Menschen, die keine Fragen haben...

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NBUC
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Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von NBUC »

Von der Seite mit dem Hochsensiblenumgang
https://www.healthyhabits.de/keine-fragen/

Ich denke ich wäre einer dieser Kandidaten, aber weniger, weil ich - wie es dort angenommen würde - einfach so direkt und ungefragt über mich und meine Welt dauerreferieren würde.

Eher ist es die Unsicherheit, welche Fragen denn nun zu welchen Anlässen angemessen sind - auch unter dem persönlichen wie medialen Eindruck, dass "Fragenkataloge", wie sie "natürlich" vorliegen würden, doch ziemlich schlecht ankommen.

Dazu kommt dann noch, dass ich mit vielen (nicht allen) Leuten scheinbar keine nennenswerten Themenüberschneidungen habe und damit viel Standard auch schnellstens abgegrast ist.

Und solange die andere Seite fragt, bin ich ja gefühlt zumindest auf der sicheren Seite, was das allgemeine Gesprächsinteresse angeht.

Wie sehen eure Erfahrungen und Eindrücke mit den Thema aus?
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!

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Simonetta
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Simonetta »

Dieser Artikel spricht mir aus der Seele, hätte fast von mir geschrieben sein können - danke fürs Verlinken.
Ich gerate auch sehr oft an Menschen, die nur von sich sprechen, ohne Fragen zu stellen und Interesse zu zeigen.
Ich ziehe mich dann zurück und vertiefe den Kontakt nicht weiter. Aber vielleicht wäre es manchmal besser, das direkt anzusprechen, um dem anderen die Chance zu geben, an seinem Verhalten zu arbeiten.
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Giebenrath
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Giebenrath »

Der Zuhörer muss ja mitspielen und deswegen gehören zum Monolog auch zwei Leute. :lol:
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Einsamer Igel
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Einsamer Igel »

Auch diese Unterhaltung verlief sehr einseitig. Sie beantwortete jede meiner Fragen – teils knapp, teils ausführlich. Nur mich fragte sie in den ersten anderthalb Stunden nichts. Keine einzige Frage. Bei einem Date! Zum Ende hin ließ sie sich dazu hinreißen, hier und da eine Gegenfrage zu stellen, doch da war das Date längst gelaufen.

Für mich ist es völlig normal, in einem Gespräch weniger zu reden als mein Gesprächspartner. Das liegt in meiner Natur als introvertierter Mensch. Deshalb fühle ich mich sogar wohler dabei, etwas mehr zuzuhören, als zu reden.
Der Autor ist ein Idiot. Ihm fällt gar nicht auf, dass das ein Widerspruch ist. Offenbar dreht er sich nur um sich.
Dass sein Date evtl. auch introvertiert ist... und dasselbe Recht wie er beanspruchen darf, zurückhaltend zu sein, kommt ihm nicht in den Sinn. Habe den Artikel schon nach der Hälfte abgehakt.
Milkman

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Milkman »

Giebenrath hat geschrieben:Der Zuhörer muss ja mitspielen und deswegen gehören zum Monolog auch zwei Leute. :lol:
Auch wenn der nicht mitspielt, kann es trotzdem zum Monolog ausarten. ;)

Kann den Artikel auch sehr, sehr gut nachvollziehen. Ich habe eine Kollegin, die liebend gerne von sich selbst erzählt, aber grundsätzlich selten fragt, wie es mir geht. Unsere Gespräche enden immer damit, dass sie leicht ironisch meint, ich hätte ja wieder mal gar nichts beizutragen gehabt... :lol:
Während sie von sich erzählt, lege ich mir auch immer schon was zurecht, was ich ihr im Fall einer Nachfrage berichten könnte - nur kommt die meistens nicht und ich schlucke es wieder runter.

