Hat die Therapie etwas gebracht?
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Hat die Therapie etwas gebracht?
Moin,
die Frage gab es schonmal, aber nicht als übersichtliche Umfrage.
Da ich vorgestern mit einem Therpeuten wegen totaler Erfolgslosigkeit 'Schlussgemacht' habe, würde mich mal interessieren, bei wem eine psychologische Therapie etwas gebracht hat. In der Zählung zähle ich Abbruch in den prabatorischen Sitzungen mit.
Man kann drei Antwortmöglichkeiten auswählen. Die erste soll für den Erfolg sein, die zweite für die Dauer, nach der der Erfolg kam und die dritte als Option, wenn der Erfolg durch andere Angebote erreicht wurde.
War jemand bei einem Psychologen, hat da abgebrochen und beim nächsten großen Erfolg gehabt, sollte er also 'Großer Erfolg' und 'In der zweiten Therapie' anklicken.
Das werden wir schon hinkriegen.
Ich war bei zwei psychologischen Beratungen. Danach habe ich drei Psychologen ausprobiert, aber keiner hat mich überzeugt oder konnte mir helfen. Geholfen hat mir der Hinweis auf das Forum in einer der Beratungen, wodurch ich meiner Meinung nach großen Erfolg hatte.
die Frage gab es schonmal, aber nicht als übersichtliche Umfrage.
Da ich vorgestern mit einem Therpeuten wegen totaler Erfolgslosigkeit 'Schlussgemacht' habe, würde mich mal interessieren, bei wem eine psychologische Therapie etwas gebracht hat. In der Zählung zähle ich Abbruch in den prabatorischen Sitzungen mit.
Man kann drei Antwortmöglichkeiten auswählen. Die erste soll für den Erfolg sein, die zweite für die Dauer, nach der der Erfolg kam und die dritte als Option, wenn der Erfolg durch andere Angebote erreicht wurde.
War jemand bei einem Psychologen, hat da abgebrochen und beim nächsten großen Erfolg gehabt, sollte er also 'Großer Erfolg' und 'In der zweiten Therapie' anklicken.
Das werden wir schon hinkriegen.
Ich war bei zwei psychologischen Beratungen. Danach habe ich drei Psychologen ausprobiert, aber keiner hat mich überzeugt oder konnte mir helfen. Geholfen hat mir der Hinweis auf das Forum in einer der Beratungen, wodurch ich meiner Meinung nach großen Erfolg hatte.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Wenn ich Geschichten von fehlgeschlagenen, erfolglos beendeten oder abgebrochenen Therapien höre (und die hört man tatsächlich relativ häufig) realisiere ich immer wieder, welches riesengroße Glück ich mit meinem Therapeuten hatte:
Terminanfrage wegen Probatorik, zwei Wochen drauf einen Termin bekommen, in der Probatorik hervorragend miteinander ausgekommen und trotzdem, dass die Therapie gegen Ende so ihre Längen hatte und ich das Gefühl hatte, es wäre irgendwie von beiden Seiten alles gesagt, hatte sie einen durchschlagenden Erfolg.
Es tut mir leid zu lesen, dass es bei Dir nicht so war. Was wirst Du jetzt tun?
Terminanfrage wegen Probatorik, zwei Wochen drauf einen Termin bekommen, in der Probatorik hervorragend miteinander ausgekommen und trotzdem, dass die Therapie gegen Ende so ihre Längen hatte und ich das Gefühl hatte, es wäre irgendwie von beiden Seiten alles gesagt, hatte sie einen durchschlagenden Erfolg.
Es tut mir leid zu lesen, dass es bei Dir nicht so war. Was wirst Du jetzt tun?
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Mich würde mal interessieren, wie bekannt das Forum unter Therapeuten tatsächlich ist.
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
ABwarten ....
Mit meiner traumatischen, menschenverachtenden Heimvergangenheit ist etwas Schadensbegrenzung möglich.
