Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑11 Okt 2017 18:18
Ich habe Angst vor Dingen wie Jobverlust, die wirklich bald passieren können und die mein Leben wesentlich schlechter werden lassen als die Ablehnung eines Mannes.
Ich habe herausgefunden, was mich blockiert hat: das negative Bild von Frausein und Sex, das meine Eltern mir vermittelt haben. Sexy zu sein war bäh, wenn ich mich schick gemacht habe wurde ich geschmäht (schick war für sie nur, wer schlank war) aber Heiraten musste sein, damit alles seine Ordnung hatte.
Also zunächst mal: Ich war auch schon in schwierigen beruflichen Verhältnissen, die in einer 3-monatigen Arbeitslosigkeit mündeten, die für mich der absolute Horror war. Ich habe auch schon andere schwierige Situationen durchgestanden, z. B. nahe Angehörige viel zu früh und zudem unerwartet verloren. Ich weiß wirklich, dass es Schlimmeres gibt als Singlesein, als HC+AB sein und erst recht als die Ablehnung durch einen Mann, der mir bislang nicht mal was bedeutet.
Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑12 Okt 2017 11:49
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑12 Okt 2017 11:33
Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑11 Okt 2017 17:57
Desigual (warum nur geben sich alle so negative Nicks?)
Was ist an der Handtaschenmarke negativ?
Desigual ist spanisch und bedeutet "anders" aber mit negativer Konnotation. Ein neutrales "anders" wäre z. B. "diferente".
Das ist viel zu viel Interpretation. Zum Zeitpunkt meiner Anmeldung habe ich ein Erasmusjahr in Spanien gemacht und war damals begeistert von der Modemarke "desigual" - die ihren Markennamen zweifellos nicht wegen einer negativen Konnotation gewählt hat, sondern um die Andersartigkeit/Einzigkeit ihrer Mode zu unterstreichen. Ich habe damals nach einem Namen im Forum gesucht und dabei fiel mein Blick auf meine zu dem Zeitpunkt heiß geliebte Tasche von desigual. Das ist alles. Ich fühle mich nicht minderwertig und gerade damals (als ich noch Abine war) war ich wirklich zufrieden mit meinem Leben. (Wie sollte es auch anders sein, mitten in einem Erasmussemester mit viel Party, vielen Ausflügen und Reisen im sonnigen Süden Spaniens....
)
Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑11 Okt 2017 18:18
Drum sag ich doch: zu etwas dagegen! Warum möchtest Du das denn nicht?
Ich kämpfe seit ich denken kann gegen meine sozialen Ängste. Ich habe riesige Fortschritte gemacht, manchmal kommen sie wieder durch.
Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑11 Okt 2017 17:57
Die Möglichkeit verletzt zu werden besteht bei der Partnersuche IMMER. Dafür muss man ja besonders offen und damit verwundbar sein. Das gilt auch für die andere Seite (ausgleichende Gerechtigkeit).
Zweifellos. Ich habe schon oft genug Schmerz und Kummer gehabt um zu wissen, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem man voll Dankbarkeit und Zufriedenheit an die schönen Erlebnisse denkt und der Kummer (mehr oder weniger) überwunden ist.
In diesem Fall kam hinzu, dass ich rein vom Verstand nicht völlig gewillt war, meine Angst/Feigheit/Komfortzone zu überwissen bzw. zu verlassen. Ich hatte ein wenig den Eindruck, es wäre Dummheit, innerhalb eines Vierteljahres zweimal dieselbe Geschichte zu erleben.
Zwei Männer, die ich online kennengelernt habe:
- wohnen beide (laut Profil) 50 km von mir weg
- arbeiten de facto beide mit einer ca. 60 Stunden-Woche noch mal 250-300km weiter weg
- der eine hat in seiner Himatstadt (also 50km von mir weg) ein kleines Kind, mit dem er jedes Wochenende einen kompletten Tag verbringt;
der andere kommt nicht jedes Wochenende in seine Heimatstadt und hat zudem auch am Wochenende noch Arbeit (dafür hat er viele Ferien, weil er Lehrer ist).
Beim ersten Mann (der sonst einfach durch und durch toll ist) hatte ich noch die Hoffnung, dass es irgendwie klappen kann. Aber nein, dem Mann war es dann doch nichts, in der Beziehungsanbahnungsphase (inkl. Sex, viel gemeinsamer, vertrauter Zeit, usw. - also nicht so einfach mich nicht emotional zu binden) hat er festgestellt, dass es doch alles zu kompliziert ist. Er hat nach dieser Erfahrung eingesehen, dass er keinen Raum für eine Partnerin hat und ändert jetzt erst mal sein Leben.
Beim zweiten Mann hatte ich mich kurzzeitig gefragt, ob es - wenn wir uns denn gefielen - klappen könnten. Deshalb hatte ich dem Treffen zugesagt. Jetzt noch mal eine ähnliche Beziehungsanbahnung zu erleben (die zweifellos schön wäre; wenn das so weiter geht, übertrumpfe ich meine ganzen seit Ewigkeiten non-stop vergebenen Freundinnen um ein Vielfaches an der Zahl der Sexpartner
), damit der Mann dann feststellt, ach du, ich hätte vielleicht doch lieber wen in der Nähe meines Arbeitsortes, ist doch praktischer - surprise, surprise; dachte ich mir doch gleich, dass das irgendwie einfacher wäre... - sei mir nicht böse, sorry falls ich dir weh tue, aber es war ein Fehler eine Frau in der Gegend zu suchen, wo ich perspektivisch, vielleicht in vier, fünf Jahren mal arbeiten werde.
Ich muss sagen, nachdem ich das gedanklich durchgespielt habe, ist mir klar geworden, dass ich das nicht brauche.
Ich hatte in meinem Leben schon bestimmt mit 15 Männern Dates, ich hatte schon zwei Beziehungen und noch ein paar Beziehungsanbahnungsprozesse. Ich habe schon mehrere Körbe bekommen, wurde schon zweimal verlassen. Ich weiß wirklich, dass Enttäuschung und Schmerz zu Beziehungen und zum Leben dazu gehören.
Aber mich mit dem Mann zu treffen, wäre irgendwie eine Wiederauflage der Geschichte vom Sommer gewesen. Und das wäre doch arg naiv, denke ich. Zumal ich 33 bin. Ich brauche keinen Mann, mit dem ich vielleicht in ein paar Jahren mal zusammenleben kann.
Zweifellos kam meine altbekannte soziale Phobie im Vorfeld des Treffens durch. Eigentlich habe ich größtenteils Strategien für mich entwickelt, wie ich diese Ängste überwinden kann. Dass es in diesem Fall nicht gelungen ist, liegt sicher daran, dass es rational gesehen keinen Sinn gemacht hätte, den Mann zu treffen.
Deshalb sehe ich es auch eher so, dass mich die Angst hier eher gewarnt hat.
Tania hat geschrieben: ↑12 Okt 2017 12:22
Etwas gegen Angst zu tun, hab ich aufgegeben. Mit dem Versuch, gegen Gefühle anzukämpfen, sie gar zu unterdrücken, hab ich nur miese Erfahrungen gemacht. Also nehme ich sie einfach als gegeben hin. Ist ja nichts Böses. Angst vor etwas warnt mich - Angst um etwas zeigt mir, dass dieses Etwas mir sehr wichtig ist.
Bzw. sie hat dazu geführt, dass ich die Situation rational durchgegangen bin und als wenig aussichtsreich abgestempelt habe.