Passt mir aber ganz gut. Ich hasse es, die Welt mit meinen Befindlichkeiten zu behelligen, ohne dass einer gefragt hätte. Deswegen bin ich auch nicht bei Facebook, Twitter usw. Außerdem hilft es, ein wenig den Nimbus des Geheimnisvollen zu wahren.
Milkman

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Milkman »

Einsamer Igel hat geschrieben:Der Autor ist ein Idiot. Ihm fällt gar nicht auf, dass das ein Widerspruch ist. Offenbar dreht er sich nur um sich.
Dass sein Date evtl. auch introvertiert ist... und dasselbe Recht wie er beanspruchen darf, zurückhaltend zu sein, kommt ihm nicht in den Sinn. Habe den Artikel schon nach der Hälfte abgehakt.
Genau gelesen hast du ihn aber offenbar nicht.
Er schreibt ja, dass er eine Frage nach der anderen gestellt hat, um das Gespräch am Laufen zu halten - aber nichts zurückkam.
Wenn ich mich auf ein Date begebe, sollte ich zumindest ein wenig Lust an Kommunikation mit jemand anderem mitbringen, sonst kann ich das gleich sein lassen.
Gahaltan
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Gahaltan »

"aber jetzt haben wir ja die ganze zeit nur über mich gesprochen! wie unhöflich, das muss sich ändern. also, wie gefällt dir denn mein neuer haarschnitt?"

einander fragen zu stellen und zu beantworten ist kein gespräch, sondern ein interview.
wundere mich immer über klagen hier, dass die frauen dauernd bespaßt werden wollen und keine gegenfragen kommen und alles sofort einschläft, wenn der mann aufhört, immer neue fragen anzuschließen.
natürlich führt man normalerweise so einen langweiligen austausch nicht weiter und das höchste der gefühle ist dann eben, auf die standardfragen noch höflich zu antworten.
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Simonetta
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Simonetta »

Giebenrath hat geschrieben:Der Zuhörer muss ja mitspielen und deswegen gehören zum Monolog auch zwei Leute. :lol:
Das stimmt. Aber es ist oft nicht so einfach, mit einer solchen Situation umzugehen. Mann kann dem anderen ja nicht einfach den Mund verbieten oder weggehen (ok, manchmal schon).
Aber es gab Situationen, da habe ich mit allen Mitteln Desinteresse signalisiert, ständig auf die Uhr geschaut, woanders hingeguckt, nicht mehr reagiert, aber der Monolog nahm trotzdem kein Ende...

Grundsätzlich bin ich auch eher introvertiert, und wenn ich nicht spüre, dass mir vom anderen Interesse entgegenkommt, werde ich sehr schweigsam. Das müssen ja nicht unbedingt Fragen sein, man merkt ja auch, ob der andere auf das von mir Gesagte überhaupt eingeht oder aber meine Beiträge für ihn nur eine notwendige Sprechpause sind.
Denn dann habe ich auch keine Interesse mehr an dem Gespräch.
Wenn mir jemand Interesse entgegenbringt, kann ich aber auch sehr gesprächig sein. Kommunikation ist eben - so wie es auch im Artikel steht - ein Geben und Nehmen.
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Giebenrath »

Es handelt sich jedenfalls um eine perfide Doppelbindung:
Ich bin introvertiert und will nichts sagen, aber du sollst mich auch nicht volllabern. ... und am Ende beschwere ich mich, weil mir nie das Wort erteilt wurde.

Das Porblem ist die fehlende Perspektivübernahme des Introvertierten. Der Introvertierte fühlt sich ignoriert und glaubt einen Egozentriker vor sich zu haben.
Die Labertasche hat aber vielleicht auch ganz andere Probleme. Sie kann die Stille nicht lange aushalten, findet Schweigen peinlich und will den Redefluss nicht abbrechen lassen.
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Tyrion

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Tyrion »

