Wie definiert ihr Liebe?

[Nonkonformist]

Diesmal mal nicht als umfrage mit wahlmöglichkeit, seit man es wahrscheinlich nicht so einfach definieren kann.

Ich habe das gefühl das menschen sehr unterschiedliche vorstellungen von der liebe haben, bei verliebtheit auch sehr unterschiedlich empfinden, und das schon deshalb manchmal krass an einander vorbei geredet wird.

Es gibt da sehr viele vorstellungen; für den einen ist es vor allem körperlich und sex, anderen sind eher sapiosexuell und wollen vor allem einen geistigen verbindung; für anderen ist es eine art selbstbestätigung, oder das vertreiben der einzamkeit, für manche ist Liebe vor allem eine art achterbahnfahrt mit einen krassen hormoncocktall, für anderen ist Liebe in den anderen eine seelenverwandten finden.

Ich wird mal anfangen (auch wann es den meisten hier schon bekannt sein wird):
Für mich hat liebe mit achterbahngefühle nicht so gar viel zu tun (wirkliche achterbahne sind überigens auch nicht so mein ding.)
Für mich ist es eher das gefühl in den anderen mein zuhause gefunden zu haben, eher ein ruhepunkt als aufregung, jemanden mit wem man sehr empatisch mitfühlt, der tiefst mögliche art freundschaft mit eine kleine dosis sexuelle anziiehung. Am meisten suche ich noch vertrautheit, jemanden der mich auch versteht ohne das ich da endlos viel erklären müß. Sex spielt bei mir auch eher eine bescheidene nebenrolle, (obwohl ohne sexuelle anziehung auch bei mir nichts laufen würde.)
Aber Liebe/Verliebtheit ist bei mir, wahrscheinlich in gegensatz zu vielen anderen, der gegensatz eines abenteuers.
Und es ist vor allem exklusiv - die eine, nicht austauschare person steht im vordergrund, und die beziehung ist idealerweise fürs ganze leben gedacht.

Wie sieht das bei euch aus?

(Bin hier überigens nicht auf eine diskussion aus, eher auf ein ansammlung von ansichten, auch um einen eindrück zu kriegen welche ansichte am meisten vertreten sind.)

[Echter Bonito]

Der Begriff "Liebe" ist mir viel zu groß. Aber für mich ist es das gemeinsame Ausleben der Sexualität, was über das hinausgeht, was einen auch mit engen Verwandten und Freunden verbindet. Dazu kommt die Exklusivität und die zeitliche Häufigkeit des Kontakts. Im Grunde also die Beziehung, die man mit sich selbst hat, nur mit jemand anders

[Morningstar]

Ich als authistischer Rationalist tue normalerweise nichts lieber als nach Definitionen von Dingen zu suchen oder mir diese auszudenken. Aber, bei der Liebe muss ich leider passen. Egal wie viel mühe ich mir gebe und wie viele Theorien ich zu hilfe nehmen, die Liebe die lässt sich nicht definieren.

Welchen Sinn hätte es denn auch Liebe zu definieren ? Ich könnte mir jetzt eine Theorie über den Sozialdarwinistischen Nutzen der Liebe bei der Fortplanzung zusammenreimen, definitionen in der Genetik suchen oder mich in die psychologischen Theorien vertiefen. Aber welche Definition ist denn schon in der Lage tatsächlich jene Emotionen zum Ausdruck zu bringen die man erlebt wenn man verliebt ist ? Solcherlei Definitionen können doch letztendlich nicht mehr sein als verzweifelte Versuche das zu beschreiben was sich nicht beschreiben lässt.

Selbst ein Nerd wie ich dem keine Programmiersprache zu kompliziert ist kann das Thema Liebe nicht definieren. Nunja, vielleicht ist das ja sogar ganz gut so. Wer weiß ?

[Morningstar]

Der Begriff "Liebe" ist mir viel zu groß. Aber für mich ist es das gemeinsame Ausleben der Sexualität, was über das hinausgeht, was einen auch mit engen Verwandten und Freunden verbindet. Dazu kommt die Exklusivität und die zeitliche Häufigkeit des Kontakts. Im Grunde also die Beziehung, die man mit sich selbst hat, nur mit jemand anders

Hm, interessant, aber würde das nicht vorraussetzen das man erstmal eine gute Beziehung mit sich selbst hat bevor man eine Beziehung mit jemand anderem eingehen kann ? Dieser Ansicht nach wäre eine Beziehung zu jemand anderem letztendlich doch immer eine Beziehung zu den eigenen Gefühlen, also zu den Gefühlen welche man fühlt wenn man mit dem/derjenigen zusammen ist die man liebt. Man liebt also nicht den/die anderen sondern die eigenen Gefühle welche im Bezug auf den anderen bestehen. Liebe hat somit doch immer etwas rein egoistisches was sich nur entfalten kann wenn man sich selbst liebt. Ohne die Liebe zu sich selbst könnte man eben diese Liebe zu den eigenen Emotionen ja gar nicht in posititiver Art und Weise erfahren. Wer sich nicht selbst liebt kann also gar nichts lieben.