Viel mehr kann ich vermutlich nicht mehr erwarten.
Mit meiner traumatischen, menschenverachtenden Heimvergangenheit ist etwas Schadensbegrenzung möglich.
Viel mehr kann ich vermutlich nicht mehr erwarten.
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- Meisterschreiberling
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Das halte ich für problematisch. "Probatorisch" heißt ja, dass die eigentliche Therapie noch gar nicht begonnen hat und zählt eher zur Suche.Unkreativer hat geschrieben: In der Zählung zähle ich Abbruch in den prabatorischen Sitzungen mit.
Das wäre so, als wenn ich wegen irgendwas einen Handwerker suche, wir werden uns nicht handelseinig (vielleicht auch nur, weil ich unwissend beim falschen Spezialisten gelandet bin), und dann sage, der Handwerker/das Handwerk taugen nicht.
Erschwerend kommt hinzu, dass man bei Therapie - anders als beim Handwerker - auch noch persönlich miteinander können muss.
"Probatorisch" zählt eher zur Frage, ob die Suche nach einer passenden Therapie eher einfach oder aufwändig war. Was aufgrund der hohen Individualität der Ausgangslagen letztlich für niemand Aussagewert hat. "Erfolg" kann Therapie zu desem Zeitpnkt mangels Durchführung nicht erbringen, also sollte man auch nicht "Kein Erfolg" zählen.
Kurz: die eigentlich sinnvolle Frage: "Bringt es was? Wieiviel? Und nach der wievielten Wiederholung?" wird durch das Einrechnen des Probatorischen arg verwässert.
Das finde ich noch völlig im Rahmen. Schön, wenn man schneller fündig wird. Aber angescihts der Bandbreite an Problemen, Ausbildungswegen und Spezialisierungen finde ich es eher einen Ausdruck einer insgesamt recht hohen Professionalität der Therapeuten, wenn man nach 1 bis 3 Versuchen einen passenden findet.Unkreativer hat geschrieben: Ich war bei zwei psychologischen Beratungen. Danach habe ich drei Psychologen ausprobiert, aber keiner hat mich überzeugt oder konnte mir helfen.
Ich habe öfter den Eindruck, dass vielen die Komplexität und Vielgestaltigkeit dieser Art Hilfe/Arbeit nicht klar ist. Als wenn "Psyche" irgendwie ein Legostein ist. Es ist aber eher eine weitläufige, kleinteilige Landschaft mit Flora und Fauna, ein eigenes Ökosystem. Das man nur zu Fuß erkunden und sinnvoll umgestalten kann, nicht per Draufsicht und mit der Planierraupe.
Zuletzt geändert von Hoppala am 21 Jun 2017 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Meiner kennt es nicht und wusste auch nicht, was ein AB ist.orthonormal hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wie bekannt das Forum unter Therapeuten tatsächlich ist.
Mich würden mal die unterschiedlichen Therapieziele interessieren.
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Ich habe vor Jahren mal eine Therapie gemacht wegen Depressionen, beginnendem Burnort, Verdacht auf Somatisierungsstörungen und letztendlich, weil ich Probleme mit Stress hatte. ABtum war kein Thema, Beziehungslosigkeit allgmemein nur am Rande. Es waren die 25 Standardeinheiten verteilt auf knapp 2 Jahre, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ich habe erstaunlicher Weise sehr fix einen Platz bekommen und war nach dem ersten Kennenlernen absolut begeistert von der Psychologin, sodass ich auch keine andere mehr ausprobiert habe.
Ich kann nur jedem eine Therapie empfehlen, für mich war jede Sitzung ein Geschenk. Befreiend, beruhigend, inspirierend. Ihre Direktheit und Objektivität waren wichtig, um mich voran zu bringen, kein Mitleid oder Unterstützung beim Jammern sondern nach vorne schauen. Eine Verhaltenstherapie eben, die aufarbeitet und verändert. Ich weiß noch sehr viel von damals, die Erkenntnisse begleiten mich fast jeden Tag.