Giebenrath hat geschrieben:Es handelt sich jedenfalls um eine perfide Doppelbindung:
Ich bin introvertiert und will nichts sagen, aber du sollst mich auch nicht volllabern. ... und am Ende beschwere ich mich, weil mir nie das Wort erteilt wurde.
Es ist falsch zu glauben, dass Menschen mit Introversion nichts sagen wollen. Introvertierte Menschen reden sogar sehr gern mit Menschen, die gehaltvolle Gespräche versprechen. Ich bin sehr introvertiert und hochsensibel und ich liebe es mit interessanten Gesprächspartnern zu reden. Wenn aber jemand ungefragt von seinem kompletten Leben berichtet, empfinde ich das als äußerst unangenehm. In der Soziologie gibt es den Begriff "Terror der Intimität". Wenn ich etwas Persönliches wissen möchte, dann werde ich danach fragen. Andernfalls möchte ich es nicht wissen.
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Berglöwe »

Giebenrath hat geschrieben:Es handelt sich jedenfalls um eine perfide Doppelbindung:
Ich bin introvertiert und will nichts sagen, aber du sollst mich auch nicht volllabern. ... und am Ende beschwere ich mich, weil mir nie das Wort erteilt wurde.
Das stimmt mal sowas von überhaupt nicht und ich würde diesen Gedanken ganz fix fallen lassen. Also Introvertierter hat man schon einiges sagen aber man braucht Energie dazu und man macht nur selten Smalltalk. Wie schon bereits hierrüber geschrieben legt man Wert auf gehaltvollere Gespräche und versucht asap, von Smalltalk Themen wegzukommen. Es ist auch falsch, dass Introvertierte sich nicht trauen, Leute anzusprechen oder das Wort zu ergreifen. Denn das wäre eher Schüchternheit. Introvertierte wälzen die Gedanken gerne erst einmal hin- und her und anworten erst, wenn sie von ihrem Gesagten einigermaßen überzeugt sind oder es aus ihrer Sicht wirklich notwendig ist, etwas zu sagen. Es muss ein Grund da sein. Ich habe mich als Intro auch noch nie beschwert, dass ich nicht das Wort bekommen habe.
Wenona

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Wenona »

Ich habe früher solche Vielredner angezogen wie ein Magnet, weil ich darauf geprägt wurde, für meinen Gegenüber dazusein, und empathisch zu sein, und aktiv zuzuhören.
Heute setze ich mich solchen Leuten nicht mehr aus.

Ich sehe übrigens Unterschiede, bei den Menschen, die 'keine Fragen stellen'.

# Es gibt diejenigen, die selber schüchtern sind, und vor Aufregung viel reden.

# Dann gibt es diejenigen, die selber gar nicht so viel reden, aber eben auch nie gelernt haben, aktiv interessierte Fragen zu formulieren, selbst wenn sie Interesse haben. Zu denen hab ich früher gehört.

# Dann gibts Asperger Autisten, die es nicht anders können, und sich oft noch gar nicht darüber bewusst sind, dass es pathologisch ist. Ich hab mich einmal bemüßigt gefühlt, ein Date darauf hinzuweisen (im nachhinein).

# Und dann sind da noch die Depressiven oder Neurotischen, die unter symptomatischem Sprechdurchfall leiden. Auch diese Menschen sind sich oft gar nicht über ihre Erkrankung bewusst.

# Es gibt Leute, die tatsächlich so von sich selbst eingenommen sind, dass sie wirklich kein ernsthaftes Interesse am Gegenüber haben.

# Und es gibt Menschen, die weder arrogant noch krank sind, sondern einfach z.B. ein Interessensgebiet zum Besten geben wollen, und es gar nicht verstehen können, warum sich der Gegenüber nicht dafür interessiert, weil ersterer sich z.B. nicht in ihn hineinversetzen kann, oder keine allgemeinverständlichen Synonyme kennt, neben seiner Fachsprache.


