Zunächst einmal bin ich kein "nützlicher Idiot" oder "Depp" oder was auch immer. Und ich finde nicht, dass sie mich nicht respektiert. Mein Wohlwollen ihr gegenüber gegenüber begründet sich sicherlich zum einen durch die Tatsache, dass ich sie interessant finde (sowohl als Mensch als auch als Frau) und ich Mitgefühl für sie empfinde. Sie wurde vor über einem Jahr Opfer sexueller Gewalt und leidet unter bipolarer Störungen. Sie wurde sogar schon einmal in die Nervenheilanstalt eingeliefert und es gibt noch so manches, was ihr an bescheidenden Dingen widerfahren ist.
Unter den Voraussetzungen finde ich es sehr beeindruckend, wie sie ihr Leben meistert und welche Persönlichkeit sie dennoch geworden ist. Sie ist sicherlich auch manchmal ein kleiner Vulkan, der gern mal ausbricht, aber man darf einfach nicht vergessen, dass das nicht immer sie ist, sondern ihre Krankheit.
Goldstück hat geschrieben:Empfindest du es nicht als unangenehm, von ihr keinen Dank für deine Dienste (die alles andere als selbstverständlich sind) zu erhalten?
Ja, natürlich würde ich mir wünschen, dass sie sagt: "Tyrion, ich möchte mich mal ganz herzlich dafür bedanken, was du für mich tust und dir auch mal was Gutes tun", aber ich kann und werde sie dazu nicht zwingen. Ich will nicht, dass sie das tut, weil ich es will. Das muss von ihr kommen. Klingt vllt jetzt blöd, dass ich das schreibe, aber ich hätte mir manchmal auch gedacht, dass vllt mal eine Umarmung angebracht wäre (z. B. als ich sie nach Rostock gefahren habe). Einfach, um ihren Dank zum Ausdruck zu bringen. Aber gut.
Ich bin ihr aber nicht völlig egal. Als ich sie in Rostock abgeliefert habe, hat sie mir gesagt, ich soll ihr schreiben, wenn ich zu Hause bin.
Cavia hat geschrieben:Ich würde nicht mal auf die Idee kommen, jemanden zu fragen, ob er mich in eine zwei Stunden entfernte Stadt fährt und mich wieder abholt.
Wahrscheinlich wollte sie mal testen, wie weit sie bei dir gehen kann und kann es selbst nicht fassen.
Es ging ihr sehr schlecht zu der Zeit. Sie neigt dann manchmal dazu, von zu Hause einfach abzuhauen. In Rostock wohnen Freunde von ihr, die sie selten sieht. Ich hatte mir einfach nur gewünscht, dass es ihr wieder etwas besser geht. Also sage ich nicht "Nicole, das kannst du schön vergessen", sondern helfe ihr. Ich weiß, dass ich meinen Freunden nicht viel bieten kann, was psychologische Fähigkeiten oder kluge Ratschläge angeht. Aber das bisschen, was ich leisten kann, leiste ich gern.