Ich will gar nicht wissen, wo ich jetzt wäre, wenn ich den Schritt nicht gewagt hätte! Vielleicht wäre ich gar nicht mehr da, ich hatte damals ernsthafte Suizidgedanken.
Ich kann nur jedem eine Therapie empfehlen, für mich war jede Sitzung ein Geschenk. Befreiend, beruhigend, inspirierend. Ihre Direktheit und Objektivität waren wichtig, um mich voran zu bringen, kein Mitleid oder Unterstützung beim Jammern sondern nach vorne schauen. Eine Verhaltenstherapie eben, die aufarbeitet und verändert. Ich weiß noch sehr viel von damals, die Erkenntnisse begleiten mich fast jeden Tag.
Ich will gar nicht wissen, wo ich jetzt wäre, wenn ich den Schritt nicht gewagt hätte! Vielleicht wäre ich gar nicht mehr da, ich hatte damals ernsthafte Suizidgedanken.
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Ich habe das Forum schon öfteres positiv in meiner Therapie erwähnt.orthonormal hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wie bekannt das Forum unter Therapeuten tatsächlich ist.
Zuletzt geändert von schmog am 21 Jun 2017 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Meine Therapien haben beachtliche Erfolge gezeitigt. Ich hatte aber auch Glück mit meinen Therapeutinnen und ich habe die Therapie stets als allerhöchste Priorität gesetzt und denke ich auch ziemlich hart gearbeitet, damit ein Therapieerfolg möglich ist.
Ich sehe es wie Liebestheorie, die Sitzungen sind unglaubliche Geschenke der Krankenkasse und eine große Hilfe. Allein wäre ich nie auf diese Perspektiven gekommen.
Ich sehe es wie Liebestheorie, die Sitzungen sind unglaubliche Geschenke der Krankenkasse und eine große Hilfe. Allein wäre ich nie auf diese Perspektiven gekommen.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Es hat sich etwas sehr gutes ergeben, so dass ich erstmal beruhigt bin und wahrscheinlich erstmal nichts in der Richtung unternehmen werde.Szolnay hat geschrieben:Es tut mir leid zu lesen, dass es bei Dir nicht so war. Was wirst Du jetzt tun?
Ich habe auch viel (zeitlich und finanziell) investsiert. Gebracht hat es aber trotzdem nichts. Einer war menschlich total unmöglich, ein anderer ist während der Sitzungen ständig rausgerannt oder hat relefoniert und einer, bei dem ich relativ lange war, war menschlich total in Ordnung und hat sich auch reingehängt, aber es gab halt keinen signifikanten Erfolg.Maggie hat geschrieben:Meine Therapien haben beachtliche Erfolge gezeitigt. Ich hatte aber auch Glück mit meinen Therapeutinnen und ich habe die Therapie stets als allerhöchste Priorität gesetzt und denke ich auch ziemlich hart gearbeitet, damit ein Therapieerfolg möglich ist.
Ein Geschenk für das man bezahlen muss?Maggie hat geschrieben:Ich sehe es wie Liebestheorie, die Sitzungen sind unglaubliche Geschenke der Krankenkasse und eine große Hilfe.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Ich habe mal eine Therapie versucht (nicht wegen ABtum, sondern wegen emotionaler Gewalt), aber die Therapeutin war der Meinung, dass ich nicht wirklich Probleme hätte und hat von sich aus die Probesitzungen beendet.
Seither konnte ich mich nicht überwinden, nochmal einen Therapeuten zu kontaktieren, obwohl ich es eigentlich gern nochmal versuchen würde.