Ich selbst antworte zwar gar nicht so gerne auf persönliche Fragen, schon gar nicht, wenn ich nicht darauf vorbereitet bin, aber unangenehme Fragen sind immer noch besser, als gar keine Fragen. :o
Endura

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Endura »

Dead Milkman hat geschrieben:Wenn ich mich auf ein Date begebe, sollte ich zumindest ein wenig Lust an Kommunikation mit jemand anderem mitbringen, sonst kann ich das gleich sein lassen.
Sollte jemand mit Kommunikationsdefiziten das Daten besser ganz sein lassen?
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Wuchtbrumme »

Er sollte an seinen Defiziten arbeiten sonst kann es für beide Seiten frustrierend werden.
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Nonkonformist

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Nonkonformist »

Ich bin ein HSP aber nicht aus den sehr introvertierten spektrum und kann durchaus fragen stellen, fragen beantworten und manchmal auch ungefragt sachen von mir erzählen.

Meine gespräche mit meinen letzten OdB waren aber katastrophal.
Wir sind dauerhaft gegenüber einander erstarrt.
Als kollegen haben wir über fast anderthalb jahre zusammen mittag gegessen.
Wann anderen dabei waren, kein problem, lebhafte gruppengesprräche.
Es gab aber auch perioden wann die anderen kollegen raus essen gegangen sind und wir zur zweit in der firmenküche oder im firmenhof gegessen haben - meist saß ich zuerst und setzte sie sich zu mir, ohne das wir da irgendwas zwisschen uns koordiniert haben. (Auf eine bemerkung von einen anderen kollegen, der im vorbei gehen gegenüber uns aufgemerkt hat, das er es wohl ganz interessant fand wie wir immer zusammen mittag gemacht haben wußten wir beide kaum noch wohin gucken.)
Sie hat mich gerne gemocht, es gab kenerlei zwang das sie sich jedem tag zu mir an tisch gesetzt hat, aber sie war auch sehr gehemmt.
Und das hat zu sehr regelmäßigen peinlichen stillen zwisschen uns geführt.
Auf meine fragen an ihr kam kaum was zurück, sie stellte keine fragen, und nach eine weile wußte ich auch kaum noch was zu sagen und haben wir beide wie erstarrt weiter gegessen, tag am tag. Ich wußte so einiges über sie, aber das kam alles aus gruppengespräche, wo sie gerne über sich geredet hat - erstarren, das tat sie nur bei mir.
In den moment kannten wir uns bereits seit fünfzehn jahre, beide dauersingles.
Anfangs war sie viel frecher, hat sich, wann sie neu in der firma war, gezielt mit einen - Heute setze ich ich zu dir - mit eine freundin bei mir am essenstisch gesetzt und dort über unterwäsche und dessous geredet, später hat sie mich auch mal aktiv ins kino gefragt, sie ist die frau die ich mal auf ihren po geklappst habe und die mich dann am nächsten tag üben ließ bis sie zufrieden war, sie hat mich mal auf sponten einen nackenmassage gegeben.
Aber über die jahre würde sie dann immer gehemmter, bereits bevor ich mich in sie verliebt habe. (Sie ist meinen rekordfall, ich habe zehn jahre gebraucht im mich in sie zu verlieben. Sie ist diejenige mit wem ich mal von meinen besten kumpel in den vorratszimmer eingesperrt würde.) Sie hat sich in perioden das wir keine kollegen waren auch mal aktiv versucht jobs zu vermitteln. Sie hat auch immer mehr von mir gewußt als ich ihr erzählt habe und hat sehr offensichtlich mit anderen über mich geredet.
Mit mich von sich erzählen hatte sie vor allem später hemmungen, aber manchmal kam es, situationsbedingt, zum inneuendo, zweideutigkeiten und anspielungen zwisschen uns und das hat sie wieder gerne gemacht.
Wann sie in der firma - sie war dort sekretärin - gekündigt hat, war ich auch der erste den sie es erzählt hatte, ein wenig verängstlicht ob wie ich es ihr übel nehem konnte, und es war auch ein paar wochen lang was den anderen kollegen betraf unseren geheimnis.
Am ihren letzten arbeitstag hat sie sich von alle ihre kollegen verabschiedet, tränen habe ich nur gesehen wann sie sich am ende als letztes von mir verabschiedet hat.