[Ich31]

"Nicht mehr ohne den anderen leben wollen"

[Echter Bonito]

Wer sich nicht selbst liebt kann also gar nichts lieben.

Ja genau, wobei "Selbstliebe" auch eher in dem Sinne, dass man sich wirklich kennt und akzeptiert.

Dieser Ansicht nach wäre eine Beziehung zu jemand anderem letztendlich doch immer eine Beziehung zu den eigenen Gefühlen, also zu den Gefühlen welche man fühlt wenn man mit dem/derjenigen zusammen ist die man liebt. Man liebt also nicht den/die anderen sondern die eigenen Gefühle welche im Bezug auf den anderen bestehen. Liebe hat somit doch immer etwas rein egoistisches was sich nur entfalten kann wenn man sich selbst liebt.

Ja, vielleicht, auf jeden Fall interessant. Kann man negativ verstehen, aber auch so: Liebe als Resonanzraum. Da wirds dann spirituell und TheRealDeal müsste übernehmen . Ich bin ja mehr an dem Animalischen interessiert, was in dem Resonanzraum dann so passiert

[Wenona]

Wie definiert ihr Liebe?

Ich habe aufgehört, darüber nachzudenken, und versuche einfach nur klarzukommen.

[Echter Bonito]

"Nicht mehr ohne den anderen leben wollen"

das ist für mich die Romantisierung von Abhängigkeit und Besitzdenken.
Wird leider in Funk und Fernsehen oft propagiert.
So ein Sado-Maso-Ding (nicht unbedingt im sexuellen Sinn) was zu Zeitungsmeldungen führt wie:
"40-Jähriger Paderborner erschoss erst seine Ehefrau, dann sich selbst".

Ich habe aufgehört, darüber nachzudenken, und versuche einfach nur klarzukommen.

[Ich31]

"Nicht mehr ohne den anderen leben wollen"

das ist für mich die Romantisierung von Abhängigkeit und Besitzdenken.
Wird leider in Funk und Fernsehen oft propagiert.
So ein Sado-Maso-Ding (nicht unbedingt im sexuellen Sinn) was zu Zeitungsmeldungen führt wie:
"40-Jähriger Paderborner erschoss erst seine Ehefrau, dann sich selbst".

Ich habe aufgehört, darüber nachzudenken, und versuche einfach nur klarzukommen.

Wie schön hier alles immer ins negative gezogen wird.
Für mich ist es eine Definition davon!

[Echter Bonito]

wie schön hier alles immer ins negative gezogen wird.
Für mich ist es eine Definition davon!

ich würde dir halt wünschen, dass du nach dem Ende einer Beziehung noch eine weitere haben kannst

[Gilbert]

ich würde dir halt wünschen, dass du nach dem Ende einer Beziehung noch eine weitere haben kannst

Im Optimalfall ist doch das gar nicht notwendig und viele Menschen streben das auch an.

[Ich31]

wie schön hier alles immer ins negative gezogen wird.
Für mich ist es eine Definition davon!

ich würde dir halt wünschen, dass du nach dem Ende einer Beziehung noch eine weitere haben kannst

Ich denke doch nicht bei einem Beginn einer Beziehung an das Ende oder die nächste.

[zumsel]

Liebe will nicht,
Liebe kämpft nicht,
Liebe wird nicht,
Liebe ist.
Liebe sucht nicht,
Liebe fragt nicht,
Liebe ist so wie du bist.

[Tania]

Definieren kann ich Liebe nicht. Ich merke, dass sie da ist, wenn ich gefühlt nur noch die Wahl habe, einem Menschen zu sagen "ich liebe Dich", oder zu platzen. Exakt in diesem Wortlaut ...

Müsste ich mich für eine vorhandene Definition entscheiden, würde ich diese nehmen:

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.

[cama]

Liebe ist das Nichtmehrsuchenmüssen. Alles ergibt Sinn. Alles ist möglich.

Ich glaube, heute neige ich zu abgehobenen Gedankengängen, aber das oben kommt schon ungefähr hin für mich.

[Echter Bonito]

Liebe ist das Nichtmehrsuchenmüssen. Alles ergibt Sinn. Alles ist möglich. Ich glaube, heute neige ich zu abgehobenen Gedankengängen

ich finde, das klingt wunderbar geerdet

[Saraj]

Müsste ich mich für eine vorhandene Definition entscheiden, würde ich diese nehmen:

Du zitierst ja meinen Lieblingstext.

[Ich31]

Liebe ist das Nichtmehrsuchenmüssen. Alles ergibt Sinn. Alles ist möglich. Ich glaube, heute neige ich zu abgehobenen Gedankengängen

ich finde, das klingt wunderbar geerdet

Und das klingt nicht zu romantiesiert?
Ach egal..

[Saraj]

https://www.youtube.com/watch?v=FaHQmePPVM8 Das find ich auch ganz passend.

[Peter]

Ich definiere Liebe nicht.
Wenn ich mir auch bei geringstem Anlass um jemanden Sorgen mache, liebe ich.