Seither konnte ich mich nicht überwinden, nochmal einen Therapeuten zu kontaktieren, obwohl ich es eigentlich gern nochmal versuchen würde.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Dann spiele ich mal Therapeut und gebe dir auf, dich heute Abend hinzusetzen und die Nummern von mindestens drei Therapeuten in deiner Nähe rauszusuchen.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Es gab durchaus einen kleinen Erfolg. Ich bin noch mindestens genauso gestört wie vorher, sehe das aber nicht mehr als Makel an. Alle verhaltenstechnischen Dinge und alle Gedanken, die ich mir mache - wenn sie irgendwer an mir jetzt noch zu kritisieren hat, setze ich mich damit zwar auseinander, aber sie bleiben ein Teil von mir und sollen bitte nicht durch irgendwas wegtherapiert werden.
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Ich habe großen Erfolg in der 3. Therapie abgestimmt.
Ist auch so. Ich hatte meiner erste Therapie mit 17 und dann noch eine in meinen mittleren 20 ern.
Die "Beste" ist allerdings die jetzt. Auch die Einzige, in der die AB -Thematik mal richtig einbezogen wird.
Meine jetzige Therapeutin kannte den Begriff nicht und war auch sehr erstaunt, dass es "Sowas" gibt.
Nachdem sie sich reingefunden hatte, war sie aber absolut kein Fan davon, sich mit dem Begriff zu labeln und zu stigmatisieren.
Sie schoss sich auf die Menung ein, dass "Liebeslebensläufe" eben unterschiedlich sind, und ich, wenn ich Menschen kennen lerne, auf sie ja zugehe, als die Frau die ich bin, und nicht als: "Guten Tag, ich bins, die alte Jungfer!"
Weil mich mehr ausmacht, als nur das.
Aber das ist Off-Topic.
Jedenfalls: Auch meine anderen Therapien waren gut. Sie gaben mir in jeder Phase meines Lebens, das, was ich gerade brauchte, auch wenn ich mir wünschen würde, früher so weit gewesen zu sein, wie jetzt aktuell.
Aber:
Ein wichtiger Aspekt ist: Ein Therapeut ist kein Heilsbringer, der Alles für Einen richtet.
Das ist eine Zusammenarbeit. Natürlich muss die klappen, und man muss sich der Person öffnen können, mit ihr auskommen.
Aber der Therapeut kann nur die Themen mit einem bearbeiten, an die man ihn heran lässt, denen man sich zu stellen bereit ist - bewusst oder unbewusst.
Gibt es irgendeine unbewusste Blockadehaltung, weil man für die Bearbeitung eines persönlichen Themas einfach noch nicht bereit ist, wird der weltbeste Therapeut dorthin nicht vordringen können.
Mit 17 brauchte ich Hilfe bei der Verarbeitung meiner Misshandlungs -und Mobbingerfahrungen. Musste überhaupt erst mal lernen, zu leben, nicht jeden Menschen wie einen Raubvogel anzusehen. Männer waren kein Thema. Ich war mir kaum bewusst, anders zu sein, als die anderen kleinen Jungs.
Auch mit Mitte bis Ende 20 gab es ganz andere Themen.
Ich steckte im Studium und war plötzlich nicht mehr gesund, Ängste über Ängste, die bekämpft und bearbeitet werden wollten um schließlich beruflich erfolgreich darzustehen. Und wieder nur die innere, sture Blockade -Haltung:
"Ja, sicher stört mich das Alleinsein, aber der Richtige kommt schon noch. Der, der mich so nimmt, wie ich bin, obwohl mich ja sonst keiner will - mich- das weibliche Phantom der Oper in Person."
Wenn ich mir das alte Therapietagebuch ansehe, sehe ich, dass die Therapeutin ein oder zwei Mal versucht hat, mich nach der Männerwelt zu fragen. Sinngemäß wirklich: Woran machen Sie fest, dass Sie niemand will? usw.
Bei meinen Antworten steht sinngemäß: "Was will sie denn jetzt? Salz in die Wunden streuen, bei Sachen die offensichtlich sind?"