Ich bin nie schlau aus ihr geworden.
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TheRealDeal
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von TheRealDeal »

Xanopos hat geschrieben:
Dead Milkman hat geschrieben:Wenn ich mich auf ein Date begebe, sollte ich zumindest ein wenig Lust an Kommunikation mit jemand anderem mitbringen, sonst kann ich das gleich sein lassen.
Sollte jemand mit Kommunikationsdefiziten das Daten besser ganz sein lassen?
Auf keinen Fall! Wie will ich denn etwas lernen, wenn ich mich nicht auf die Situation einlasse, wo ich etwas lernen könnte?

Bei mir wird erhöhtes Redebedürfnis dadurch ausgelöst, dass mir selten jemand zuhört... Oder ich merke, dass ich nicht verstanden werde und halte dann inne, obwohl vieles raus möchte...

Aktuell wundere ich mich darüber, dass ich einer Dame keine Fragen stelle, obwohl ich genügend stellen wollen würde. Ich habe irgendwie das Gefühl, ich wisse genug, obwohl das (rational betrachtet) gar nicht stimmt. Sollte ich Sie eines Tages treffen dürfen, werde ich Ihr dann offene Fragen stellen (wollen). Sinn macht das keinen für mich, auf die Fragen bzw. deren Beantwortung zu warten, aber irgendwie fühle ich mich so wohler. Das habe ich vorher noch bei keiner Frau erlebt...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

NBUC hat geschrieben:Ich denke ich wäre einer dieser Kandidaten, aber weniger, weil ich - wie es dort angenommen würde - einfach so direkt und ungefragt über mich und meine Welt dauerreferieren würde.

Eher ist es die Unsicherheit, welche Fragen denn nun zu welchen Anlässen angemessen sind - auch unter dem persönlichen wie medialen Eindruck, dass "Fragenkataloge", wie sie "natürlich" vorliegen würden, doch ziemlich schlecht ankommen.

Dazu kommt dann noch, dass ich mit vielen (nicht allen) Leuten scheinbar keine nennenswerten Themenüberschneidungen habe und damit viel Standard auch schnellstens abgegrast ist.
Mir geht es da ganz ähnlich, vor allem bezüglich der mangelnden thematischen Gemeinsamkeiten.

Bei mir kommt hinzu, daß ich mich generell für andere Menschen nie so sehr interessiere, daß ich sie alle möglichen Dinge fragen würde. Und vieles von dem, wonach am häufigsten gefragt wird, interessiert mich schlicht und ergreifend gar nicht.

Bei einem Date beispielsweise könnte ich die Frau nach ihrem letzten Urlaub fragen. Sie hätte viel zu erzählen, aber nichts, was mich interessieren würde, schon gar keine Reiseziele am Mittelmeer, in der Karibik (vielleicht noch Jamaica oder allerhöchstens noch Kuba, wenn sie nicht einfach nur am Strand war, sondern auch etwas von der lokalen Kultur zu erzählen hat, vor allem von der Musik) oder am Indischen Ozean.

Ich könnte sie nach ihren Hobbys fragen. Dann erzählt sie aber mit 99%iger Wahrscheinlichkeit von Hobbys, die mich nicht interessieren. Wirklich aufmerksam wäre ich wohl nur bei einer Musikerin und auch da nicht immer.

Von Sport will ich gar nicht erst anfangen.

Andererseits bin ich selbst jemand, der viel erzählen kann – vor allem wohl viel, was die Dame mir gegenüber wiederum nicht interessiert. Manchmal ist das trotzdem erwünscht. Ich habe ja schon mehrmals eine sehr gute Freundin erwähnt. Früher trafen wir uns häufiger, gingen auch zusammen essen, und es ergab sich immer wieder Situationen, in denen wir uns anschwiegen. Einmal bat sie mich einfach, ihr irgendetwas zu erzählen, vermutlich, damit es nicht mehr so still war. Ehrlich gesagt mußte ich an der Stelle erst überlegen, was ich denn zu erzählen hätte, was sie interessieren würde.

