray in die Augen gesprüht bekommt, weil einen der Therapeut mit falschem Selbstbewußtsein vollgepumpt hat & man dachte man könne einfach so eine Frau ansprechen.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von gratis e con amore »

Wozn hat geschrieben:oder einen auf eine falsche Fährte lockt & nur als "Beschäftigungstherapie" dient.
Das ist wohl eher das ewige Lamentieren in dem Thread und dein Verharren in Passivität und Selbstmitleid.
Wozn hat geschrieben:Ich würde mich aber kaum darauf einlassen mich mit Fremden über Intimitäten zu unterhalten oder Jemanden in meiner Psyche rumstochern zu lassen, nur um am Ende herausfinden zu müssen daß es Zeitverschwendung, oder gar schädlich für mich war.
Warum nicht? - Ach stimmt, man könnte dir ja schlimmstenfalls wirklich helfen...
Wozn hat geschrieben:Da scheint mir z.B. die Beschäftigung physischen Gründen für´s ABtum sinnvoller[...]
Die ganze Idee/Frage womit sich dein Thread beschäftigt und dein aggressives Abwehren jeglicher Hilfestellungen oder neuer Sichtweisen sollte dir zeigen, dass du definitiv erstmal im Innern für Ordnung sorgen solltest bevor du dich deinem Äußeren zuwendest.
Wozn

Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

Reinhard hat geschrieben:
Inwiefern bist du eigentlich dafür verantwortlich, dass die unangenehmen Seiten dieser Welt verborgen werden? Angenommen im Hinterhof deiner Nachbarn liegt unansehnliches Gerümpel, das sie selbst dort hingeräumt haben aber auch selber hässlich finden ... räumst du das auch auf, damit sie es nicht mehr betrachten müssen? Selbst falls du ja sagst, komme ich mit den Nachbarn eine Straße weiter, ob du für deren Müll auch verantwortlich bist? Oder noch viel mehr Kram, echt und metaphorisch ...

Falls jetzt als Argument kommt, dass es ja dein Aussehen ist und dein Gesicht, das du mit dir rumträgst, und das du anderen zumutest. Ja richtig. Aber:

Bist du für dein Aussehen verantwortlich? Hast du es gemacht?

Natürlich bin ich nicht für die unangenehmen Seiten dieser Welt verantwortlich & ich muß auch nicht fremder Leute Müll wegräumen.
Und natürlich bin ich auch nicht für mein Aussehen verantwortlich (höchstens dafür, wie gepflegt ich bin & wie ich mich anziehe) & ich muß mich sicher nicht zwanghaft verbergen, nur damit niemand mit meinem Äußeren konfrontiert wird - ABER die Partnersuche ist ein anderer Kontext als bloßes "da sein"!
Wenn mir Frauen seit meiner Pubertät signalisieren daß ich körperlich unattrkativ bin & sie sich bestenfalls eine Freundschaft mit mir vorstellen können, dann muß ich entsprechende Schlüsse daraus ziehen & diese Schlüsse bestehen sicherlich nicht darin rumzubaggern was das Zeug hält, da dies nichts bringen würde (und ich auch gar nicht weiß wie man flirtet, bzw. mir die nötige körperliche Ausstattung fehlt).
Wozn

Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Wozn »

gratis e con amore hat geschrieben:


Wozn hat geschrieben:
oder einen auf eine falsche Fährte lockt & nur als "Beschäftigungstherapie" dient.

Das ist wohl eher das ewige Lamentieren in dem Thread und dein Verharren in Passivität und Selbstmitleid.
Selbstmitleid ist auch so ein Schlagwort, mit dem man einfach alle Argumente eines Aussehens-ABs beiseite wischen kann - ich sehe weder wo hier "lamentiert" wird, noch wo Selbstmitleid im Spiel ist - wenn ich mich über irgendwelche bösen "Arschlöch" aufregen würde, denen alle Weiber hinterherrennen, obwohl ich ja so viel toller bin, wäre der Vorwurf berechtigt. Aber genau das mache ich eben nicht, weil mir klar ist daß sich hier keine "Schuldfrage" stellt - ich bin nicht "schuld" an meinem Aussehen & "die Frauen" tragen auch keinerlei "Schuld" daran, daß Sie nicht in der Lage sind mich attraktiv zu finden - aber ich muß damit umgehen & darum geht es in diesem Thread.

gratis e con amore hat geschrieben:

Wozn hat geschrieben:
Ich würde mich aber kaum darauf einlassen mich mit Fremden über Intimitäten zu unterhalten oder Jemanden in meiner Psyche rumstochern zu lassen, nur um am Ende herausfinden zu müssen daß es Zeitverschwendung, oder gar schädlich für mich war.