Ich ließ sie an das Thema nicht ran, also ließ sie es - wie es jeder Therapeut täte und kümmerte sich um die Sachen, bei denen sie mir helfen konnte.
Das es 10 Jahre dauerte, bis die Begenung mit meinem OdB mich aufwachen ließ, ist natürlich alles Andere als schön.
Aber es wird seinen Grund gehabt haben.
Und erst jetzt kann ich mich auch für diesen Thema öffnen, und mit meiner jetzigen Therapeutin das Thema angehen und die Ängste und Blockaden in dem Zusammenhang hoffentlich auch irgendwann vollständig im Griff haben.
Ich bin jedenfalls der Meinung, dass der Versuch einer Therapie immer sinnvoll ist.
Jedes gelöste Problem ist schließlich schon mal eine Erleichterung.
Ist auch so. Ich hatte meiner erste Therapie mit 17 und dann noch eine in meinen mittleren 20 ern.
Die "Beste" ist allerdings die jetzt. Auch die Einzige, in der die AB -Thematik mal richtig einbezogen wird.
Meine jetzige Therapeutin kannte den Begriff nicht und war auch sehr erstaunt, dass es "Sowas" gibt.
Nachdem sie sich reingefunden hatte, war sie aber absolut kein Fan davon, sich mit dem Begriff zu labeln und zu stigmatisieren.
Sie schoss sich auf die Menung ein, dass "Liebeslebensläufe" eben unterschiedlich sind, und ich, wenn ich Menschen kennen lerne, auf sie ja zugehe, als die Frau die ich bin, und nicht als: "Guten Tag, ich bins, die alte Jungfer!"
Weil mich mehr ausmacht, als nur das.
Aber das ist Off-Topic.
Jedenfalls: Auch meine anderen Therapien waren gut. Sie gaben mir in jeder Phase meines Lebens, das, was ich gerade brauchte, auch wenn ich mir wünschen würde, früher so weit gewesen zu sein, wie jetzt aktuell.
Aber:
Ein wichtiger Aspekt ist: Ein Therapeut ist kein Heilsbringer, der Alles für Einen richtet.
Das ist eine Zusammenarbeit. Natürlich muss die klappen, und man muss sich der Person öffnen können, mit ihr auskommen.
Aber der Therapeut kann nur die Themen mit einem bearbeiten, an die man ihn heran lässt, denen man sich zu stellen bereit ist - bewusst oder unbewusst.
Gibt es irgendeine unbewusste Blockadehaltung, weil man für die Bearbeitung eines persönlichen Themas einfach noch nicht bereit ist, wird der weltbeste Therapeut dorthin nicht vordringen können.
Mit 17 brauchte ich Hilfe bei der Verarbeitung meiner Misshandlungs -und Mobbingerfahrungen. Musste überhaupt erst mal lernen, zu leben, nicht jeden Menschen wie einen Raubvogel anzusehen. Männer waren kein Thema. Ich war mir kaum bewusst, anders zu sein, als die anderen kleinen Jungs.
Auch mit Mitte bis Ende 20 gab es ganz andere Themen.
Ich steckte im Studium und war plötzlich nicht mehr gesund, Ängste über Ängste, die bekämpft und bearbeitet werden wollten um schließlich beruflich erfolgreich darzustehen. Und wieder nur die innere, sture Blockade -Haltung:
"Ja, sicher stört mich das Alleinsein, aber der Richtige kommt schon noch. Der, der mich so nimmt, wie ich bin, obwohl mich ja sonst keiner will - mich- das weibliche Phantom der Oper in Person."
Wenn ich mir das alte Therapietagebuch ansehe, sehe ich, dass die Therapeutin ein oder zwei Mal versucht hat, mich nach der Männerwelt zu fragen. Sinngemäß wirklich: Woran machen Sie fest, dass Sie niemand will? usw.
Bei meinen Antworten steht sinngemäß: "Was will sie denn jetzt? Salz in die Wunden streuen, bei Sachen die offensichtlich sind?"