Ein gesundes Zwiegespräch kann eigentlich nur dann zustandekommen, wenn sich zufällig ein entsprechender Aufhänger bietet. Solche Aufhänger sind dann Themen, nach denen man nicht kalt fragt, sondern zu denen sich ein Gespräch allmählich entwickeln muß.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Wenona

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Wenona »

TheRealDeal hat geschrieben:
Xanopos hat geschrieben:
Dead Milkman hat geschrieben: Wenn ich mich auf ein Date begebe, sollte ich zumindest ein wenig Lust an Kommunikation mit jemand anderem mitbringen, sonst kann ich das gleich sein lassen.
Sollte jemand mit Kommunikationsdefiziten das Daten besser ganz sein lassen?
Auf keinen Fall! Wie will ich denn etwas lernen, wenn ich mich nicht auf die Situation einlasse, wo ich etwas lernen könnte?
Man lernt nicht zwangsläufig etwas dadurch, dass man es tut (oder versucht zu tun, oder sich der Situation ausliefert). Meistens braucht man schon nen guten Lehrer dafür.
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Hoppala
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Hoppala »

Es soll im Gespräch helfen, Interesse am Menschen zu haben.
Dann interssiert einen auch, was den so interessiert. Nicht im Sinne, dass einen das spezielle Hobby interessiert. Aber es ist interessant, dass und warum und wie der andere das interessant findet

Dann soll auch helfen, persönliche Grenzen zu respektieren, und gemeinhin übliche Grenzen durch vorsichtige Frage-Formulierungen anzutesten, inwieweit sie gerad gelten.


Auf den anderen eingehen, ohne sich zu verstecken.

Und wenn mich am anderen nix interssiert, brauch ich mit ihm ohnehin nicht sprechen.

Diese ganzen Überlegungen erinnern mich an meine vergangenen Zeiten, in denen ich mir auch über sowas den Kopf zerbrochen habe - allerdings, wie ich heute weiß, lange nicht so ausführlich wie NBUC und Le Chiffre Zéro. Zum Glüclk - denn diese ganzen Gedanken übers Detail sind praktisch völlig nutzlos, ja soghar behindernd. Hilfreicher ist es, ein Gefühl(!) für die gemeinsame(!) Situation zu entwickeln - und das heißt, zuerst eine gute Gefühlswahrnehmung von sich selbst zu entwickeln. Dann ergeben sich Gespräche wie von selbst; und wenn nicht, ist das oft auch gut so.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Kief

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Kief »

Wenona hat geschrieben:
TheRealDeal hat geschrieben:
Xanopos hat geschrieben:Sollte jemand mit Kommunikationsdefiziten das Daten besser ganz sein lassen?
Auf keinen Fall! Wie will ich denn etwas lernen, wenn ich mich nicht auf die Situation einlasse, wo ich etwas lernen könnte?
Man lernt nicht zwangsläufig etwas dadurch, dass man es tut (oder versucht zu tun, oder sich der Situation ausliefert). Meistens braucht man schon nen guten Lehrer dafür.
Wenn ich eklatante Maengel nicht selbst beheben kann, dann sollte man sich Hilfe von aussen suchen. Klar.
Andererseits muss man sich selbst auch schon soweit kennen und verstehen, wie man am besten lernt - und auch die Energie mitbringen.



Wenn man nicht die noetige Energie mitbringt, kann der beste Lehrer nix ausrichten.
Der Lehrer kann nur dann motivieren, wenn man sich darauf einlaesst.

Ebenso muss der Lehrer immer darauf eingehen, wann und wie man lernt - bzw. das herausfinden.
Dafuer ist es sinnvoll, wenn man das fuer sich selbst weiss - und vermitteln kann.
Noch dazu kann man, wenn man weiss, wie man lernt, sich viele Situation so gestalten, dass man mehr daraus mitnehmen kann.

Und abschliessend noch Methodenkenntnisse: ein vernuenftiger Grundstock daran ist nicht nur fuer einen selbst hilfreich.
Sondern ich kann auch besser beurteilen, ob mein Lehrer halbwegs kompetent ist, oder ich mir besser wen anders suche.


CU, Kief