Warum nicht? - Ach stimmt, man könnte dir ja schlimmstenfalls wirklich helfen...
Das bezweifle ich, jedenfalls was das ABtum angeht.
Einem Krebspatienten empfiehlt man ja auch keine Psychotherapie um den Krebs loszuwerden & einem Glaukompatienten würde ich, aus eigener Erfahrung auch eher einen Besuch beim Augenarzt als beim Psychiater empfehlen.

Die ABs mit psychischen Hemmungen vergessen anscheinend ganz gerne daß es auch physische Gründe für das ABtum geben kann - wie gesagt man kann eben nicht alles auf die Psyche schieben & nur weil man gaaaanz doll an sich glaubt kann man auch nicht plötzlich alles erreichen was man will - ein Mensch ohne Beine kann sich gerne diversen total inspirierenden Therapien unterwerfen & sich täglich vor dem Spiegel vorsagen daß er jetzt laufen könne (so NLP mäßig meinetwegen) - wird aber am Ende leider nix, Er wird einfach nur aus dem Rollstuhl fallen.
Genauso ist es mit dem ABtum - wenn man wegen starker Schüchternheit oder psychischer Hemmungen AB ist, kann eine Therapie sicher sinnvoll sein. Ich bin zwar auch schüchtern, aber bei mir ist diese Komponente aufgrund mangelnder Attraktivität ganz unerheblich - ich komme gar nicht dazu irgendetwas aufgrund psychischer Hemmungen zu "vermasseln".

gratis e con amore hat geschrieben:


Die ganze Idee/Frage womit sich dein Thread beschäftigt und dein aggressives Abwehren jeglicher Hilfestellungen oder neuer Sichtweisen sollte dir zeigen, dass du definitiv erstmal im Innern für Ordnung sorgen solltest bevor du dich deinem Äußeren zuwendest
Also, ich sehe nichts pathologisches an meinem Thread. Er ist sicherlich Ausdruck meiner sich verstärkenden Resignation - aber auf eine psychischen Krankheit zu schließen, finde ich hier jetzt schon recht gewagt.

Ich sehe auch nicht inwiefern ich "Hilfestellungen" und "neue Sichtweisen" aggressiv abwehre.
Ich halte die empfohlene "Hilfestellung" in meinem Fall nicht für zielführend, weil sie, meiner Meinung nach, am Kern der Sache "vorbeihilft", wenn sie denn überhaupt was hilft, was ich nicht gänzlich verneine.
Und die "neuen Sichtweisen" - was ist denn an "du hast Unrecht", "glaub an dich, dann wird alles gut!" und "jeder ist seines Glückes Schmied" denn so neu? Kenn ich schon, bringt mir nix...

Ach und meinem Äußeren brauche ich mich gar nicht groß "zuzuwenden" - habe bereits alles getan was ging: Abgenommen, dadurch Garderobe verbessert, Akne unter Kontrolle gebracht, mir einen guten Friseur gesucht...
Mehr geht eh nicht, bringt am Ende halt auch nix, wenn der Rest nicht verbesserbar ist.
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Re: Asexualität herbeiführen

Beitrag von Momo »

Wozn hat geschrieben:Einem Krebspatienten empfiehlt man ja auch keine Psychotherapie um den Krebs loszuwerden & einem Glaukompatienten würde ich, aus eigener Erfahrung auch eher einen Besuch beim Augenarzt als beim Psychiater empfehlen.
Und einem Glaukompatient, der große Probleme mit dem Selbstwert hat, den Besuch beim Psychotherapeuten.
So rein hypothetisch...
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