Ich ließ sie an das Thema nicht ran, also ließ sie es - wie es jeder Therapeut täte und kümmerte sich um die Sachen, bei denen sie mir helfen konnte.
Das es 10 Jahre dauerte, bis die Begenung mit meinem OdB mich aufwachen ließ, ist natürlich alles Andere als schön.
Aber es wird seinen Grund gehabt haben.
Und erst jetzt kann ich mich auch für diesen Thema öffnen, und mit meiner jetzigen Therapeutin das Thema angehen und die Ängste und Blockaden in dem Zusammenhang hoffentlich auch irgendwann vollständig im Griff haben.
Ich bin jedenfalls der Meinung, dass der Versuch einer Therapie immer sinnvoll ist.
Jedes gelöste Problem ist schließlich schon mal eine Erleichterung.
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Bei mir hat die Therapie etwas gebracht. Bevor ich eine Therapie gemacht hatte, war ich nicht in der Lage jemanden zu umarmen bzw. Es zu zulassen, das mich jemand umarmen möchte. Alle Menschen auf dieser Welt würde ich nicht umarmen, aber bei denen, die ich ewig kenne oder auch sehr vertraue, klappt es. Meine Therapeutin kannte dieses Forum und ermutigte mich, mich hier anzumelden. Und es war ein grosses Glück, das ich es tat. Ich hatte auch Angst Nähe, emotionale und körperliche Nähe, zuzulassen.
Ich war auch vorher nicht in der Lage alleine etwas zu machen. Z.b. schwimmen zu gehen, oder auch auf ein Konzert im kleinen Rahmen hinzugehen. Sie half mir dabei. Sie sagte, was wichtig wäre für mein Leben u.a. soziale Kontakte. Sie versuchte mich zu motivieren, als ich fast arbeitslos wurde und einen neuen Job suchte. Was eigentlich nicht zu ihren Aufgaben gehörte. Das Einzige, was ich nicht gern mochte, ist oder war bei ihr über mich zu reden. Mir war es immer lieber, wenn sie Fragen stellte. Für mich war es eine gute Entscheidung eine Therapie gemacht zu haben. Ich habe auch jemanden gefunden, für den ich sehr dankbar bin. Jetzt brauche ich meine Therapeutin nicht mehr. Den Rest schaffe ich wohl alleine. Ich weiß ja worauf es ankommt.
Ich war auch vorher nicht in der Lage alleine etwas zu machen. Z.b. schwimmen zu gehen, oder auch auf ein Konzert im kleinen Rahmen hinzugehen. Sie half mir dabei. Sie sagte, was wichtig wäre für mein Leben u.a. soziale Kontakte. Sie versuchte mich zu motivieren, als ich fast arbeitslos wurde und einen neuen Job suchte. Was eigentlich nicht zu ihren Aufgaben gehörte. Das Einzige, was ich nicht gern mochte, ist oder war bei ihr über mich zu reden. Mir war es immer lieber, wenn sie Fragen stellte. Für mich war es eine gute Entscheidung eine Therapie gemacht zu haben. Ich habe auch jemanden gefunden, für den ich sehr dankbar bin. Jetzt brauche ich meine Therapeutin nicht mehr. Den Rest schaffe ich wohl alleine. Ich weiß ja worauf es ankommt.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Bei mir haben die Therapien jede für sich nur kleine Schritte bewirkt. In der Gesamtheit haben sie mir geholfen. Von "ich ertrage es gerade so zu leben" bis "ich muss die Dinge in meinem Leben in die Hand nehmen" bin ich bis jetzt gekommen. Die üblen Dinge sind inzwischen unter dem Gras verschwunden, das drüber gewachsen ist - ich kann wieder funktionieren, auch wenn ich noch ein Stück vor mir habe, bis ich mit mir selbst so zufrieden bin, wie ich bin und wie ich mir mein Leben einrichte.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Ich bin auch noch der selbe Mensch, wie früher mit Stärken und Schwächen. Aber jetzt bin ich stolz drauf.Saraj hat geschrieben:Es gab durchaus einen kleinen Erfolg. Ich bin noch mindestens genauso gestört wie vorher, sehe das aber nicht mehr als Makel an. Alle verhaltenstechnischen Dinge und alle Gedanken, die ich mir mache - wenn sie irgendwer an mir jetzt noch zu kritisieren hat, setze ich mich damit zwar auseinander, aber sie bleiben ein Teil von mir und sollen bitte nicht durch irgendwas wegtherapiert werden.
Aber Spaß beiseite. Meine erste Therapie hat mir nicht so viel gebracht. War eine Verhaltenstherapie und die kann/konnte meine Traumatisierungen nicht therapieren, weil diese auf der kognitiven Verhaltensebene eben nicht zu behandeln sind. In meiner bindundungsfördernden Kleingruppentherapie war ich "richtig". Also großer Erfolg, bei der zweiten Therapie. Wobei ich vermutlich auch vorher schon psychisch relativ gesund war. Die Therapie hat mir neben der Bearbeitung meines Traumas und der Bearbeitung von Themen wie "Vertrauen" und "Nähe und Distanz" vor allem dabei geholfen meine Erfahrungen und Erlebnisse zu ordnen und in meine Persönlichkeit zu integrieren. Und irgendwann machten die Prozesse, die ich durchgemacht habe, das Leid und die Zweifel plötzlich Sinn und ich habe festgestellt, dass diese Zeit nicht verlorene Zeit ist. Ganz im Gegenteil. Und es wird nichts "wegtherapiert" bei mir, es sei denn, ich möchte das so. Da bin ich zum Glück stur genug für... Ding und Eigenschaften, die aufgrund meiner Biografie gehören, sind gut in meine Persönlichkeit integriert und sollte ich etwas an mir entdecken, was noch nicht gut integriert ist, werde ich daran arbeiten.
Ich halte dich auch für psychisch sehr gesund. Was deine Therapeutin gemacht hat, halte ich (vorsichtig ausgedrückt) für äußerst ungünstig. Denn hast du dich ja in einer Notlage befunden.Brax hat geschrieben: Ich habe mal eine Therapie versucht (nicht wegen ABtum, sondern wegen emotionaler Gewalt), aber die Therapeutin war der Meinung, dass ich nicht wirklich Probleme hätte und hat von sich aus die Probesitzungen beendet.
Seither konnte ich mich nicht überwinden, nochmal einen Therapeuten zu kontaktieren, obwohl ich es eigentlich gern nochmal versuchen würde.
Wenn du das "eigentlich" streichen möchtest und nach Inspirationen/Impulsen suchst, wenn es um die therapeutischen Möglichkeiten geht, darfst du mich gerne fragen, was mir geholfen hat, bzw. was ich glaube, was dir helfen könnte. Zur Optimierung aus deiner gesunden Psyche heraus. Was für mich bedeutet, dass du sofort therapiefähig bist.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Als gesetzlich Versicherte habe ich die Sitzungen bewilligt und bezahlt bekommen. Ist das bei dir nicht so?Unkreativer hat geschrieben:Ein Geschenk für das man bezahlen muss?Maggie hat geschrieben:Ich sehe es wie Liebestheorie, die Sitzungen sind unglaubliche Geschenke der Krankenkasse und eine große Hilfe.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
Darauf hat man aber meines Wissens einen Anspruch für den man nicht wenig Geld bezahlt. Davon abgesehen habe ich noch keine Therapie beantragt.Maggie hat geschrieben:Als gesetzlich Versicherte habe ich die Sitzungen bewilligt und bezahlt bekommen. Ist das bei dir nicht so?Unkreativer hat geschrieben:Ein Geschenk für das man bezahlen muss?Maggie hat geschrieben:Ich sehe es wie Liebestheorie, die Sitzungen sind unglaubliche Geschenke der Krankenkasse und eine große Hilfe.
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Re: Hat die Therapie etwas gebracht?
In Deutschland gilt derzeit:
Wenn ein zugelassener Psychotherapeut oder Psychiater diagnostiziert, dass eine Therapie eine Erfolgswahrschienlichkeit auf deutliche Besserung bei einem dafür passenden Krankheitsbild verspricht, scvhreibt er ein GUtachten für die gesetzliche Krankenkasse (sofer der Klient Mitglied einer solchen ist), dann wird das bei der Kasse auf Plausibilität geprüft, bei Zweifeln einem weiteren extra dafür bestelten Gutachter vorgelegt, und dann in der Regel bewilligt. Je nach Terapieverfahren 25 oder 50 Stunden. Plus bis zu 5 probatorische Stunden, die unter anderem der Diagnose und Gutachtenerstellung dienen. Das Kassenm,itlgied zahlt dafür: nix - sofern der Therapeut ebenfalls kassenzugelassen ist
Bei privaten Kassen läuft das, so weit ich weiß, ähnlich, nur dass es allgemein heißt, dass die Voraussetzungen für die Beweilligung in vielen Fällen geringer sind.
Insofern finde ich es auch völlig legitim bzw. hinzunehmen, wenn ein Therapeut - wie bei Brax -. nach Erstgespräch zu der Auffassung kommt, dass das gerad nicht seine Baustelle ist. Entweder irrt er - um das festzustellen geht man halt stracks zum nächsten; d. h. die Strategie, sich wg. einem Erlebnis umgehend von dem ganzen Weg abschrecken zu lassen, ist wie immer keine schlaue -, oder er hat Recht (sollte das aber auf Nachfrage einigermaßen begründen können) und man war praktisch beim Hausarzt wegen einer besorgniserregenden Hautrötung, woraufhin der enttäuschenderweise sagt; "das geht von allein weg".
Manche Menschen sind nach so was ja auch erleichtert.
Wenn ein zugelassener Psychotherapeut oder Psychiater diagnostiziert, dass eine Therapie eine Erfolgswahrschienlichkeit auf deutliche Besserung bei einem dafür passenden Krankheitsbild verspricht, scvhreibt er ein GUtachten für die gesetzliche Krankenkasse (sofer der Klient Mitglied einer solchen ist), dann wird das bei der Kasse auf Plausibilität geprüft, bei Zweifeln einem weiteren extra dafür bestelten Gutachter vorgelegt, und dann in der Regel bewilligt. Je nach Terapieverfahren 25 oder 50 Stunden. Plus bis zu 5 probatorische Stunden, die unter anderem der Diagnose und Gutachtenerstellung dienen. Das Kassenm,itlgied zahlt dafür: nix - sofern der Therapeut ebenfalls kassenzugelassen ist
Bei privaten Kassen läuft das, so weit ich weiß, ähnlich, nur dass es allgemein heißt, dass die Voraussetzungen für die Beweilligung in vielen Fällen geringer sind.
Insofern finde ich es auch völlig legitim bzw. hinzunehmen, wenn ein Therapeut - wie bei Brax -. nach Erstgespräch zu der Auffassung kommt, dass das gerad nicht seine Baustelle ist. Entweder irrt er - um das festzustellen geht man halt stracks zum nächsten; d. h. die Strategie, sich wg. einem Erlebnis umgehend von dem ganzen Weg abschrecken zu lassen, ist wie immer keine schlaue -, oder er hat Recht (sollte das aber auf Nachfrage einigermaßen begründen können) und man war praktisch beim Hausarzt wegen einer besorgniserregenden Hautrötung, woraufhin der enttäuschenderweise sagt; "das geht von allein weg".
Manche Menschen sind nach so was ja auch erleichtert.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.